mRNA - BioNTech, Moderna, Curevac und Co

  • Ende 2019 war Biontech 35 EUR/Aktie wert. Da gab es im Prinzip nur die Pipeline ohne Impfstoff.


    Jetzt kann man sich überlegen was an Cash so reinkommt in den nächsten 2-3 Jahren und inwieweit die Pipeline sich weiterentwickelt hat. Zudem hat sich die Pipeline finanziell "derisked", BioNTech wird das Geld so schnell nicht ausgehen.


    Rein aus dem Bauch würde ich sagen dass die "alte Pipeline" aktuell ca. das doppelte Wert ist.


    Dazu kommt aber ein gigantisches Gratis Werbeprogramm was die zukünftigen Marketingkosten ziemlich senken sollte. Über den ganz großen Daumen gepeilt würde ich sagen dass das alte Grundgeschäft vielleicht 100 EUR die Aktie wert ist.


    Der Rest muss durch Corona und evtl. andere Impfstoffe verdient werden.


    Die Risiken sind auch nicht ohne und die Preise werden auch sehr bald sinken.

  • Zumindest gibt es auch schon Schätzungen zur Gewinnentwicklung, was immer diese auch taugen mögen,

    Ergebnis/Aktie 20,44 EUR 14,22 EUR 9,23 EUR 7,40 EUR 4,44 EUR


    von 2021 bis 2025


    normalerweise gehen die Gewinnschätzungen ja von Jahr zu Jahr immer höher, zumindest die Richtung stimmt hier, aber die Aussagekraft der Schätzung schwindet halt auch von Jahr zu Jahr weiter in die Zukunft …

  • OK, das wäre forward KGV von 40 für 2025. Minus den ganzen Cash und Gewinn den sie bis dahin angesammelt haben.


    KGV 40 fände ich jetzt auch nicht so hoch für den Laden. Immerhin gibt es ein G und nicht ein KVV (Kurs Verlust Verhältnis).

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Zitat

    Noch ein Sieg gegen das Virus: Der Impfstoff von Curevac könnte auch armen Ländern helfen

    Der Impfstoff der Tübinger Firma Curevac kann in einem normalen Kühlschrank gelagert werden. Die Zulassung könnte schon bald erfolgen.

    Zitat

    Die Schweiz hat 5 Millionen Dosen bestellt.

    Zitat

    Wie die Präparate von Moderna und Pfizer/Biontech ist das Vakzin von Curevac ein mRNA-Impfstoff. Trotzdem unterscheidet es sich von den beiden bereits zugelassenen. Das kettenförmige mRNA-Molekül besteht, zumindest im Schulbuch, aus den Molekülbausteinen Guanosin, Cytidin, Adenosin und Uridin. Aus diesen vier Elementen setzt sich auch die mRNA im Curevac-Impfstoff zusammen. In der Natur dagegen treten um die hundert Modifikationen jener mRNA-Bausteine auf.

    Die häufigste ist der Austausch von Uridin durch das geringfügig modifizierte Pseudouridin. «Eine natürliche mRNA von Säugetieren enthält meist wenige Pseudouridin- und viele Uridin-Moleküle», erklärt Steve Pascolo, Immunologe am Unispital Zürich und Pionier bei der mRNA-Vakzin-Forschung. Anders als Curevac setzen Moderna und Biontech/Pfizer in ihren Impfstoffen ausschliesslich Pseudouridin statt Uridin ein. Das mag als ein unbedeutendes Detail erscheinen, ist immunologisch aber wichtig.

    Zitat

    Wie gut das Vakzin schützt, muss jetzt die Auswertung der Phase-III-Studie zeigen.

    Drei Monate bei 5 Grad

    Der Curevac-Impfstoff hat neben der tieferen Dosierung noch einen weiteren Vorteil gegenüber den bisher erhältlichen mRNA-Vakzinen. Er ist das erste derartige Vakzin, das im Kühlschrank gelagert werden kann – drei Monate bei 5 Grad Celsius. Das ist ein Vorteil vor allem für Impfkampagnen in ärmeren Ländern, die nicht über die erforderliche Kühltechnik verfügen.


    https://nzzas.nzz.ch/wissen/cu…egen-das-virus-ld.1625236

  • Alles noch ein wenig weit weg und finanziell verbrennen sie noch Geld.


