Das ist wie beim Schach, da kann man auch nicht immer nur Bauern opfern (obwohl dies natürlich ein nettes Mittel ist ), denn irgendwann sind keine mehr da...
--------------------------------------------------------
Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=2567706
Investoren verlangen Abgang des TUI-Chefs
Fondsmanager wollen neue Strategie und personelle Konsequenzen - Übernahmegerüchte
Hannover - Der größte europäische Reise- und Schiffahrtskonzern TUI steht zunehmend unter Druck. Investoren erwarten rasche Entscheidungen, wie es mit den Fluggesellschaften HLX und Hapagfly weitergehen soll. Auch die Kostenprobleme der Schiffahrtssparte, die den Konzern im ersten Halbjahr tiefer in die Verlustzone drückte, wird das Management auf der Aufsichtsratssitzung am morgigen Mittwoch nicht ignorieren können. Branchenexperten zufolge wären Änderungen an der Führungsspitze angesichts der zahlreichen Baustellen im Konzern ein positiver Schritt.
Bisherige Entlassungen "Bauernopfer"
Mehr zum Thema
gehen
Durch Bewegung fit, vital und schlank werden
bezahlte Einschaltung
"Es muss etwas unternommen werden", sagte Stephan Thomas, Fondsmanager bei Frankfurt Trust, die an TUI beteiligt ist. Sollte Konzernchef Michael Frenzel gehen, "würde der Markt einen solchen Schritt begrüßen", ergänzte er. Der bevorstehende Rausschmiss von Controlling-Vorstand Sebastian Ebel und Westeuropa-Touristik-Leiter Eric Debry scheint hingegen manchen Analysten nur ein Bauernopfer zu sein. Dass TUI erfolglose Manager ersetze, sei zwar für den Konzern positiv, sagte Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher. Verantwortlich für die Probleme im Tourismus und Schifffahrtsgeschäft seien aber letztlich Frenzel und Finanzvorstand Rainer Feuerhake.
TUI berät seit längerem über die künftige Strategie der Billigfluglinie HLX und des Ferienfliegers Hapagfly. Dass der Konzern ganz aus dem Fluggeschäft aussteigt, ist nach Aussagen von TUI derzeit undenkbar. Medienberichten zufolge befasst sich der Aufsichtsrat aber mit einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger, die eine Trennung vom Fluggeschäft als Option enthalte. Eine Alternative sei eine Zusammenlegung der TUI-Fluggesellschaften mit der Thomas-Cook-Flugtochter Condor.
Schifffahrtssparte im Visier
Die TUI-Aufsichtsräte werden sich Branchenkreisen zufolge auch intensiv mit der schlechten Halbjahresbilanz der Schiffahrtssparte befassen. TUI war es nicht gelungen, ausreichend hohe Frachtraten durchzusetzen. Zusätzlich hat die Integration der im vergangenen Jahr übernommenen Container-Reederei CP Chips das Ergebnis mit 30 Mio. Euro belastet.
"Die einzigen Möglichkeiten für TUI scheinen derzeit entweder Änderungen im Management zu sein, oder wenn jemand von außen kommt und etwas unternimmt", sagt Fondsmanager Thomas. TUI sei ein Kandidat für eine Übernahme durch einen Finanzinvestor, der den Konzern dann aufteile. Zuletzt wurden Übernahmegerüchte genährt durch die Mitteilung, dass der französische Versicherungskonzern Axa nun mehr als fünf Prozent der TUI-Anteile hält. (APA/Reuters)