• Wär was klassisches für wp, aber Du willst ja raus aus Öl ;)..

    Das ist korrekt.

    Zudem war mein Trackrekord/Timing mit Ölaktien ausserhalb Russlands (also Shell, Transocean, Varco, Now, TGS, DNO) nachweislich eher bescheiden.

    Von dem her äußere ich mich lieber nicht ;-)

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich setze im Jahr 2020 auf steigende Ölpreise, da die Weltwirtschaft wider mehr an Fahrt gewinnen wird, u.a. Deal beim "Handelskrieg".

    Davon sollten die Explorer besonders profitieren.

    U.a. hat die Deutsche Rohstoff dann enormes Kurspotential.

    Desweiteren gefallen mir im Ölsektor die BP und Exxon Mobil.

    Aramco ist für mich eine Black-Box.


    Wie ist Ihre bzw eure Meinung dazu?

  • Marktkapitalisierungen zum heutigen Kurs


    Gesellschaft Marktkapitalisierung in Mio USD
    Aramco 2 065 500
    Exxon 299 530
    BP 128 590
    Deutsche Rohstoff 85
  • Aramco, Exxon und BP werden eher als integrierte Öl- und Gasunternehmen bezeichnet.

    "Independent Oil and Gas" corporations heißen dann ConocoPhillips, Enterprise Products Partners, Suncor, EOG ...

    Oil & Gas Drilling and Exploration: Petrobras. CNOOC, Concho, Cenovus, Hemerich & Payne ....


    Die Deutsche Rohstoff ist der Geschäftsbeschreibung nach ein diversifiziertes Rohstoffunternehmen.

    Die Platzhirsche wären hier BHP, Rio Tino, Vale, Anglo American ...

    Alle diese sind in ihrer Marktkapitalisierung um etwa den Faktor 1000 größer als die Deutsche Rohstoff.

    Die DRAG ist eine Beteiligungsgesellschaft und als solche eher ein Finanzkonstrukt denn eine operative Firma. Ein Penny-Stock aus dem Grauen Kapitalmarkt.

  • "Ich setze im Jahr 2020 auf steigende Ölpreise, da die Weltwirtschaft wider mehr an Fahrt gewinnen wird, u.a. Deal beim "Handelskrieg".

    Davon sollten die Explorer besonders profitieren."


    Ich tu mich schwer dabei, zu sagen, welche integrierten Ölkonzerne oder Explorer wohl primär erfolgreich sein werden.

    Deutsche Rohstoff kann ich gar nicht einschätzen.

    Ich würde die aktuelle Situation so einschätzen, dass lange Zeit wenig in die Exploration investiert wurde.

    Wenn man (die Ölunternehmen) mittelfristig von steigenden Ölpreisen ausgehen sollten, müssen sie (viel) investieren.

    Dann würde ich persönlich eher in Unternehmen investieren, die dafür Equipment verkaufen, z.B. Now Inc.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Ich setze im Jahr 2020 auf steigende Ölpreise, da die Weltwirtschaft wider mehr an Fahrt gewinnen wird, u.a. Deal beim "Handelskrieg".

    [...]Wie ist Ihre bzw eure Meinung dazu?

    Ich habe in den letzten Jahren mehrfach auf steigende Ölpreise gesetzt und dabei mehrfach falsch gelegen. Es gibt angebots- wie auch nachfrageseitig viele verschiedene Parameter.
    Angebotsseitig:

    1. Wie schnell und stark können die Fracker bei steigenden Einnahmen (oder weiter sinkenden Kosten) ihre Produktion ausbauen? Habe ich mehrfach unterschätzt, ein Hauptfaktor meiner Enttäuschungen.

    2. Wie entwickelt sich die Situation in instabilen Ölförderländern, sei es arabische Welt, Nordafrika, Venezuela oder Nigeria? Entlang dieser Parameter ist der Ölpreis kurzfristig stark ereignisgetrieben.