    Das US-Biotech-Unternehmen Novavax arbeitet an einem Doppelimpfstoff gegen das Coronavirus und die saisonale Grippe. Tierversuche hätten "positive" Ergebnisse erbracht, erklärte das Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Maryland am Montag. Demnach entwickelten Hamster und Frettchen, die das Vakzin mit den beiden Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 und Nanoflu verabreicht bekamen, Antikörper gegen das Coronavirus und gegen Grippeviren. Die beiden Impfstoffkandidaten werden derzeit in getrennten klinischen Versuchen mit Menschen getestet, sind aber noch nicht zugelassen. Das Corona-Vakzin zeigte bei einer Phase-3-Studie in Grossbritannien eine hundertprozentige Wirksamkeit gegen schwere Verläufe von Covid-19 sowie eine Wirksamkeit von 96,4 Prozent bei leichten, moderaten und schweren Krankheitsverläufen bei der herkömmlichen Virusvariante. Deutlich niedriger war der Schutz allerdings vor leichten und moderaten Krankheitsverläufen bei der südafrikanischen Variante.

  • Novovax ist ein proteinbasierter Impfstoff, also anders als mRNA oder einer mit Vektorvirus.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Alles noch ein wenig weit weg und finanziell verbrennen sie noch Geld.


    Das US-Biotech-Unternehmen Novavax arbeitet an einem Doppelimpfstoff gegen das Coronavirus und die saisonale Grippe. Tierversuche hätten "positive" Ergebnisse erbracht, erklärte das Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Maryland am Montag. Demnach entwickelten Hamster und Frettchen, die das Vakzin mit den beiden Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 und Nanoflu verabreicht bekamen, Antikörper gegen das Coronavirus und gegen Grippeviren. Die beiden Impfstoffkandidaten werden derzeit in getrennten klinischen Versuchen mit Menschen getestet, sind aber noch nicht zugelassen. Das Corona-Vakzin zeigte bei einer Phase-3-Studie in Grossbritannien eine hundertprozentige Wirksamkeit gegen schwere Verläufe von Covid-19 sowie eine Wirksamkeit von 96,4 Prozent bei leichten, moderaten und schweren Krankheitsverläufen bei der herkömmlichen Virusvariante. Deutlich niedriger war der Schutz allerdings vor leichten und moderaten Krankheitsverläufen bei der südafrikanischen Variante.

    Als Impfgegner würde ich bei Novavax mal dezent auf das hier hinweisen:


    https://ir.novavax.com/news-re…s-893-efficacy-uk-phase-3


    Zitat


    NVX-CoV2373 contains a full-length, prefusion spike protein made using Novavax’ recombinant nanoparticle technology and the company’s proprietary saponin-based Matrix-M™ adjuvant. The purified protein is encoded by the genetic sequence of the SARS-CoV-2 spike (S) protein and is produced in insect cells.

    Dazu würde ich einen Trailer zu "Die Fliege" mit Jeff Goldblum laufen lassen.

  • Bericht im MM dass GSK und Sanofi im Impfgeschäft Gas geben wollen:


    https://www.manager-magazin.de…87-4e4f-b204-772034a9ddfc


    Zitat

    Kampfansage an die mRNA-Pioniere

    Es ist der zweite Anlauf für das Projekt von GSK und Sanofi. Im Dezember mussten die Partner ihre bisherigen Studien abbrechen und komplett von vorn starten, wegen eines Dosierfehlers, wie sich herausstellte. Dabei hatten sich die beiden Konzerne als besonders verlässlich und erfahren präsentiert, als Helfer der öffentlichen Hand mit jahrzehntelangem Blick, ohne Interesse am schnellen Profit. Die EU orderte 300 Millionen Dosen, die globale Covax-Initiative 200 Millionen, die USA 100 Millionen mit Option auf 500 Millionen weitere. Wenn sich die Impfstoffhersteller Nummer eins (GSK) und zwei (Sanofi) zusammentun, mit bei Grippeimpfstoffen bewährter Technik, was sollte da schiefgehen?

