• Scroll mal hier im Treat rum - da gibt es haufenweise Nennungen :-)


    Vor genau einem Jahr:

    Uhhh einfachmal den Treat durchgehen. Aber alles was im wesentlichen unverschuldet und einen guten Teil der Wertschöpfungskette abbildet sollte (wenn Öl denn irgedwann steigt) nicht schlechter als Shell dastehen. Ob es jetzt große Service-Dienstleister wie Schlumberger, Baker Hughes, NOV oder kleinere Unternehmen wie Computer Modelling Group, Core Labs, TGS, DNOW, Subsea7 oder Gaztransport sind. Wichtig ist, dass sie überleben auch wenn das Geschäft mal 5 Jahre schlecht läuft. Schulden töten recht flott wie man bei Frontline und Seadrill gut sehen konnte.


    Ich persönlich mag keine Förderer weil mir das zu schwierig ist die echten Förderkosten rauszurechnen. Bei Firmen wie Shell und Exxon sollte das im übrigen mit Präzision fast unmöglich sein - die beste Näherungszahl ist der sogenannte PV10 - das ist aber nicht so 100% meine Tasse Tee.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Also ganz klassisches Zeug, wie Schlumberger, aber nur kleiner.

    oder heisser: Mermaid Marine MMA Offshore. Falls die überleben, dann wird das ein Vervielfacher. Falls.

  • oder heisser: Mermaid Marine MMA Offshore. Falls die überleben, dann wird das ein Vervielfacher. Falls.


    Sorry ich halte von diesen Boots bzw. Helikopter oder Haus oder Rig-Betreibern so gar nichts. Da gibts auch einen ganzen Haufen von denen die alle ähnlich funktionieren (Bourbon, Seacore, Civeo, Transocean, Seadrill und wie die alles heißen)


    Du hast haufenweise Assets auf der Bilanz die Du mit Schulden finanzierst. Wenn es gut läuft, dann sind die Assets passabel ausgelastet und Du bekommst 5-10% Kapitalrendite (die über Schulden dann auf >20% ROEs gehebelt werden). Wenn es mal nicht läuft, dann wird der Schlüssel bei der Bank abgegeben und Du als Ek-Eigentümer fliegst raus. Für das Management eigentlich eine gute Option...


    Da findet aber nur wenig systematischer und ökonomischer "Mehrwert" statt. Wenn Du auf sowas stehst kannst Du auch Tanker oder Fracking-Flotten machen... das ist im Grunde ein Optionsschein wo die Zeit wahrscheinlich gegen Dich spielt.


    Die von Dir genannte Gesellschaft MMA hat eine Market Cap von 60 Mio. AUD bei Schulden von 400 Mio. AUD.
    Das ist Glücksspiel und extremer Einsatz von Leverage wenn das funktioniert.

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  • Interessanter Gedanke: Könnte eine absehbar sinkende Ölnachfrage in 23 Jahren (geplantes Verbot von Benzinern und Dieselautos in Frankreich und UK) schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor die Ölpreise massiv unter Druck setzen, weil diverse Produzenten und Länder ihre dann wertloser werdenden Reserven lieber schneller fördern wollen und damit einen Überschuss garantieren?
    http://www.faz.net/aktuell/wir…zu-viel-oel-15124880.html

  • Danke @all für die Hinweise.


    @Al
    In der Tat ein interessanter Gedanke, so hab ich es bislang noch garnicht gesehen...


    Hm.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Interessanter Gedanke: Könnte eine absehbar sinkende Ölnachfrage in 23 Jahren (geplantes Verbot von Benzinern und Dieselautos in Frankreich und UK) schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor die Ölpreise massiv unter Druck setzen, weil diverse Produzenten und Länder ihre dann wertloser werdenden Reserven lieber schneller fördern wollen und damit einen Überschuss garantieren?
    http://www.faz.net/aktuell/wir…zu-viel-oel-15124880.html


    Dazu würde ich auf meinen Post von oben verweisen. 23 Jahre Zeithorizont haben nur sehr wenige. 2-3 Jahre auch nicht viele.

  • Einigen großen Ölmultis traue ich so einen langen Horizont durchaus zu, siehe z.B. den schon etwa 2015 veröffentlichten Exxon Mobil energy outlook 2040.
    Manchen ölfördernden Staaten auch, siehe z.B. Dubais Strategie weg vom Öl.
    Der Börse nicht. Aber das Öl wird ja auch nicht von der Börse gefördert.

  • Verfolgt ihr die Angelegenheit um den Tempelberg?
    Das verheißt alles nichts Gutes...