    3. Der Konkurrenzdruck von Solar und Wind für Öl wird größer, was zumindest die langfristige Perspektive für Öl verschlechtert. Werden die Öldiktaturen in der arabischen Welt und Russland deshalb ihre Reserven lieber so viel und schnell wie möglich auch unter Akzeptanz niedrigerer Preise fördern und einen erneuten Ölpreiskrieg auslösen? (Der erste Preiskrieg kam für mich unerwartet und hatte mich auf dem falschen Fuß erwischt.)


    Nachfrageseitig:

    1. Bei neuen Projekten für die Energieerzeugung ist in den meisten Industrieländern miitlerweile Solar- und Windstrom billiger als Kohle-, Öl- und Atomstrom. Das sollte den Nachfrage nach neuen Gas- und Ölkraftwerken dämpfeb. Wie stark wirkt sich das auf die Nachfrage für Öl und Gas selbst bei anziehender Weltkonjunktur aus?

    2. Wird die neue Erdgaspipeline von Sibirien nach China die Nachfrage nach Ölexporten via Schiff merkbar beeinflussen?

    3. Generell: Worauf wird China zur Energieerzeugung setzen? Mehr Kohle, mehr Solar und Wind, mehr Öl und Gas? Es gibt Indizien für alle drei Ansätze, aber ein "mehr von allem" halte ich für unwahrscheinlich.


    Politische Auswüchse auf der "Fridays for Future"-Bewegung in der westlichen Welt lasse ich mal außen vor, weil ich deren Auswirkungen auf die Ölnachfrage eher mittel- bis langfristig erwarte und nicht auf Jahressicht.


    Meine letzte "Öl- und Gaswette" ist derzeit Gazprom. und da setze ich insbesondere auf weitere Kursanstiege aufgrund der bereits fest versprochenen Dividendenerhöhung. Auf den aktuellen Kurs bezogen kann die Dividendenrendite in diesem und den nächsten Jahren 8-10% erreichen (50% des Gewinns) und das ist in Nullzinszeiten recht attraktiv.

  • Mir ging es wie Al, spekuliere seit vielen Jahren auf steigenden Ölpreis. Er stieg auch von 25 auf 65, allerdings ohne dass die Ölaktien in dem Maß profitieren das man eigentlich hätte erwarten können.


    1. Wie schnell und stark können die Fracker bei steigenden Einnahmen (oder weiter sinkenden Kosten) ihre Produktion ausbauen? Habe ich mehrfach unterschätzt, ein Hauptfaktor meiner Enttäuschungen.

    Für mich ist das der Hauptpunkt.


    Ich denke man kann ohne Übertreibung sagen dass Fracking ein totaler "game changer" ist.

    Früher musste jahrelang exploriert werden und enorme CAPEX in die Hand genommen werden um dann (mit hoher Zeitverzögerung) die Produktion auszuweiten.

    Heute werden innerhalb weniger Monate einfach einige alte Bohrlöcher in den USA (die Zahl liegt irgendwo in der Höhe 1/2 Millionen !) wieder geöffnet, mir verhältnismäßig geringem Aufwand gefrackt oder mit side-tracks versehen, und kurze Zeit später ist neue Produktion online.


    Alles in allem sehe ich daher mittlerweile das RIsiko dass die traditionelle Öl-Wirtschaft den Weg der Versorger oder Telekoms geht.

    Dort ist die Nachfrage damals auch nicht gesunken, ganz im Gegenteil.

    Aber die monopolartige Stellung fiel plötzlich weg, viele kleine neue agile Player machten sich breit, die Margen sanken trotz ungebrochener Nachfrage, und für die großen Player dauerte es dann 10 Jahre sich an diese neue Lage anzupassen.

    Es ist also denkbar dass eine Rückkehr zu den alten goldenen Zeiten auch den Ölmultis, trotz steigender Nachfrage nie gelingen wird.


