Thailand

Hallo Kohle,

ein anderes thailändisches Containerunternehmen ist Thoresen Thai Agencies (TH0535010Z13). Ich hatte mal etwas im B:o Forum darüber gelesen (http://www.wallstreet-online.d…35455&offset=150&page=-1&)
und glaube sie wurden hier auch schon einmal erwähnt.
Der Chart sieht ähnlich schlecht aus wie der von RCL. Die Umsätze in Deutschland sind auch eher mau.

RCL sieht ganz interessant aus, aber ich habe da noch Informationsbedarf. Wisi und auch die Börse in Thailand haben wohl die Zahlen für das 4. Quartal, aber auf ihrer Homepage sind diese Zahlen seltsamerweise nicht zu finden. Da das vierte Quartal wesentlich schwächer als die vorhergehenden war, würde mich das mal interessieren.
Auch für die ersten 3 Quartale mit hervoragenden Gewinnen sind nur einseitige Tabellen vorhanden. Es wurde mich mal eine Einschätzung der Unternehmensführung interessieren, ob das normal oder eine Sondersituation war.

Weißt du irgendwas darüber?

Ich würde RCL nicht kaufen, da ich Angst hätte sie nahe am Zyklushoch zu kaufen. An deiner Stelle würde ich eher NFL aufstocken.

Gruß tt

Was mich bisher an einem Investment in Thailand abgehalten hat, ist dass Ausländer immer nur höchstens 49 % an irgendetwas innehaben dürfen. Egal was, immer muss mindestens 51 % in thailändischer Hand sein. Dies ist keine ideale Spielwiese für einen Spekulanten. Weshalb ich wohl auch in Zukunft die Finger von Thailand lassen werde, obwohl ich sehr wohl beobachten kann, dass dort sehr viel gebaut wird und eine Siam Cement mit einer Dividendenrendite von 5,5 (laut Aktionär) schon mal meine Interesse geweckt hat.

Hallo Kohle,
wie das in anderen asiatischen Länder ist, weiß ich nicht. Gibt da ja auch jede Menge davon. Nur von
Thailand weiß ich es definitiv. Ich wundere mich allerdings, dass hier viele Member bereit sind in solche Märkte zu investieren, nur auf Grund von ein paar Bilanzzahlen, deren Richtigkeit sich noch schlechter prüfen lassen als die hiesigen. Mal ganz abgesehen von unterschiedlichen Rechnungslegungen. Ich lasse weitestgehend die Finger von Emerging Markets, obwohl ich in China und Brasilien investiert bin. Da nur aber nur in ganz großen Gesellschaften. Ich halte mich weitestgehend an europäische und da vor allem an deutsche Aktiengesellschaften, weil ich da viel näher am Markt bin und viel leichter an Infos herankomme (Heimvorteil) als bei Aktien fernab der Heimat. Auch das Börsenverhalten der Marktteilnehmer ist noch viel schlechter abzuschätzen. Ich denke, dass es in Europa genügend Aktien gibt in die man investieren kann, warum sich also auf fremdes Territorium begeben?
Was ich dir von Thailand noch sagen kann, ist dass die thailändische Oberschicht es bisher ganz gut geschafft hat sich die Farangs vom Leib zu halten und ihre Pfründe weitestgehend verteidigt haben.
Nicht umsonst ist Thailand eines derjenigen Länder Südostasiens gewesen, die sich einer Kolonialherrschaft entziehen konnten.

@ Kohle

Die Beschränkung des Ausländeranteils sollte eigentlich nicht der Grund für das schlechte Abschneiden des SET-Index in den letzten zwei Jahren sein. Schließlich stieg der Index trotz dieser Regelung 2003 rapide nach oben.

Nur so als Beispiel. In Porsche und BMW wird ja auch fleissig investiert, obwohl klar ist, daß der Großteil der Aktien in festen Händen sind.

@ guerillainvest

Ich kann Deiner letzten Argumentationskette nicht ganz folgen.

