Versicherungen - old and boring oder geht da noch was?

  • "When the going gets weird, the weird turn pro"

    Hunter S. Thompson

  • Frisch aus der digitalen Feder von MMI zu Admiral:


    https://valueandopportunity.co…ing-the-stock/#more-40286

    Mit Versicherungen kennt sich MMI imho sehr gut aus.

    Kann man vermutlich so stehen lassen. Ich selber bin bei Admiral auch eher auf der "antizyklisch Nachkaufen" als "Verkaufen" Seite.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ja, da können wir Nichtswürdigen nicht mithalten. Aber man ist über unser Forum weiterhin informiert, so angefressen wie das klingt.

    Vieles davon dachte ich auch schon. Ich würde bei Admiral nicht die außerordentlichen Gewinne von 2020 und 2021 zugrundelegen, sondern eher den von 2019, entspricht heute 1,42 GBP und damit eher ein KGV von 12,2.


    Nach der Veröffentlichung des H1-Berichts steigt Sabre heute um 10%. Sie wollen 2,8 Pence Zwischendividende zahlen nach 3,7 im Vorjahr!

    https://www.sharecast.com/news…ofits-fall--10231119.html


    Sie waren immerhin in H1 noch profitabel und werden es voraussichtlich auch im Gesamtjahr sein. Neben der solvency ratio dürfte auch eine gute (=niedrige) combined ratio vorteilhaft sein, weil das diejenigen sein dürften, die noch am ehesten profitabel sein/bleiben werden. Bleibt abzuwarten, wie es den anderen ergeht. Wenn die Verlust machen, wird das die Kapitalausstattung verschlechtern und damit auch die Fähigkeit, das Geschäft auszuweiten, selbst wenn sie die Dividende streichen; und eine Kapitalerhöhung zur Unzeit will man erst recht nicht. Das ist der Zeitpunkt, wenn Sabre (und auch Admiral) ihren Marktanteil ausweiten. Deswegen rechne ich damit, daß der Umsatz bei Sabre wieder wachsen wird. Daß COR aber derart steigt trotz 19%(!) Prämienenhebung gibt schon zu denken...


    Ich hab meine FBD jetzt auch verkaufen können und dafür die letzten Tage Sabre gleich auf eine normale Position aufgestockt, damit gleichgewichtet zu Admiral. Vielleicht ist eine Rückkehr zum ATH zu viel erwartet, aber eine Verdopplung dürfte drin sein (=das Niveau von vor ein paar Wochen).

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Die britischen Autoversicherungen sind derzeit eine der wenigen antizyklischen Branchen, neben den Bauwerten allgemein. Die Kurse von Admiral und Sabre (beide im Depot) sind noch unten wie Mitte 2022, während der Markt seither stark zugelegt hat. Direct Line sogar auf neues Allzeittief gefallen.


    Das Geschäftsmodell ist doch nach wie vor intakt, sie werden weiter gebraucht, und sie werden im Mittel auch wieder vernünftige Eigenkapitalrenditen erzielen. Oder preist der Markt etwa ein, daß die Grünen das Auto abschaffen oder daß autonomes Fahren in der absehbaren Zukunft kommt (sehe ich nicht)? Auch wenn das Eigenkapital wegen der gesunkenen Anleihenkurse in deren Portfolio gesunken ist, ist das KBV weiter günstig und verspricht anständige Renditen und Dividenden.


    Es wird sein wie so oft: Wenn temporär mal die Gewinne im Zyklus niedriger sind, fallen die Kurse gleich mit. Während der Pandemie mußte man kein Versicherungsexperte sein, um zu erkennen, daß das temporäre Übergewinne sind (weniger Verkehr = weniger Unfälle), die dann auch noch vom Markt bewertet wurden wie die normalen oder sogar noch höher bei Admiral. Da wäre Market-Timing besser gewesen als das Dauerhalten... Mittlerweile (in Euro!) wieder auf dem Niveau von vor acht Jahren. Außer Dividenden nix gewesen, aber die waren immerhin gut.


