Thyssen Krupp - Bodenbildung abgeschlossen?

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    Fr, 02.12.11 13:06 ROUNDUP: Hohe Abschreibungen reißen ThyssenKrupp tief in die roten Zahlen ESSEN (dpa-AFX) - Gigantische Wertberichtigungen auf die neuen Stahlwerke in Amerika und das Edelstahlgeschäft haben den Stahl- und Industriegüterkonzern ThyssenKrupp im vergangenen Geschäftsjahr (30.9.) tief in die roten Zahlen gerissen. Insgesamt schrieb das Unternehmen nach eigenen Angaben vom Freitag 2,9 Milliarden Euro in den Wind. Das führte zu einem Nettoverlust von 1,78 Milliarden Euro, vor einem Jahr hatte der Konzern noch 927 Millionen Euro verdient. Das hatte kein Analyst erwartet, die Experten hatten mit einem deutlichen Gewinn gerechnet. Die Aktie verlor zeitweise rund 3 Prozent in einem festen Marktumfeld, machte aber bis zum Mittag einen Teil der Verluste wieder wett. 'Das aktuelle Umfeld ist nicht einfach', sagte der seit Januar amtierende Vorstandschef Heinrich Hiesinger. 'Die beiden Wertberichtigungen zeigen: Wir gehen die Dinge an, die notwendig sind - mit Konsequenz und Offenheit.' Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 45 Cent je Aktie erhalten. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern stand ein Verlust von 988 Millionen Euro. Angepeilt hatte der Konzern einen Gewinn von rund 2 Milliarden Euro. Zumindest beim Umsatz erreichte das Unternehmen seine Ziele: Dieser stieg um 15 Prozent auf 49,092 Milliarden Euro. Der Konzern hatte seine ursprünglich für Dienstag (6. Dezember) angekündigte Bilanzvorlage überraschend vorgezogen. STAHLWERKE WERDEN ZUM MILLIARDENGRAB Die neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA erwiesen sich wieder einmal als große Belastung. Schon beim Bau waren die Kosten auf rund 10 Milliarden Euro explodiert. Nun kommen Abschreibungen von 2,1 Milliarden Euro dazu. Im August hatte der Vorstand noch gehofft, den Verlust in der Sparte unter der Milliardengrenzen halten zu können. Für die Wertberichtigungen machte der Vorstand nun neben den Kostenüberschreitungen beim Bau des Werkes in Brasilien auch den durch technische Probleme immer wieder verzögerten Hochlauf verantwortlich. Diese Mehrkosten könnten kurzfristig nicht kompensiert werden, hieß es. Hinzu komme neben der schwächelnden Wirtschaft in den USA und Europa die Stärke der brasilianischen Währung Real, die den Konzern belaste. DÄMPFER FÜR EUROPÄISCHES STAHLGESCHÄFT Auch beim Edelstahl kam Hiesinger zu schmerzhaften Erkenntnissen. Der Kapitalmarkt verlange bei der Bewertung von Edelstahlerzeugern derzeit hohe Risikoprämien als Folge der Finanzkrise und der hohen Risikoaversion der Investoren, erklärte das Unternehmen. Zudem lasten die hohen Überkapazitäten auf der zum Verkauf stehenden Sparte. Das lange boomende Stahlgeschäft des Konzerns in Europa musste im Schlussquartal einen Dämpfer hinnehmen. Die Schuldenkrise in der Eurozone hat viele Stahlverarbeiter verunsichert. Die Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung wachsen. Viele Kunden hielten sich daher mit Bestellungen zurück. Das setzte die Preise unter Druck. ThyssenKrupp musste wie die Konkurrenten ArcelorMittal und Salzgitter seine Produktion bereits drosseln. KEIN AUSBLICK FÜR LAUFENDES GESCHÄFTSJAHR Angesichts der unklaren Entwicklung der Schuldenkrise in der Eurozone blieb ThyssenKrupp eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2011/12 schuldig. Der Verlauf könne nicht verlässlich abgeschätzt werden, hieß es. Lediglich für das schon Ende des Monats auslaufende erste Quartal gab es eine Indikation. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen werde 'deutlich' unter den 273 Millionen Euro von vor einem Jahr liegen. Neben Verlusten in den neuen Stahlwerken erwartet der Vorstand weitere Rückgänge im europäischen Stahlgeschäft. Der Technologiebereich, zu dem bei ThyssenKrupp das Aufzugsgeschäft, Autozulieferaktivitäten sowie der Großanlagenbau gehören, werde sich dagegen wie im vergangenen Geschäftsjahr als stabiler Gewinnbringer erweisen. Diese Sparten will Hiesinger beim geplanten Konzernumbau stärken. SCHULDEN REDUZIERT Größter Hemmschuh sind die Schulden. Die Verbindlichkeiten waren durch die aus dem Ruder gelaufenen Kosten für die neuen Stahlwerke in Amerika zwischenzeitlich auf mehr als 6,5 Milliarden Euro angeschwollen. Ende September lagen sie noch bei 3,6 Milliarden Euro. Etwas Luft hatte sich der Konzern durch den Verkauf eigener Aktien verschafft. Das spülte im Juli - vor dem Absturz der Börsen - rund 1,6 Milliarden Euro in die Kassen. Hinzu kam ein Liquiditätszufluss von gut einer Milliarde Euro. Vorstandschef Hiesinger hatte im Mai angekündigt, sich von Geschäftsteilen trennen zu wollen, die bislang rund ein Viertel zum Gesamtumsatz beisteuern und 35.000 Menschen beschäftigen. Das will er bis Ende 2012 schaffen. Auf der Verkaufsliste steht neben Teilen des Autozuliefergeschäfts und dem zivilen Teil des Schiffbaus vor allem die Edelstahlsparte. Angesichts der großen Überkapazitäten in der Branche gilt ein Verkauf aber als schwierig. EDELSTAHLZUKUNFT NOCH UNKLAR Wie die Trennung vom Edelstahl aussehen soll, ist weiter unklar. Die aktuellen Turbulenzen an den Kapitalmärkten dürften zudem einen Börsengang unmöglich machen. Damit gilt ein sogenannter Spin-off als wahrscheinlichste Lösung. Dabei werden keine neuen Aktien zum Kauf an der Börse angeboten, vielmehr bekommen die Alt-Aktionäre von ThyssenKrupp Aktien der Sparte zugeteilt./enl/nmu/wiz Quelle: dpa-AFX

