grenke - das letzte Unternehmen am neuen Markt

  • Zitat von wisi, ^^


    Wenn man nicht das TTM-KGV übernimmt, sondern eher die avisierten 1,70 Euro/Aktie für 2022, dann kommt man @21,50€ auf KGV22 12-13 (nicht 11-12, wie nixda schrieb). Das ist dann schon noch eine Ecke über dem KGV 7,5 Ende 2008, sogar -40%.


    Also ja, da Finanzwesen und undurchsichtig, es sollte Besseres geben, bloß kommt leider vieles davon aus dem erweiterten Bauumfeld. Mich sprach halt die konkrete Prognose an.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Zitat von wisi, ^^


    Wenn man nicht das TTM-KGV übernimmt, sondern eher die avisierten 1,70 Euro/Aktie für 2022, dann kommt man @21,50€ auf KGV22 12-13 (nicht 11-12, wie nixda schrieb). Das ist dann schon noch eine Ecke über dem KGV 7,5 Ende 2008, sogar -40%.


    Also ja, da Finanzwesen und undurchsichtig, es sollte Besseres geben, bloß kommt leider vieles davon aus dem erweiterten Bauumfeld. Mich sprach halt die konkrete Prognose an.

    Was genau habe ich damit zu tun???

  • Nichts. Joe hatte nur in das Feld Quelle Deinen Benutzernamen geschrieben, und die Forensoftware hat deswegen auf Dich referenziert. Gemeint ist Wright's Investor Service, Inc.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Ja, Wright's Investor Service, Inc. = WISI


    wisi :

    Ich bin uebrigens immer davon ausgegangen, dass Du Dich nach denen benannt hast, Du also Wright's Investor Service, Inc. als Datenquelle benutzt.

    Also reiner Zufall, ja? Wright's Investor Service, Inc. benutzt wiederum die Thomson Reuters Datenbank, deren Daten als etwas zuverlaessiger gelten.


    Zuverlaessiger heisst nicht 100% fehlerfrei.

    Deshalb: vor dem Kauf immer alles pruefen und in den Geschaeftsbericht gucken. (wenn ich das bloss immer tun wuerde, Seufzer).

    Datenbanken haben Fehler, und wenn eine Zahl beispielsweise eine Null zuviel hat (10 mio Aktien statt 100 mio Aktien), dann kann zum beispiel der Gewinn 10 mal zu hoch angezeigt werden.

    Wenn man dann nach "guenstigen" Aktien filtert, zieht es in der Tendenz ausgerechnet jene Aktien an, wo es eine Fehler in den Daten gibt.

    Insbesondere die Aktienanzahl ist dabei ein schlimmer fehler, da sie ja saemtliche KxV Kennzahlen beeinflusst.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Grenke ist wieder auf dem Niveau von vor einem Jahr, also am Tief vom November, aktuell 19,28€.

    Ich bin auf die Aktie aufmerksam geworden durch ein aktuelles SdK-Video. Schon wieder, eigentlich nichts Neues seit dem letzten vor einem Jahr:

    https://www.youtube.com/watch?…=ygUKc2RrIGdyZW5rZQ%3D%3D

    Ich hatte damals ein KPV von rund 8 berechnet (bei etwas höherem Kurs, aber dafür niedrigerem Gewinn seither). KBV aktuell 0,67 und tangible 0,69, und Kurs/NCAV 0,86 laut TIKR. Exakt wieder das Rekordtief.

    Seit dem Hoch von 2018 bei über 100 Euro sind über 5 Jahre vergangen, über 7 Jahre ist die RS auch krass negativ. Der Kurs ist wieder auf dem Niveau von vor zehn Jahren und etwas unter dem Hoch von 2006.


    Die Vorwürfe des Shortsellers haben sich weitgehend als haltlos erwiesen, oder? Antizyklisch könnte die Aktie schon sein.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Bei Grenke kann man sich wegen des Standorts Deutschland Sorgen machen. Jedoch hat Grenke nur noch ein Viertel des Neugeschäfts in der DACH-Region, und etwa gleich viel jeweils in West-, Süd- und Nord/Ost-Europa. Der Rest der Welt macht bisher nur 7% aus, hat aber noch Potential. Die Frage wäre auch, ob gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vielleicht sogar Leasing interessanter wird, was etwas antizyklisch dämpfend wirken würde?


