Antizyklischer Anlagenotstand

  • Zitat

    Neuere Untersuchungen aus den USA belegen, dass das Wirtschaftswachstum in Gegenden mit hoher Verschuldung viel niedriger ist als in Gegenden mit geringer Verschuldung. Die aktuell grassierende Furcht vor steigender Inflation ist daher völlig unbegründet.


    Diese Schlußfolgerung basiert auf dem Irrtum daß Inflation (der Verbraucherpreise) nur bei starkem Wirtschaftswachstum möglich sei. Balkenchart hat hier schon desöfteren auf die viel bösartiger daherkommende Inflation hingewiesen die durch einen Vertrauensverlust in das Währungssystem ausgelöst werden könnte. Dabei käme es zu einer rapiden Erhöhung der Geldumlaufgeschwindigkeit und im schlimmsten Fall zu Hyperinflation. Hyperinflationen entstehen nicht in Wirtschaftsräumen mit gesundem Wirtschaftswachstum.


    Zitat

    Wer an politisch herbeigeführte Inflation glaubt, sollte meiner Meinung nach ebenfalls nicht auf das Shorten von Staatsanleihen setzen,


    Halte ich wegen dem sehr schwierigen Timing auch für keine besonders gute Idee. Untragbare Situationen können eine erstaunlich lange Überlebensdauer haben bis zu ihrem unvermeidlichen Zusammenbruch. Und das steht man mit einer Shortposition nicht durch. Drum geht m.E. der einzig vernünftige Weg verfallende Währungen zu shorten über Edelmetalle.

    Gold functions like the sun, with all currencies as planets orbiting around it, with only the sun in fixed position (Zijstra)

  • Das Shorten japanischer Anleihen gilt schon seit Jahren als das potentiell beste antizyklische Geschäft, war aber nie erfolgreich. Die Finanzierungs- und Rollkosten waren (trotz der niedrigen japanischen Zinsen) immer teurer; RBS hat eine Menge ausgestoppter Shortzertifikate im Angebot.
    Der Mad Hedge Fund Trader ist ebenso der Meinung, dass langfristig das Shorten von US-Treasuries ein guter Deal sei. Die Kursentwicklung des TBT (des Vehikels, das er dazu empfiehlt) spricht aber dagegen. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass der TBT (wie jeder gehebelte ETF) theoretisch eine eher ungünstige Methode ist, um auf einen langfristigen Trend zu setzen (wurde irgendwo hier im Board schonmal im Bezug auf den DAX diskutiert).


    Allerdings sehen entsprechende Short-Mini-Futures auch nicht besser aus. Offenbar gilt hier das berühmte Keynes-Diktum "the market can stay irrational longer than you can stay solvent".


    Pharmawerte gelten als populäre antizyklische Gelegenheiten und zeichnen sich durch hohen Cashflow aus. Ich persönlich bin aber kein Fan von "big pharma". Wenn der Cash für Akquisitionen verbraten wird (Beispiel Pfizer), frage ich mich, was man als Aktionär davon hat. Der "moat" besteht bei einer Pharmafirma im Wesentlichen durch die Patentlage und ist dadurch automatisch zeitlich begrenzt. (Wie ist das denn eigentlich bei einer Chemiefirma wie z.B. BASF?) Das empfinde ich bei einem Versorger ganz anders. Der Ersatz auslaufender Patente durch neue ist ein unsicheres Geschäft. Derzeit scheinen mir die Schweizer Konzerne Novartis und Roche am besten aufgestellt; das gleiche hätte ich allerdings vor 10 Jahren von Pfizer behauptet; da war deren beste Zeit schon vorbei:


    Versorger finde ich rein prinzipiell attraktiv, und meine EVN-Aktien haben sich im letzten Monat auch recht gut gehalten (das spräche übrigens dafür, dass wir im Wheel of Fortune attachment.php?attachmentid=884&sid= gerade bei halb fünf sind und "financials" jetzt gekauft werden sollten). Der deutsche Markt erscheint mir jedoch gerade etwas undurchsichtig, und ich würde gern warten, bis sich der durch die Atomausstiegsdiskussion aufgewirbelte Staub wieder gelegt hat.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Balkenchart ,

    Zitat

    Ich weiss, dass ich hier in der letzten Zeit einigen 'zu wenig' ueber Aktien und 'zu viel' ueber Gold geschrieben habe.


