Mitteldeutsche Fahrradwerke IPO

  • Die Mitteldeutschen Fahrradwerke, einer der beiden größten Fahrradhersteller in Deutschland, wollen vom 10. bis 14. Mai ihre Aktien zur Zeichnung anbieten. Der geplante Ausgabepreis für die 1,5 Mio. Aktien (die Gesamtaktienzahl liegt bei 6 Mio.) liegt bei 9,25 EUR. Nach einer Studie der Konsortialbank Merck Fink & Co. soll schon 2004 eine Dividende von 0,22 EUR (2,4%) gezahlt werden, die bis 2006 auf 0,60 EUR (6,5%) steigen soll. Der Gewinn pro Aktie lag 2003 bei 0,40 EUR und soll lt. Merck Fink & Co. 2004 bei 0,84 EUR liegen (KGV 11). 2006 soll er bei 1,37 EUR liegen. Den Umsatz schätzt die Bank 2006 bei 99 Mio. EUR.


    Weitere Informationen:
    http://www.ftd.de/bm/ga/1083070805487.html?nv=hpm
    http://www.mifa.de/ (ab 5. Mai mit Börsenprospekt)

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

    Einmal editiert, zuletzt von cktest ()

  • Die hier sind jetzt schon so billig, wie Mifa irgendwann mal gern sein würde:


    Accell Group NV(ACCELL). The principal activity of the Group is to design, manufacture, market and sell bicycles and bicycle accessories. The brands of the Group include Batavus, Be One, Loekie, Hercules, Koga-Miyata, Lapierre, Mercier, Sparta, Staiger and Winora. The Group has its production facilities in the Netherlands, France and Hungary.


    Earnings:
    Most Recent Qtr 1.25
    Last 12 Months 2.50



    Price / Earnings Ratio 10.84 Dividend Yield 4.80%
    Price / Sales Ratio 0.31 Payout Ratio 52.00%
    Price / Book Ratio 1.88 % Held by Insiders N/A



    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Zuerst habe ich gedacht, das wäre ein Witz (sorry, cktest ;)). Nachdem ich mir dann an der Homepage der Fa. die Augen verbrannt habe (ich empfehle, vorher eine Sonnenbrille aufzusetzen, das Grün strahlt), glaube ich es, die Fa. gibt es wirklich.


    Wie schätzt Ihr den Fahrradmarkt ein? Kommen nicht die meisten Fahrräder aus Südeuropa?


    Das könnte doch wirklich eine "lustige" Aktiengeschichte werden!?!


    Viele Grüße
    ralf

  • Lustige Geschichten sind an der Börse nur von kurzer Dauer - ich denke da z.B. an die absurden Bewertungen von Beate Uhse oder Condomi zu ihren Glanzzeiten.
    Wenn schon Fahrräder, dann müsste man den Holländer nehmen, aber der Chart schreit nicht gerade nach einem Einstieg.
    Mifa kommt mit einer halb so hohen Dividende, einem KGV von 23!!! das sollte man mir erklären, warum der Gewinn sich gerade mal verdreifachen soll bis 2006 - bei Fahrrädern.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Hallo value,


    das "lustig" habe ich auf den Gegenstand des Unternehmens bezogen. Fahrradproduktion an der Börse schien mir selbst nach dem Scheitern des Neuen Marktes ein wenig absurd, zumindest auf den ersten Blick. Ein Fahrrad ist für mich als Nicht-Radler kein besonders wertvolles und gewinnbringendes Gut (sorry, Ihr Radler hier). Ich habe mich in den letzten Tagen ein wenig umgesehen und meine Meinung hat sich da doch etwas geändert. 1000 Euro für ein Fahrrad sind da noch gar kein besonders hoher Preis; das hat mich doch ein wenig überrascht.


    Mifa will seinen Umsatz bis 2006 verdoppeln. Wenn der Gewinn zumindest halbwegs linear mitwächst und die Fremdkapitalkosten durch den Börsengang reduziert werden, könnte das mit dem KGV in zwei, drei Jahren schon ganz anders aussehen. Mehr Sorgen macht mir das KCV, aber da fehlt mir im Moment die Einschätzung.


    Fazit: Da könnte doch ein wenig Analogie zu Bijou Brigitte drin stecken (ok, ich weiß, die produzieren in Asien, waren bis vor einem Jahr unterbewertet, usw.). Sie haben aber Produkte, wo sich auch viele gefragt haben, wie kann man denn damit Geld verdienen.


    Die Holländer sind für mich keine Alternative, da ich nicht mehr direkt in ausländische Aktien investiere. Erstens habe ich da immer Informationsdefizite, zweitens geht mir bei Dividendenwerten die ausländische Quellensteuer flöten.


    Ich werde mir am Wochenende überlegen, ob ich zeichne oder erstmal die ersten Wochen Kursentwicklung abwarte.


    Viele Grüße
    ralf

  • Aber Mifa macht doch die Räder für Aldi - die kosten keine 1000 Euro.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Hier die Werte aus dem Verkaufsprospekt:
    Bezogen auf einen Kurs von 9,25€
    KGV 20,6 !!
    KCV 16,8
    KBV 11,6!! nicht eben toll, offensichtlich Kapitalmangel
    Umsatzmult. 0,88


    MiFa wäre Platz 61 meiner Liste, also eher Durchschnitt.
    Ich sehe einfach nicht, woher die obengenannte Gewinnexplosion ausgerechnet im Massenfahradmarkt kommen soll. Aber man kann sich irren, denn die Analysten von Merck, Fink und Co sind sicher sehr viel klüger als wir??
    Abwarten und Teetrinken denke ich. Gruss Maliese

  • Sie sind so klug, daß sie das Emmisionsgeschäft wohlwollend begleiten ;)

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Ja, sieht bei genauerem Hinsehen wirklich nicht so gut aus. In einem Artikel des Handelsblatt vom Freitag wird der deutsche Fahrradmarkt als gesättigt bezeichnet. Das Ergebnis ist wohl ein erheblicher Preisdruck, zumindest bei den Marken, die über die Discounter, Neckermann & Co. vertrieben werden.


