PIIGS Investments - jetzt (schon) interessant?

  • buzzi gefällt mir von den zement-produzenten auch am besten...


    da mir ne tochter in D lieber ist als ne Tochter in Frankreich. Wobei Italcement wenn man den Goodwill drin lässt schon brutal günstig ist...


    Könnte mir gut vorstellen, dass wenn Tante Angela und Co den Euro nochmal gerettet bekommen, viele kluge Menschen unbedingt Immobilien brauchen und ein kleiner Bauboom in D entsteht. Vllt werden Immos die nächsten Edelmetalle :)

  • Parmalat


    Übernahmeangebotspreis: 2.60 euro
    Kurs: 2,02 euro


    Börsenwert: 3.5 Milliarden
    Eigenkapital 2010 (laut MSN): 3,5 Milliarden
    EK exkl Goodwill/imVermögen: 2,4 Milliarden
    Cash: 1,4 Milliarden
    Schulden 1,1 Milliarden
    FCF: 169 Millionen
    Investition ins WC: 69 Mio
    Umsatz2010: 4.3 Milliarden
    NetIncome:282 Millionen



    War mal ein Wert den Otte vorgeschlagen hat...


    Zum Buchwert. NetCash. Solide Geschäft und ein potenzieller Käufer der jetzt zu 2 Euro über die Börse sich eindecken kann

  • Parmalat-Absturz geht weiter...


    Bei 1.50 euro würde ich mir auch ein paar gönnen...



    Autostrada erholt sich auch nicht



    Italcementi auch weiterhin am Boden:



    Buzzi fällt auch weiter:



    Mediaset hat Prozess gestern verloren und sich ein wenig erholt vom Tief. Aber für Tweedy bisher auch ein Griff ins Klo:



    Finmeccanica heute nochmal mit -7%:


  • Das Problem ist m.M.n., daß das Geschäftsfeld irgendwann zu einem guten Teil wegbrechen könnte, weil Weinkorken ersetzt werden durch bessere Alternativen. Der einzige wirkliche Grund, heutzutage weiter auf Korken zu setzen, ist m.W. bei Weinen, die sehr lange gelagert werden (wenn überhaupt). Sonst ist es mehr was Traditionell-Folkloristisches.
    Ich kenne keine Zahlen, wie sich der Markt aufteilt, und ich weiß auch nicht, welchen Umsatzanteil die hochwertigen Korken haben, sprich, um wie viel sie teurer sind als normale Korken (wem es schonmal aufgefallen ist: richtig gute Weine haben einen Korken, der aus einem Stück Rinde gestochen ist und möglichst wenig "Löcher" oder "Risse" hat (Lentizellen), die billigsten sind aus kleinen Schnipseln irgendwie 'zusammengeklebte' Korken (Presskorken), die aus den übriggebliebenen Resten gemacht werden), aber noch ist es so, daß die Mehrheit der Weinflaschen Korken haben. Ich konnte beobachten, daß in den letzten Jahren, etwa den letzten zehn, und ganz besonders den letzten fünf Jahren, der Anteil der Kunststoffkorken spürbar zugenommen hat, die das Look&Feel von echten Korken imitieren, mittlerweile nicht nur bei den sehr günstigen Weinen. Die anderen Alternativen sind: Glasstopfen, Schraubverschluss und Kronkorken.


    Für 95% oder sogar 99% der Weine sind Korken aus Baumrinde sogar unsinnig. Nicht etwa deswegen, weil sie teurer sind als die Alternativen, sondern vor allem schon wegen des sog. "Korkgeschmacks" (Schimmelpilze). Da ist eben alles dran und drin, was unter der Baumrinde lebt. Das soll angeblich sogar bei bis zu 5-10% der Weinflaschen auftreten (andere sagen 2%). Bei einem Standardwein aus dem Supermarkt braucht auch nix zu atmen oder so.
    Warum man sie trotzdem bislang verwendet: Die Weinfreunde sind oft sehr konservativ in solchen Sachen - es ist halt eine Stilfrage. Deswegen ist es auch schwer zu sagen, wie lange sich das noch hält. Letztendlich setzt man damit wohl auf die Psychologie der Menschen (um nicht zu sagen: auf ihre Irrationalität). Wobei das Weinkorkensegment zwar ihr Größtes ist, aber sie machen ja auch noch Korkböden u.a.


    Da finde ich die Sache mit den Weinfässern (Tonnellerie Francois Freres) an sich noch besser.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Irgendwo war doch neulich ein Artikel über die. Spiegel oder Manager Magazin. Ich habe den Artikel irgendwo auf Papier gelesen...


