Welcher Online-Broker?

  • Das ist eigentlich nicht sonderlich problematisch. Man sollte einfach für alle eigenen Bankverbindungen rechtzeitig eine Steuerbescheinigung beantragen.

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • Selbst die 3 Euro 50 von irgendeinem vergessenen Sparbch müssten dann darein.


    Ich mache das seit Jahren über eine Excel Tabelle. Die sorgt dafür, dass ich kein Konto vergesse und ggf. auch das Konto auflöse. Einmal erstellt müssen da nur noch die jährlichen Daten rein.


    Im übrigen, was soll's. Wenn Du tatsächlich mal 3,50 für eine deutsches Konto nicht angegeben hast, dann hat die Bank die Steuern ja abgebucht. Und die FA Mitarbeiter haben sicherlich besseres zu tun, als hinter formalen Minimängeln und 0,00 Steuermehrertrag herzurennen.

  • Die DAB Bank hat mir vor ein paar Tagen Folgendes mitgeteilt:



    Deswegen muss man nicht den Broker wechseln, aber dennoch....

  • Dann bleibt nur noch der SBroker...


    Warum? Soweit ich weiss sind die Gemeinden als Haftungsträger bei den Sparkassen schon länger raus. Also kein Unterschied bzgl. Einlagensicherung zu Comdirekt, 1822, flatex etc.

  • Die Sparkassen haben ein eigenes Sicherungssystem:


    Mir entgeht der Vorteil gegenüber der einen gegenüber den anderen.


    Die staatliche Einlagensicherungsvorgabe 100000 gilt für alle.


    Die Sparkassen haben ihr eigenes Sicherungssystem
    Die Genossenschaftsbanken auch.
    Die privaten Banken ebenso.


    Alle bieten tolle hohe Summen (z.T. deutlich >100000), die vielleicht bei Insolvenz eines einzelnen Instituts tatsächlich greifen. Aber im Fall des Falles eines Dominocrashes dürften die mangels Masse alle nichts Wert sein.


    Edit: siehe Streichung

  • Teilausführung bei marktengen Auslandsorder - Anlass Preisänderung Flatex.


    Flatex: Anlässlich der Preisänderung zum 1.1.16 fällt mir auf, dass die Auslandsordergebühren jetzt pro Ausführungstag anfallen, nicht mehr pro Order.


    Über welchen Broker kauft Ihr marktenge ausländische Werte in Paris, Brüssel, Madrid, Lissabon, Mailand, Toronto etc. insbesondere wenn Teilausführungen über mehrere Tage/Wochen wahrscheinlich ist?

  • Nordnet, mein ehemaliger Broker, bis sie sich leider aus Deutschland zurückzogen, hat ein paar ungewöhnliche Werbespots gemacht, angenehm selbstironisch. Mir gefallen sie sehr gut: http://digitalsynopsis.com/adv…transparent-banking-actor


    Anmerkung: Ich stieß darauf über diese Analyse beim VIC, die mir ebenfalls gefallen hat (Zum Lesen wird der kostenlose Gaststatus bei VIC benötigt): http://www.valueinvestorsclub.com/idea/Nordnet_AB/137362


    Hat sich hier jemand in letzter Zeit mit Nordnet als Investment Case beschäftigt?
    Meine zentrale Frage bei schwedischen Banken: Wäre Nordnet davon betroffen, falls es in Schweden zu massenhaften Problemen mit privaten Immobilienkrediten käme? Falls nicht, wird Nordnet richtig spannend. Aus Ex-Kundensicht kann ich nur bestätigen, dass mir die Philosophie bei Nordnet gefiel und ich dort gerne Kunde war.


    Die sehr hohen Immobilienpreise und die in Schweden verbreitete Gewohnheit, Kredite ohne Tilgung zu vergeben, finde ich sehr beunruhigend - das kann für die Banken mal mächtig ins Auge gehen. Deshalb habe ich Svenska Handelsbanken wieder von meiner Watchlist gestrichen, und deshalb könnte ich auch vor Nordnet zurückschrecken.

  • Anfang vom Ende?


