Blöde Frage zu Divi / CF / Gewinn

  • PS: Bez. Free Cashflow:
    Bestetehen nicht zwei Probleme bei Free Cashflow:
    1. Wenn keine Schulden getilgt werden, ist der Free Cashflow höher
    2.: Wenn keine Investitionen getätigt werden, ist der Free Cashflow auch höher, oder?

  • Hallo,


    zu (2). Der freie CV beinhaltet "+ Abschreibungen" und "- Investitionen". D.h. wenn Ersatzinvestitionen unterbleiben, ist der freie CV hoeher. Das ist richtig. Deswegen sehen sich viele den freie CV gemittelt ueber mehrere Jahre an.


    zu (1). Das verstehe ich nicht ganz. Der freie CV ist Gewinn + Abschreibungen - Zunahme des working capital - Investitionen. Ob Schulden aufgenommen oder getilgt werden, geht nicht in den freien CV ein.


    Balkenchart


  • Ohne den GB studiert zu haben, kann das doch nur bedeuten, daß die 229 TEUR jetzt beim cash fehlen und für diese Ausgabe angesammelt wurden. Hier wurden 3433 Einheiten investiert und davon 1064 mit Kreditaufnahmen, der Rest aus eigenen Mitteln finanziert. Bitte widersprecht wenn ich das falsch sehe.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Hallo,
    ich stehe mal wieder vor einer Frage:
    Um die EK-Rendite zu berechnen:
    Muss ich den aktuellen Gewinn durch das aktuelle EK teilen oder den aktuellen Gewinn durch das EK des letzten Jahres teilen?
    Grüsse, HD

  • Hallo,


    das ist schon fast Geschmacksache. Ich denke, normalerweise nimmt man den Gewinn aus dem Jahr x und das EK vom Anfang des Jahres x (also am Ende des GJ x-1).


    Normalerweise sollte sich das EK aber nicht so stark andern, dass das eine grosse Rolle spielt. Falls es das doch tut, z.B. wegen Kapitalerhoehung oder so, dann musst Du sowieso nochmal selbst nachdenken und entscheiden, was Du davon haeltst.


    Viele Gruesse,


    Balkenchart

  • Hallo Balkenchart,
    danke für Deine schnelle AW.
    Wenn Du sagst, man nehme das EK vom ANfang eines Jahres, meinst Du dann das EK im GB aus dem letzten Jahr?
    Also z.B. ein aktueller GB aus 2005:
    Hier hat man EK 2005, Gewinn 2005 sowie EK 2004 und Gewinn 2004.
    Was benutzte ich jetzt nach Deiner Meinung?
    Gruss

  • HAllo,
    danke für Eure Anteilnahme.
    Mir drängen sich noch zwei Fragen auf:
    1. Kann der Free Cashflow auch für Schuldenabbau und Investitionen genutzt werden?
    2.: Wäre es nicht besser, die EK-Rendite mit dem Free Cash Flow zu berechnen?
    Grüße, Harrald

  • Frage1: Ja


    Frage2: Warum besser? Finde ich nicht, denn wenn ich eine Rendite berechnen will, möchte ich auch Abschreibungen, Investitionen... berücksichtigt haben.
    Aber das liegt wohl im Auge des Betrachters. Grundsätzlich sollte man bei der EK Rendite sowieso etwas vorsichtig sein. Immer dann wenn das EK iedrig ist wird die Rendite gehebnelt, was zu Verzerrungen führt.

  • Hallo,


    zum Kommentar, dass die Eigenkapitalrendite durch die Aufnahme von zusaetzlichem Fremdkapital (Hebel) verzerrt sein kann, faellt mir ausser der Gesamtkapitalrendite noch der `Enterprise Value'


    Enterprise Value = Marktkapitalisierung - liquide Mittel + Schulden


    ein, den Joel Greenblatt (siehe anderer Thread) verwendet.


    Balkenchart

  • Hallo,


    angenommen ich habe zwei Firmen mit vergleichbaren KUV, KBV und KGV. Bei keiner der Firmen ist offensichtlich etwas faul - nicht zu viel goodwill, nichts absurdes in der Bilanz aktiviert, Liquiditaet gut, Eigenkapitalquote gut, usw.


    In meiner Strategie ignoriere ich das KGV, aber ich beachte zusaetzlich zu KUV und KBV eine cashflow-Kennzahl. Hier ist der Unterschied:


    Firma A: Kurs-EBITDA-Verhaeltnis ist 4, aber operativer und freier cashflow negativ
    Firma B: KEBITDAV ist auch 4, und operatives KCV ist 5, freier Cashflow ist positiv


    Witchdream verwendet EBITDA und wuerde den Unterschied nicht sehen. Mit operativem KCV sehe ich ihn.


    Woran liegt der Unterschied? Wonach soll ich suchen und welche Fragen soll ich stellen? Soll ich A und B kaufen oder nur A?


