Tonnellerie François Frères

  • Naja, wenn die so tolle Pricing Power haben, warum ist dann die Nettomarge von über 12% (2016) auf jetzt unter 9% gefallen?


    2014 (!) haben die zuletzt ihre Dividende aus dem freien Cash Flow bezahlen können. Deshalb haben sie auch jetzt fast 230m EUR Schulden auf der Bilanz.


    So ein tolles Unternehmen ist das m.M. nach nicht. Vielleicht toll aus Sicht der Familie, da sie schön Geld an den Aktionären vorbeischleussen. Wer es mag.

  • Naja, wenn die so tolle Pricing Power haben, warum ist dann die Nettomarge von über 12% (2016) auf jetzt unter 9% gefallen?


    2014 (!) haben die zuletzt ihre Dividende aus dem freien Cash Flow bezahlen können. Deshalb haben sie auch jetzt fast 230m EUR Schulden auf der Bilanz.


    So ein tolles Unternehmen ist das m.M. nach nicht. Vielleicht toll aus Sicht der Familie, da sie schön Geld an den Aktionären vorbeischleussen. Wer es mag.

    ernst gemeinte Frage:

    Wie und wo kann man das Verhalten der Familie sehen?

    Ich meine wie schleusen die das Geld an den Aktionären vorbei?

    Sollte man doch als "Groß-Investor" auch sehen können?

  • Naja, wenn die so tolle Pricing Power haben, warum ist dann die Nettomarge von über 12% (2016) auf jetzt unter 9% gefallen?


    2014 (!) haben die zuletzt ihre Dividende aus dem freien Cash Flow bezahlen können. Deshalb haben sie auch jetzt fast 230m EUR Schulden auf der Bilanz.


    So ein tolles Unternehmen ist das m.M. nach nicht. Vielleicht toll aus Sicht der Familie, da sie schön Geld an den Aktionären vorbeischleussen. Wer es mag.

    Vor gaaaaaaanz langer Zeit mussten Unternehmen erstmal investieren um dann die entsprechenden Kapazitäten für Wachstum zu haben. Das ist heute bei den Digitalen Unternehmen natürlich nicht mehr der Fall. TFF ist "old School". Eine Produktion "von Scratch" in USA aufzubauen kostet Zeit und Geld.


    Evtl. hätte man eine M&A Transaktion machen können, dann sähe der "freie Cash Flow" natürlich viel besser aus weil man M&A schön rausrechnen kann. Haben sie aber nicht.


    Aber kalr, wenn man das Geschäft nicht mag sollte man nicht investieren.

  • Sorry, vielleicht hab ich mich missverständlich ausgedrückt.

    Meine Ausführungen waren auf den Korkladen Amorim bezogen. Das war der letzte Post hier, auch wenn es im TFF Faden ist.

    Zu TFF habe ich keine besondere Meinung.


    Aber ja, Firmen "die durch die P&L" investieren und geringere Margen/Profits in Kauf nehmen sind ernsthaft bewundernswert (also bei sinnvollen Investitionsprojekten).


    Nur glaube ich im Fall Amorin nicht dran.

  • Ich zweifelte an der Zukunft des Korkens als Weinverschluß,

    Wie kommst du darauf?
    Ich trink gerne Wein, also ich bevorzuge Korken als Verschluss eindeutig. Gehört für mich einfach dazu von der Haptik, dem Anblick, Geruch, der Freude des Öffnens.


    Allgemein ist das Schöne am Korkgeschäft, dass es schwierig auszuweiten ist. Es dauert ewig bis die Plantagen Ertrag generieren.


    Aber klar, die herrlichen Zeiten, wo man Amorim für nen Euro bekam, die sind vorbei.

    Ich hatte sie 2012ff schon mal, dann leider bereits bei +100% oder so verkauft.

    Damals war das Depot voll mit Verdopplern, Griechen, Portugiesen, Spanier...was waren das für Zeiten!


    Wer das heute will muss in der Türkei und Ukraine schauen...und sich dran erinnern dass die PIIGS (und zum Teil auch Frankreich) nur so günstig waren weil Eurokrise war und das mit Kneifzange nicht angefasst wurden, so wie heute eben Urkaine und Türkei...


    wp

    "I swear by my life and my love of it that I will never live for the sake of another man, nor ask another man to live for mine." - John Galt in "Atlas Shrugged"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • 2011 hatten wir das Thema auch schon im PIIGS-Faden, siehe auch fortfolgende Beiträge. Es ist halt so, daß die Leute bei teuren Weinen bereit sind, mehr zu zahlen, wenn die Flasche einen Korkverschluss hat. Ich finde Amorim auch kein interessantes Investment, aber wunderte mich doch, wie gut die sich in den letzten zehn Jahren entwickelt haben, also offenbar wächst die Nachfrage doch. Die von MMI erwähnte Aktie der frz. Konkurrenz Oeneo hat sich auch vervielfacht.

