Basf (515100)

Was ist denn eigentlich die vielbeschworene Strategie nach witchdream? Ich habe dazu im Forum nie etwas gefunden. Speziell bei diesen Zahlen kann ich mir gar nichts drunter vorstellen.

Ach, diese Liste. Ich konnte mir gerade nicht vorstellen, daß da BASF unter den oberen 10% ist. Den Rest weiß ich schon, so neu bin ich ja auch nicht mehr... (an die Gewichtung kann ich mich auch nicht mehr erinnern, aber das ist ja auch egal).

Meine Vorgehensweise ist ähnlich, nur wären 50 Aktien zur Zeit noch zu viel für mich. Und ich habe noch keine feste Rangliste, aber ich kaufe da, wenn überhaupt, auch nur sehr selektiv.

Hallo Winter,

Witchdream könnte es natürlich selbst noch besser darstellen (@witch: Na, wie wärs? Vielleicht zumindest ein kurzer Link? Du hast nie gesagt, dass Du nie wieder als witch schreiben würdest), aber ich fasse noch genauer zusammen:
KUV hatte bei witchdreams Ranking das größte Gewicht.
KCV war bei ihm K(EBITDA)V, wie bei jedem der Wisi Daten benutzt.

Ob das KUV auch jetzt noch das gleiche Gewicht in seinem Ranking hat wie damals, das bezweifel ich mal stark, aber damals wars halt noch so.

Gruß, Joe
P.S. Balkenchart : Es ist schon irgendwie nett, dass obwohl es eigentlich jeder besser weiß, dennoch so getan wird als wäre witch nicht mehr unter uns.

Hallo,

ich halte BASF auch für ein grundsolides Investment, bei dem man auf lange Sicht eigentlich nicht viel verkehrt machen kann. Der Mix aus Chemie/Öl/Gas ist derzeit eigentlich optimal.
Insbesondere die hohe Eigenkapitalquote und der hohe Cashflow überzeugen.
BASF hat von 1999 bis Ende Juni 2006 über 20 % der ausstehenden Aktien zurückgekauft.
Ins Depot legen und 10 Jahre warten...

Balkenchart :
Sind Deine Kennzahlen sind von Wisi?
Habe hier die neuesten Wisi-Daten:
KGV 10.18
KUV 0.84
KBV 1.95
Divi 3.10%

Durchschnittsgewinn der letzten 10 Jahre = 3,25 Euro
--> KGV10 = 19,85
Gewinne nicht inflationiert, im einzelnen pro Aktie:
2.67 1997
2.73 1998
2.00 1999
2.02 2000
9.72 2001
2.60 2002
1.62 2003
3.43 2004
5.73 2005

6.34 (letzte 12 Monate und Grundlage des aktuellen KGVs)

Die Zahlen sehen ganz solide aus, aber dafür sehe ich auch keine so eine hohe Belohnung beim Gewinn. Die kommenden 5 Jahre wirds sicherlich nicht immer 6.34 Euro p.a. oder mehr geben.
--> Die Risiken einer Enttäuschung für 2007 schätze ich ein bisschen höher ein als die Chance, dass dieses Ergebnis noch überboten wird. Ob die Marktteilnehmer keine zu hohen Erwartungen aufbauen? Oder kommen schon wieder die Growth-Fans mit Dollar-Augen? ROE liegt bei 18%, und wer nicht ganz so weit zurückblickt würde seit 2003 einen rasanten Gewinnwachstumsanstieg bestaunen können.

Gruß, Joe
P.S. Ich führe auch kein Leserdepot und ich bin auch Beruflich stärker eingebunden als bisher. Gibt es mich deswegen auch nicht mehr? Aber das mit dem angeblichen Schlauch auf dem Du stehst - Witch kann sich über solch einen loyalen Freund nur freuen.

Genau das ist die Frage Joe.
Da ich davon ausgehe, dass diese Margen nicht für die Ewigkeit sein werden, habe ich schon im Frühjahr Geld vom Aktienmarkt abgezogen. Mit dem was jetzt noch flüssig ist fahre ich aber weiter Vollgas. BASF? Hmpf, weiß nich.

Eine Untersuchung in den 50-60ern bestätigte das, was jeder schon ahnte, was kommen müsse: auch Chemie-Aktien (zyklisch!) kauft man am besten dann, wenn sie stark gefallen sind, wenn die Lage gerade am schlechtesten ist.

Daß witchs Musterdepot "Leserdepot" genannt wurde, ist mir neu.
Vielleicht hat es sein Gutes, daß ich keine rein mechanische Strategie fahre. Falls ich mal so berühmt wie witchdream werden sollte, kann ich dann immer noch meinen eigenen Börsenbrief auflegen. Bei einem mechanischen Depot ginge das kaum.
Daß die Rendite in den Jahren 2003-2005 gut war, erstaunt übrigens kaum ...