    Doch jetzt stehen die früheren Platzhirsche am Rand, degradiert zu Helfern der Neulinge. Sanofi macht sich als Auftragsfertiger für Biontech nützlich, GSK übernimmt diese Rolle für die zweite deutsche mRNA-Firma Curevac. Die ist selbst spät dran, doch mit den entscheidenden Wirksamkeitsdaten für die Zulassung wird in den kommenden Wochen, wenn nicht Tagen gerechnet. Dafür ist auch das GSK-Werk im belgischen Wavre am Start. Von der Kooperation mit Curevac verspricht sich GSK, als Großaktionär an dem Tübinger Unternehmen beteiligt, noch mehr. Die beiden Firmen forschen mit Geld vom britischen Staat an mRNA-Impfstoffen der zweiten Generation, die auch gegen die neueren Mutationen sicher wirken. Auch dazu gab es zuletzt Erfolg versprechende Studienergebnisse.

    GSK und Sanofi waren ja stark im traditionellen Impfgeschäft. Ob sie aber den Vorsprung noch aufholen können ? Wird man sehen. Im klassichen Biotech Bereich läuft es am Ende auch immer auf Akquisitionen hinaus. Die Innovationsfähigkeit der großen Player scheint recht beschränkt zu sein.

  • GSK und Sanofi waren ja stark im traditionellen Impfgeschäft. Ob sie aber den Vorsprung noch aufholen können ? Wird man sehen. Im klassichen Biotech Bereich läuft es am Ende auch immer auf Akquisitionen hinaus. Die Innovationsfähigkeit der großen Player scheint recht beschränkt zu sein.

    Das ist ja nicht so anders wie in der IT Branche. Da werden ja auch die aufstrebenden Unternehmen von der Google, Oracle oder neuerdings auch der SAP aufgekauft und in die eigenen Produktlinien integriert.


    Man sollte nicht unterschätzen, dass die großen Alten auch über Know How und Infrastruktur verfügen, die die Kleinen gar nicht ganz so schnell aufbauen können. In der IT ist das Enwickeln eines schicken neuen Produktes das eine, ein solches Produkt stabil und wartbar zu machen, es zu supporten, dem Kunden 10 Jahre Sicherheit für seine Investition zu geben das andere.


    Im Medtech (ich habe lange ein Medizintechnikunternehmen beraten) sind viele Fragen der Zulassung schwierig. Dabei geht es nicht nur um die Wirksamkeitsstudien, sondern ganz konkret z.B. auch um die Validierung und Auditfähigkeit der Produktionsabläufe. Du musst z.B. permanent nachweisen können, das die Wirkstoffkonzentration in jeder einzelnen Aspirntablette nicht mehr als 5% abweicht. Du brauchst eine Dokumentation jedes Prozesschrittes in der Herstellung. Du wissen, nach welchen Kriterien die Mischanlage validiert werden muss, und wie du diese Validierung nachweisen kannst. Du musst ein Ablagesystem haben, das 10 Jahre nach der letzten Auslieferung einer Charge noch die Validierung nachweist. Du musst Nachweise über die Kalibrierung sämtlicher eingesetzter Messmittel (z.B. für die Wirkstoffkonzentration) im Prozess haben. Du musst die Wartung an allen Maschinen nachweisen, die Qualitätseinflüsse haben könnten. Du musst die Befähigung der einzelnen Mitarbeiter jederzeit nachweisen können.


    Das Ganze gilt natürlich auch für die Qualitätssicherung im Rohstoffeinkauf. Und so weiter und so fort. Wir haben am Ende sogar die Prozesse der Wartung der Haustechnik validiert, weil die Wartung der Klimaanlagen einen Einfluss auf die Luftverschmutzung und damit die Qualität des Produktes haben.


    Vor allem musst du wissen, was du alles tun musst, um zugelassen zu werden. Der Übergang aus einem Forschungslabor in eine Produktion ist in der Branche keine Kleinigkeit.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

    2 Mal editiert, zuletzt von nixda ()

  • Absolut, das alles ist hochrelevant. Allerdings scheint es durchaus machbar zu sein dieses Know How über Kooperationen anzuzapfen.