    Das Blöde nun: Von dem Frackingboom haben nichtmal die Zulieferer (Now etc) so richtig profitiert. Ich weiß nciht genau woran das liegt - vielleicht hat sich auch hier das Angebot ausgeweitet.


    Neben Zielkonflikten (eigentlich würde ich mich freuen wenn weniger Öl verheizt wird) hat mich das zum Ausstieg aus allen Ölaktien bewogen.


    Mit der Ausnahme von zwei dicken Cash-Cows, die beide (momentan) noch relativ unangefochtene Absatzmärkte haben und aufgrund politischer Gründe so saubillig sind, dass die von mir erwartete Abschwächung der politischen Hemmnisse eine Verlust an Profitabilität m.E. überkompensieren:


    Gazprom und Lukoil.


    Sobald die aber sagen wir 1/2 - 2/3 der im Sektor typischen Bewertungen erreicht haben, sind sie für mich auch Verkaufskandidaten.
    Bis dorthin ist aber noch ein bischen Platz ;-)


    wp

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  • S&P: 2020 WTI prices may leave companies unable to cover costs - Dallas fed survey

    EIA expects U.S. crude oil production to average 13.2 million b/d in 2020, an increase of 0.9 million b/d from the 2019 level. Expected 2020 growth is slower than 2018 growth of 1.6 million b/d and 2019 growth of 1.3 million b/d. Slowing crude oil production growth results from a decline in drilling rigs over the past year that EIA expects to continue into 2020. Despite the decline in rigs, EIA forecasts production will continue to grow as rig efficiency and well-level productivity rises, offsetting the decline in the number of rigs.

  • "Nachfrageseitig:

    1. Bei neuen Projekten für die Energieerzeugung ist in den meisten Industrieländern miitlerweile Solar- und Windstrom billiger als Kohle-, Öl- und Atomstrom. Das sollte den Nachfrage nach neuen Gas- und Ölkraftwerken dämpfeb. Wie stark wirkt sich das auf die Nachfrage für Öl und Gas selbst bei anziehender Weltkonjunktur aus?

    2. Wird die neue Erdgaspipeline von Sibirien nach China die Nachfrage nach Ölexporten via Schiff merkbar beeinflussen?

    3. Generell: Worauf wird China zur Energieerzeugung setzen? Mehr Kohle, mehr Solar und Wind, mehr Öl und Gas? Es gibt Indizien für alle drei Ansätze, aber ein "mehr von allem" halte ich für unwahrscheinlich."



    Der Strommarkt ist relativ uninteressant für die Ölnachfrage. Eine hohe Bedeutung von ÖL für die Stromproduktion gibt es meines Wissens nur im nahen Osten.

    Die Konjunkturabhängigkeit ist auf der Nachfrageseite vorallem beim Transport (Verkehr) und in der Chemie.

    Die E-Autos sind für die Nachfrage keine Gefahr. Die Anzahl an Fahrzeuge wächst, und wenn bei uns E-Fahrzeuge Verbrenner ersetzen, dann gehen diese nach Afrika oder in andere Entwicklungsländer.


    China wird nach meiner Meinung auf Gas und Erneuerbare setzen. Sie bauen zwar viele Kohlkraftwerke, deren Auslastung ist aber angeblich gering. Aus Luftschutzgründen werden sie Gas vor Kohle bevorzugen. Ist auch besser kombinierbar mit erneuerbaren - und bei denen müssen sie nichts importieren.

  • Ich denke die Unterschiede werden so drastisch vielleicht nicht sein, es hängen ja doch alle sehr am Ölpreis. Also ich meine, ob ich jetzt Shell, BP, Equinor, OMV, Eni etc. kaufe. Da würde ich persönlich eher andere Punkte einfließen lassen, z.B. kein ENI wegen italienischer Quellensteuer.