P.P.S. Ich glaube, heute gibt es sowohl für mich als auch für das Forum einen Rekord bezüglich der Tagesbeiträge ...

Für mich ist die "Anilin" seit Jahren ein Basisinvestment. Was vielfach übersehen wird ist die kontinuierlich gute Arbeit des Vorstands insbesondere von Herrn Dr. Hambrecht. Ich habe mir schon oft ein Bild von ihm machen können und kann nur wiederholen, dass besonders der Vorstandsvorsitzende hohes Vertrauen bei mir genießt.

Gruss Agio

Zitat

Original von agio
Für mich ist die "Anilin" seit Jahren ein Basisinvestment. Was vielfach übersehen wird ist die kontinuierlich gute Arbeit des Vorstands insbesondere von Herrn Dr. Hambrecht. Ich habe mir schon oft ein Bild von ihm machen können und kann nur wiederholen, dass besonders der Vorstandsvorsitzende hohes Vertrauen bei mir genießt.

Gruss Agio

Jetzt zitiere ich mich einmal selbst

und bleibe dabei, BASF ist eine Aktie, die ich am liebsten vererben möchte. Und dass die Dividende nicht jedes Jahr um 50% steigt, verzeihe natürlich dem Unternehmen ...lach.

BASF/Hambrecht: Dividendensprung nicht jedes Jahr zu erwarten

LUDWIGSHAFEN (Dow Jones)--Die BASF AG plant in den kommenden Jahren keine jährliche Didendenanhebung in der Größenordung von 2006. "Eine Sprungfunktion kann man nicht jedes Jahr erwarten", sagte Vorstandsvorsitzender Jürgen Hambrecht am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Ludwigshafen. BASF habe jedoch das Ziel die Dividende in jedem Jahr zu erhöhen oder wenn es nicht so gut laufe zumindest konstant zu halten. Für 2006 plant der Chemiekonzern eine Anhebung der Ausschüttung je Anteilsschein um 1 EUR auf 3 EUR.

Wie auf Schienen läuft seit Wochen die BASF Aktie.

Auch wenn es Gerüchte sind, dass Du Pont an einer Übernahme für 93 EUR je Aktie interessiert sei, da kauft m.E. eine ganz große Adresse.

Was ich aktuell erschreckend finde ist, mit welcher Geschwindigkeit und Heftigkeit vielerorts die Nachfrage weggbricht. Die letzten Prognosen von Ende Oktober sind mal gerade erst drei Wochen alt - und schon wieder revidiert.

BASF drosselt Produktion und kappt erneut Prognose - Aktie fällt

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat wegen der Wirtschaftskrise das Gewinnziel für 2008 zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit gekappt. Zudem will das Unternehmen die Produktion deutlich drosseln. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor Sondereinflüssen des Vorjahres in Höhe von 7,6 Milliarden Euro werde 2008 nicht erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Ludwigshafen mit. Das Unternehmen hatte erst Ende Oktober die Erwartung für den Gewinn im laufenden Jahr gesenkt und dabei einen Gewinn auf Vorjahreshöhe in Aussicht gestellt. Zur Ende Oktober geäußerten Prognose, den Umsatz 2008 steigern zu wollen, äußerte sich BASF am Mittwoch auch auf Nachfrage nicht. Im vergangenen Jahr hatte BASF knapp 58 Milliarden Euro umgesetzt.

Die BASF-Aktie brach nach der Mitteilung ein und fiel in Richtung ihres vor kurzem erreichten Mehrjahrestiefs, auch wenn zahlreiche Experten mit diesem Schritt bereits nach den vorsichtigen Aussagen von Ende Oktober gerechnet hatten. Zuletzt sank das Papier um 14,67 Prozent auf 21,70 Euro. Wegen eines "massiven Nachfragerückgangs" werde die Produktion weltweit in rund 80 Anlagen ausgesetzt. Außerdem werde die Produktion in rund 100 Anlagen gedrosselt. Weltweit seien von den Maßnahmen 20.000 Mitarbeiter - davon 5.000 im Stammwerk Ludwigshafen - von den Produktionsanpassungen betroffen. "Wenn immer möglich, werden dabei flexible Arbeitszeitinstrumente eingesetzt", hieß es in der Mitteilung.

Sollte die Nachfrageschwäche anhalten, sei Kurzarbeit nicht ausgeschlossen. In Ludwigshafen habe BASF bereits eine Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat geschlossen, nach der Produktionsanpassungen über die flexible Handhabung von Arbeitszeitinstrumenten wie Zeitguthaben und Urlaub aufgefangen werden sollen. Die BASF wird die Entwicklung der Märkte weiterhin genau verfolgen und ihre Produktion - wenn erforderlich - an die jeweils aktuelle Situation weiter anpassen. Die Entwicklung im nächsten Jahr sei schwer einschätzbar. BASF-Chef Jürgen Hambrecht zeigte sich trotzdem zuversichtlich: "In der jetzigen, schwierigen Situation zeigt sich die Stärke unseres besser balancierten Portfolios. Zudem sind wir solide finanziert."
http://www.ftd.de/unternehmen/…Aktie-f%E4llt/440981.html

Ich habe mir BASF mal etwas näher angeschaut.