  • Essen Der mit Milliardenschulden und zahlreichen anderen Problemen kämpfende Industriekonzern ThyssenKrupp trennt sich von drei Vorstandsmitgliedern. Die Verträge mit Stahlchef Edwin Eichler, Olaf Berlien und Jürgen Claassen sollen zum Jahresende aufgehoben werden. Das teilte ThyssenKrupp am Mittwochabend mit.

  • Deutsche Wertarbeit :D


    Das hätte selbst Leo Apotheker nicht besser hinbekommen :D


    Und bezahlen tut den Murks wieder der Aktionär...


    2013 dann sicher eine KE :D


    ROUNDUP: ThyssenKrupp streicht nach Mega-Verlust Dividende


    ESSEN (dpa-AFX) - Die Trennung von seinen milliardenschweren Fehlinvestitionen in Übersee reißt neue Löcher in die Bilanz des angeschlagenen Industriekonzerns ThyssenKrupp. Das Unternehmen schrieb weitere 3,6 Milliarden Euro auf die erst vor Kurzem fertiggestellten Anlagen in Brasilien und den USA ab, wie es am Montagabend in Essen mitteilte. Das führte zu einem Verlust von 5 Milliarden Euro in dem Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr. Bereits vor einem Jahr hatte der Konzern wegen hoher Wertberichtigungen einen auf die eigenen Aktionäre anfallenden Verlust von 1,8 Milliarden Euro verbucht.


    Der Mega-Verlust führt zu einem Novum in der Geschichte von ThyssenKrupp - die Dividende fällt aus. Der Einzelabschluss weise kein ausschüttungsfähiges Ergebnis aus, erklärte das Unternehmen. Diese Entscheidung gilt als Überraschung. Der Konzern sah sich bislang einer Kontinuität bei seiner Dividendenpolitik verpflichtet. Vor allem der größte Aktionär, die Krupp-Stiftung, drängte auch in schlechten Zeiten immer auf einer Ausschüttung. Mit dem Geld finanziert sie ihre wohltätigen Förderprojekte. Die ThyssenKrupp-Aktie verlor nachbörslich beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz über drei Prozent.