    Könnte einen (unerfreulichen) Trigger für Öl abgeben.

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  • Ich mag mich irren, aber ich habe bei zwei Branchen ein anderes Timing-Gefühl als du.
    1. Öl & Ölzulieferer: Hier sehe ich derzeit keinen Zeitdruck beim Einstieg. Der Aufschwung des Ölpreises dürfte m.E. frühestens 2018, vielleicht auch erst 2019 kommen. Gerade die Zulieferer dürften m.E. so lange weiter harten Zwieback zu knabbern haben, da die Entwicklungsbudgets der Explorer sehr eng bleiben.


    2. Automobilhersteller: Gefallen mir immer besser, hier liebäugle ich z.B. bald mit einem Wiedereinstieg bei VW.


    Aus Anlegersicht gefällt mir die Gemengelage auch zunehmend gut: Die öffentliche Stimmung ist sauschlecht. Jetzt ist der geeignete
    Zeitpunkt, alle alten Rechnungen mit der Autowirtschaft herauszuholen und zu präsentieren. Ist ja nicht so, als wären die Kartell-Selbstanzeigen der Konzerne aus diesem Jahr - aber jetzt werden sie herausgeholt.
    Das Management von VW (inkl. Audi und Porsche) hat in der Öffentlichkeitsarbeit so ziemlich alles falsch gemacht, was es falsch machen konnte. Die Stimmung für die Automobilhersteller ist sehr negativ, eigentlich der beste Zeitpunkt zum antizyklischen Einstieg.

    Trotzdem steigen bei VW die Absätze immer noch, und man fährt mal eben für Q2 einen Betriebsgewinn von 4,5 Mrd€ ein, kann also an die Gewinne aus einfacheren Zeiten nahtlos anknüpfen. http://www.wiwo.de/unternehmen…13344.html?social=twitter
    Das hätte ich nicht erwartet. Dass VW trotz des Dieselskandals so stark bleibt, das spricht für sich - und dafür, dass unsere Wahrnehmung durch die Schlagzeilen etwas verwirrt ist.


    Die bisherigen Kosten für den Betrug bei Dieseln ließen sich bislang aus der Portokasse bezahlen, da die Gewinne sprudeln. Solche Kosten werden noch eine Weile drücken, aber es sind keine dauerhaften Kosten. Will sagen: Bislang hat der Skandal nur Kratzer hinterlassen, die man beheben kann.
    Die Umstellung auf Elektroantriebe wird schmerzhaft, weil die Fertigungstiefe und der Motorenbau als eine zentrale Kernkompetenz wegfällt, aber sie scheint in großen Schritten voranzugehen, siehe z.B. Porsche: http://www.manager-magazin.de/…oauto-sein-a-1153417.html
    Beim Konzern erwarte ich noch eine massive Vorstandsrotation als Folge der Betrügereien bei nahezu allen Konzerntöchtern, aber im Kern scheint der Laden sehr gesund zu sein.
    KGV17e<6, KBV ~ 0,7, EV/Ebdita17e~2,5, solche Bewertungen findet man derzeit nicht sehr häufig.


    Kleines Gedankenspiel: Angenommen, Porsche würde ausgegliedert werden - eine MK von 70 Mrd€, also der derzeitigen Gesamtkapitalisierung von VW, wäre nicht unrealistisch. Und der Rest des Ladens ist auch nicht ganz wertlos.

    Ich liebäugle immer stärker mit einem Einstieg bei VW. Eigentlich ist es weniger eine Frage des "Ob" als des "Wann". Ich will noch etwas abwarten und sehen, ob und wie stark sich der Kurs noch "ausgekotzen" muss. Zumal der DAX derzeit auch nur seitwärts mit leichter Tendenz nach unten läuft, also kein Zeitdruck besteht.

  • Trotzdem steigen bei VW die Absätze immer noch, und man fährt mal eben für Q2 einen Betriebsgewinn von 4,5 Mrd€ ein, kann also an die Gewinne aus einfacheren Zeiten nahtlos anknüpfen.


    Mir wäre zu dem schlechten Sentiment auch ein Umsatzrückgang lieber. Am liebsten wäre mir eine Situation wie bei Bayer 2003. Damals gab es den Lipobay Skandal in Komibnation mit einer allgemeinen schlechten Lage => Bayer wurde zum 10-bagger (leider ohne mich).

  • Hallo Al,


    du hast auf jeden Fall ein paar gute Punkte.


