Neu im Depot: Volkswagen VZ

  • "Groß", 07.10.2015, ca. 70 Milliarden https://www.tagesschau.de/ausland/vw-usa-113.html
    "Klein", 26. November 2015, Kosten für VW-Rückruf bei 500 Millionen Euro http://www.autogazette.de/vw/a…illionen-euro-539794.htmlhttps://www.tagesschau.de/ausland/vw-usa-113.html



    Edit Link

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

    2 Mal editiert, zuletzt von dev ()

  • »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett


  • Beide Links verweisen auf denselben Artikel, in dem es um 70 Mrd. geht. Von 500 Mio. steht da nichts.


    Sorry, behoben.

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett


  • Alles eine Bezugsfrage. 500 Mio€ Strafe entsprechen gerade mal 1€/Aktie.


    Bei den 500 Mio. geht es doch überhaupt noch nicht um eine irgendeine Strafe. Es geht allein um die Kosten für den Rückruf der betroffenen Fahrzeuge in Europa. Wie realistisch dabei die Kosten mit 60 Euro pro betroffenem Fahrzeug (inkl. Mobilitätsausgleich) angesetzt sind, sei mal dahin gestellt.


    Die Kosten für die Rückrufaktionen in den USA und mögliche Strafen kommen da in jedem Fall noch "on top".


    @dev danke fürs Link anpassen.

  • Groß:


    http://www.spiegel.de/wirtscha…-aufnehmen-a-1065741.html


    Zitat

    Das Unternehmen plant laut Nachrichtenagentur Reuters die Unterzeichnung einer Brückenfinanzierung in Höhe von 20 Milliarden Euro. Das könnte Anleger beruhigen, die wegen drohender Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen gegen VW um die Liquidität des Autobauers fürchten. VW wollte sich dazu zunächst nicht äußern.


    Finanzierung von Verlusten/Defiziten durch Kredit ist aber nicht wirklich schön und hat in der Regel unerwünschte Nebenwirkungen.

  • Die Masse ändert ihre Meinung halt wieder, zuweilen auch sehr schnell. :-)
    ....Ein Shorts bei 100 € wäre auch eine Wette gegen den Erfindungsreichtum zigtausender Ingenieure bei VW, deren Existenz auf dem Spiel steht. Denen traue ich zu, auch für schlimme Fehler der Vergangenheit erstaunlich clevere Lösungen zu finden.
    Eine sehr riskante Wette.


    Da gefällt mir Bronte besser, der gegen Betrüger Shorts, denn die fliegen früher oder später auf. Notfalls kann man auch gegen Verkäufer heißer Luft wetten.
    Aber gegen zigtausende clevere Ingenieure? Heiss.


    VW jetzt als Gegensatz zu "Betrüger(n)" zu sehen, ist jetzt ein bißchen witzig, hat nicht gerade VW (bei den Abgaswerten) betrogen?
    Einverstanden: VW hat "nur" die Behörden, Käufer und die Öffentlichkeit betrogen, nicht die Aktionäre über das Geschäftmodell oder die Bilanzzahlen, jedenfalls nicht direkt. (Obwohl: Warum redet eigentlich niemand mehr über die unterlassene Ad-hoc-Meldung und die Gerichtsprozesse dazu, da ist auch noch einiger Sprengsatz?)


    In seiner Gegenüberstellung von Valuation Based Shorts und Fraud Based Shorts kam John Hampton - wenn ich mich richtig erinnere - zu dem Ergebnis, dass die letzteren erfolgversprechender sind, weil es einen klareren Trigger für einen Kursverfall gibt, während eine Fehl-/ Überbewertungen lange bestehen bleiben kann.


    Allerdings gilt das auch nur dann, wenn der "Fraud" klar und spektakulär genug ist, um vom Markt aufgegriffen zu werden und der, der auf ihn aufmerksam macht, auch die Aufmerksamkeitsschwelle erreicht, dass andere davon Kenntnis nehmen. Muddy Waters Research, Citron Research und Bronte haben diese Aufmerksamkeit mittlerweile wohl, aber zur Zeit des Neuen Marktes gab es z.B. viele betrügerischen Geschäftsmodelle, auf die in der Presse und auf Websiten hingewiesen wurde, die aber dennoch noch monatelang mit Kursanstiegen weitergelaufen sind, weil die Öffentlichkeit nichts davon wissen wollte. Hier hätte man sich mit einer Short-Position trotz "Betrügereien" betreffend Geschäftsmodell und/oder Bilanzzahlen des Unternehmens regelrecht ruinieren können.

    Es bleibt also, egal ob "valuation short " oder "fraud short" beim Shorten immer der Nachteil gegenüber einer Long-Position, dass man die Position nicht einfach so liegen lassen kann, sondern ein Short schnell aufgehen, oder andernfalls die Position sehr klein sein oder man sehr tiefe Taschen haben muss.
    Das Problem hat man bei einer (nicht-kreditfinanzierten) Long-Position nicht, wo man die Position einfach liegenlassen kann bis die Wette vielleicht irgendwann aufgeht.