    Ideen?


    Balkenchart

  • Die Dividende gibt es 1Jahr später (Quartalsdivi usw mal
    ausgenommen)
    Ich beziehe mich auf Citigroup und Deutsche Bank.


    Die Deutsche Bank bildet Rücklagen für die Dividendenzahlung. Warum? sie hat doch angeblich gut verdient.


    Bei der Citigroup erwartet (eine Expertin) eine Kürzung der Dividende. Warum keine Streichung der Diviauszahlung?


    Bitte klärt mich doch mal auf

  • Was man beim Gewinn hinbekommt, nämlich für den Mechaniker Wertminderungen am Gewinn vorbeizumogeln, das müßte doch auch machbar sein in der Kapitalflußrechnung. Dachten sich findige Buchhalter.


    Meistens werden gezahlte Zinsen unter dem operativen Cash-Flow aufgeführt; richtigerweise, wie ich finde, denn sie gehören doch zum operativen Geschäft und man kommt keinesfalls an ihnen vorbei. Manche Unternehmen aber, wie z.B. Jenoptik, führen diesen Posten unter dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit auf! Dorthin gehören nach meinem Verständnis sinngemäß nur Rückzahlung oder Aufnahme von Finanzschulden, und Dividenden. Die erhaltenen Zinsen dagegen tauchen im Cashflow aus Investitionstätigkeit auf, was den Eindruck erweckt, das Unternehmen würde tatsächlich einen positiven Free-Cashflow erwirtschaften. (Jenoptik-Kapitalflußrechnung)


    Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Zinsertägen/-Aufwendungen einerseits und gezahlten/erhaltenen Zinsen?


    Für mich ist die Schlußfolgerung: Der Cashflow ist ebenfalls nicht mehr wirklich valide, weil nicht mehr vergleichbar - was vermutlich nichts daran ändert, daß er "funktioniert", trotz alledem und alledem; wobei wir die Zusammensetzung der O'S-Daten nicht kennen, aber ich nehme an, bei ihm ergaben sich ähnliche Probleme.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    2 Mal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Folgende Frage beschäfftig mich schon den ganzen Tag und ich hoffe, einer der Experten kann mir weiterhelfen:
    geht in den Capex nur Investitonen in das Sachanlagevermögen ein oder auch Inv. in Immaterielles und warum?
    Gruss

  • Das kommt darauf an wie Du Capex definierst.


    Ich möchte beim Capex wissen, welche Investitionen die Firma tätigt um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Das kann bspw. die Anschaffung von Sachinvestitionen sein. Es kann aber bei einer Firma auch von Nöten sein in immaterielle Werte zu investieren. (bsp. Pharma/Gernerika), dann würde ich das auch zum "Capex" zurechnen.


    Wenn eine Firma einen Haufen investiert um steigende Gewinne zu machen, dann ist das in meinen Augen nicht unbedingt zum orginären "Erhaltungs-Capex" sondern schon zum "Wachstums-Capex". Der könnte ja im Härtefall auch eingestellt werden.


    Von daher ist das nicht ganz so einfach per Pi mal Daumenformel zu lösen ;-)

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

    2 Mal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Hallo Matze,
    woher weißt Du, was Investitionen zum Erhalt und was Investitionen für Wachstum sind?
    Wäre es nicht einfacher, man zieht vom Cashflow einfach die durchschnittlichen Investitionen der letzten 5 oder 10 Jahre ab und nimmt dafür an, dass auch zukünftig (zumindest für eine gewisse Zeit) der FCF so steigt, wie er es in den vergangenen 5 oder 10 Jahren getan hat?
    Zweite Frage: rechnest Du den FCF indem Du vom CF den Capex abziehst, oder indem Du den Cashflow aus Investitionen abziehst (letzterer dürfte i.d.R. weniger stark neg. sein als der CF aus Inv., weil ja Desinvestitionen addiert werden). Ich weiß einfach nicht, welche Berechnungsweise sinnvoller ist, wenn ein Unternehmen regelmäßig kleinere Desinvestitionen hat (die aber unregelmäßig groß ausfallen).

  • Hallo Che,


    Du liegst absolut richtig. Man kann nicht wirklich klar sehen welche Investitionen tatsächlich wofür nötig sind/waren. Deshalb gehe ich tatsächlich auch nach dem Durchschnitt der letzten 5-10 Jahre.


    Ich versuche dabei nicht haarklein zu schätzen ob der Capex jetzt 5-10% höher oder niedriger liegt - sondern versuche zu schätzen, ob die Firma einen stabilen Cashflow/Capex hat oder nicht. Eine Firma wie Bijou ist da sehr leicht einzuschätzen. Andere Firmen haben teilweise riesige Belastungen in einem - aber keinen Capex in anderen Jahren.


    Schau mal in den Buffett-Geschäftsberichten unter Owner Earnings - da geht er gut drauf ein...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman