Strategie gesucht

  • Die geplante Steuer auf Wertpapiere und Fonds ist 0

    1. interessiert nicht (0) 0%
    2. egal, pendelt sich ein (0) 0%
    3. muß verhindert werden (0) 0%
    4. katastrophal (0) 0%
    5. zu niedrig, warum nicht 30% ? (0) 0%
    6. sensationell, weiter so (0) 0%

    was jetzt?


    Hallo,
    entschuldigt bitte, wenn ich so reinplatze.
    Mir kommt es heute vor als sei das ein historisches "Finanz" Datum... und da bin ich auf antizyklisch investieren gekommen.


    Es hat mich heute fast aus den Socken gehauen, was ich am Rande in den Medien mitbekommen habe in Sachen geplanter neuer Besteuerung. Bin auf einmal so verwirrt, dass ich nicht mehr weiß, ob ich das unter Fonds, Antizyklische oder Zyklische Strategien posten soll. Ich kann es nicht glauben, daß es so dicke kommen kann. Ich bin sprachlos.


    Dann bin ich gerade auf den Artikel hier gestossen:


    Die Wut kocht hoch


    Die Finanzprofis schlagen Alarm. Sie halten die neuen Steuerregeln für unsinnig und ungerecht. Sie benachteiligen die Aktienfondssparer gegenüber anderen Anlageformen und bedrohen die Eigenkapitalfinanzierung der Unternehmen. Am Ende zahle der Anleger sogar Steuern auf Gewinne, die er persönlich gar nicht erzielt hat.


    Frankfurt/Berlin Die Fondsbranche mit ihren rund 10.000 Beschäftigten in Deutschland bangt um die Existenz und setzt auf die Hilfe der Grünen wer hätte das gedacht. Sie sieht in den jüngsten Beschlüssen der Regierung eine eklatante Benachteiligung der rund 15 Millionen Aktienfondssparer gegenüber Anlegern, die direkt in Einzelaktien investieren.


    Quelle http://www.manager-magazin.de/…kel/0,2828,223718,00.html



    Was jetzt ?
    Was soll man jetzt strategisch zyklisch oder antizyklisch tun?
    Solche massiven Besteuerungen, hat die irgendjemand schon mal eingeplant?
    Es trifft ja nicht nur die Fonds, sondern alle Papiere ja, eigentlich alle Anlagen.
    Was ist denn mit der Immobilie?


    Die Rechnung :
    Verkaufspreis-Kaufpreis=Gewinn
    naja, dann zahle ich die 15% auch auf die Inflation oder gibt das einen Inflationsausgleich. Bei einer 20 Jahren alten Immobilie, die verkauft wird, macht eine Inflationsrate von (offiziell ~2%) schon ganz schon was aus, oder?

    Ist das "normal"?
    Sollten die Steuern vor der Wahl nicht gesenkt werden?
    Gut, nochmal verschoben wegen der Flut, aber schon noch gesenkt, oder?


    ach, wenn schon, denn schon, da starte ich gleich mal noch eine Umfrage bei Euch, also, wie sieht es aus ?


    Hat jemand eine Antwort für mich?

  • Hallo bahnfahrer,


    willkommen im Board!
    Mit Fonds und Imobilien habe ich mich (noch) nicht viel beschäftigt.
    Zur geplanten 15%-igen Besteuerung auf Aktiengewinne muss ich sagen, dass ich sie lästig finde. Im internationalen Vergleich fahren wir aber recht gut (abgesehen von Steueroasen). Dazu muss man bedenken, dass das Halbeinkünfteverfahren gilt. Nach meinen nicht fundierten mathematischen Kenntnissen soll ein Aktiengewinn dann mit 7,5% Versteuert werden (oder?). Das halte ich für akzeptabel.
    Deine Einwände bei Imobilien teile ich allerdings auch.
    Mir fehlt bei deiner etwas reisserischen Auswahl ein Punkt wie "unangenehm, aber im europäischen/weltweiten Vergleich annehmbar"

  • bäs,


    volle Zustimmung. Mit Aktien wird man auch noch relativ günstig fahren, wenn die geplante Besteuerung der Gewinne umgesetzt wird. Man fährt damit offensichtlich auch besser als mit Aktienfonds. Eigentlich tut man das jetzt schon, denn die meisten Fonds kaufen, wenn alle kaufen, und verkaufen, wenn alle verkaufen. Man kann das ja immer in den entsprechenden Newstickern nachlesen: während einer Rallye steht da "die Manager von xxx haben ihre Aktien im blabla-Sektor aufgestockt" und während eines Absturzes das Gegenteil. (Disclaimer: ich war vor drei Jahren von Aktienfonds noch ziemlich überzeugt und habe immer noch welche.)