    Ich gebe aber zu bedenken dass - wie von dir selber geschrieben - die "Kapitulation" am Aktienmarkt fehlt.
    Meiner Beobachtung nach läuft diese Kapitulation übrigens oft in 2 Phasen:


    1) Erst kommen die üble Lage und die schlechte Stimmung. Kurs schmiert erstmal ab, deutlich, aber nicht völlig dramatisch.
    In dieser Lage ist aber für sehr viele Investoren eine spätere Besserung der Lage durchaus noch vorstellbar (denn dass man antizyklisch Handeln soll ist ja, zumindest in der Theorie, jederman bekannt).
    Es gibt also genug Investoren die dennoch weiter einsteigen und den Kursverfall bremsen oder aufhalten. Hier befinden sich m.E. Autoaktien.


    2) Dann kommt eine Erholung, das kann sich durchaus mal 1/2 - 1 Jahr hinziehen.
    Besagte Investoren fühlen sich bestätigt. Allerdings trägt die Erholung weniger weit als gehofft, und die Probleme dauern länger an als gefürchtet.
    Einer nach dem anderen nimmt dann aus Ungeduld doch Gewinne mit.
    Der Kurs schmiert wieder ab. Auch die Semi-Hartgesottenen werfen das Handtuch. Keiner interessiert sich mehr für diesen Markt, er wird mehr oder weniger abgeschrieben und rückt in den Schatten (hier befindet sich m.E. der Ölmarkt, und noch mehr der Schiffsmarkt und Russland...kein Mensch will mehr über diese Looser-Aktien sprechen...).


    3) Nun kann es ernsthaft wieder nach oben gehen. Lange bemerkt das keiner, aber nach ca +100% kommen die ersten Momentum-Trader und so entsteht eine schöne Hausse, vor der die Breite überhaupt nur die zweite Hälfte wahrnimmt, wenn überhaupt. (Hier befindet sich Griechenland. Jahrelang wollte kein Mensch über diese Ex-Looser-Aktien sprechen aber seit zwei Jahren schnurren sie unbemerkt nach oben...)


    Wie gesagt, ich bin noch nicht überzeugt dass sich Autos schon am Ende von (2) befinden, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren....und natürlich muss es auch nicht immer so laufen wie hier beschrieben...


    wp



    ps. Gold ist für mich auch ein Kandidat für (2). Unser schöner Gold-Thread z.B., der ist toter als tot....

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  • Zitat

    2) Dann kommt eine Erholung, das kann sich durchaus mal 1/2 - 1 Jahr hinziehen.


    Passt zeitlich ganz gut, der Dieselskandal feiert in 2 Monaten seinen 2. Jahrestag. Wobei nach VW auch noch Audi und jetzt auch Porsche den Offenbarungseid abliefern mussten, und die Aufklärung sich hinzog.
    Und jetzt kommen noch die Kartellvorwürfe obendrauf, so dass die deutsche Autoindustrie everybodys Depp ist.
    Nur dass VW immer noch gute Zahlen abliefert, also recht robust aufgestellt zu sein scheint.


    Darum interessiert mich ja, ob und wo VW jetzt sein Tal findet, um dann einzusteigen.

  • ...


    Darum interessiert mich ja, ob und wo VW jetzt sein Tal findet, um dann einzusteigen.


    Als klassischer Indikator gilt ja der Zeitpunkt, wo der Kurs nicht mehr auf negative Nachrichten reagiert.
    Das wird man in den nächsten Wochen gut sehen können, denn ich rechne noch mit einigen schlechten Nachrichten im Dieselskandal.


    Was sagt eigentlich dein Chartie-Kumpel aus dem anderen Forum zu VW?


    wp

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  • Jemand eine Meinung zu Schlumberger?


    Seeking Alpha schreibt hier einige dazu:
    https://seekingalpha.com/artic…rger-will-stocks-funk-end


    Schlumberger ist eine ganz schöne Maschine. Extrem arrogant (das bestätigen Kunden, Wettbewerber und eigene Berührungspunkte) aber in vielen Dingen der 300 Pfund Gorilla und ziemlich aquisitiv.


    Die haben alle möglichen Services von Seismic über Software hin zu Tests oder Production Services.

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  • Schlumberger ist eine ganz schöne Maschine. Extrem arrogant (das bestätigen Kunden, Wettbewerber und eigene Berührungspunkte) aber in vielen Dingen der 300 Pfund Gorilla und ziemlich aquisitiv.


    Die haben alle möglichen Services von Seismic über Software hin zu Tests oder Production Services.


    Also der fat guy, der in der Krise die Kleinen schluckt?!


    Wäre ja dann nicht das Schlechteste als Beimischung zum Öl-Depot...

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