    Was ich überhaupt nicht verstehe: Warum trifft es gerade nur die britischen? Allianz, AXA, Generali und Mapfre sind ja Universalversicherungen, aber z.B. FBD Holdings in Irland ist auch eine Sach- und Unfallversicherung. Deren Aktie erreichte mit 15 Euro (aktuell 14) ein neues Mehrjahreshoch. Da bin ich leider nicht mehr dabei, weil ich fürchtete, daß die früher oder später unter dem gleichen Umfeld leiden werden wie die britischen. Der Gewinn war auch deutlich rückläufig gegenüber 2021, daher verstehe ich auch den starken Kursanstieg nicht. Mittlerweile Kurs über dem gesunkenen NAV von 11,88€ und Dividende 1€.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Bloomberg:

    Zitat

    The US’s largest car insurer, State Farm Mutual Automobile Insurance Co., reported a $13.4 billion (!) underwriting loss last year, the largest shortfall in its 100-year history; Allstate Corp.’s auto-insurance underwriting loss was $3 billion, while Berkshire Hathaway Inc.’s Geico car-insurance unit lost $1.9 billion.

    In the UK, Direct Line Insurance Group Plc’s chief executive departed in January after mounting losses at the motor division forced it to scrap its dividend. The stock has declined more than 50% in the past year.

    These woeful results have shaken confidence in the industry’s purported ability to assess risk and forecast accurately. Insurers are belatedly hiking premiums, though often not as quickly as they’d like. Customers who drive Range Rovers and other vehicles prized by thieves, may struggle to get coverage at all.

    Soaring used-car prices are the proximate cause of insurers’ woes – a textbook example of how supply chain upheaval can cascade through the economy. Historically, vehicles were a depreciating asset, but suddenly the cost of replacing a stolen or damaged vehicle was far more than insurers had calculated.

    Der Versicherungssektor ist nicht daran gewöhnt, Verluste bei der Versicherungstätigkeit zu erleiden, so dass die Prämien mit Sicherheit steigen werden. Das gilt für alle Bereiche des Versicherungsgeschäfts und nicht nur für die Kfz-Tarife. Die Tarife für alle Bereiche, von der gewerblichen Versicherung über die Krankenversicherung bis hin zur Cyberversicherung, werden steigen.


    Zuvor hatte bereits Audemar Piguet begonnen, eine Ersatzgarantie für alle in den letzten Jahren gekauften hochwertigen Uhren anzubieten. Die Bedrohung durch Diebstahl hat so stark zugenommen, so dass sie sich auf den Verkauf ihrer Uhren auswirkt.


    Könnte das auch Auswirkungen auf die Hersteller hochwertiger Automobile haben?

  • Nach bald einem Jahr der Vergleich: Antizyklik vs. Qualität oder Sabre Insurance vs. Admiral Group, in Euro (Frankfurt) und inkl. wiederangelegten Dividenden laut Ariva: +32,1% vs. +24,5%. Zum Vergleich der DAX: +20,5%. Kann man zufrieden sein.

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  • Admiral emittiert 10,5jährige Nachranganleihe mit 8,75%-8,88% Zins:

    https://www.fixed-income.org/n…a-8750-8875-erwartet.html


    Ganz schön viel eigentlich. Admiral hat A, für Tier 2 BBB. Bei normaler Inflation hat man damit bereits die langfristig zu erwartende Aktienrendite. Dividendenrendite zuletzt 7,6% mit Wachstum. Ich weiß nicht, ob diese Anleihe wirklich weniger Risiko trägt als die Aktie, oder am Ende sogar mehr, wie sich im Fall Credit Suisse gezeigt hat.

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  • Wollte nur kurz klingeln falls wer Interesse hat.


    Mapfre seit paar Wochen mit positiver RS6mon.

    RS3mon sogar sehr positiv.


    M.E. nach wie vor günstig.

    Divi um die 8%.


    Hab bissl nachgelegt.

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  • Es ist das alte Thema RS vs. kaufen, wenn sie gerade im Angebot sind, was sich meistens widerspricht.

    Einerseits steht die Aktie zwar wieder nahe der Postcorona-Höchststände, die sie mehrmals erreicht hatte (um 2€), andererseits aber nur auf dem Niveau von Ende der 90er und die antizyklisch wichtige 5-/7-Jahres-RS ist negativ.

    Woran liegt die aktuelle Stärke gegenüber dem schwachen Geamtmarkt? Daß Versicherungen generell von den steigenden Zinsen profitieren? Die RS funktioniert meiner Interpretation nach, weil positive Nachrichten nicht vollständig eingepreist werden, hier also die steigenden Zinsen. Das gilt dann natürlich für den ganzen Sektor.

    Die Bewertung ist günstig - auch verglichen mit historischem KGV, KBV und Dividendenrendite. Ich hab aber schon andere Versicherungsaktien mit Admiral und Sabre, die zuletzt sogar besser liefen. Die könnte man irgendwann ggf. in Mapfre tauschen. Wenn man sich die Charts der letzten Jahre anschaut, dann war es immer eine gute Idee, z.B. Admiral gegen Mapfre zu tauschen, wenn letztere gerade einen Schwächeanfall hatte, z.B. Anfang 2016, oder im Coronacrash, oder im Herbst 2020. Also nicht relative Stärke zum Gesamtmarkt, sondern relative Schwäche zum Sektor, auch wenn das Geschäft ein anderes ist. Antizyklisch eben, so habe ich auch Sabre eingekauft, bei denen ich mir einen Tausch vorstellen kann, spätestens wenn sie wieder bei 2 Pfund stehen (Verdoppler). FBD war in der Hinsicht ein klarer Verkauf bei meinem Beitrag #166 im März, ist denn auch schon wieder von 15 auf 12€ gefallen. Immer antizyklisch agieren!

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  • Mapfre in der Nähe des Hochs seit dem Corona-Absturz.

    Sabre mit Zahlen für 2023. Das Tief scheint durchschritten, zwar nur ein moderater Gewinnanstieg gegenüber 2022, aber das laufende Jahr soll noch besser werden. Aktuell nur KGV >> 20, bei Admiral ganz ähnlich, beide Aktien seit meinem Sabre-Kauf gleichauf.

    Heute im späten Handel bis auf 180 Pence gestiegen, wohl wegen eines Analystenkommentars zu den gestrigen Zahlen, der das Kursziel von 200 Pence (=meines) auf 220 anhob. Kann man laufen lassen, Admiral dann als Dauerposition.


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  • Allianz, Zurich Insurance, Münchner Rück, Hannover Rück sind auch alle oben. NN Group noch nicht am ATH aber auch im Aufwärtstrend. Alle mit sehr hohen Dividenden und Dividendensteigerungen in diesem Jahr. Jetzt neu einsteigen würde ich aber wegen der kommenden Zinssenkungen nicht mehr.

  • …. Jetzt neu einsteigen würde ich aber wegen der kommenden Zinssenkungen nicht mehr.

    Ich weiss nicht, aber kommt denn tatsächlich die Zinswende?

    Die Erwartungshaltung zu Zinssenkungen sind sehr enorm.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die FED einige Überraschen wird.


    Denn ich bin mir nicht sicher, ob ein neuer Zinszyklus erst angefangen hat oder wir noch in dem Zyklus fallende Zinsen sind ?


    Dass Bayern nicht Meister wird, damit hat auch niemand gerechnet.

    Nach Jahren wirds mal wieder eine andere Mannschaft und viele kennen so eine Situation gar nicht.


    EDIT: Wenn die Zinssenkungen kommen sollte, warum steigen die Kurse der Versicherungen ungebremst weiter? Heißt es denn nicht, dass alle bekannten News im Kurs enthalten sind? Somit sollten doch die Kurse sinken, wenn jeder Zinssenkungen erwartet . Die Kurse implizieren aber meiner Meinung nach weiter steigende Zinsen, mit eventuell einem kurzen sinken vor den Wahlen.