    Für 2024 wird nun ein Konzernergebnis von 95 - 115 MEUR angestrebt statt 120 MEUR, bei Börsenwert 905 MEUR. Dennoch ist Grenke nicht so offensichtlich günstig; wer weiß wie weit bei Finanztiteln KGV und KBV sinken können. KGV im Tief der GFC war 7,5. Jedoch, sie haben im arithmetischen Mittel seit 2002 eine EK-Rendite von 13% geschafft, seit 2020 eingebrochen und zuletzt nur noch 6,2% - was sich auch aus der erhöhten EK-Quote ergebe, die sie laut CEO wohl derzeit benötigen für das weitere Wachstum. Aber auch die Gesamtkapitalrendite ist derzeit historisch niedrig. Alternativ kann man auf die Margennormalisierung setzen; über EBIT- oder Nettomarge komme ich auf das gleiche: 2,73€ bzw. 2,71€ Gewinn pro Aktie, somit KPV 7,2 über 21 Jahre. Grenke war dabei stets profitabel, auch 2002/03 und in der GFC, wenn auch etwas gedämpft 2009/10. Mir scheint es durchaus plausibel, daß gedrückte Renditen oder Margen durch den pandemiebedingten Dämpfer verursacht sein könnten. Sie wollen wieder wachsen und dann könnte sich das erholen; das Neugeschäft ist bereits fast wieder auf dem Stand von 2019. Auch IT-Investitionen (Cloud) belasten die nächsten Jahre noch mit 15 MEUR p.a. In dem Fall wäre ein Verdoppler locker drin.


    Die Bafin hat ihre Untersuchungen bereits Anfang 2022 eingestellt. Wegen der Frage, ob sie die früheren Margen wieder erreichen können, oder ob das wegen Falschbilanzierung nicht zu erwarten ist: Laut Wikipedia waren die Auswirkungen des korrigierten Abschlusses von 2019 minimal.

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  • Hier eine ausführliche Analyse zu Grenke von April: http://maxval-capital.de/images/Briefe/MAXVALBrief042023.pdf

    Der Fonds ist neu und m.E. nicht weiter beachtlich - er beschreibt recht gut den "modern value" = Compounder-Stil, den er wohl von Shareholder Value Holding übernommen hat, wo er früher war, der aber absolut nicht mein Stil ist. Die wenigsten Abziehbildchen von Buffett & Munger erzielen die Renditen ihrer Gurus, weil es sehr schwer ist, die richtigen Aktien zu identifizieren.


    Dann habe ich mir nochmals die Postings eines hier nicht unbekannten Bloggers durchgelesen, der ganz anderer Meinung zu Grenke ist und dem man sicher ein Urteil über Finanzfirmen zutrauen kann, gerade im Negativen. Hier die Rekapitulation ein Jahr danach:

    https://valueandopportunity.co…-the-same-old-song-again/

    So unterschiedlich können also die Meinungen sein bzgl. "owner manager, die integer sind und ihre Aktionäre wie Partner behandeln", der "besonderen Unternehmenskultur" und der "Qualitätsfaktoren" bei Grenke ...


    Rein nach den Kennzahlen und der Story wäre die Aktie ein Kauf, auch wenn die Verluste aus den Franchise-Unternehmen versteckt und nachträglich direkt gegen das Eigenkapital gebucht wurden, so daß die historischen Gewinne vielleicht 10% niedriger ausfallen dürften, aber das macht den Braten nicht fett. Bleibt die Profitabilität niedrig, ist die Aktie fair bewertet mit KBV 0,7 und KGV 10-11, kehrt man mit dem avisierten Wachstum wieder zur alten Profitabilität zurück (GpA 2019: 2,89€), dann ist sie mindestens ein Verdoppler.


    Jedoch, das ergibt ein sehr gemischtes Bild und ich schrecke daher zurück.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Zu Grenke hatten wir seinerzeit herausgearbeitet, das sie gewissermaßen Asset-Backed-Subprimelending betreiben. Mir scheint diese Subprimelending nicht eine Branche zu sein, in die ich unbedingt investieren will.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

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