  • Wer überwacht das? Wenn die so arbeiten, wie die Einwohnermeldeämter, dann ...

    Da kommen Auditoren aus der ganzen Welt. Die FDA schaut vorbei, da hängen sich viele Nationen einfach dran, aber auch Australein hat mal eine Auditorin vorbeigeschickt.


    Die nehmen sich dann eine Charge und sagen dann: "Weisen sie mir einmal nach, wann und über welche Maschinen die produziert worden ist, und ich würde gerne das Wartungsbuch der Maschine sehen. Und wie kontrollieren sie Wirkstoffkonzentration und begründen Sie mir bitte, warum das eingesetzte Verfahren gewählt wurde und ausreichend ist? Außerdem möchte ich wissen, an welchem Tag auf dem Produktionsrechner x der aktuelle Stand der Software y installiert wurde, und zeigen sie mir bitte ihre Testdokumentation der Software vor der Installation.Und wenn sie gerade dabei sind, ich würde gerne ihre internen Vorschriften für Softwaretests vor der Installation einmal sehen".

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • EU-akkreditierte Stellen

    Da geht jetzt Pharma und Medizinprodukte durcheinander.


    Pharma wird durch die jeweiligen Aufsichtsbehörden inspiziert - staatlich. In D z.B. Regierungspräsidien.

    Benannte Stellen, z.B. TÜV kommen dann bei Medizinprodukten - privatwirtschaftlich.

  • Da geht jetzt Pharma und Medizinprodukte durcheinander.


    Pharma wird durch die jeweiligen Aufsichtsbehörden inspiziert - staatlich. In D z.B. Regierungspräsidien.

    Benannte Stellen, z.B. TÜV kommen dann bei Medizinprodukten - privatwirtschaftlich.

    Guter Hinweis,

    bei der Pharmaherstellung überwacht je nach EU-Staat auch die Behörde selbst, ohne eine beauftragte Stelle oder ein benanntes Labor zwischenzuschalten. Die EU-Richtline erlaubt beides, in D macht das die Behörde selbst.

    Grundlage für entsprechende Anforderungen and die Überwachung für Pharmaprodukte ist die Richtlinie 2001/83/EC, Titel XI, Überwachung und Sanktionen (Artikel 111 für die Besichtigungen, Artikel 114 für die Labore), national in D umgesetzt durch das Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln, hier in § 64, Durchführung der Überwachung



    für Medizinprodukte verlangt die Verordnung (EU) 2017/745 ausdrücklich die Einschaltung einer benannten Stelle.



    Ob die Behörde selbst oder eine benannte Stelle die Einhaltung der in EU-Richtlinien, Verordnungen, Gesetzen und Normen niedergeschriebenen Regelungen prüft, ändert jedoch kaum etwas an den hohen Einstiegshürden für Newcomer. Mit benannten Stellen ist es oft etwas einfacher, da die EU für diese zuvor feste Prüfkriterien definiert. Bei Behörden unterscheiden sich die Erwartungen/Anforderungen regional oft erheblich.

  • bei der Pharmaherstellung überwacht je nach EU-Staat auch die Behörde selbst, ohne eine beauftragte Stelle oder ein benanntes Labor zwischenzuschalten.


    Die EU-Richtline erlaubt beides


    Da lerne ich auf meine alten Tage womöglich was dazu

    :-)


    Rein aus Neugierde:

    In welchem EU-Land beauftragt denn die Behörde eine beauftragte/akkreditierte Stelle zur Auditierung der Arzneimittelherstellung.

    Ich hatte in diversen Staaten immer den Eindruck, da käme der Beamte persönlich - habe das aber auch nie ausdrücklich hinterfragt.


    Übrigens auch in USA oder CH kommt die Behörde selbst, zumindest aus eigenem Erleben stets so erlebt.


    PS

    soweit ich das (nur flüchtig) bei Medizinprodukten verstanden habe, wird die benannte Stelle nicht von der Behörde mit dem Audit beauftragt sondern von der zu inspizierenden Firma. Liege ich damit richtig?