Charterfirmen und Reeder antizyklisch

  • Ziemlich cool und interessant:


    Maersk says global IT breakdown caused by cyber attack


    https://www.reuters.com/articl…tack-maersk-idUSKBN19I1NO

    Zitat

    The breakdown affected all business units at Maersk, including container shipping, port and tug boat operations, oil
    and gas production, drilling services, and oil tankers, the company said.



    The IT breakdown could extend across the company's global operations, a spokeswoman said, but could not say how Maersk's operations were impacted.

    beati pauperes spiritu


    "we shall fight on the landing grounds, we shall fight in the fields and in the streets, we shall fight in the hills; we shall never surrender.“ W.C.


    “Facts do not cease to exist because they are ignored.” – Aldous Huxley



  • Ziemlich cool und interessant:


    Maersk says global IT breakdown caused by cyber attack

    Das waren nicht die einzigen, siehe hier


    Warum die Jungs und Mädels so lange brauchen, die updates aufzuspielen, das ist mir ein echtes Rätsel. Die Lücke ist längst gepatched.

  • interessant. Beide (Käufer und Verkäufer) im Minus...


    (aus Tradewinds)

  • Durch die Bank waren die Bulker im Minus:

    • GOGL -6,66%
    • SBLK -7,96%
    • SALT -2,41%
    • DSX -1,73%
    • GNK -8,68%
    • EGLE -4,31%
    • NMM -2,35%
    • SB -5,3%
    • NM -3,2%

    Wenn JF (d.h. GOGL) Schiffe verkauft, sollte man vielleicht einmal daran denken, Gewinne zu realisieren.

    Einmal editiert, zuletzt von monopole ()

  • JF kauft und verkauft doch ständig Schiffe, teilweise sogar welche die noch gar nicht fertig sind oder nur optioniert sind. Meine starke Vermutung ist dass er ohnehin den Großteil seiner Gewinne mit Schiffshandel verdient und nicht mit dem Reedereigeschäft. Dass der Verkauf von einer Handvoll Ultramaxes (nicht Kerngeschäft) so quittiert wird, ist schon seltsam. Der Verkauf von Golden Opus in Q2 hat keinen groß interessiert.
    Dabei sind die dayrates bei Capesizes momentan sehr stark (über 22000 $/d). Dass GOGL ein paar Schiffe für länger gefixt hat finde ich durchaus vernünftig. Break-even liegt ja irgendwo bei 12000 $/d. Momentan zumindest verdienen sie also ordentlich Geld, jetzt ist auch die saisonal stärkste Periode.
    Ich bin mal gespannt wie sich die Frachtraten bis zum Jahresende entwickeln.

  • Betreffend JF geb ich Dir natürlich völlig recht.


    Die Bulker-Aktien hatten bereits den letzten Anstieg des BDI von 1200 bis 1500 im September nicht richtig nachvollzogen, der 19. Parteitag der Chinesen am 18. Oktober steht auch vor der Tür. Die Eisenerz-Importe nach China, die den Bulkermarkt bislang nach oben trieben, könnten danach deutlich abflachen. In so einer Situation könnten defensive Züge von JF (Verkauf von Schiffen und Time-Charter) durchaus als Katalysator eine kleine Korrektur einleiten. Das zumindest ist meine Interpretation.

  • Ich stelle es mal hier ein:


    http://www.handelsblatt.com/fi…r-insolvent/21087784.html


    Zitat

    Kein Jahr ohne Finanzdebakel. Milliarde auf Milliarde wird in Deutschland jedes Jahr gespart. Und während sich viele Anleger vor dem Kauf von Aktien scheuen, sind sie von ihrem herkömmlichen Sparkonto wegen ausbleibenden Zinsen enttäuscht.


    Stattdessen vertrauen sich die Deutschen regelmäßig schwer durchschaubaren Anlagemodellen an – und fallen immer wieder ins Bodenlose. 2018 trägt das Desaster den Namen P&R – ein Unternehmen, das kaum jemand kennt und dennoch 3,5 Milliarden Euro einsammelte. Am vergangenen Donnerstag hat es Insolvenz angemeldet.


    P&R, der Marktführer für Direktinvestitionen in Seecontainer mit Sitz in Grünwald bei München, ist zahlungsunfähig.


    Schon irre. ich kannte den Namen gar nicht und die haben 3,5 Mrd. EUR eingesammelt. Eigentlich unglaublich.