1. Die von Dir genannten Bilanzzahlen (Kennzahlen) sind erst einmal Grundlagen zur ersten Aktienauswahl. Hieraus zieht man die Schlussfolgerung, ob eine bestimmte Aktie es überhaupt wert ist, näher überprüft zu werden (kleines Antizykliker-Einmaleins). Weitere Recherchen sollten danach folgen.

Wie filterst Du denn dann Deine Aktien?

2. Wie kommst Du darauf, dass sich die Richtigkeit der Bilanzzahlen schlechter prüfen lässt, als bei hiesigen Unternehmen? Die entsprechenden Daten sind meistens genauso auf den jeweiligen Homepages zu finden wie bei deutschen Unternehmen und ob diese dann richtig sind, weiß man selbst bei deutschen oder europäischen Unternehmen nicht. Als Beispiel nenne ich hier nur mal den Neuen Markt, Zapf, MLP, Ahold, Parmalat, Royal Dutch (mit falschen Ölreserven) etc.

Wie kommt es, dass Du bei solchen Vorbehalten z.B. in China investierst? Ich halte Bilanzen von Unternehmen aus Thailand, Singapur & Südkorea für seriöser & nachvollziehbarer. China hat in meinen Augen eher etwas von Lotterie.

3. These: Heimvorteil, leichtere Informationsbeschaffung, da näher am Markt.
Kann ich nur für die Vor-Internetzeit gelten lassen. Wenn Du nicht gerade in Unternehmen aus Kasachstan, Georgien etc. investierst, findest Du bei etwas Suchen genug Informationen im Internet. Zudem ist die Informationspolitik mancher deutscher Unternehmen wie z.B. Saltus auch nicht die Beste. Da erhälst Du von manch einem thailändischen Wert wesentlich mehr Informationen.

4. These: Börsenverhalten der Marktteilnehmer.
Was sollte Deiner Meinung nach anders am Börsenverhalten der Marktteilnehmer in z.B. Thailand als bei uns sein? Die verkaufen auch, wenn ein Unternehmen nicht das erwartete Ergebnis bringt.

5. These: Genügend interessante Aktien in Deutschland & Europa.
Warum sich auf Deutschland & Europa beschränken, wenn man weltweit investieren kann, zumal Emerging Markets neben z.B. hohen Kurspotenzial auch größtenteils sehr hohe Dividendenrenditen bieten. Warum z.B. in eine Deutsche Telekom investieren, die zwar 5 % Dividendenrendite bietet, jedoch sonst kein Kurspotential hat? Es sollen trotz Milliardengewinnen über 20.000 Mitarbeiter abgebaut werden (was ich für moralisch sehr fragwürdig halte, zumal in der heutigen Zeit) was den jetzt schon grottigen Service wohl noch mehr verschlechtern dürfte.

Du Gustl, also das mit Punkt 3, da finde ich auch, dass es am leichtesten für einen Deutschen ist, wenn er sich in Deutschland umguckt.
Das liegt an folgendem:
1. Sprache
2. Marktkenntnis & Erfahrung
(fast jeder der in Deutschland angefangen hat sich mit Aktien zu beschäftigen, kennt sich mit deutschen Seiten aus und weiß ein paar gute Seiten wo er was findet)
3. Bauchgefühl vor Ort. Andere Länder = andere Produkte = andere Interessen = andere Politik. Man bekommt als Deutscher in Deutschland manchmal einfach was durch die Nachrichten mit oder dem Freundeskreis.
Naja, der 3. Punkt ist wohl das schwächste Argument von mir.