    Auf jeden Fall haben die schon seit Jahren ihre Produktpalette erheblich über den Flaschenkorken erweitert: Pinwände, Bodenbeläge, Wärmeisolierungen.


    Vielleicht fällt mir noch einmal ein, wo ich den Artikel gesehen habe...


    Wie hoch ist den der Weinkorkenanteil am Umsatz?

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()

  • 58% laut MMIs Blogeintrag. Einen GB finde ich auf deren Webseite nicht.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • #winter,


    die haben sogar sehr schöne Geschäftsberichte auf Englisch


    http://www.amorim.com/en/cor_contas.php


    #nixda,


    im Spiegel letzte Woche wurden sie erwähnt.




    Ansonsten kann man sich mal http://www.corkfacts.com/frontmenu.htm anschauen.


    Gesponsert von Amorim aber ganz interessant. Sie versuchen, Kork auch in anderen Bereichen (Böden etc.) einzusetzen.


    Ausserdem kauft die familie ständig anteile zurück.


    Ich habe mich selber allerdings auch nch nicht überwinden können. Die ergebnisse sind ziemlich volatil.


    MMI


    Edit:
    Kork ist bei schampus ziemlich unverzichtbar. Wenn jeder Chinese eine Flasche Schampus kauft ...duck und weg ,-)

    2 Mal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Kork ist nach wie vor unverzichtbar in Sachen Wein. Allerdings werden vorwiegend Rotweine (noch) mit Kork verschlossen. Der Verschluss der Zukunft ist eindeutig der Schrauber. Die Gastronomie verlangt sehr stark nach Schraubern und in vielen Ländern übertrifft der Schrauberanteil bereits deutlich den Korkanteil. Neuseeland: 75% Schrauber. Glas wird sich wahrscheinlich nicht durchsetzten, weil der Silikonring zu sensibel ist. Weinhändler erzählen von offenen Flaschen, wenn man Kisten zu heftig niedersetzt. Glas ist auch sehr teuer. Schrauber kosten ca. 40c/Flasche. Das ist billiger als Kork und Glas.
    Der Schrauber ist v.a. bei Weißwein der Verschluss der Zukunft und auch bei Vergleichsverkostungen schneidet der Schrauber tendenziell besser ab als Kork. Die Weine schmecken meist frischer und reintöniger. Auch Weinsnobs akzeptieren zunehmend den unstylischen Schrauber.
    Die Korkindustrie muss natürlich reagieren sonst bricht das Geschäft weg. Angeblich arbeitet man mittlerweile mit Mikrowellen gegen Korkschmecker. Dieser kommt übrigens zustande wenn Pilze die sich im Kork befinden bei der Desinfizierung mit Chlor zu einer Substanz mit dem Namen Trichloranisol verbinden. Nach eigener Erfahrung hat man den Korkschmecker nach wie vor nicht im Griff. Ich kenne Winzer die ganze Jahrgänge abschreiben konnten, weil sie schlechte Korkchargen bekommen haben. Manche stellen jetzt (auch die hochpreisigen) Segmente auf Glas um. In Tokay gibt es z.B. unglaubliche Probleme mit Korkschmeckern. Eigentlich armseelig, dass man hier bis jetzt keine Methode gefunden hat, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Bemühungen sind aktuell natürlich ungleich höher, weil die Alternativverschlüsse das Geschäft massiv bedrohen.
    Abschließend ist zu sagen, dass kaum ein Thema in der Weinwelt so kontrovers diskutiert wird wie das Thema Weinverschlüsse. Wer einen Nachmittag Zeit hat kann sich ja hier ein wenig einlesen:
    http://www.talk-about-wine.de/forum.asp?FORUM_ID=15
    GT

  • Das Juliusspital (Würzburg, ein qualitativ hochwertiger Erzeuger) verkauft seit ein paar Jahren nur noch Weine mit Schraubverschlüssen.
    In Frankreich scheinen sich nach meiner letzten Stichprobe im Intermarché die Schraubverschlüsse jedoch noch nicht so durchgesetzt zu haben.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • ja, Kork ist wohl bei den Weinverschlüssen nicht mehr ganz der Wachstumsmarkt.


    Das Positive daran: Man weiss genau warum die Aktie so billig ist.



    Was jetzt interessant ist, sind aus meiner Sicht verschiedene Aspekte:


    - bleibt Kork erste Wahl für hochwertige Weine /Champagner ?


    - schaffen sie es, den Kork qualitativ zu verbessern um die beschriebenen Probleme zu minimieren ?


    - schaffen sie es, Kork für andere Einsatzzwecke populär zu machen (Stichwort "nachwachsend" usw.)?



    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • 1.) Kork wird in Frankreich noch lange 1. Wahl sein, v.a. für hochwertige Weine. Die Weinbranche in F lebt so wie nirgendwo sonst von Tradition. Der Mythos Bordeaux lebt von der Klassifizierung von 1855(linkes Ufer), Weingüter sind damals nach ihrer Qualität eingestuft worden, diese Einstufung hat sich bis heute kaum geändert, das System ist unglaublich starr (traditionell) aber damit sehr erfolgreich. Man bedenke, dass vor dem Franzosen-Hype Deutsche Weine als die besten der Welt galten. Das Marketing hat damals aber nicht funktioniert.
    Im Klartext: Es gilt als schier undenkbar, dass die renommierten Weingüter am Verschluss ihrer Top-Produkte etwas ändern. Kork gehört zu Bordeaux wie die Form der Bordeauxflasche selbst. Das ist ein Sakrileg.
    Und in der Champagne ist es genau gleich. Der Champagnerkork hat ja wieder andere Eigenschaften wie ein normaler Kork. Die oberen 2/3 bestehen aus Presskork und unten hat man im ganzen herausgeschnittene Korkrinde, welche direkt in Kontakt mit dem Inhalt ist. Dieser Kork übt außerdem viel mehr Druck auf den Flaschenhals aus, schließt also noch dichter. Man kann dies sehen, wenn man einen entfernten Ch.-Korken betrachtet, er geht nach unten deutlich auseinander. Außerdem muss der Kork zumindest potentiell herausschießen können. Das geht mit Glas und Schrauber nicht. Kurz: Bordeaux und Champagne (auch im Burgund- das sind überhaupt die "eingefahrensten Eigenbrötler")wird der Kork klar die Nr. 1 bleiben. Aber ich spreche hier wirklich von den Produkten 10-10...¤ (und das ist nicht die Masse).
    Ums allgemein zu formulieren: Je weniger traditionell ein Gebiet (Kalifornien, Australien, Neuseeland, S-Afrika, Chile, Argentinien) und je mehr Weißwein (D, Ö, Loire, S-Tirol, Elsass,) desto weniger Kork. Bleibt noch Spanien und Italien (größter Weinproduzent in Abwechslung mit F). Die Massenprodukte werden hier über kurz oder lang nur mehr geschraubt werden. Ein Rioja Gran Reserva aber natürlich ebenso wenig wie ein Barolo/Barbaresco oder ein Brunello bzw. ein Super Tuscan (Sassicaia/Ornellaia).
    In der Korkindustrie ist momentan offensichtlich gerade eine Marktbereinigung im Gange. Kleine Betriebe werden sicher härter kämpfen müssen hinsichtlich der immer stärker werdenden "Verschlusskonkurrenz".


    2.) Viele Weinbauern lehnen es ab, nachdem sie wochenlang höchst sauber gearbeitet haben, am Ende ein Stück schmutzige Rinde in den Flaschenhals zu stecken, das wird sich auch bei in Zukunft tendenziell besseren Korkchargen wohl nicht mehr ändern.Kork wird nicht mehr billiger werden wie Schrauber und definitiv nicht praktischer. Im Grunde spricht also fast nur mehr die Tradition für den Kork, wobei man hier natürlich endlos diskutieren könnte...


    GT


    PS: Österreichs Top-Produzent (Triebaumer-Rust) hat seine besten Rotweine seit 2002 parallel mit Schraubern versehen, um zu sehen, wie sich der Wein entwickelt. Erst wenn er von den Ergebnissen überzeugt ist, kommen möglicherweise seine Top-Produkte auch mit Schrauber (bzw. Glas) auf den Markt.

  • #hallo toska,


    danke für diese sehr interessanten Einblicke.


    Interessant wäre zu verstehen, wieviel Umsatz Amorim mit "Billigweinen" überhaupt noch macht.


    Zumindest was ich so an billigeren Weinen sehe, hat wenn dann nur noch Plastik Korken oder eben Schraubverschlüsse.


    Da könnte die Talsohle also evtl. schon erreicht sein.


    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Mit alternativen Korkprodukten wie Dämmung oder dergleichen kann man aber vermutlich nur einen Bruchteil von dem verdienen, was man mit Korken erlöst?


    Nachwachsend ist auch so eine Sache, weil es sehr langsam nachwächst und sehr aufwändig zu "ernten" ist. Für "edle" Korken lohnt(e) es sich wohl, für schnöde Baumaterialien habe ich Bedenken.


    Wäre schade um die Korkeichenbestände...