    UNREALISTISCHER BUCHWERT DER STAHLWERKE


    Die Stahlwerke in Übersee standen zuletzt noch mit einem Wert von sieben Milliarden Euro in den Büchern. Diese Einschätzung erklärte der Konzern nun als unrealistisch. In den Verkaufsverhandlungen zeichnete sich schon früh ab, dass ThyssenKrupp nur zwischen drei und vier Milliarden Euro für die Anlagen erlösen kann. Einen Käufer präsentierte ThyssenKrupp noch nicht. Der Prozess verlaufe planmäßig, erklärte ThyssenKrupp. Das Stahlgeschäft in Übersee wird künftig als nicht-fortgeführte Aktivität in der Bilanz geführt.


    Analysten der Commerzbank zufolge hatte der Markt bereits zuvor Verluste von 4 Milliarden Euro durch die Wertberichtigungen eingepreist. ThyssenKrupp hatte nach früheren Angaben rund 12 Milliarden Euro in die Werke gesteckt - hinzu kam ein weiterer operativer Verlust von rund einer Milliarde Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Wegen Planungsfehlern und veränderter Rahmenbedingungen wie der Aufwertung der brasilianischen Währung haben sie sich zu einem Milliardengrab entwickelt. Der seit Anfang 2011 amtierende Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte im Mai die Reißleine gezogen und die Werke zum Verkauf gestellt.


    RAUSWURF DES HALBEN VORSTANDS BESTÄTIGT


    Inzwischen läuft im Konzern die Suche nach den Schuldigen. Der Aufsichtsrat bestätigte den in der vergangenen Woche angekündigten Rauswurf des halben Vorstands. Der für gute Unternehmensführung (Compliance) zuständige Jürgen Claassen muss ebenso wie Technologiechef Olaf Berlien und Stahlchef Edwin Eichler zum Jahresende gehen. Hintergrund sind neben den drohenden Verlusten bei den Stahlwerkprojekten in Übersee auch zahlreiche Fälle von unsauberen Geschäftspraktiken. Den Vorständen wird vorgeworfen, bei den Problemen nicht richtig durchgegriffen zu haben.


    'Das Projekt Steel Americas und die verschiedenen Compliance-Verstöße haben nicht nur einen immensen finanziellen Schaden verursacht', sagte Vorstandschef Hiesinger. 'Wir haben dadurch auch an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren.' Der Aufsichtsrat habe mit den Veränderungen im Vorstand ein 'klares' Zeichen für einen Neuanfang gesetzt. Die Entscheidungen seien eng mit ihm abgestimmt. 'Wir etablieren konsequent eine neue Führungskultur, die auf Ehrlichkeit, Transparenz und Leistungsorientierung basiert. Dafür stehen wir als Vorstand ein.'/enl/she


    Quelle: dpa-AFX

  • Vielleicht ist das doch eine Buffett-Aktie.


    "I try to buy stock in businesses that are so wonderful that an idiot can run them. Because sooner or later, one will."

    Seit 8 Jahren im Depot, alle nur denkbaren Katastrophen durchlitten und die angemessenen Bezeichnungen für das Management wären vermutlich alle justiziabel, trotzdem sind bisher noch 54% Gewinn rausgekommen.

  • Inzwischen bei >9 Milliarden MarketCap


    Buchwert 9 Milliarden minus 5 Milliarden Verlus = 4 Milliarden...


    Frage mich wo stünden andere Werte wenn sie so ein Ergebnis abgeliefert hätten.


    Alle anderen Stahlwerte haben KBV um oder kleiner 1.


    5 Milliarden entspricht übrigens 2,5 mal dem 2007er NetIncome, was zu den besten gehören sollte, das Thyssen je ablieferte...


    Hätte ich den Wert im Depot dann hätte es minus 20-30 % gegeben :D

  • Black Rock meldet eine Überschreitung der 5%-Schwelle.
    UBS meldet ebenfalls über 5%, über "Finanzinstrumente", die als Equity Swaps spezifiziert werden.


    Der Blick bei Wikipedia erbringt: "Ein Cash-Settled Equity Swap ist die typische Variante der Equity Swaps, bei der ein Käufer die Kurssteigerungsgewinne einer unterliegenden Aktie erwirbt, jedoch nicht die Stimmrechte derselben. Genauer werden gegenseitige Zahlungsströme in Abhängigkeit von der Entwicklung einer Aktie vereinbart (siehe auch Derivat).[1] Diese Variante wird vermehrt bei feindlichen Übernahmen eingesetzt."

  • Zitat

    Original von Herakles
    Black Rock meldet eine Überschreitung der 5%-Schwelle.
    UBS meldet ebenfalls über 5%, über "Finanzinstrumente", die als Equity Swaps spezifiziert werden.