    Interessant ist wenn man ein wenig rum googelt. Z.B. hier:


    http://www.geld-anlegen-invest…r-container-wirklich.html


    Zitat

    Aus der Sicht der Leistungsbilanz und der bisher erfüllten Versprechungen an die Anleger, bekommt das Unternehmen eine EINS mit Plus. Respekt muss man für den Umstand zollen, dass über einen so langen Zeitraum regelmäßige Aus- und Rückzahlungen an die Anleger geleistet wurden. Diesen Punkt darf P&R bei seinen Container Investments auch ganz groß in den Prospekten und auf der Homepage hervorheben.


    Aber schon vor 4 Jahren wurden Zeifel laut:


    http://www.manager-magazin.de/…sen-muessen-a-961712.html


    Das mag jetzt hart klingen, aber persönlich habe ich null Mitleid mit den Leuten die hier Geld verlieren. Selber schuld.

  • Passt gut zu ein paar älteren Diskussionen hier.


    Januar 2016


    Dezember 2016


    Und ich kann meine Empfehlungen von 2016 nur wiederholen: Finger weg von Neuanlagen und, sofern möglich und falls die Firmen noch nicht pleite sind, schnellstmöglich Geld herausholen.


  • Nebenbei, das Handelsblatt hat echt Kreativität entwickelt, um fragwürdige Werbeanzeigen für derartige Containerverleihfirmen zum Verwechseln ähnlich mit eigenen Artikeln aussehen zu lassen.
    Siehe https://unternehmen.handelsbla…ner-direktinvestment.html
    oder https://unternehmen.handelsbla…container-geldanlage.html


    Zur Beantwiortung der Frage "Wie kommen diese Firmen mit so fragwürdigen Modellen an so viele Kundengelder" sitzt das Handelsblatt also direkt an der Quelle.

  • Wäre mal interessant zu wissen wieviel von der Anlagesumme im Schnitt als Provision geflossen sind. Oft sind das ja 20-30% der Anlagesumme.


    Die Anleger freuten sich wahrscheinlich, in "reale Werte" investieren zu können.

  • Interessante Updates zum P&R Container Skandal:


    http://www.handelsblatt.com/my…n-container/22575360.html


    Zitat

    BerlinDer Skandal um die insolvente P&R-Gruppe, den größten Anbieter von Direktinvestments in Container, weitet sich dramatisch aus. Wie der Insolvenzverwalter der Münchner Vertriebsgruppe mitteilt, hat P&R zwar 1,6 Millionen Container an Anleger verkauft. Es seien aber nur 600.000 Container vorhanden.


    Das scheint schon ein ziemlicher "Madoff" Case zu sein.

  • Kennt jemand Studien oder empirische Erfahrungen zur Auswirkung von Handelskriegen auf den internationalen Handel?


    Derzeit macht Trump den Eindruck, Handelskriege mit der halben Welt anzetteln zu wollen. Auf jeden Fall mit China und Europa, vielleicht später auch mit den Nafta-Partnern Mexiko und Canada. Ich frage mich, ob (und wie groß) die Auswirkungen auf das globale Handelsvolumen und damit auf Cargoreedereien wie MollerMaersk sein dürften, die schon so wegen Überkapazitäten stöhnen.

  • Das es eher zum local Sourcing führt, wenn es Importzölle gibt, dürfte unbestritten sein, insofern wird der Transportsektor sicher leiden


    Auch Exportindustrie mit Substitutindustrie im Zielland (Hier: Stahl) dürfte zu den Verlierern gehören, sowie US Unternehmen die viel Stahl brauchen, und deren Inputpreise sich erhöhen.


    Auf der anderen Seite dürfte die US Stahlindustrie zu den Gewinnern zählen.


    Den Nettoeffekt zu bestimmen dürfte schwierig sein.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Wahrscheinlich mein krassester Flop des letzten Jahres. Vielleicht kann es zumindest anderen zur Abschreckung dienen (langer Text, die Pointe kommt am Schluss):


    Songa Bulk (WKN A2DHW1):

    1000 Stück gekauft am 23.08.2017 über Consors in Oslo für 4.684,40 €. Dabei hat Consors schon mal fluffige 61,51 € an Gebühren kassiert.


    Am 04.04.2018 gab es Dividenden in Höhe von 58,59 € (Steuern schon abgezogen).


