Bayer kassiert jetzt i.S. Milzbrand in den USA ab

  • Je länger der Tag, desto mehr Einzelheiten zu Bayer und Einigung bekommt man mit.

    Sowie ich das verstanden haben, ist noch nicht alle wirklich geklärt.

    Ich befürchte das wird noch viel mehr werden.

    Baumann versucht das als Erfolg zu verkaufen, aber ich finde das ganze hat ein Gschmäckle. Nach der Euphorie setzt sich an der Börse die Ernüchterung durch.


    "...Andere Klagen laufen weiter

    Bayer stellte auch klar, dass die drei bereits prominent vor US-Jurys ausgefochtenen Klagen – konkret sind das die Fälle Johnson, Hardeman und Pilliod, die sich derzeit in Berufungsverfahren befinden – nicht Teil des Kompromisses sind. „Der weitere Prozessverlauf ist für das Unternehmen wichtig, weil die Berufungsverfahren rechtlich eine Orientierung für mögliche künftige Verfahren geben werden“, hieß es dazu aus Leverkusen...."


    https://www.welt.de/wirtschaft…gung-mit-US-Klaegern.html

  • Ich befürchte das wird noch viel mehr werden.

    "Buy the rumor, sell the fact" --> wäre doch nicht das erste mal so.


    Bayer hat und wird sich mit 120.000 Klägern einigen. Meinst Du wirklich die 3 (in Worten: drei) offenen Fälle verschlingen nochmal Milliarden. Also jeder der drei bekommt ein, zwei Milliarden? Sehr, sehr unwahrscheinlich würde ich sagen.

  • Roundup bleibt ja auf dem Markt, und soweit ich das sehe, gibt es keine Garantie, daß weitere Leute klagen, die erst in Zukunft erkranken? Oder ist das ausgeschlossen, weil ein Bundesgericht bestätigt hat, daß sie auf dem Etikett von Roundup gar nicht vor möglichen Krebsgefahren warnen dürfen? Sonst kann man nur hoffen, daß die drei Fälle, die vom Vergleich ausgenommen sind, erfolgreich bis zur höchsten Instanz durchprozessiert werden, damit das geklärt ist - zumindest solange keine anderen wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Bezog sich die Einigung nicht eh nur auf 3/4 aller Prozessfälle?
    Also auch mit Einigung jede Menge weiterer Rechtsrisiken?

  • laut dem Bericht von gestern in der FAZ zieht Bayer ein Teil der Einigung zurück.

    Soweit ich das verstanden habe, hört sich das irgendwie "zurück auf los" an für Bayer.

    Ich werde den Eindruck nicht los, dass die USA Bayer wie einen EC-Automaten sehen. Jedesmal wenn irgendwo Geld gebraucht wird, wird Bayer angezapft.

    Ich denke, das wird noch gaaaaanz lange dauern.



    "Bayer zieht Antrag zum Glyphosat-Vergleich zurück"


    https://www.faz.net/2.1690/bay…ich-zurueck-16852094.html

  • Wie an der Börse üblich, ist es so lange ein Thema, bis es keins mehr ist. Sitzfleisch. Jetzt kommt noch der Dino-Faktor erschwerend dazu. Chemie, Agro, Autos, Maschinen etc braucht ja kein Mensch mehr, kommt ja jetzt alles aus der Cloud ... ;-)

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Ich werde den Eindruck nicht los, dass die USA Bayer wie einen EC-Automaten sehen. Jedesmal wenn irgendwo Geld gebraucht wird, wird Bayer angezapft.

    Nicht nur Bayer, sonder allgemein eigentlich alle deutschen Großunternehmen.

    Mir ist absolut rätselhaft warum die immer wieder Übernahmen in den USA machen.

    Auch bei Monsanto war das doch sonnenklar dass es nach hinten los geht.

    Hab die Aktie damals sofort verkauft.

    Zum jetzigen Preis dachte ich immer es passt, weil Risiken eingepreist, aber falls das eine never ending story wird fliegen sie bald wieder raus aus dem Depot...

