Werkzeuge für die Einhorn-Jagd

  • Ichwar beeindruckt, wie stark sich Uber in den letzten Wochen trotz Komplettausstieg des ehemaligen Chefs hielt. Da zeigte sich eine stabile Nachfrage zu den aktuellen Kursen. Für mich eine Stärkesignal.
    Mein Uber-Put ging vor kurzem erfolgreich zu Ende, derzeit dürstet es mich nicht nach einer Neuauflage.

  • Soweit ich das am Rande mitbekommen habe, waren die letzten Zahlen von TSLA ziemlich grottig. Aber bei manchen Story Stocks tuen ja gerade schlechte Zahlen den Kurs beflügeln.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Für mich riecht das nach einem klassischen Short Squeeze. VW Stammaktien anno 2008 zeigte ganz gut, was für Extreme das annehmen kann.


    Allein die WestLB hatte sich damals mit Hedges auf VW (VW Stammaktien short, VW Vorzüge long) so böse verbrannt (100 Mio€?), dass es der Anfang vom Ende dieser Bank wurde.
    Ich bin neugierig, ob es dieses Mal auch eine halbwegs promininente Adresse trifft.


    Meine These: Die Verkündung der Jahreszahlen, gut präsentiert und mit viel Hoffnungen befüllt, könnte noch einmal einen Schub für die Aktie geben. Danach dürfte die Luft abflauen. Insofern würde ich erst danach wieder an einen Put denken.

  • Ich tue es mal hier rein:


    https://www.wired.co.uk/article/slack-ruining-work


    Zitat


    This productivity issue has led some executives to dramatically curb the use of Slack. When she set up her design company, Perq Studio, three years ago, Laura Giffard committed to allowing staff to work to a four day week. To help achieve this, she has two simple Slack rules. Don’t use it, if possible. But if you have to, don’t lose face to face contact.

  • Slack ruined work - Das impliziert der Name ja eigentlich schon (sollte wohl "ironisch" sein eine Software für Produktivität so zu nennen).

    https://www.merriam-webster.com/dictionary/slacker


  • Für mich riecht das nach einem klassischen Short Squeeze. VW Stammaktien anno 2008 zeigte ganz gut, was für Extreme das annehmen kann.


    Allein die WestLB hatte sich damals mit Hedges auf VW (VW Stammaktien short, VW Vorzüge long) so böse verbrannt (100 Mio€?), dass es der Anfang vom Ende dieser Bank wurde.
    Ich bin neugierig, ob es dieses Mal auch eine halbwegs promininente Adresse trifft.


    Meine These: Die Verkündung der Jahreszahlen, gut präsentiert und mit viel Hoffnungen befüllt, könnte noch einmal einen Schub für die Aktie geben. Danach dürfte die Luft abflauen. Insofern würde ich erst danach wieder an einen Put denken.

    Nää auf keinen Fall: gestern sind 29 Mio. Stücke gehandelt worden. Das Ding ist IRRE liquide.

    Das ist 3x des normalen Tagesvolumen.

    Und das ist sind knapp 15 Mrd. USD Volumen und 15% der ausstehenden Aktien.

    Aber auch die 10 Mio. Aktien sind 5% der Marketcap die da "täglich" im Durchschnitt gehandelt werden.


    Short sind 27 Mio. Aktien bzw. auch rund 15% der Marketcap.

    Sprich der Short Interest könnte relativ zügig abgebaut werden.

    Die Aktionärsstruktur ist auch viel zu zersplittert für einen echten Short-Squeeze.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Einer Weniger:


    https://www.gruenderszene.de/business/bird-uebernahme-circ


    Zitat

    Die Gerüchte, dass das Roller-Startup Circ die Fusion mit einem Konkurrenten plant, kursierten schon länger in der Berliner Startup-Szene. Mit dem gestrigen Artikel in der Financial Times wurden die Vermutungen noch konkreter. Nun ist es offiziell: Der amerikanische E-Scooter-Anbieter Bird übernimmt den Konkurrenten Circ, den Seriengründer Lukasz Gadowski 2019 startete. Das gab Bird in einer Mitteilung bekannt.

    Wieviel Geld bei der Übernahme geflossen ist, verrieten die Beteiligten nicht. Allerdings scheint ein Teil des Deals durch Anteile beglichen worden zu sein. Denn nach der Fusion halten die bisherigen Circ-Geldgeber, wie etwa die VCs Target Global, Idinvest Partners, Signals Venture Capital und auch Gadowskis Team Europe, ebenfalls Anteile an dem amerikanischen Anbieter.

  • wird m.E. so laufen wie bei den Busunternehmen anno dazumal.

    Am Ende wird in der Fläche genau einer überbleiben und ein Großteil der rumstehenden Roller wird wieder aus dem Stadtbild verschwinden.


    Schätze die Preise werden sich dann in einer Region einpendeln in die sie auch gehören: Akzeptabel zur Nutzung als gelegentliches Spaßgerät oder für Touris, aber unökonomisch für den regelmäßigen Einsatz.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich habe mir wieder einen Tesla-Put zugelegt.


    ISIN DE000PX735M1, WKN PX735M

    BNP-Paribas, Schwelle 800$

    Laufzeit bis zum 17.12.2021

    Breakeven ~ 550$, Aufgeld ca. p.a. 8,3%.


    Gründe: Q4-Zahlen und Jahreszahlen von Tesla sind draußen.

    Für Q4 wurde ein Gewinn geschrieben, für 2019 nicht.

    Der Umsatz lag etwas über den Analystenschätzungen. Ausreichend Aktionäre sind begeistert, der Kurs stieg weiter auf etwa 650$ je Aktie und hat die Firma zum zweitwertvollsten Autobauer hinter Toyota gemacht.

    Der hohe Umsatz in den Aktien schließt ein hartes Cornering aus. Aber die Shortquote ist auf 15% gesunken (von zwischenzeitlich etwa 24%), eine gute Anzahl von Shorties haben also resigniert und notgedrungen zu den hohen Kursen zugekauft.


    Meine Erkenntnis: 1. Die Bewertung ist schlicht surreal.

    2. Es geht nicht mehr um Tod oder Überleben von Tesla, sondern um "mit der Branche mitschwimmen" oder "Konkurrenten mit weitem Abstand distanzieren".

    In beiden Fällen sollte die Fabrik in Brandenburg gebaut werden.


    Die mittelfristig m.E. größten Hoffnungen liegen auf 1. Produktion und Verkauf in China, 2. dem Produktionsstart des Tesla Y (März?) und 3. dem Bau der Tesla-Fabrik in Brandenburg.

    Die positiven Zahlen (Umsatz- und Ertragszahlen exzellent kommuniziert) führten zum erwarteten Resultat: Die Börse ist komplett euphorisch. Sehr viele gute Nachrichten sind eingepreist, schlechte Nachrichten werden derzeit von vielen Anlegern ignoriert.

    Auch in den letzten Quartalen sprang der Kurs häufig bei der Bekanntgabe der Zahlen und bröckelte in den anschließenden ruhigeren Wochen und Monaten wieder ab.


    Meine Erkenntnis: 3. Ein Put ist für mich moralisch wieder unproblematisch.

    4. Die Stimmung ist sehr (zu?) gut, ein nicht ungeeigneter Moment zum Shorten. Gute Nachrichten sind über Gebühr eingepreist, schlechte Nachrichten werden derzeit ausgeblendet, können aber noch an Sprengkraft gewinnen.


    Ich bin mit lang laufenden Puts gut gefahren.

    BNP Parisbas bietet derzeit eine Putreihe mit einer Laufzeit bis zum 17.12.2021, also fast 2 Jahren. mit Schwellen von 520$ - 800$.

    Ich habe die Puts mit den Schwellen 680$ bis 800$ verglichen.

    Bei Kursen von 440$ und mehr schnitt der konservatiste 800$-Put (Breakeven am Wochenende ca. 548$, Aufgeld p.a. 8,1%) am besten ab.

    Bei Kursen unter 400$ schneidet der offensive 680€-Put (Breakeven am Wochenende ca. 506$, Aufgeld p.a. 11,23%, WKN PX735G) am besten ab. Zwischen 400$ und 440$ setzten sich Puts aus dem Mittelfeld an die Spitze.

    Bei einem Einlösekurs von 300$ läge der Ertrag des 800$-Put bei 98%, jener des 680$-Put bei 115%.


    Für mich ist der Sicherheitsgewinn der konservativeren Puts deutlich wertvoller als der Ertragsgewinn der agressiveren Puts bei heftigen Kurseinbrüchen. Wenn eine erneute Stimmungs- und Kurswende bei Tesla eingetreten ist, könnte ich u.U. einen aggressiveren Put nachkaufen.

  • Danke für die Ausführungen. Bin auch am Überlegen Tesla zu shorten aus den oben genannten Gründen. Dein Schein ist wahrscheinlich der Richtige für meine Strategie.


    Hinzu kommt der Chart. Wenn man sich den betrachet, fragt man sich wo der Kurs noch hinwill. Da sehe ich auch eher Risiken nach unten.

  • Zitat

    ISIN DE000PX735M1, WKN PX735M

    BNP-Paribas, Schwelle 800$

    Laufzeit bis zum 17.12.2021

    Breakeven ~ 550$, Aufgeld ca. p.a. 8,3%.

    Sorry, evtl. stehe ich auf der Leitung. Was bedeutet die "Schwelle" hier bzw. was ist der Strike ? Sind das Knock-outs ?

  • Strike ist der Betrag, ab dem der Optionsschein am Ende wertlos ist, im Gegensatz zum K.O. da kann der Optionsschein direkt verfallen.

  • Normalerweise ist das der "Strike". Ok, also eine "in the money Option".


    Was ich nicht verstehe: Warum ist das für Dich "konservativ" ? Wenn es gegen Dich läuft, verlierst Du den inneren Wert, d.h. Du stehst schlechter da wie mit einem "out of the money" Put.


    Das ist für mich nicht konservativ.

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Was ich nicht verstehe: Warum ist das für Dich "konservatiWenn es gegen Diläuft, verlierst Du den inneren Wert, d.h. Du stehst schlechter da wie mit einem "out of the money" Put.

    Reden wir aneinander vorbei?


    Option 1: Der Kurs steigt auf über 800€

    --> Beide Optionen verfallen wertlos, kein Unterschied


    Option 2: Kurs bleibt bei ungefähr 650€

    --> In the Money hat einen Restwert, Out of the Money verfällt wertlos.


    Option 3: Der Kurs fällt auf 500-550€.

    Der 800€-Put gewinnt gegenüber dem heutigen Preis, Out of the money-Puts verlieren etwas Geld.


    Option 4: Der Kurs fällt auf 350-400€.

    Die Gewinne beider Papiere dürften sich irgendwo in diesem Bereich überschneiden, kein Unterschied.


    Option 5: Kurse (deutlich) unter 300€

    Ein Put "Out of the Money" ist deutlich profitabler als mein Put mit 800€ Schwelle/Strike.


    Fazit: Out of the Money ist erst bei geschätzter Kurshalbierung (und weniger) der Profitablette Put - ich bezeichne das als aggressiven Put.

    Bei Kursen größer einer Kurshalbierung endet der 800€-Strikewert entweder profitabler oder aber weniger Verlustträchtig. Ich nenne das einen im Vergleich konservativeren Put.

  • Ach ja: Der Aufpreis per anno sinkt deutlich mit steigenden Strikekurs wie auch mit größerer Laufzeit des Puts. Und ich habe den Eindruck, dass die Höhe des jahresbezogenen Aufpreise einer der wichtigsten Parameter zu Abschätzung des Risikos ist ("Wie stark spielt die Zeit gegen mich?").