Bemerkenswert sind einige langfristige Beobachtungen: Seit 1953 wird durchgehend eine Dividende gezahlt, seit mindestens 1987 hat die Gesellschaft immer Gewinn gemacht - ältere Daten habe ich da nicht zur Hand. Bei Betrachtung der Jahre 1998-2007 komme ich auf ein KGV10 von 8,44 - m.E. ein sehr guter Wert.

Die Bilanz im Quartalsbericht 3/08 zeigt ein Eigenkapital (ohne Firmen- und Geschäftswerte und Anteile anderer Gesellschafter) von 14,379 Mrd. Euro. Damit ergibt sich auf Basis des XETRA-Schlusskurses von Freitag (22,61 EUR) ein KBV von 1,45. Im gegenwärtigen Marktumfeld nicht sonderlich niedrig, aber auch nicht wirklich bedenklich. Das Anlagevermögen ist durch Eigenkapital und langfristige Verbindlichkeiten gedeckt.

Falls BASF seine bisherige Dividende von 1,95 EUR halten sollte (zumindest für 2008 nicht unwahrscheinlich), ergibt sich eine Dividendenrendite von 8,6%. Sollte die Dividende auf den Durchschnitt der letzten 10 Jahre zurückgehen, beträgt die Dividendenrendite immerhin noch 4,0%.

Abgesehen von allgemein schlechteren Geschäften in einer Rezession sehe ich vor allem zwei Risiken für BASF: Erstens werden sich die guten Ergebnisse aus dem Öl- und Gasgeschäft vermutlich nicht halten lassen, und es ist unklar, in welchem Maß das durch billigere Einkaufspreise der anderen Geschäftssparten (Öl und Gas sind da sicher wichtige Rohstoffe) kompensieren lässt. Zweitens ist in den kommenden Jahren eine Reihe von Anleihen mit effektiven Zinsen von 3,425% bis 4,62% zu refinanzieren. Angesichts eines Ratings mit negativem Ausblick und allgemein steigender Zinsen für Unternehmensanleihen ist fraglich, ob BASF ähnlich günstige Konditionen für die Anschlussfinanzierung erhalten wird.

Nun schaue ich mir mal folgendes Szenario an, das in dieser Form nicht sonderlich realistisch ist, aber die Risiken m.E. ganz gut wiedergibt:

1. Das Geschäftsfeld Öl und Gas bringt in Zukunft keinen Ertrag mehr.

2. Die Ergebnisse der übrigen Geschäftsbereiche halbieren sich gegenüber dem Ergebnis 2007.

3. Die Finanzschulden bleiben auf dem Stand des 3. Quartals 2008, der Zinssatz steigt aber um 2,5%.

4. Die höhere Zinsbelastung führt nicht zu niedrigeren Steuern (ich habe keine Ahnung, wie ich auf die steuerlichen Auswirkungen kommen soll - bei Öl und Gas gibt es Nachsteuerergebnisse im Geschäftsbericht).

Ergebnis 2005: 4065 MEUR.
Ertrag aus Öl und Gas: 563 MEUR.
2,5% aus 12103 MEUR: 303 MEUR.
Rechnung: ((4065 - 563)/2) - 303 = 1448.
Erwartetes Ergebnis: 1448 MEUR.
Erg/Aktie: 1,57 EUR.

Zum aktuellen Kurs entspricht das einem KGV von 14,4 bzw. einer Rendite auf das eingesetzte Kapital von 6,9%. Nichts, wo man Luftsprünge machen würde, aber doch noch eine angemessene Verzinsung.

Außerdem ist natürlich eine Anlage in Anleihen der BASF möglich. Die jüngst ausgegebene 6%ige Anleihe mit Laufzeit bis 2013 (WKN A0T4DU) rentiert im Moment bei knapp 5,25%. Die Mindeststückelung von 50.000 Euro macht sie für Kleinanleiger aber reichlich uninteressant. Die Anleihe von 2007, die bis 2014 läuft (WKN A0TKBM) rentiert knapp unter 5%, die A0JRFB mit Laufzeit bis 2016 sogar noch niedriger. Diverse Kurzläufer bringen unter 4% - da kann man also auch gleich bei Sparkassenbriefen bleiben.

Edit: Die kursabhängigen Angaben beziehen sich auf den XETRA-Schlusskurs vom 5.12.2008, also 22,61 Euro, zu dem man heute leider nicht mehr kaufen kann.