    08.12.15
    Dieser Online-Broker entzieht Kunden den Rundum-Schutz
    140.000 Kunden hat der Online-Broker Flatex. Bisher waren bei einer Pleite pro Kunde rund 3,7 Millionen Euro geschützt – jetzt sind es nur noch 100.000 Euro. War der Anbieter dazu gezwungen?
    http://www.welt.de/finanzen/ar…en-den-Rundum-Schutz.html
    „Gerüchten, die BIW-Bank komme einem Rauswurf durch den Einlagensicherungsfonds zuvor, trat Niehage entgegen. "Uns droht mitnichten der Rauswurf", sagte er. Der Manager räumte allerdings ein, dass die schwache Eigenkapitalausstattung der Bank seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Bank und Fonds ist und es deshalb entsprechende Auflagen gibt. Die Einlagen der Flatex-Kunden müssen beispielsweise sehr konservativ angelegt werden, etwa direkt bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Dies führte wegen der Negativzinsen der EZB laut Niehage zuletzt zu weiteren Belastungen für die Bank von rund einer Million Euro pro Jahr. Als Faustformel gilt in der Finanzbranche, dass Kundeneinlagen das 20- bis 25-Fache des Eigenkapitals nicht übersteigen sollten. Bei der BIW Bank stehen den 19 Millionen Euro Eigenkapital allerdings Kundeneinlagen in Höhe von rund einer Milliarde Euro gegenüber – das ist mehr als das 50-Fache.“

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Betrifft die BIW-Bank. Und damit neben Flatex auch andere BIW-Broker, beispielsweise Benk http://mybenk.de/ oder VITrade: https://www.vitrade.de
    BIZ nennt das "White Label Banking": https://www.biw-bank.de/white-label-banking/online-brokerage


    Ich gehe recht in der Annahme, dass Konten verschiedener BIW-Broker kulmulativ gerechnet werden, was den Schutzverfall über 100.000€ angeht?


    EDIT: Sehe ich es richtig, dass Flatex/BIW damit die erste Privatkundenbank sein wird, die keinem Einlagensicherungsfonds mehr angehört? Die gewissermaßen ohne private Eigenleistung eine öffentliche Depotsicherungsgarantie nutzen will?
    Das Verhalten erscheint mir geradezu skandalös, wie eine erneut avisierte Bankensubventionierung durch die Steuerzahler.

    3 Mal editiert, zuletzt von Al Sting ()


  • EDIT: Sehe ich es richtig, dass Flatex/BIW damit die erste Privatkundenbank sein wird, die keinem Einlagensicherungsfonds mehr angehört? Die gewissermaßen ohne private Eigenleistung eine öffentliche Depotsicherungsgarantie nutzen will?
    Das Verhalten erscheint mir geradezu skandalös, wie eine erneut avisierte Bankensubventionierung durch die Steuerzahler.


    Du hast im Resultat Recht, aber Schritt für Schritt betrachtet sieht es so aus:


    1. Der Staat garantiert (in einer Krise) die Sicherheit von Spareinlagen der Bürger bis 100 k€.
    2. Flatex garantiert seinen Sparern die staatliche Einlagensicherung von 100 k€.
    3. Im Fall einer Finanzkrise zahlt der Staat die Einlagensicherung an Flatex-Kunden aus den Steuereinnahmen seiner Bürger.


    Wir haben in diesem Spiel also 4 Beteiligte:
    - Flatex, der seinen Kunden die staatliche Garantie garantiert
    - den Staat, der (Flatex-)Anlegern eine Garantie bietet, die auf Steuereinnahmen basiert
    - Anleger, die im Zweifelsfall von Flatex via Staatsgarantie eine aus Steuerzahlungen stammende Rückerstattung erhalten
    - Steuerzahler, die via Steuerzahlung die staatlich zugesagte Garantie finanzieren.


    So betrachtet, frage ich mich, wieso das Verhalten von Flatex skandalöser sein soll als das Verhalten des Staates, nicht zu sprechen vom Verhalten der Flatex-Anleger, die sich auf die staatliche Einlagensicherung verlassen.


    Der Einzige, der mir hier Leid tut, ist der finanzierende Steuerzahler, der i.d.R. keine Ahnung hat, wie seine Steuerzahlung hier vom Staat verpfändet wird. Der letzte Finanzskandal 2008 (mit öffentlich finanzierten Defiziten der Landesbanken) läßt grüßen...

  • Der Staat garantiert (in einer Krise)


    Das habe ich etwas anders verstanden.


    Soweit ich das Einlagensicherungsgesetz verstehe, gibt es keinen gesetzlichen Zahlungsanspruch gegen den Staat, keine Staatsgarantie für die Einlagen sondern lediglich eine kostenpflcihtige Pflichtmitgliedschaft der Kreditinstitute in einem Sicherungssystem. Im EinSiG wird unterschieden zwischen institutionellen Sicherungssystemen und staatlich veranlassten aber privatrechtlich organisierten Pflicht-Sicherungssystemen. Beide ziehen Beiträge ein von den angeschlossenen Kreditinstituten, um die Absicherung zu gewährleisten. Die Sicherungssummen betragen bei allen Systemen mindestens 100000.-, bei den institutionllen Systemen z.T. fantastische Summen, die bei einer einzelnen Institutspleite vielleicht auch greifen mögen, aber sicherlich nicht bei einer Domino-Bankenpleite.


    Von der Mitgliedschaft in den Pflicht-Sicherungssystemen kann das Institut nur bei Mitgliedschaft in einem anerkannten, institutionellen System befreit werden. Das war bisher bei Flatex bzw. BIW offensichtlich der Fall. Künftig dürfte Flatex/BIW wieder Mitglied im Pflicht-Sicherungssystem werden.

  • @ chfin:


    Du hast sicher Recht, dass das Europäische Einlagensicherungssystem (in Kraft getreten am 01.01.2016 - siehe hier) theoretisch so funktionieren soll. In der Praxis sind allerdings viele EU-Länder noch längst nicht so weit, dass ihre nationalen Banken die entsprechenden Sicherungssysteme aufgebaut hätten.


    Deutschland hat - mit der Freiwilligen Einlagensicherung der Banken - einen m.W. vergleichsweise weit entwickelten Einlagenschutz. (Deshalb sperren sich die deutschen Banken ja auch gegen eine EU-weite Einlagensicherung, weil sie dann z.B. für griechische oder italienische Banken einspringen müßten.)


    In der Praxis, also bei der Finanzkrise 2008, hat aber nicht einmal die deutsche Einlagensicherung funktioniert. Als die Hypo Real Estate pleite ging, sahen sich Merkel und Steinbrück veranlasst, eine staatliche Einlagengarantie aus Steuermitteln bekannt zu geben:


    Zitat

    Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein.


    Der Wortlaut vom Oktober 2008 hier im Spiegel.


    edit: Nach diesem Artikel war die Freiwillige Einlagensicherung der dt. Banken im Jahr 2008 nicht einmal in der Lage, die in DE aufgetretenen Ausfälle von Lehman Brothers abzudecken. Der Fonds mußte eine Anleihe über 6,7 Mrd. Euro begeben - noch heute dürfte deshalb in der Kasse eher Ebbe herrschen.

    "Spending money to make you happy is hard if you’re already happy." Quelle

    Einmal editiert, zuletzt von witchdream ()

  • ...und zugegeben: Eben bin ich bei meinen Recherchen auf einen aktuellen Sachverhalt gestoßen, der nicht eine staatliche Rettung der Sparer suggeriert, sondern das exakte Gegenteil.


    Offenbar sind kurz vor Inkrafttreten der neuen EU-Regeln (per 01.01.2016) in Italien und Portugal einige Banken pleite gegangen. Selbst Kleinsparer mit unter 100 k€ wurden zum Bail-in gebeten - mit Billigung der EU-Kommission... Interessante Geschichte von Telepolis, die (fast) überhaupt nicht in den Medien auftauchte:


    http://www.heise.de/tp/artikel/47/47083/1.html

  • @ witchdream
    Die Sprüche von Merkel und Steinbrück kenne ich natürlich. Sprüche, keine Rechtsansprüche. Was beide bei einem grossen Knall noch Wert sind, werden wir hoffentlich nicht erleben.

  • Naja, der Telepolis-Artikel vermengt ja munter Bankeinlagen und Anleihen. Die 100 Tsd EUR-Grenze bei den Einlagen ist ja noch nicht verletzt worden. Anleihen von Banken sind dagegen nicht sicher. Aber ganz ehrlich, das kann auch keiner erwarten.


    Balkenchart
    PS: Ich gehe davon aus, dass die bailin-Klausel der BRRD in der nächsten Finanzkrise weitverbreitet Anwendung finden wird.

  • Der telepolis Artikel ist insgesamt ziemlich wirr.


    Interessant finde ich die Sache mit den Anleihen der novo banco, die an die Bad Bank abgedrückt werden. Ich meine gelesen zu haben, dass das besicherte oder vorrangige Anleihen sind. Anscheinend versucht Protugal, dies zur Sanierung auszuhebeln. Da wird es sicherlich noch Urteile zu geben. Bin gespannt auf mehr Details und das Ergebnis.