    Zu Immobilien in Deutschland möchte ich zu bedenken geben, wer da in zehn Jahren drin wohnen soll? Die demographische Entwicklung, von der so viel in der Presse im Zusammenhang mit den Renten zu lesen ist, wird mit einer gewissen Verzögerung auch auf den Immobilienmarkt voll durchschlagen. Das hat mich dazu bewogen, von fremdvermieteten Immobilien die Finger zu lassen. Derzeit halte ich Rentenpapiere für eine sichere Geldanlage (und versteuere auch jedes Jahr brav meine Zinserträge) - das kann sich allerdings ändern. Eine Strategie, die für die nächsten dreißig Jahre gültig ist, gibt es wohl nicht. (Ich lasse mich da aber gern eines besseren überzeugen ;D)

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Ich finde sehr positiv, daß man jetzt nicht mehr mit der Jahresfrist spekulieren muß. Mir ging es schon ein paar mal so, daß ich einen Gewinn noch die paar Wochen über die Jahresgrenze schieben wollte (eigentlich irrational bei den Verlustvorträgen) und am Ende gar keinen Gewinn mehr hatte.
    Mit dieser Besteuerung fahren wir z.B. immer noch besser als der Hort des Kapitalismus - in den Staaten zahlst du 10% und im ersten Jahr deinen persönlichen Steuersatz.
    Ich kann damit ganz gut leben.
    Mir persönlich hätte eine geringe Börsenumsatzsteuer besser gefallen, die dürfen nämlich hauptsächlich die Trader zahlen.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Das wird der ohnehin schon angeschlagenen deutschen Pseudoaktienkultur einen gehörigen Dämpfer geben. Meine Meinung: Lieber das Kapital erstmal da holen, wo es durch die Löcher schlüpft - würde auch neue Arbeitsplätze für die Prüfer schaffen, aber ich regiere ja nicht ;-)


    Mal gespannt, wann die Luft versteuert wird, bei meinem hohen Verbrauch an Sauerstoff. Hmm - könnte vielleicht in die Kategorie Umsatzsteuer fallen oder Mehrwert, ich muß ja nicht atmen, und kann mit der Lunge sparsamer umgehen...


    ;D ;D ;D
    Schöne Grüße,
    DAQel

    "Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk."

  • Hallo Bahnfahrer,


    es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
    Das Mathegenie Eichel mußte ja von den ursprünglich geplanten und im Koalitionsvertrag vereinb. Änderungen schon deutlich abweichen. Mal schaun was die Unionsmehrheit im Bundesrat dazu sagt.


    Zu Immo´s als Kapitalanlage, die noch dazu zu einem hohen Teil fremdfinanziert oder gar vollfinanziert von der Bank, einen Finanzkräftigen jungen und gesunden DAUERMIETER suchen, sollte man unbedingt die Finger lassen. Wenn ich das Risiko von Mietausfall, Inflation, zukünftige Steuererhöhungen etc. etc. betrachte, dann kauf ich mir von dem Eigenkapital das ich für die Immo vorgesehen habe, lieber noch ein paar 8)Lucent 8) oder sonstige Zockerwerte. Der Gewinn bei Aktien im erfolgsfall ist auf jeden Fall größer !


    Gegen eine Immobilie zur eigennutzung spricht natürlich nichts. Übrigens kann sich jeder selber mal fragen, wie lange ein Mieter eine neue Wohnung, die als Kapitalanlage gekauft und angeboten wurde, mietet. Doch nur solange bis er draufkommt, dass er sich für ein paar Euro mehr im Monat die Wohnung gleich selber kaufen kann. ;D


    Die Jahre in denen Immobilien 6%-7% Wertzuwachs hatten sind lange vorbei und werden wohl (Ausnahme Krieg) auch nicht mehr kommen.


    schöne Grüße Sam

  • Moin, moin,
    das mit der demographischen Entwicklung wird mindestens aufgefangen durch die steigende Anzahl von Einzelhaushalten. Schwierig wird's dann bei der Vermietung von grossen Standardwohnungen (schönes deutsches Schlafzimmer mit Platz fürs Ehebett, kuscheliges deutsches Wohnzimmer - natürlich mit Platz für eine grosse hässliche Anbauwand und eine repräsentative Sitzecke in Leder, 2 Kinderzimmer, kleine Küche, Bad).
    In Städten mit relativ hohem Studentenanteil (z.B. Rostock) ist die Nachfrage nach kleineren Wohnungen im Zentrum zumindest noch gut vorhanden und sollte sich auch halten.
    Und wenn jemand ein Mietshaus mit überwiegend grossen Einheiten hat, kann er/sie es ja umbauen und das dann auch noch steuerlich absetzen.
    Antizyklisch sollte sich nicht nur auf Aktien beziehen; aber das hatten wir schon mal früher bei der Berufswahl.
    Nic