Antizyklischer Anlagenotstand

  • Von Cognitrend gibt es einen Bull/Bear-Index für den DAX um die Stimmung der Investoren abzubilden. Ich weiss noch nicht, ob der zuwas nütze ist aber stelle den Chart der Behavioral Finance-Leute einfach mal rein da der Ansatz ja auch in eine antizyklische Richtung geht:





    S E N T I M E N T - A N A L Y S E N


    DAX® Bull/Bear-Index


    Die Deutsche Börse AG führt im wöchentlichen Rhythmus, jeweils Mittwochs, eine Umfrage unter ca. 150 institutionellen Investoren durch. Die Ergebnisse werden von Cognitrend in der Regel am darauffolgenden Donnerstag kommentiert und veröffentlicht. Die Daten bilden die Grundlage zur Berechnung des Cognitrend DAX® Bull/Bear-Index.



    Der Sentiment-Indexwert für den DAX® ergibt sich als Differenz aus Bullen und Bären, die ins Verhältnis zur Gesamtanzahl aller Befragten gesetzt wird, um auch die Marktneutralen adäquat zu berücksichtigen. Um negative Indexwerte zu vermeiden wird der Sentiment-Index auf Werte zwischen 0 und 100 Prozent skaliert. Um die Historie des vorliegenden Datensamples und die prinzipiell am Aktienmarkt vorherrschende Bullishness zu berücksichtigen, werden die Indexwerte in einem weiteren Schritt noch mit ihren Extremwerten gewichtet. Diese Berechnungsmethode ermöglicht es, Stimmungsschwankungen am Markt sinngemäß zu quantifizieren und zu interpretieren.

  • Skinny ,
    ABN Amro ist Ok. Emittenten wie Commerzbank, Hypo oder Sal Oppenheim würde ich eher nicht anfassen.


    Den Artikel finde ich leider auch nicht mehr, war aber das übliche. Niedrige Bewertung, hoihe Dividenden etc.



    Herakles ,
    diese Zahlen geben mir Hoffnung. Offene immo-fonds würde ich derzeit nicht mal mit der Kneifzange anfassen.



    Als weiteres, antizyklische positves Zeichen sehe ich die Vorkommnisse beim Google-Börsengang. Vor ein paar Jahren noch wäre der IPO schon lange durch gewesen und der Kurs nach 2 Tagen um 300% gestiegen. D.h. die Markteilnehmer (und das allgemeine Kursniveau) scheinen einigermassen vernünftig.



    Aus dem Bull/Bear Index Chart werde ich allerdings nicht wirklich schlau.


    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Moin, moin,


    '... Aus dem Bull/Bear Index Chart werde ich allerdings nicht wirklich schlau. ...' Ich dachte schon, es liegt bei mir am Alter. ich kann daraus nur ableiten, dass die Leute eher optimistisch als pessimistisch eingestellt sind. Folglich könnte eine antizyklische Strategie, die immer auf sinkende Kurse setzt, Erfolg haben....


    Naja, sehr vage
    Nic

  • das ist schnell erklärt.
    Nicht eine hohe Bullenquote ist ein Zeichen "auf Fallen" (Puts) zu setzen. Vielmehr ist es der Stimmungsumschwung, der ausschlaggebend ist.
    Fangen die bullen an bärisch zu werden (Lagerwechsel) dann bedeutet dass, dass die ehemals Bären ihre aktien verkaufen.


    He höher die Bullen-Quote, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Stimmungswechsels.
    z.B. eine Bullenquote von 100% kann nur abwärts gehen.
    In gewisser Weise ist der Bären/Bullen-indikator also ähnlich wie der Vdax zu werten. Auch hier ist erst die Zu bzw. abnahme als Signal zu werten.


    Eine Hohe Bullenquote, die anfängt zu fallen, korreliert mit fallenden Kursen.


    Gruß


    Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • #joe,


    danke für die Erklärung. Trotz allem habe ich mit solchen Indikatoren so meine Probleme.


    Ich bleibe bei den bewährten Strategien und kaufe einfach, was sonst keiner will. Momentan sind das vor allem Finanz- und Technologieaktien bzw. Indexfonds. Auch wenn's wie schon angesprochen weh tut, in die fallenden Kurse zu kaufen.


    Cashquote momentan nur noch 9%, wird aber durch steuerbedingt verschobene Exits vmtl. bald wieder über 10%steigen.


    Performance Gesamtportfolio 2004: 8,37% plus.


    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • mittlerweile ist auch die Nahrungsmittelbranche in mein Visier gerückt.
    Die werte haben inzischen die Technologiewerte als schlechteste Performer im Stoxx 600 abgelööst.


    Eine Unilever gibt es mit knapp 4% Dividendenrendite und KGV von ca 15-16. So niedrig gab es das zuletzt 2000 und 1998.


    Ich könnte mir hier auf Sicht von 2 Jahren eine überdurchschnittliche Enwicklung vorstellen.



    MMI

  • langsam wird es glaube ich mal wieder Zeit, sich wieder eine (zumindest kurzfristige) Ölpreisspekulation zu überlegen.


    Der Chart sieht langsam wie ein Tech-Wert aus. Neuste Schätzungen sind 60 USD zum Jahresende.


    D.h. für den echten Antizykliker wäre langsam die zeit gekommen, auf fallende Preise (zum Jahresende) zu setzen.


    Noch traue ich mich nicht, das letzte mal vor ein paar Monaten wäre ich damit ziemlich auf die NAse gefallen.


    ungewöhnlich ist momentan, dass Chemiewerte und auch z.B. die Lufthansa davon eigentlich vom kurs her kaum betroffen sind.


    MMI

  • @mmi


    60$ zum Jahresende glaube ich nicht, aber es könnte schon sein das die 60$ Marke kurzfristig berührt wird. Der eigentliche Blowoff ist eigentlich erst bei 40$ gestartet sodas noch Platz noch oben ist. Auch sollte man bedenken das Öl auf Allzeithoch notiert und eine Eigendynamik entwickelt hat. Jetzt zu Shorten ist wie in ein Fallendes Messer zu greifen.

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

  • Die Preisspitze bei Gas/Öl stellt sich normalerweise zwischen Ende Dezember bis Mitte Januar ein. Danch geht es vor allem bei Erdgas rapide bergab.


    Nachtrag:


    Ich weiss nicht, ob dieses Wissen zum Traden ausgenutzt werden kann. Ich hatte kürzlich die Idee, die extremen saisonalen Preisschwankungen von Erdgas auszunutzen, habe aber dafür bisher keine Möglichkeit gefunden, da die Erdgasfutures diese Schwankungen antizipieren.


    Natürlich könnte der saisonale Preiszyklusumschwung das Ende der Hausse einleiten, da dieser den Charties u.U. jede Menge Verkaufssignale einbrocken wird.


    Zur Zeit spekuliere ich auf fallende Ölpreise, indem ich ölsensitive Aktien wie die Lufthansa kaufe. Deren Kurs trotzt zur Zeit erstaunlicherweise den Ölpreisen und sollte bei einem Preisabschwung eigentlich explodieren.


    Ende Dezember lege ich mir dann je nach Situation vielleicht noch ein Short-Zertifikat auf Öl oder Erdgas ins Depot.

  • Auf den Ölpreis direkt zu spekulieren ist mir auch zu heiss, das mit dem fallenden Messer ist wirklich ein guter Punkt.


    Die Startegie mit den ölpreis-sensitiven Aktien als Gegenposition scheint momentan auch nicht zu klappen.


    Der Grund könnte daran liegen, dass die betroffenen Unternehmen (z.B. Lufthansa, Transport, Chemie etc.) die Kosten anscheinend an die Abnehmer weitergeben können.


    Das bedeutet wiederum, dass die Wahrscheinlichkeit eines Ölpreisinduzierten Inflationsanstieges steigt.


    Die Zinsen fallen aber weiter.


    Fazit: keine Ahnung, abwarten, beobchten

  • tja,Jahresende steht vor der Tür und das Problem ist das gleiche wie bei Beginn des Threads: Was kaufen ?


    Bei den Small und Midcaps hat sich die Situation weiter "verschlechtert", hier gibt es aus meiner Sicht nur noch sehr selektive Chancen. Das Bewertungsniveau ist hier eigentlich schon viel zu hoch.


    Ein wirklich gutes Gefühl habe ich nur bei Frosta, Greiffenberger und Hornbach.


    Die Rohstoff Blase und Emerging Markets dürften auch erstmal den Zenit überschritten haben.


    Aus meiner Sicht spricht viel für eine relative Outperformance der klassischen Big Caps im nächsten Jahr.


    Von den Branchen her sehe ich eigentlich nur bei den Versicherern noch konkreten Nachholbedarf, hier v.a. bei den geprügelten Rückversicherern.


    Spekulativ werde ich wohl noch ausgewählte Technologie Aktien kaufen, weil die momentan wirklich keiner haben will.


    Vorschläge (Epcos ?) herzlich willkommen.


    MMI

  • Wirf mal einen Blick auf Cisco (CSCO)



    Ist mir völlig schleierhaft, warum die Aktie dieses Jahr der totale Underperformer war. Habe gerade vor kurzem einen Bericht über die beste Security Hard- und Software gelesen und CSCO war wirklich gut aufgestellt. Mal sehen, ob ich den Bericht noch irgendwo finde.



    Gruss,
    Mausebiber


    Nachtrag:


    Hier der Artikel:


    http://searchsecurity.techtarg…,sid14_gci1034357,00.html

  • Papier ? Allgemein denke ich, dass dieser Sektor unter den hohen Energiepreisen etwas leiden muss. Viele Werte sind schon extrem gut gelaufen (Mayr- Melnhof).


    Die von Dir vmtl. gemeinten Baumgartner schauen recht interessant aus, der Sektor an und für sich aus meiner Sicht eher nicht so.


    zu Cisco: Vielen Dank für den Hinweis. Die hatte ich tatsächlich nicht auf dem Radarschirm. Sind immerhin billiger wie eine SAP. Im Gegensatz zu Epcos und Konsorten sind mir aber da die Analysten-Meinungen zu bullisch.


    Während Cisco ungef. zum 5-6 fachen Buchwert und Umsatz gehandelt wird, bringt es eine Epcos gerade mal noch auf dein KBV von 1,1 und KUV von 0,6. Die Marktstellung etc. ist natürlich nicht vergleichbar, das ist klar. Was mich insgesamt von einem Einzel-Titel Investment noch davon abhält ist die Tatsache, dass ich von dem Geschäft rein gar nichts verstehe.


    Vom Bewertungsniveau interessant scheint mir auch momentan eine Philips, wobei ich mir die allerdings nochmal genauer anschauen muss.


    MMi

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Habe jetzt die ruhigen Tage genutzt, um den Notstand etwas abzubauen.


    Neben Epcos habe ich mir noch Philips und Converium und Ludwig Beck zugelegt. Zu guter letzt ist noch die Schumag ins Depot gewandert.


    Mal schauen, ob das ein Griff ins Klo war oder nicht....



    MMI

  • Hallo MMI,


    Converium und Philips habe ich auch im Depot liegen.


    Ich bin jedoch auch durch einen Zeitungsartikel in der FTD auf ein Thema gestoßen, welches nächstes Jahr interessant werden dürfte.


    In dem Artikel wird über das Bietergefecht um den australischen Energiekonzern Pacific Hydro berichtet.
    Dieser ist der weltgrößte privatwirtschaftlich geführte Produzent "erneuerbarer Energien" (Wind- und Wasserkraft)!
    Mehr als 10 Energiehersteller interessieren sich für Pacific Hydro. Analysten sagten, das der Ansturm so stark sei, da mit dem Inkrafttreten des Kioto-Protokolls ab 2005 das Interesse an regenerativen Energien steigen wird.


    Das Thema lautet also erneuerbare Energien!


    Da ich keine Hersteller von Wasserkraftwerken kenne (machen Siemens oder Alstom so etwas?) blieben also nur die Windräderhersteller übrig, für die sich zur Zeit keiner interessiert. Hier sind einige an der Börse notiert.

    Ich für meinen Teil habe mir den Weltmarktführer Vestas Wind Systems ins Depot gelegt.


    Gruß


    Gustl

  • Gustl,


    zur Erneuerbaren Energie: hier war ich lange Aktionär der Harpen AG. Blöderweise will RWE die Minderheitsaktionmäre gerade jetzt mit dürftigen 19,50 ¤ abfinden.


    Vielleicht eine interessante Squeeze Out Chance.


    Ansonsten ist mir das Thema etwas zu "prozyklisch". Da warte ich lieber mal, bis der Ölpreis wieder fällt.


    Siemens, Alstom und v.a. GE stellen Turbinen her, den Staudamm an und für sich machen dann Baufirmen. bei den Turbinen ist das grosse Geschäft aber erst mal vorbei.


    Pfleiderer passt zum Teil da auch rein (Windräder), ist aber mittlerweile schon wieder sehr teuer.



    Value,
    guter Link, trifft die Sache wohl ganz gut. Passt auch zu meinem aktuellen Motto...


    Das mit Schumag (siehe W:O) erinnert mich irgendwie auch an Frosta. Dürfte eine einmalige gelegenheit darstellen.



    MMI

    2 Mal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()