    Was ich grad spannend finde und mich ein bißchen eingelesen habe, ist Exxon. Die hatte ich eigentlich nie richtig auf dem Schirm, man kennt's halt und ich hab immer gehört dass sie solide sind etc., wir wirkten die aber immer recht teuer und zu Shell etc. hatte ich mehr Bezug, allein schon wegen der hiesigen Tankstellen. Jedenfalls, weil Du oben schreibst, wenig in Exploration investiert. Das mag auf die anderen zutreffen, aber Exxon ist wohl das krasse Gegenteil. Die investieren massiv, vor allem in zwei wesentliche Projekte in Guyana und im Permian Basin. In Guyana geht grad die Produktion los, dieses Wochenende ist die erste Lieferung. Das ist eh interessant, kann man mal lesen. Das Land hat keine Million Einwohner und war arm, jetzt haben die durch dieses Projekt riesige Zahlungen zu erwarten. Hoffentlich verteilen sie es ordentlich und nutzen es einigermaßen fair und sinnvoll.


    Durch die hohen Investitionen und die hohe Dividende ist der freie Cashflow nach Dividende für dieses und noch die nächsten 2 Jahre negativ, danach allerdings SOLL (das ist eben die Frage) der freie Cashflow massiv anziehen. Ausgehend übrigens von einem Ölpreis bei 60 USD WTI.


    Naja, ist wohl im Endeffekt eine ziemliche Wette auf den Ölpreis, allerdings, manche sagen ja Exxon hat von den Großen die beste Bilanz der Branche. Das kann ich nicht so gut einschätzen, über die letzten Jahrzehnte wirkten sie allerdings recht solide. Außerdem haben die natürlich ein entsprechende Größe um politische Unterstützung zu bekommen, ganz allgemein.


    Jedenfalls, sie sind wohl im Vergleich der letzten Jahrzehnte auch recht günstig bewertet. Wie seht Ihr das?

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Ich sehe Exxon auch positiv. Und sie sind m. E. günstig bewertet.

    Sie sind eine sehr große Öl Firma,und ich bin davon überzeugt, dass sie eine gute Strategie haben.

    Der Kurs ist vom Ölpreis abhängig.

    Ich denke die Nachfrage wird, aller alternativen Energien zum Trotz weiter steigen.

  • Ich denke die Unterschiede werden so drastisch vielleicht nicht sein, es hängen ja doch alle sehr am Ölpreis. Also ich meine, ob ich jetzt Shell, BP, Equinor, OMV, Eni etc. kaufe.

    Oben ist der 5-Jahreschart für Exxon, im Vergleich mit

    Shell (blau)

    BP (dunkelgrün)

    Equinor (hellgrün)

    OMV (rot)

    ENI (violett)

  • buccaneer

    Aufgrund Deines Beitrages habe ich mich mal mit Exxon kurz beschäftigt. Ich kann Deine Begeisterung für Exxon nicht ganz nachvollziehen.

    • Zuerst einmal zur Bedeutung von Guyana: Das Projekt Liza Phase 1, das vor kurzem "First Oil" feierte, hat ein erwartetes Produktionsvolumen von 120 000 Barrels pro Tag. Rechnet man mit einem Preis von 60 $/Barrel, so ergibt sich ein Volumen von (120k * 365 *60$) = 2,63 Mrd $/a. Davon entfallen auf Exxon 45%, d.h. 1,2 Mrd $/a und auf Hess 30%, d.h. 0,8 Mrd $/a. Den Zahlen von comdirect nach macht Exxon im Jahr 2019 einen Umsatz von 263,7 Mrd $, Hess im Jahr 2019 einen Umsatz von 6,35 Mrd $. Ich will jetzt nicht auf Renditen, Gewinn oder sonstige Kennzahlen hinaus, sondern nur auf die Bedeutung des Projektes für die einzelnen Firmen: Das Volumen von Liza 1 macht 12,6% des Umsatzvolumens von Hess aus, aber nur 0,46% des Umsatzvolumens von Exxon.
    • Sieht man sich einmal die "major project 2019-2025" auf Seite 41 des Exxon-Berichts (2018 financial and operating review) an, so kann man die Wetten, die Exxon macht, erkennen (nur liquids; gas wird derzeit in USA als lästiges Beiprodukt behandelt):


    Projekt facility capacity * working interest
    Permian Basin (USA) 720 kbpd
    West Qurna 1 (Irak) 544 kbpd
    Guyana, alle Projekte 338 kbpd
    Zakum (UAE) 280 kbpd
    Kazakhstan gesamt 240 kbpd
    Kanada gesamt 128 kbpd
    Brasilien 88 kbpd
    Nigeria 85 kbpd
    Rest 77 kbpd


    • Aus dieser Tabelle lese ich: Die großen Wetten sind Permian Basin (d.h. Fracking) und Irak. Beide sehe ich kritisch: Die Gewinnspanne beim Fracking ist vergleichsweise gering und die Erschöpfungsrate sehr hoch. Ob die Wette im Irak jemals aufgeht, steht in den Sternen. Hier hängt zu viel von den politischen Entwicklungen, vom Stillhalten des US-Erzfeindes Iran, und von der Unterstützung der US-Regierung und der 5. US-Flotte ab. Die anderen großen Projekte in den Emirates und in Kazakhstan sind auch nicht allzu weit vom Iran entfernt.
  • Die Schwierigkeit ist m.E. dass durch die Fracking-Technologie die "Eintrittsbarriere" in die Ölproduktion stark gesunken ist.

    Vor dem Fracking waren die Onshore-Reserven in entwickelten Ländern ziemlich ausgeschöpft.

    Man brauchte damals also entweder die Ressourcen im Ausland (meist unsichere Drittweltländer) zu explorieren, oder offshore, in der Arktis, Ölsande etc.

    Alles sehr, sehr kostenintensiv. Aber auch auskömmlich wenn es denn mal lief.

    In diesem Umfeld waren die Mulits super aufgestellt. Sie hatten das Kapital, die Verbindungen und auch das nötige Gewicht.


    In der "neuen" Ölwelt sieht es aber eher wieder so aus wie schon mal in den goldenen Anfangszeiten vor >100 Jahren:

    Mit relativ wenig CAPEX kann man einen Frack-Job in einem (es dürften in den USA mehr als 1/2 Mio sein !!) der bereits existierenden, alten wells starten und online gehen.

    Da muss man kein Multi mehr für sein, bzw. sind die kleinen und mittleren Player vor Ort vielleicht sogar agiler, kostengünstiger etc.


    Ich habs ja auch viele Jahre versucht mit Aktien von Ölmultis, aber mittlerweile denke ich das ist der Grund warum die Multis die letzten Jahre nicht aus dem Quark kamen, trotz einer Verdopplung des Ölpreis.


    Und das Fracking hat ja bislang erst in den USA im großen Stil eingesetzt. Hat aber dort seinen peak noch nicht erreicht - die großen Multis geben ja jetzt erst richtig Gas dort, auch BP, Shell und andere.

    Zudem ist Fracking ohne weiteres auch in allen möglichen anderen Locations möglich, mit entsprechender Schwemme am Markt.


    Ich befürchte daher dass die Ölmultis den Weg der Versorger in Deutschland gehen.

    Der Irak etc sind in dieser Analogie die alten Atomkraftwerke.

    Wehe die werden abgeschaltet, weil zB die USA sich militärisch aus der Region zurück ziehen (was sie imho tun werden).



    wp

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  • Hi,


    also monopole, Begeisterung hört sich bei mir anders an :). Ich fand's nur ganz interessant, vielleicht gerade auch aus Guyana-Sicht, inkl. Streit mit Venezuela um die Gewässer-Rechte etc., gerade vor dem Hintergrund was die in der Vergangenheit daraus gemacht haben.