Mit dem Internet ist es wesentlich leichter geworden den Einstieg in Thailand zu schaffen, das ist wahr. Aber das es deshalb genauso leicht ist in Thailand zu investieren wie in Deutschland für einen deutsch sprechenden deutschen eine interessante deutsche Aktie zu finden.... also ich weiß nicht so recht.
Ich bin nicht stolz drauf, aber ich habe bisher nur deutsche Aktien. Vorgenommen habe ich mir schon oft mich auch woanders umzusehen. Aber neben Beruf und Familie und Datenbankpflege - da bleibt mir nicht so viel Energie übrig. Ich träume davon, den Beruf an den Nagel zu hängen und mich nur noch der Börse zu zuwenden. Doch vorerst wird es mindestens für die nächsten 2 Jahre noch ein Traum bleiben. (Seufzer)

Gruß, Joe

Hi Joe,

gut, das Argument mit der deutschen Sprache kann ich gelten lassen.

Zu Marktkenntnis & Erfahrung sowie Bauchgefühl kann ich nur sagen, daß das viele und auch mich, nicht davon abgehalten hat in den Neuen Markt zu investieren oder z.B. bei Unternehmen wie Gold-Zack & VDN auf die Nase zu fallen.

Sich nur auf einen Markt z.B. Deutschland zu konzentrieren schränkt meiner Meinung nach Deine Chancen erheblich ein, zumal ich aktuell in Deutschland nicht wirklich viele günstige Aktien mehr identifizieren kann.

Gruß

Gustl

Ja, stimmt schon alles. Ich muss mich zusammenreißen und über den Tellerrand hinausgucken.

Gustl

zu1+2: Ich schau mir auch die Kennzahlen an, aber ich traue den hiesigen schon nicht ganz über den Weg. Ich halte sie aber für vertrauenswürdiger als thailändische. Ich denke mal, dass unsere Kontrollen immer noch strenger sind als die in Thailand, aber du kannst mich da gerne aufklären, wenn dies nicht so ist.

zu3: z.B. Screening: Ich kenne Börse-Online für deutsche Aktien. Gibt es für Thailand vergleichbares?
Ich habe hier Börsenzeitungen, Fernsehen, Internet, diese Medien berichten von den hiesigen Aktien. Da bekommt man so im vorbeigehen was mit, bei thailändischen Aktien eher nicht. Da muss schon was Außergewönliches passieren. Außerdem kann ich die Produkte hier eher testen.

zu4: Die Thais sind anders, was dich völlig kalt lassen würde ruft bei denen Panik hervor und umgekehrt. Bis du an die Information gekommen bist, ist es da schon zig mal über die Medien verbreitet worden, während du noch ruhig in deinem Bettchen schlummerst.
Wer weiß z.B. genau, wie der thailändische Aktienmarkt reagiert, wenn der geliebte König Bumiphol stirbt, während viele ausländische Kleininvestoren nicht mal wissen, dass Thailand überhaupt einen König hat.
Ich halte den Heimvorteil jedenfalls für recht wichtig.

zu5. Gerade an deinem Beispiel Deutsche Telekom habe ich eben eine andere Ansicht, weil ich auch vor Ort bin. Ich habe T-Online als Provider und bin sehr zufrieden. Vor 5 Jahren gab es Probleme, aber seitdem läuft das bei mir ohne Probleme. Ich wurde auch schon mehrmals angerufen. Man merkt, dass sich was tut. Das bekomme ich hautnah mit. Aber 9.000 km weiter bekomme ich das nicht mit, weil ich zu weit vom Markt entfernt bin.
Dann sollen 35.000 Arbeiter in den kommenden Jahren abgebaut werden. Da kann man dazu stehen wie man will, aber die Info hast du zumindest mitbekommen. Wie sieht es da bei thailändischen Unternehmen aus? Welche Infos bekommst du da so übers Internet mal so nebenbei mit? Das sprachliche Problem hast du ja selbst schon erkannt.

Aber wie sagte noch Warren Buffett: "Glücklicherweise gibt es mehrere Wege, die zum Finanzhimmel führen".