    Man fragt sich wofür die Manager überhaupt bezahlt werden, bzw. warum von denen nie einer persönlich gradestehen muss für so blödsinnige Übernahmen.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Bayer blieb wohl nichts anderes übrig, weil Großaktionäre beider Firmen (zb Blackrock) die Übernahme wollten. Hätte Baumann sich gesträubt, wäre er nicht lang geblieben und sie hätten sich einen anderen gesucht, der es macht. Den Managern gehört der Laden ja nicht.

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  • Ich glaube weiterhin dass die Übernahme sinnvoll war. Und die Einigung zurückzuziehen ist auch OK. Eigentlich sollte für das Thema kein cent bezahlt werden, da Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung absolut unproblematisch ist.


    Zitat

    Chhabria signalierte, den Vorschlag des Konzerns abzulehnen, ein unabhängiges Wissenschaftsgremium zum Umgang mit künftigen Glyphosat-Klagen einzurichten

    Leider signalisiert das woher der Wind weht. Demnächst werden wahrscheinlich wieder Hexenprozesse durchgeführt. Die Wahrheit interessiert keinen.


    Hat sich jemand mal Corteva näher angesehen? Sind ja jetzt neben Bayer der einzige wirklich große AgroChem/Seed-Konzern in den man investieren kann.

  • Meiner Ansicht nach war es komplett vorhersehbar, dass ihnen das Glyphosat um die Ohren fliegen würde. Die Amis haben ihren Schrott gerade noch rechtzeitig an 'dumme Ausländer' verkauft.


    Ich gehe außerdem davon aus, dass das Mittel in spätestens 5-10 Jahren weltweit verboten ist. Wohl dem, der den ersten spin-off Lanxess gekauft hat. Wenn sie die Pharma-Sparte retten wollen, sollten sie versuchen, die Firma noch einmal aufzuspalten.


    Balkenchart

  • Von der Chemie verstehe ich nichts, also ob das giftig ist, oder nicht. Kommt wahrscheinlich darauf an, welche Labormäuse man nimmt (kleiner Witz).


    "Krebserregend" ist ja ähnlich debattierfähig wie die Klimasensitivität bestimmter Spurengase.


    Aber dass jeder Hausmeister das regelmäßig zwischen seine Platten spritzt und was ich bei uns im Feld sehe, jeder Rain "saubergespritzt" wird sind wohl die Hauptprobleme. Und das hat eigentlich nix mit Bayer/Monsanto zu tun, denn die Patente sind doch längst abgelaufen.


    Für Bayer kann es nur um irgendwelche Altschäden gehen, und die regeln sich irgendwann biologisch, wenn es tatsächlich Krebs wäre, sogar recht bald.

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  • Wenn sie am Ende Glyphosat vom Markt nehmen müssen, was ja ganz unabhängig von den Klagen denkbar ist, wäre das ein heftiger, evtl. vernichtender Schlag für Monsanto, denn der Clou von deren Saatgut ist ja, daß es glyphosattolerant ist - und was nützt das ohne Glyphosat?


    Unbestritten dürfte sein, daß Bayer ohne die Klagen ausgesprochen günstig bewertet ist. Mein Zielkurs wäre in der nähe des alten Hochs, also gut das Doppelte des aktuellen.

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  • "Buy the rumor, sell the fact" --> wäre doch nicht das erste mal so.


    Bayer hat und wird sich mit 120.000 Klägern einigen. Meinst Du wirklich die 3 (in Worten: drei) offenen Fälle verschlingen nochmal Milliarden. Also jeder der drei bekommt ein, zwei Milliarden? Sehr, sehr unwahrscheinlich würde ich sagen.

    seit den „Facts“ kennt Bayer nur noch eine Richtung.

    Ich glaube die „Facts“ waren Fake :)

  • Bayer hat den ersten Berufungsprozess verloren.

    Ich hätte grob gesagt: Ohne Glyphosat-Klagen könnte die Aktie bei 140 Euro stehen, ohne Vergleich und mit verlorenen Prozessen bei 0. Mittleres Szenario also 70 Euro, derzeit gegen den Trend fallend auf aktuell 57.

    Die Anleihen stehen bemerkenswerterweise alle recht gut, teils nach kurzem Taucher im März, mit Renditen von 0,27% bis 1,27% (Laufzeit 4 bis 12 Jahre).

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis