Für die Telekom-Aktien gilt eigentlich ganz ähnliches wie für die Versorgeraktien; für mich sind es auch Versorger, nur wird manchmal begrifflich getrennt und der Thread "Versorger-Aktien" bezieht sich wohl nur auf Energieversorger.
Allerorten: Hohe bis sehr hohe Dividendenrenditen, hohe Cashflows, moderate KGVs und KBVs. Theoretisch sehe ich die genau gleiche Monopolstellung wie bei den Energieversorgern: Beidesmal kann man zwar den Anbieter mit gleichem Aufwand wechseln, aber die Netze sind in der Hand einer bestimmten Firma, die an die Billiganbieter vermietet werden, die es beidesmal gibt.
Viele sehen die Telekoms dennoch kritisch(er), aber auch das sollte man mal hinterfragen. Worin unterscheiden sich denn bitte die Branchen?
Konkret: Die Telecom Italia ist nicht bloß vom Chartbild her absolut antizyklisch, sondern bietet folgende Kennzahlen bei Kurs 94 Cent:
KGV 2009 = 9,4
KGV 2010e = 8,5
KGV 2011e = 7,7
Dividendenrendite = 5,4%
KBV = 0,69
Auch die Deutsche Telekom und die France Telecom mit einstelligen KGVs, France Telecom mit 8,8% Dividende und auf Sieben-Jahres-Tief, Deutsche Telekom 8,2% Dividende, jedoch ist die Dividende weit höher als der Gewinn, wobei beidesmal der freie Cashflow dicke ausreicht für die Zahlung. Portugal Telecom ist auch in Afrika unterwegs und hat zwar nur ein KGV10 von 8%, ebenso wie das TTM-KGV, jedoch eine Free-Cashflow-Rendite in den letzten fünf Jahren von satten 22%. Dividendenrendite 6,6%, aber KBV über 5. Bei Telefonica, die in Südamerika Marktführer sind und auch in Rest-Europa aktiv sind, ist wirklich nur die Dividendenrendite von 8,8% und das TTM-KGV von 9,3 günstig.
Nicht europäisch, aber dafür Wachstumschancen in Afrika bietet evtl. MTN.
Wenn, dann wäre nur Telecom Italia für mich interessant. Was wohl an denen so schlimm ist?