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@ guerillainvestor

zu 1+2 Wie streng unsere Kontrollen waren bzw. sind, kann man an den von mir schon erwähnten Beispielen sehen. Wobei die großen Wirtschaftsprüfungsunternehmen wie z.B. Deloitte Touche, Ernst&Young, KPMG sowie Pricewaterhouse Coopers global agieren. Somit sind diese auch in Thailand vertreten.

zu 3+5 Einen Screener für thailändische Aktien gibt es meines Wissens nach nicht. Der hier im Forum schon oft erwähnte Wright Investors Service ist allerdings sehr hilfreich. Ansonsten gibt es genug Möglichkeiten sich auf dem Laufenden zu halten.

Als da wären die beiden Zeitungen Bangkok Post und Business Day of Thailand

http://www.bangkokpost.com/

http://www.biz-day.com/

sowie die Unternehmensnachrichten auf der Homepage der thailändischen Börse

http://www.set.or.th/en/index.html

sowie den entsprechenden Unternehmens-Homepages.

Alles in englischer Sprache, was ich nicht als sprachliches Problem ansehe (ist eben nur nicht in deutsch).

zu 4 Und sollte König Bumiphol mal sterben, so glaube mir, werden wir das auch zeitnah durch unsere Tagesschau und diverse Tageszeitungen erfahren. Was dann passiert, kann man schlecht abschätzen. Ist jedoch bei außergewöhnlichen Ereignissen eigentlich immer so.

Gruß

Gustl

Kennt jemand einen geeigneten günstigen Broker?
Wie ordert hier der eine oder andere thailändische (oder andere exotische) Aktien?
Mir ist nur eine Möglichkeit für 50 Euro Gebühr bekannt.

Gruß, Joe

Hallo Joe,

wo möchtest Du den thailändische Aktien oder andere Exoten ordern? Hier über die deutschen Börsen oder direkt an den jeweiligen Heimatbörsen?

Über die deutschen Börsen kommen, denke ich mir, eigentlich alle gängigen Online Broker in Frage. Ich selber nutze den S-Broker. Eine Order zu Kauf von ausländischen Papieren kostet hier 12,50 EUR Grundgebühr + 2,03 EUR Fremde Spesen (treten zumeist bei exotischen Papieren auf) + 0,75 EUR Maklercourtage. Es gibt aber bestimmt günstigere Broker.

Falls Du direkt an den jeweiligen Heimatbörsen handeln willst, fällt mir eigentlich nur Comdirect ein. Die bieten die Möglichkeit z.B. in Bangkok, Singapur, Jakarta oder Wellington direkt zu handeln. Was das allerdings kostet weiß ich nicht.

Gruß

Gustl

92 Thailändische Aktien an Frankfurt habe ich identifizieren können. Die kann ich mir schonmal angucken.
Leider sind das vermutlich Aktien mit einer MCap größer als 500 mio Euro. Und ich fische doch lieber nach Microcaps mit einer MCap unter 100 mio (je kleiner desto besser).

Solche kleinen Firmen sind wohl größtenteils nur vor Ort zu finden.
Bei der DKB kann man ziemlich viel ordern, doch das geht nur telefonisch und kostet 50 Euro. Vermutlich ist das bereits günstig?

Ich schaue mich mal bei ComDirekt um, mal sehen was die verlangen. Vielleicht ist Consors ja inzwischen auch günstiger geworden.

Neben Thailand erscheint auch Süd Korea günstig zu sein.

Gruß, Joe

Die Berliner Börse bietet 97 thailändische Unternehmen an (falls ich mich nicht verzählt habe). Dabei sind auch einige Smallcaps & Microcaps.

Diese sind zwar notiert, jedoch glaube, dass es sehr schwer sein dürfte überhaupt welche zu bekommen.

Bestes Beispiel sind hier ja die von mir schon einmal vorgestellten Neuseeländer.

Von daher dürfte es tatsächlich besser sein, diese kleinen Werte direkt in Bangkok zu ordern.

Gruß

Gustl

P.S. Süd Korea ist sehr interessant und auch Singapur bietet einige interessante Small- und Microcaps.