    Nicht allen! ;)


    Zitat

    jetzt kommt vinas vielleicht sogar mit der Performance seit 2002 - aber ueber diesen Zeitraum, denke ich, haben hier tatsaechlich eine Reihe von Lesern mit ihren Aktien die Performance von Gold geschlagen


    Keine Angst, ich will hier keinen Wer-hat-den-Längsten-Wettbewerb aufmachen. ;)
    Allerdings hat ein Engagement in Edelmetallen seit dieser Zeit jedenfalls diverse positive Nebeneffekte gehabt, neben dem Haupteffekt eine ordentliche Rendite einzubringen. U.a. diese:

    Zitat

    Ansonsten koennte man einfach Gold halten und seine Freizeit anders verbringen.


    Man mußte seinen Informationsstand in der Zeit aber trotzdem immer auf dem neuesten Stand halten. Nicht daß man noch auf den Käse reinfällt der im Mainstream verbreitet wird. Aber ich persönlich halte diese Art der Beschäftigung für äußerst spannend. Wenn ich an deine spannenden Mehrteiler denke, die du hier vor kurzem eingestellt hast, kannst du das vermutlich aus eigener Erfahrung bestätigen.


    Zitat

    Den Schwerpunkt 'global macro' und insbesondere 'Gold' in der letzten Zeit finde ich jedoch voellig legitim.


    Ich finde das schon seit über einem Jahrzehnt. Und im Rückblick erweist sich, daß das eine gelungene antizyklische Einschätzung war. ;)


    Zitat

    Die meisten im Finanz- und Anlagesektor verstehen Gold immer noch ueberhaupt nicht. Wir sind jetzt schon ein ganzes Stueck weiter.


    In diesem Forum auf jeden Fall. Einerseits natürlich durch die inzwischen nicht mehr zu ignorierenden Fakten. Sicher aber auch durch deine hervorragenden Beiträge. Eine gewisse Beißhemmung bestimmter Forumsmitglieder dir gegenüber, denen in anderen Fällen keine Niveaulosigkeit im Umgang mit querdenkenden Forumsmitgliedern zu tief angesiedelt ist, hat hierbei sicher auch geholfen.
    Daß bei einzelnen Forumsmitgliedern der Wissensstand bezüglich Gold trotzdem immer noch mit Analphabetismus schmeichelhaft beschrieben ist zeigen Äußerungen wie folgende:

    Zitat

    dann wird es offenbar werden, daß Gold selbst das Schneeballsystem war. Man wird dann feststellen, daß man es nicht essen kann, daß es im Gegensatz zu allen anderen Realwerten keinen Nutzen hat und keine Dividenden abwirft, und daß der "Wert" nur in der Hoffnung auf neue Nachkäufer begründet war.


    Solange solche geistige Tiefflieger zum Thema mitdiskutieren ist garntiert, daß das Diskussionsniveau immer wieder runtergezogen werden wird. Da ist natürlich verständlich, daß sich manche davon genervt fühlen.

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  • Alle paar Jahre wieder lohnt es sich diesen Thread hoch zu holen.


    Zum einen ist es erschreckend, was man so vor 10 Jahren geschrieben hat, zum anderen sehr lehrreich.


    Jedesmal wenn man dachte es gibt nix zu investieren (2004, 2011), ging es erst so richtig ab.


    Einige der "antizyklischen" Ideen bzw. Investments mit Nacholbedarf wären ganz schon bescg...eiden gewesen.


    So ein Forum ist schon 'ne feine Sache... ;-)


    mmi

  • Ja, es ist mal wieder soweit,
    so richtig günstig ist (und profitabel) ist nichts mehr zu finden.