    Sowas Günstiges findet man heute wohl generell nicht mehr wie (speziell) 2011. Vielleicht hast Du recht, woodpecker, und ich sollte mir TAV oder MHP anschauen. Bloß sind das eigentlich nicht-investierbare Länder (z.B. bei Koc muß ich an den Fall Yukos/Chodorkowski denken). Stimmt es, daß die Quellensteuer auf Dividenden in der Türkei 15% und in der Ukraine 5% beträgt und jeweils voll auf die Abgeltungssteuer angerechnet wird?

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Die Frage ist halt gibt es derlei günstige Aktien denn jemals außerhalb potentiell „nicht-investierbarer“ Länder?


    Mein Argument als Contrarian wäre:

    Der Status eines Landes kann sich durchaus von „als nichtinvestierbar angesehen“ ändern auf „bissl investierbar“, und genau dann sind riesige Renditen drin.


    Man muss sich erinnern, Portugal und Griechenland galten damals auch als Nichtinvestierbar.

    Und zumindest die Türkei galt oft sehr wohl als investierbar, grade halt nicht. Aber es ist jetzt auch keine afrikanische Bananenrepublik, auch deutlich besser aufgestellt und weniger krass korrupt als Russland. Also Erdogan kann dann doch nicht so durchregieren wie Putin, m.M. nach.

    Und Ukraine? Die sind sicher korrupter als die Türkei, aber schlimmer als Russland? Ich denke auch nein.


    Aber klar ist auch, wenn der „nicht-investierbar“ Status dauerhaft erhalten bleibt, dann geht das nach hinten los, das ist das Risiko.

    Dann bringen selbst gute Zahlen wenig.


    Das mit der Divi schau ich nach, habe ich nicht im Kopf.


    wp

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  • TFF ist recht zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Das Umsatzziel für Geschäftsjahr 2022/23 wird auf 390 Mio. EUR erhöht. Aber Schuldenabbau oder höhere Dividende gibt es immer noch nicht. Es wird weiter investiert in Bourbon, Ziel erstmal Kapazität für 1 Mio Fässer pro Jahr bis 2027/28. Marktanteil bei Bourbon derzeit 18%. Außerdem wollen sie ihre Unabhängigkeit erhöhen, von wegen Lieferkettenprobleme, kürzlich haben sie erst bei der französischen Forstbehörde für 5 Mio. Holz und Wälder gekauft, darunter einen Eichenwald mit Baumbestand aus dem 17. Jahrhundert. Mal sehen, in welchem Jahrhundert sie daraus Fässer bauen. Das werden dann echte Barockfässer.


    Dieses Jahr erwarte ich kursmäßig nicht mehr viel, letztes Jahr war mit +45% zu gut und ATH ist bald wieder erreicht. Aktuell größter Depotposten mit knapp 8%.


    http://www.tff-group.com/sites…ssrelease-rs-20222023.pdf

  • Jetzt hat TFF die Mehrheit an PETITRENAUD gekauft. Die haben ein Sägewerk und eine Parkettfabrik.



    Das Sägewerk mag ja Sinn machen, das ist eh ein Zulieferer von TFF und hat auch Zugang zu dem passenden Holz. Aber das Parkett ist schon etwas merkwürdig, wird als Diversifikation in einem high-end-business verkauft. Dazu wurde das Ganze von PETITRENAUD initiert. Viel ist es aber eh nicht bei 51% von 12 Mio Umsatz alles zusammen.


    http://www.tff-group.com/sites…m-petitrenaud-mai2024.pdf

  • Bierdeckel: Die wollen 150 Euro für ein Fass - sprich die erwarten da 120mn Euro Umsatz. Wenn es normal weiterläuft, dann sollten die 2023 rund 350 Mio Umsatz machen. Mit 20% angepeilter und kommunizierter und historisch erreichter EBIT-Marge sind das dann 70 Mio EBIT. Was dann irgendwas bei 2,10 oder 2,20 Euro EPS werden würde. Sie müssten aber noch Working Capital aufbauen - Schuldentilgung kommt dann erst später.


    Das ist „Good case“. Wenn es kommt sind sie nicht teuer aber auch nicht spektakulär günstig. Aber es ist halt noch nicht 2023...