    Der Blick bei Wikipedia erbringt: "Ein Cash-Settled Equity Swap ist die typische Variante der Equity Swaps, bei der ein Käufer die Kurssteigerungsgewinne einer unterliegenden Aktie erwirbt, jedoch nicht die Stimmrechte derselben. Genauer werden gegenseitige Zahlungsströme in Abhängigkeit von der Entwicklung einer Aktie vereinbart (siehe auch Derivat).[1] Diese Variante wird vermehrt bei feindlichen Übernahmen eingesetzt."


    Feindliche Übernahme und Zerschlagung wäre das einzige Zukunftsszenario, das mir für Thyssenkrupp einleuchtet. Ansonsten hat das Management der vergangenen Jahre (nicht nur Hiesinger) ziemlich kopflos teuer gekauft oder investiert und dafür andere Sparten verramscht.

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • ja, die Krupp Stiftung hat eine Sperrminorität.


    Andererseits braucht Thyssen bald eine Kapitalerhöhung und die Krupp Stiftung hat keine Kohle mehr.


    Könnte also interessant werden....

  • Zitat

    Original von memyselfandi007
    ja, die Krupp Stiftung hat eine Sperrminorität.


    Andererseits braucht Thyssen bald eine Kapitalerhöhung und die Krupp Stiftung hat keine Kohle mehr.


    Könnte also interessant werden....


    Vllt hat ja auch die Krupp-Stiftung einen Deal mit UBS und Co. und finanziert so die KE.

  • ne, ich glaub nicht dass die einen Kredit bekommen.


    Könnte aber sein, dass man im Vorfeld den Kurs etwas hochziehen will.


    MMI

  • http://www.boerse-go.de/nachri…enkrupp-ein,a3227150.html


    Cevian ist zuletzt auch bei dem strauchelnden G4S PLC eingestiegen.
    Mit einem ehemaligen Finanzminister und dem ehemaligen Metro Chef Egon cordes konzentrieren sie sich auf strauchelnde Unternehmen, greifen aktiv ins Tagesgeschäft ein und versuchen diese mit sattem Gewinn weiterzuveraussern. Letztes Beispiel Demag Cranes. Egon Cordes durfte soll wahrscheinlich durch seine Einstellung bei Cevian die Gewinnmaschinerie im deutschen Markt ankurbeln.


    http://www.foonds.com/article/28008//fullstory


    "Beim schwedischen Investor Cevian, für den inzwischen auch der ehemalige Daimler-Vorstand und Metro-Chef Eckhard Cordes arbeitet, dürfen es auch ein paar hundert Millionen Euro sein. 2002 von Lars Förberg und Christer Gardell gegründet, kauft Cevian nach eigener Auskunft typischerweise zehn bis 15 Prozent an Unternehmen mit zwei bis zehn Milliarden Euro Umsatz. Beim Baudienstleister Bilfinger sind es sogar mehr als 18 Prozent - fast 700 Millionen Euro stecken in der Beteiligung. Mehr als sechs Milliarden Euro haben die Schweden bei ihren Geldgebern für solche Investments eingesammelt, unter anderem von Pensionsfonds, Stiftungen und Staatsfonds, die auf der Suche nach lukrativen Anlagemöglichkeiten sind.


    Der größte Coup von Cevian war der deutsche Kranbauer Demag Cranes. Die Schweden hatten den Konzern als Übernahmekandidat ausgemacht und stiegen mit zehn Prozent ein. Mit tatkräftiger Hilfe des Großaktionärs kam es nur ein Jahr danach zur Übernahme durch den US-Baumaschinenkonzern Terex - und Cevian hatte seinen Einsatz verdoppelt."


    Cevian g4s PLC


    http://www.telegraph.co.uk/fin…-investor-buys-stake.html


    Ich denke, die Kapitalerhöhungs Geschichte war geschickt gelenkt von Cevian, um etwas günstiger seine Position weiter ausbauen zu können.

  • Die Frage, die ich mir bei solchen Berichte stelle ist immer :" wer ist der Sponsor dieser Nachrichten?"


    Bin immer ganz skeptisch bei sehr pessimistischen Artikeln.
    Ich kann mich erinnern, wo vor einigen Jahren VW als Pleitekandidat in den Medien dargestellt wurde. Was mit der Aktie anschließend passiert ist, weiß glaube ich jeder.


    Meist halte ich solche news meistens für Indikatoren! dass es nun aufwärts gehen sollte, da ja nun alles negative bekannt sein sollte.