    Das Entscheidende bei einem Short ist damit nicht ob "valuation" oder "fraud", sondern ob ein Trigger-Ereignis da ist, aufgrund dessen der Markt seine Bewertung zügig an die fundamental richtige Bewertung anpasst. Bei der ersten Nachricht war das bei VW auch noch der Fall, jetzt aber nicht mehr, weil der Neuigkeitswert nicht mehr so eindeutig ist.


    Was aber die Wette gegen die Kreativität der VW-Ingenieure angeht: Es stellt sich ja schon die Frage, warum die Kreativität dieser Ingenieure von 2008-2014 nicht ausgereicht hat, um eine vernünftige Lösung für das Abgasproblem zu finden, aber es jetzt auf einmal so schnell geht.
    Auch stellt sich die Frage, ob die Ingenieure wirklich so clever sind, wenn sie bei einem Problem, das sich anscheinend so leicht beheben läßt,
    solch hohe Risiken eines Gesetzesverstoßes in Kauf genommen haben. Es ist doch offensichtlich, dass irgendwas an dieser Story, die jetzt von VW/ Müller kommuniziert wird, nicht ganz rund und schlüssig ist.


    Wenn sich das Problem so leicht beheben läßt, warum hat man es dann von vorneherein nicht richtig gemacht? Woher kommen auf einmal die neuen Erkenntnisse? Und macht die angeblich leichte Behebung des Problems den Betrug nicht noch viel schlimmer und verwerflicher? Was sagt das über die Rationalität des Unternehmens, seiner Manager und seiner Ingenieure aus? Kann man solchen Leuten überhaupt noch trauen und ist das ein Zeichen von "Cleverness"?


    Das Wahrscheinlichste ist doch, dass die einfache Nachbesserung nur in Europa mit VW-geneigten Behörden gerade so ausreicht, um den Anschein einer Problembehebung zu erwecken, während man bei den strengeren Standards der USA damit nicht durchkommen wird und wesentlich höhere Kosten anfallen. Dazu die Millardenstrafen und der Imageverlust plus die Aktionärsklagen. Und dass die Schwächen des Dieselkonzeptes jetzt schlagartig allen bewußt geworden sind und zu einer dauerhaften und wahrscheinlich unumkehrbaren Stimmungsverschlechterung gegenüber Dieselmotoren führen werden, mit nachteiligen Auswirkungen für all jene Autobauer, die bisher überproportional auf Dieselmotoren gesetzt haben.

    Da kann man doch nicht ernsthaft bezweifeln, das sich das c.p. sehr nachteilig auf die langfristigen Zahlungströme und damit den DCF-Wert von VW auswirken wird, auch wenn man das nicht exakt quantifizieren kann?
    Klar, für einen Short-Case mag das nicht ausreichen, weil das nur langfristig durchschlägt und von vielen neuen Entwicklungen überlagert werden wird, aber VW vor diesem Hintergrund als langfristige antizyklische Kaufgelegenheit zu sehen finde ich auch ziemlich krass.


  • VW jetzt als Gegensatz zu "Betrüger(n)" zu sehen, ist jetzt ein bißchen witzig, hat nicht gerade VW (bei den Abgaswerten) betrogen?


    Touche.
    Ich korrigiere: VW hat ein funktionierendes Geschäftsmodell, und an einer nicht unwichtigen, aber auch nicht zentralen Stelle betrogen. Bei den von mir erwähnten Frauds ist schon das Geschäftsmodell kaputt und der Kern des Frauds. Der VW ist reparabel, und die Ingeneiure bei VW arbeiten um ihre berufliche Existenz, den Fehler zu reparieren. Die gemeinten Frauds hingegen sind irreparabel kaputt.

    Zitat

    Allerdings gilt das auch nur dann, wenn der "Fraud" klar und spektakulär genug ist, um vom Markt aufgegriffen zu werden und der, der auf ihn aufmerksam macht, auch die Aufmerksamkeitsschwelle erreicht, dass andere davon Kenntnis nehmen.


    Ich denke, du erinnerst dich falsch. Bronte shortet ständig 50-100 Unternehmen zu größtenteils max. 0,5% des Depotvolumens, und er hält sich
    bedeckt über die meisten Unternehmen. Ganz im Gegenteil erwähnt er des Öfteren, dass er „crowded frauds“ oft meidet, weil die Ausleihkosten zu sehr in die Höhe gehen. Die provokanten Blogeinträge haben m.E. drei Ziele:
    - Kostenlose Werbung
    - Informationsquelle durch Feedback von informierten Lesern
    - Persönliche Spielereien, beispielsweise seinen „Privatkrieg“ gegen Ackmann (Herbalife & Valeant)

    Zitat

    Muddy Waters Research, Citron Research und Bronte haben diese Aufmerksamkeit mittlerweile wohl, aber zur Zeit des Neuen Marktes gab es z.B. viele betrügerischen Geschäftsmodelle, auf die in der Presse und auf Websiten hingewiesen wurde, die aber dennoch noch monatelang mit Kursanstiegen weitergelaufen sind, weil die Öffentlichkeit nichts davon wissen wollte. Hier hätte man sich mit einer Short-Position trotz "Betrügereien" betreffend Geschäftsmodell und/oder Bilanzzahlen des Unternehmens regelrecht ruinieren können.