    Nun gut, ein Multi ist ein Multi und das heißt ja normal gerade dass sie nicht an einem oder wenigen Projekten hängen sollten, sondern einigermaßen an der allgemeinen Preis-Entwicklung partizipieren müssten.


    Aber Deine Berechnung ist sehr interessant, danke. Ich wusste nicht dass z.B. das Projekt in Guyana so extrem wenig vom Umsatz ausmachen wird. Ich hatte trotzdem einen ähnlichen Gedanken, nämlich ob einer der anderen, kleineren Projektpartner nicht interessanter wäre. In meinem Fall hätte ich da eher an CNOOC gedacht, weil ich die schon mal hatte und die gerade auch recht günstig wirken. Und ich denke, dass die von den chinesischen Öl-Firmen die solideste sind.


    Allgemein, was wp anspricht. Ich kenne die Befürchtung dass Öl den Weg der Versorger gehen könnte und das kann natürlich passieren. Ich persönlich glaube aber eher dass es ein paar Unterschiede gibt und Öl als Investment ok sein wird, eher sowas wie Tabak in den letzten Jahrzehnten. Verteufelt, aber gute Renditen. Viele gehen ja politisch raus, deshalb sollte theoretisch eine Unterbewertung allein aus solchen Gründen möglich sein. Im Gegensatz zu Tabak kann ich aber mit Öl-Investments gut leben, denn wie ich zu Kritikern immer sage, "wer tankt schafft die Nachfrage", nicht wer investiert. Das ist zwar beim Tabak auch so, aber Öl ist keine Droge, so seh ich das zumindest (natürlich kann man diskutieren ob ein Markt Angebots- oder Nachfrage-seitig geschaffen wird, aber das Theorie-Fass müssen wir jetzt wirklich nicht aufmachen).

    Jedenfalls, der Unterschied für mich ist im Wesentlichen dass viele große Markt-Teilnehmer ein Interesse an hohen bzw. auskömmlichen Preisen haben, also Länder. Und ich denke dass die mittelfristig auch für solche sorgen. Außerdem, Fracking wird vielleicht oftmals unterschätzt, gleichzeitig glaube ich dass zwei andere Dinge auch oft unterschätzt werden. Die Erschöpfung von bestehenden Quellen und wieviel Ersatz-Investitionen überhaupt nötig sind um die zu ersetzen und vor allem der weiterhin steigende weltweite Bedarf. Und ich vermute dass sich das trotz steigender Erneuerbaren in den nächsten, sagen wir mal 20 Jahren, noch nicht so sehr ändern wird.

    Ironischerweise schafft gerade auch der Ausbau von erneuerbaren Energien kurzfristig, so wie quasi jede industrielle Aktivität, eine verstärkte Nachfrage nach Rohstoffen und auch konventioneller Energie, Produktion, Logistik, Montage, etc.

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    W. B.


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    B. G.

  • Hi monopole,


    auch hier nochmal. Du meinst wohl dass OMV deutlich besser lief als die anderen? Also nicht alles gleich? Das stimmt, wobei die anderen tatsächlich recht ähnlich liefen, nicht? Bei OMV war es glaub ich so dass gerade in der Zeit eine massive Unterbewertung war, weil sie Führungs-Streitigkeiten hatten bzw. im Aufsichtsrat war da was los. Ich glaube mich dahingehend zu erinnern.


    Also, Du hast natürlich Recht wenn Du meinst das es teilweise Unterschiede gibt. Ich glaube aber ebenfalls bestätigen zu können, dass die meisten großen im Normalfall einigermaßen ähnlich laufen. Meine Dauer-Favoriten im Öl-Sektor sind Shell, OMV und Equinor, passt bis auf Shell ja ;). Wobei ich mit der Dividende und der Entwicklung bei denen nach wie vor ganz gut leben kann.