    Der Erfolg kann also ausschließlich im Ausland geholt werden, aber warum da gerade Mifa erfolgreich sein soll, ist nicht zu erfahren.


    Also laß ich erstmal die Finger weg. Habe schon die eine oder andere Position, die etwas neben der Strategie liegt, das muß nicht mehr werden.

  • noch ein unqualifierter Kommenar von meiner Seite:


    ich hatte und habe noch immer so meine Probleme mit Hyrican weil ich nie versehen konnte wie dort die unglaublich hohen Margen zu Stande kommen. Die MIFA sieht nach dem gleichen Konzept aus. Angeblich soll die billige Produktion in Ostdeutschland das Geheimrezept sein.


    Etwas verunsichert hat mich die Tatsache, dass die MIFA bislang zum großen Teil von der Hyrican AG finanziert wurde. Bis zu 20 Mio. ¤ wurden so zwischen den beiden Unternehmen hin und her geschoben (S. 49 VK prospekt)


    Da muss man nicht dabei sein.
    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Ich glaube, daß etwa 1,5 Mio Aktien an den Markt kommen. 500.000 sind von den Altbesitzern, eine Million ist Kapitalerhöhung, wovon allerdings auch die Emission bezahlt werden muss. Maliese, hast du den Kapitalzustrom beim Buchwert schon berücksichtigt?
    Vor allem aber das Umsatzmultiple von 0,88 lässt doch ziemlich wenig Luft. Accell hat 0,31. Da ist also eine Halbierung drin.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • gefunden bei phoenix.de


    Vom Pleitebetrieb zum Großhersteller
    Der kometenhafte Aufstieg der MIFA Sangerhausen vom Pleiteunternehmen zum größten deutschen Fahrradhersteller vollzog sich nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Fast ein Jahrzehnt schrieben Management und Belegschaft beharrlich und ohne große Publicity an der MIFA- Erfolgsgeschichte, die nun mit dem Börsengang gekrönt werden soll.


    In der Vorharzstadt Sangerhausen werden schon seit 1907 Fahrräder gebaut. Wegen ihrer Alltagstauglichkeit und Qualität erfreuten sie sich schon damals großer Beliebtheit. Zu DDR-Zeiten war MIFA Großproduzent mit 1400 Beschäftigten. Nach der Wende erwies sich die Übernahme der Firma durch zwei Schweizer Geschäftsleute als Flop. Produktion und Beschäftigtenzahlen sackten so weit ab, dass die Firma 1995 vor der Pleite stand. Ihre Reste kauften die aus Thüringen stammenden Geschäftsleute Peter Wicht und Michael Lehmann.


    Drei Viertel an Aldi oder Real
    Bereits 1996 - im ersten Jahr des Neustarts - wurden 55.000 Fahrräder verkauft und damit schon schwarze Zahlen geschrieben. Heute produziert MIFA die komplette Produktpalette vom City-Bike bis zum Trekking-Rad und setzte im vorigen Jahr weit über eine halbe Million Fahrräder ab. Der Marktanteil kletterte seit 2000 von 7 auf 17 Prozent. Ein Viertel der Produktion wird unter den Marken MIFA und GERMANTEC im Fachhandel verkauft. Etwa drei Viertel gehen unter anderen Namen an große Handelsketten, wie Real oder Aldi.


    Das Jahr 2003 schloss MIFA mit einem Umsatz von 63,3 Millionen Euro ab (2002: 35,7 MIllionen Euro). Es wurden 535.000 Fahrräder verkauft. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 5,58 Millionen Euro und war damit fast fünf Mal so hoch wie 2000. Derzeit arbeiten 422 Beschäftigte für die MIFA, fast fünf Mal so viele wie 1996. Künftig sollen Bikes aus Sangerhausen verstärkt auch im Ausland rollen. Mit der Kapitalspritze aus dem Börsengang will Firmenchef Peter Wicht den Export und die Vertriebswege ausbauen.


    Gruß


    Spoil


    und den Artikel gibt`s noch als Zugabe aber nur wegen den lustigen Sprüchen ...


    http://www.berlinonline.de/ber…ik/333016.html?2004-04-16

  • Die Warnungen vor Mifa häufen sich. Die SdK (?) warnt, weil entgegen der Ankündigung, die Einnahmen aus dem Börsengang zur Expansion in das Ausland zu verwenden, nun die Ablösung von Verbindlichkeiten vorgesehen sei.


    Meldungen finden sich in diversen Zeitungen (Handelsblatt, Sonntags-FAZ) und im Videotext bei n-tv. Ich würde mir allerdings etwas fundiertere Meldungen wünschen. Hängt wahrscheinlich mit der Größe des Unternehmens zusammen, da wissen die Medien nicht so richtig, wie sie an Details kommen sollen.

  • schaut mal den Accell Chart im Posting 2 an...
    Gruß vom Elefantenhirn ;D

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Zitat

    Original von value
    Lokführerstreik --> Sixt


    Das darf echt nicht wahr sein, wegen dem drohenden Lokomotivführerstreik steigt Sixt um 4%. Wer ist eigentlich wegen der Maul- und Klauenseuche gestiegen oder gefallen?