    Ich wiederhole meine dringende Lese- bzw. Hörempfehlung:
    Australische Aktien sowie


    Darin erklärt Hempton sehr gut, wie er sich gegen die Risiken jahrelang laufender Frauds absichert, die sich zwischendurch auch mal vervielfachen können. Zentraler Tipp: Einzelposition klein halten.

    Zitat

    Was aber die Wette gegen die Kreativität der VW-Ingenieure angeht: Es stellt sich ja schon die Frage, warum die Kreativität dieser Ingenieure von 2008-2014 nicht ausgereicht hat, um eine vernünftige Lösung für das Abgasproblem zu finden, aber es jetzt auf einmal so schnell geht.


    Meine Einschätzung: Damals hatte man eine Scheinlösung gefunden, und damit scheint kein Handlungsdruck bestanden zu haben. Jetzt ist die Scheinlösung aufgeflögen und der Handlungs- und Lösungsdruck ist enorm.
    Damals hätte man evtl. sich und seine Karriereperspektiven verbrannt, wenn man nachdrücklich auf die Probleme der Scheinlösung hingewiesen und eine bessere Lösung geboten hätte, denn mehrere Leute weiter oben wären blamiert worden (Gesicht verlieren). Jetzt wäre man intern der Held, dessen Karriereaussichten schlagartig verbessert werden.
    Mechanismen von großen Organisationen…


    Nichtsdestotrotz: Ich freue mich, wenn jemand hier transparent ankündigt, dass er sich jetzt an einen VW-Short wagt und in den nächsten Monaten die weitere Entwicklung und die Kosten sowie sein Ergebnis transparent darlegt. Ich lerne sehr gerne aus solchen Beispielen, gerade wenn ich mich irre.

  • http://www.faz.net/aktuell/wir…in-luft-auf-13956481.html


    Zitat

    Rückwirkend wird sich offenbar nichts ändern, die Kunden müssen keine Änderung der Fahrzeugpapiere hinnehmen, die Fahrzeuge können ganz normal weiterfahren. Hintergrund ist dem Vernehmen nach, dass die Abweichungen minimal sind, bei manchen Fahrzeugen nur 0,1 Gramm, in schlechteren Fällen bis zu 4 Gramm CO2 je Kilometer. Diese Werte liegen innerhalb von zulässigen Toleranzen.

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Die gute Nachricht: Es gibt noch reichlich Sparpotiential bei VW:


    http://www.handelsblatt.com/un…otte-von-vw/11763596.html


    Die schlechte NAchricht: Das Kostenbewusstsein scheint da nicht ganz so ausgeprägt zu sein:


    Zitat

    Das ist die Flotte von VW
    Mit zehn eigenen Privatjets fliegt der Volkswagen seine Top-Manager in die
    ganze Welt. Das Handelsblatt zeigt, mit welchen Modellen der Autoriese
    fliegt und welcher Komfort den Chefs im Inneren geboten wird.

  • Nachdem VW in der Dieselgeschichte kaum Fortschritte macht und ihr Chef sich in den USA denkbar schlecht verkauft hat, wird jetzt die Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse 2015 verschoben?
    http://www.faz.net/aktuell/wir…aeftsbilanz-14054014.html
    In der Kategorie "Krisenbewältigung" würde ich VW derzeit ein "unbefriedigend" bis "mangelhaft" geben.


    Wenn die Jahreszahlen weitere unerwartete "Bomben" enthalten, kann es interessant werden. Falls nicht, sind die aktuellen Kurse um 100€ einen Wiedereinstieg wert. Aber bei dem Geschick von VW in den letzten Monaten warte ich lieber die verschobenen Geschäftszahlen ab.

  • Ja, das ist auch meine Erfahrung als ehemaliger VW Fahrer, dass ich die Ersatzteile unverhältnismäßig teuer empfand. Sogar im Vergleich zu Mercedes, den ich im Moment fahre.


    Bei Mercedes hingegen sind die Arbeitsstunden unverhältnismäßig teuer (dreitstellig je Stunde). Und die werden nach Planzeiten aus den Reparaturanweisungen abgerechnet, nicht nach Istzeiten. Wenn nach der Reparatur eine 30 Minütige Probefahrt im Plan vorgesehen ist, dann bekommst Du die auf der Rechnung, egal ob der Stift nur mal kurz auf dem Hof rangiert hat.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“