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    W. B.


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  • Du meinst wohl dass OMV deutlich besser lief als die anderen? Also nicht alles gleich? Das stimmt, wobei die anderen tatsächlich recht ähnlich liefen, nicht? Bei OMV war es glaub ich so dass gerade in der Zeit eine massive Unterbewertung war, weil sie Führungs-Streitigkeiten hatten bzw. im Aufsichtsrat war da was los. Ich glaube mich dahingehend zu erinnern.


    Also, Du hast natürlich Recht wenn Du meinst das es teilweise Unterschiede gibt. Ich glaube aber ebenfalls bestätigen zu können, dass die meisten großen im Normalfall einigermaßen ähnlich laufen. Meine Dauer-Favoriten im Öl-Sektor sind Shell, OMV und Equinor, passt bis auf Shell ja ;). Wobei ich mit der Dividende und der Entwicklung bei denen nach wie vor ganz gut leben kann.

    buccaneer


    Hallo buccaneer,


    die Aussage "die Unterschiede werden so drastisch vielleicht nicht sein, es hängen ja doch alle sehr am Ölpreis" in Deinem Beitrag harmonierte durchaus mit meinem Vorurteil in dieser Frage. Ausserdem regte mich Deine Erwähnung von Exxon Mobile an, mir diese Firma anzusehen. Ich wollte schon ein "Thumbs up" geben, war aber dann etwas perplex über Deine Zusammenstellung von Firmen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass derart unterschiedliche Firmen wie Exxon, Equinor und OMV über einen längeren Zeitraum parallel laufen würden. Den ersten Vergleichschart habe ich dann sofort gepostet.


    Zu Exxon: Im Herbst 2014, als Saudi-Arabien den Markt mit Rohöl flutete, las ich eine Einschätzung, dass Exxon voraussichtlich die Aktie eines Majors sein würde, die auf Sicht von 2-3 Jahren am wenigsten betroffen sein würde. Der Tiefpunkt würde um einige Jahre verzögert erreicht werden, wenn alle anderen Majors wieder nach oben gelaufen seien. An diese Voraussage erinnerte ich mich und wollte ansehen, ob jetzt eventuell die Zeit wäre, bei Exxon einzusteigen. Meine Entscheidung kann man aus meinem obigen Beitrag ableiten. Obwohl ich zu bedenken gebe, dass Exxon sehr viel mehr darstellt als einzig seine Exploration. Ich nehme an, dass die Raffinerien derzeit, u.a. wegen IMO2020, richtige Cash-Maschinen sind.


    Zur Zusammenstellung der Öl-Majors: Ich hätte eigentlich eine Aufzählung von Exxon, BP, Shell, Chevron und Total erwartet. Das sind -neben dem frisch geschlüpften Elefanten Aramco- die Großen im Geschäft. Und wenn man einen Chart dieser 5 Firmen ab Herbst 2014 plottet, so bestätigen sich alle Erwartungen: Exxon verliert zu Beginn am wenigsten, erreicht nach 5 Jahren den Tiefpunkt, die anderen erholen sich schneller. Der Unterschied ist allerdings marginal (von -18% Exxon, Shell -12%, BP -3%, Total 1% und Chevron 9%, alles seit Ende August 2014). Seit August 2015 allerdings, das war damals auch vorausgesagt worden, ist Chevron davongezogen (plus 50%). Naja, wie immer: Hätte, hätte, Fahrradkette.

    Wenn man jedoch, und das sollte man wohl tun, Rosneft und Lukoil zu den Majors hinzurechnet, und das sollte man angesichts der Börsenkapitalisierung inzwischen tun, so ändert sich das Bild dramatisch! Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich Lukoil Ende 2017 verkaufte.


    Equinor, ENI und erst recht OMV spielen in anderen Ligen. CNOOC muss ich mir demnächst mal näher ansehen. Danke für den Tipp.