    Vielleicht gibt es den 7-8 Jahre Zyklus doch noch, siehe z.B. Beiträge von 2007
    dann könnte es 2014 nochmal richtig runtergehen.


    interessant auch wieder die Länder liste z.B. unter
    http://www.starcapital.de/research/laender?SortBy=KGV10


    USA ist nun wirklich nicht mehr günstig, und ich sollte da wohl einiges verkaufen, die Abgeltungssteuer auf die Gewinne hat aber zu mindestens bei mir den Effekt, dass ich 3 mal darüber nachdenke.
    Ich versuche es im Moment mit kleinen Put Optionen auf den Index, das kostet aber jeden Monat nur Geld und Performance.


    Deutschland ist irgendwie 2 geteilt, DAX geht noch so, MDAX sehr teuer.

  • Für einen Mechaniker gibt es so was wie einen Anlagenotstand eigentlich nicht. Da hat man sein Anlageuniversum (z.B. die 600 deutschen Aktien), und ein Element darin ist immer das billigste von allen beobachteten. Soweit die Theorie.


    In der Praxis habe ich seit Januar 2012 keine echten Neukäufe getätigt (abgesehen von einem Rein/Raus bei France Telecom und einer gezeichneten Kapitalerhöhung). Auf der anderen Seite gab es einige Übernahmen, bei denen ich ausgestiegen bin (Norddt. Steingut, Schuler, Wasgau) sowie Einzelverkäufe von m.E. heiss gelaufenen Aktien (MTU, Cancom). Dank der laufenden Hausse hat sich mein Cash-Bestand seit Anfang 2012 trotzdem nur leicht erhöht, von 15% auf 20%. Demnächst kommt so oder so ein Verkauf von Celesio dazu, dann steigt die Cashquote auf knapp 22%.


    Realistisch betrachtet, ist diese Taktik der Versuch von market-timing - also das Warten auf den nächsten Crash. Das ist meine Antwort auf den gefühlten Anlagenotstand. Das ist eine wischi-waschi-Strategie, die definitiv ein Fünftel der Rendite kostet, solange die Hausse anhält.


    Das bringt uns zur entscheidenden Frage: Geht die Hausse weiter?


    Wer abgebrüht ist, mag antworten: Irgendwo ist immer Hausse. Demnächst weiterhin PIIGS, oder Ukraine, oder in Bälde Türkei, was weiß ich. Oder aber man geht von weltweiten Korrelationen und weltweiten Crashs aus, und da ist Balkencharts Hinweis auf eine >80%ige Überbewertung in den USA ein Stopschild.


    Je nach Interpretation befinden wir uns seit März 2009 bzw. seit September 2011 im Hausse-Modus. Da wäre im fünften resp. dritten Jahr der Hausse ein Baissejahr 2014 weißgott kein Wunder. Zumal sich DAX 10.000 in Deutschland als ein grandioser technischer Auslöser für einen Trendbruch anbietet.


    Langer Rede kurzer Sinn: Cash is' fesch - nix Anlagenotstand.

  • Zitat

    Original von witchdream
    Je nach Interpretation befinden wir uns seit März 2009 bzw. seit September 2011 im Hausse-Modus. Da wäre im fünften resp. dritten Jahr der Hausse ein Baissejahr 2014 weißgott kein Wunder. Zumal sich DAX 10.000 in Deutschland als ein grandioser technischer Auslöser für einen Trendbruch anbietet.


    Mir geht es wie vielen hier: Angesichts des langen Aufschwunges in Deutschland bin ich skeptisch, wie lange es hier noch weitergeht. Daher halte ich nur noch 25% in deutschen Aktien und habe mich ansonsten auf Europa verlegt (Frankreich, Italien, nächste geplante Richtung Ukraine & Slowenien) sowie auf kurdisches Öl. Denn ähnlich wie Branchenrotationen gibt es m.E. auch Länderrotationen, und da sollte es derzeit attraktivere Destinationen als D geben.


    Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich schon in 2011, 2012 und 2013 für den deutschen Markt eher skeptisch war - und rückblickend waren das tolle Jahre für den deutschen Markt.
    Und auch aktuell finden sich auch in D noch Werte, die ich mit ihrer Perspektive auf 2014 als richtige Schnäppchen bezeichnen möchte, auch wenn sie sich eher in der dritten Reihe befinden. Gerade in der Softwarebranche gibt es m.E. viele Unternehmen mit beachtlichen Wachstumsraten, steigender Profitabilität (dank hoher Fix- und geringer Scale-Up-Kosten) und erstaunlich moderaten Bewertungen. Meine aktuellen Favoriten sind die Wachstums- bzw. Entdeckungswerte Ecotel, LS Telcom und Fabasoft (Österreich) sowie als Exot die Aktie von Borussia Dortmund. Und es gibt noch eine Menge weiterer spannender Kandidaten, man muss nur danach suchen.
    Ebenso wie sich nach wie vor Branchen finden, die verdammt schlecht gelaufen sind, stark im DAX vertreten sind und die wirklich antizyklisch wären:
    - Versorger: RWE & EON, EnBW, EnergieDienst
    - Stahlbranche: ThyssenKrupp, Salzgitter, Klöckner
    - Versicherungsbranche
    - Bank- und Finanzbranche
    Falls diese Aktien wieder "in Mode" kommen, könnte der Aufschwung der deutschen Börsen noch ein gutes Stück weitergehen.

  • Mein Tipp ist ebenfalls, dass der Markt in 2014 ein Hoch auslotet und dann in eine Baisse übergeht. Auch eine Rezession wäre mal wieder fällig.
    Mich würde doch sehr wundern, wenn auch 2015 noch ein Hausse-Jahr wäre.
    Aber vorerst steht m.E. noch ein finaler Anstieg aus, die 10.000 werde da m.E. locker durchbrochen werden.


    ---
    Für mich persönlich sehe ich aktuell die Herausforderung, Gewinne auch mal schön laufen zu lassen, auch über eine faire Bewertung hinaus. Das war in der Vergangenheit immer ein Schwachpunkt meines kennzahlengetriebenen Ansatzes, man verkauft zu früh und unterschätzt wie weit das Momentum eine Aktie in der Hausse-Endphase über den fairen Wert hinaus weitertreiben kann.
    (aktuelles Beispiel aus meinem Depot: Gamesa, der beste Wert in meinem Depot 2013. Ich will nicht klagen, aber leider habe ich dort 2/3 schon lange verkauft während die blinde Rallye unvermindert anhält)
    ---


    Nach dem finalen Rausch wird es schwierig. Wie z.B. al sting schreibt, gibt es durchaus interessante Branchen und Regionen, aber erfahrungsgemäß ist die Korrelation zwischen allen Märkten dann in der Baisse doch immer recht hoch, ob gerechtfertigt oder nicht.


    Große Cash-Quoten mag ich allerdings auch nicht und ziemlich sicher werde ich es nicht schaffen, direkt am Hoch auszusteigen oder zum richtigen Zeitpunkt Puts zu kaufen.


    Ich stelle mich daher schon mal vorsorglich auf deutliche psychische Schmerzen in 2014 / 2015 und eine Phase des Augen-zu-und-durch ein.


    Nun ja, muss vielleicht auch mal wieder sein, sonst wird die persönliche Gier zu groß.


    Oder ich muss mich mal ernster mit dem Thema Short-Selling beschäftigen.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


    2 Mal editiert, zuletzt von woodpecker ()

  • Ich hatte den Thread eigentlich aus 2 Gründen hochgeholt:


    1. Im Gegensatz zur damaligen Stimmung war Mitte/Ende 2004 eigentlich ein sehr guter Zeitpunkt zum investieren zumindest auf Sicht von 10 Jahren. Hauptgrund für diese damals nicht erwartete Entwicklung war m.E: das sensationelle Wachstum der BRIC Staaten von der v.a. Export orientierte Unternehmen überproportional profitiert haben.