    2023 Umsatz 440 Mio. EUR, EBIT 79 Mio. EUR , EPS 2,44 EUR


    Kurs ist auch wieder auf dem Niveau vom Zeitpunkt von Matzes Bierdeckelrechnung (oder auch 2015) angekommen.


    Ein wenig beunruhigend, dass auf der HV der Aufsichtsratsvorsitzende nur 91% der Stimmen zur Mandatsverlängerung bekommen hat (ein Francois, bei 29% Free Float). Sonst ging alles mit 95-100% durch. Nur am Aktienrückkauf gab es auch was zu mäkeln, nur 93% Zustimmung.


    http://www.tff-group.com/sites…0/res_votes_ag_251024.pdf


    Hier gibt es eine Analyse von TFF, die sich aktuell bestätigt (Fair Value wird mit 24 EUR angegeben).

    https://bavarian-value.de/2024…t-dem-fass-den-boden-aus/


    Da verwundert es nicht, dass TFF mitten (oder am Ende?) einer historischen Aktienhausse zur historischen Tiefstbewertung über die Theke geht.

  • Historische Tiefstbewertung? Da haben sie aber noch einen langen Weg nach unten vor sich. Ich verstehe die Begeisterung für die Aktie nicht so recht, und erst recht an den anderen Alkoholaktien (teurer Wein ist vielleicht noch ein wenig eine Ausnahme). Ich rechne damit, daß durch Gesundheitsbewusstsein und Islamisierung die Nachfrage zurückgeht. Das ganze zu KGVs >> 20, da da kann ich nur sagen: Finger weg! Zu TFF immerhin auch mal eine negative Analyse, sehr schön.

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Historische Tiefstbewertung? Da haben sie aber noch einen langen Weg nach unten vor sich.

    Nach Kennzahlen, nicht kursmäßig. Es sollte nicht verwundern, dass der Kurs bei 485 Mio. Umsatz/56 Mio Gewinn ein anderer ist als bei 40 Mio. Umsatz/5 Mio. Gewinn.

  • Nach Kennzahlen, nicht kursmäßig.


    Ich meinte kennzahlenmäßig. Man muß nur etwas weiter zurückschauen. Von 2009 bis 2012 war TFF bedeutend günstiger, im Tief 2009 KGV 6,3 statt jetzt 11,5, KGVe sogar 13! EV/Umsatz auch deutlich (überproportionaler Hebel auf den Kurs), KBV noch bis 2013 um 1, Tief 0,89, jetzt 1,32, und in der Zeit um/nach der Jahrtausendwende waren sie auch günstig, am 2003er Tief war es ein KGV/KGVe 5! Klar, daß galt für viele Nebenwerte, aber von historischer Tiefstbewertung kann jedenfalls noch keine Rede sein. Die Hochbewertung mit KGV > 30 ist eine Sache der letzten Jahre, und das begründete glaube ich auch den Mythos des Compounders, den man jetzt vermeintlich zum Schnäpchenpreis kaufen kann. Wenn man das aber aus heutiger Sicht betrachtet, relativiert sich das: 7,7% p.a. Kursgewinn seit 2000, plus eine mittlere Dividendenrendite von 1,3% seit 2007 (Kurs seither +6% p.a., zugegebenermaßen auch ein Hoch). Mittlere EK-Rendite seit der GFC ist nur noch 10% - hätten die wirklich den behaupteten Moat, wäre die dann nicht höher? Der Umsatz ist nach 2006, besonders nach 2012 stark gewachsen, da wäre die Frage, ob sich das fortsetzt, vielleicht durch die Whiskey-Expansion. So oder so würde ich an diese Analyse mit einer Renditeerwartung von 10% p.a. herangehen, wenn mich die Aktie interessieren würde. Tut sie bislang nicht.


    PS. 43 Seiten. Druckst Du das Internet aus? ;)

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

    Edited once, last by Winter ().

  • Ich habe nur die Zahlen jeweils zum Jahresende KUV+KBV, an unterjährigen Tiefs waren sie sicher mal günstiger, besonders 2008/09. Die großen Einbrüche dauern ja mittlerweile nur noch Tage, demnächst wahrscheinlich Stunden. Ich sehe auch keine überdurchschnittliche Entwicklung, hier bin ich mit Marketperformer zufrieden, über die Jahrzehnte gerechnet.


    Man kann sich natürlich auf den Standpunkt stellen, dass alle Internetseiten gleichlang sind, egal ob sie 10 oder 10 Millionen Zeichen enthalten. Ich bevorzuge, nach Bildschirmseiten zu zählen.