    Der MDAX hat sich z.B. seit damals gut verdrei bzw. vervierfacht, trotz zwischenzeitlicher Euro/Finanzkrise:



    Die damals diskutierte Fuchs hat sich inkl. Dividenden mehr als verzehnfacht, Fiemann ca. verfünffacht.



    2. Die damaligen "Nachzügler", u.a. die von mir genannten Tech Aktien oder Versicherer, aber auch Lufthansa etc. waren im Rückblick keine Outperformer, ganz im Gegenteil



    Was man damals als relativ teuer ansah, hat sich in vielen Fällen durch signifikante Gewinnsteigerungen dann als relativ billig herausgesstellt /Stichwort compunding).


    Für die nächsten 10 Jahre habe ich auch keine Kristallkugel, allerdings sollte man damit rechnen, dass die ein oder andere unerwartete Entwicklung eintritt. Sowohl negativer wie auch positiver Art.


    So könnte z.B. rein theoretisch die Euro Krise statt Zusammenbruch zu einer echten Renaissance Europas führen. Wer weiss.....Das wäre doch was: Weltweite Wachstumslokomotive Südeuropa.....



    Für mich ist das die eigentliche Lernerfahrung: es gibt immer was zu tun. Und alles was mit Hussmann/Tobin's q, CAPE, Hindenburg Omen etc. zu tun hat, sollte man größtenteils ignorieren.


    MMI

  • @ MMI:


    Sympathischer Ansatz. Weiter gedacht: Dein Ansatz beinhaltet ja gerade, dass du mit deiner heutigen Ansicht ebenso schief liegen kannst wie du und ich und wir alle vor 10 Jahren.


    Wenn du also heute zu folgendem Fazit kommst: "Es gibt immer was zu tun."
    - Nun, dann hat das genau den gleichen Prognosewert wie unsere Einschätzungen von vor 10 Jahren...


    ;o)


    Gruß, witchdream

    "Spending money to make you happy is hard if you’re already happy." Quelle

    2 Mal editiert, zuletzt von witchdream ()

  • Zitat

    Original von witchdream
    Weiter gedacht: Dein Ansatz beinhaltet ja gerade, dass du mit deiner heutigen Ansicht ebenso schief liegen kannst wie du und ich und wir alle vor 10 Jahren.


    witchdream


    Genau, die Zukunft kennt keiner. Aber die gleichen Fehler sollte man wenn möglich vermeiden.

  • Zitat

    Original von memyselfandi007


    Genau, die Zukunft kennt keiner. Aber die gleichen Fehler sollte man wenn möglich vermeiden.


    Ich denke, die eigene Fehlbarkeit in Punkto Zukunftsprognosen erkennen und mit Demut akzeptieren dass die Zukunft für alle ein verdammt schlecht vorhersagbares Biest ist, ist einer der entscheidendsten Schritte im Anlegerleben und vielleicht sogar im Leben allgemein.
    (="Ich weiß, dass ich nichts weiß")


    Viele bleiben nämlich bei dem Schritt stehen, die Fehlbarkeit der Prognosen ANDERER zu erkennen.


    Alle Vorhersagen die mehr als sagen wir 1 Jahr vorausgehen kann man deswegen m.E. ganz einfach vergessen. Daher bin ich bei witchdream, die Erkenntnis, das z.B. Nachzügler nach 2004 nicht performten, ist erstmal von geringem Wert für heute. Kann wieder so sein, oder auch nicht.


    Was man hingegen nicht vergessen sollte, ist das Gesetzmäßigkeiten immer gelten, z.B. mean reversion, Gravitation, bull-whip, Massen-psychologie, Übertreibung, Tendenz zur linearen Extrapolation usw. Und die Wirkung dieser Gesetze lernt man am Besten über die Zeit / durch Erfahrung.
    Falls also z.B. die Geschichte mit den Nachzüglern auf eine Gesetzmäßigkeit zurück zu führen wäre, wäre sie doch interessant.


    Dieser Punkt wäre demzufolge als erstes zu klären, bevor man versucht aus der Erfahrung von 2004 eine Handlung abzuleiten.


    wp

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