    Am 09.07.2018 gab es ein Anschreiben zu einer Kapitalmaßnahme (Spin-Off): "Im Rahmen der Transaktion erhält die Songa Bulk ASA 144.550.000 USD und 13.688.000 Aktien der Star Bulk Carriers Corp." Im Bezugsverhältnis: 1 : 0,3817 sollten Songa Aktionäre zusätzliche Aktien von Star Bulk (WKN A2AM06) erhalten. In einem zweiten Anschreiben vom 31.07.2018 stand dann auch "Die neuen Aktien werden als Neuanschaffung zum Anschaffungskurs von 0 EUR eingebucht."


    Kurswert für 1000 St. Songa Bulk am 29.06.2018: 4.405,19 €


    Kurswert für 1000 St. Songa Bulk am 30.09.2018: 438,39 €

    + Kurswert für 361 St. Star Bulk am 30.09.2018: 4.028,76 €

    Soweit passt ja alles noch (die Star Bulk Aktien wurden in 3 Tranchen eingebucht, deswegen ist die Anzahl hier noch zu gering)


    Dazu noch Verkauf der Teilbezugsrechte im Gegenwert von 7,08 € + 0,52 € + 2,65 € = 10,25 €.


    Kurswert für 1000 St. Songa Bulk am 31.10.2018: 217,74 €

    + Kurswert für 379 St. Star Bulk am 30.09.2018: 3.683,88 €


    Kurswert für 1000 St. Songa Bulk am 30.11.2018: 235,11 €

    + Kurswert für 379 St. Star Bulk am 30.09.2018: 3.066,11 €


    Der Rest-Wert von Songa Bulk hat sich innerhalb von 2 Monaten also schon mal halbiert. Nun denke ich mir kurz vor Jahresende: Verkaufe ich doch mal den Restbestand und verrechne den Verlust (Kauf für 4684,40 € gegen Verkauf in Höhe von ca. 150,00 €) mit anderen Kursgewinnen aus diesem Jahr. Die neu eingebuchten Star Bulk Aktien sind ja steuerlich unwirksam und müssen voll als Gewinn versteuert werden (s. oben). Hätte mir immerhin ca. 1800 € Steuerersparnis gebracht für diesen Teil der Aktion gebracht. Hätte hätte Fahrradkette...


    Jetzt kommt's:

    Verkauf 1000 St. Songa Bulk am 28.12.2018 in Oslo zum Gegenwert von sagenhaften 28,97 € (Mitte Dezember ist der Kurs einfach so abgeschmiert).

    Dazu zieht sich Consors mal eben 54,95 € an Gebühren ab. Durch den Verkauf entsteht also ein Verlust von -25,98 €.


    Telefonische Aussage der Consors-Mitarbeiter:

    Wenn bei einem Verkauf ein Verlust entsteht, dürfen wir die Transaktion nicht in den Steuer-Verrechnungstopf schreiben. Mein Hinweis, sie könnten ja mal aus Kulanz die Gebühren reduzieren, damit der Verkaufserlös positiv bleibt und ich das verrechnen kann, beantwortet die Vorgesetzte mit "Tja, das hätten wir schon machen können. Aber das hat der Computer ja automatisch berechnet. Und nachträglich dürfen wir das nicht, könnte uns ja als Beihilfe zur Steuerhinterziehung ausgelegt werden".


    Mein Investment sieht also aktuell so aus:

    - Songa Bulk komplett verkauft mit einem Verlust von: 4.684,40 € - 58,59 € - 10,25 € + 25,98 € = 4.641,54 €, den ich nicht verrechnen darf.

    - Im Depot stehen Star Bulk Aktien mit einem aktuellen Gegenwert von 2.876,61 €, die ich aber bei einem Verkauf als Komplettgewinn versteuern muss. D.h. der aktuelle Wert für mich beträgt nur ca. 1.726,- €


    Das macht dann schon mal ca. 65% Verlust (aktuell, der Chart sieht nicht so vielversprechend aus). Die einzigen, die sich freuen können, sind unser Staat über ca. 1150,- € komplett ungerechtfertigte Steuern und Cortalconsors über satte 115,- € Gebühren. Vermutlich auch die Leute hinter Songa und Star Bulk, aber was weiß ich schon.


    Meine Lehren daraus (hinter die Löffel schreib!!!):

    - Keine Investments mehr in Charter / Reeder / Krypto und was weiß ich noch für dubiosen Klein-Kram. Ich hab mit sowas auch schon Gewinn gemacht, aber unter dem Strich ist es wie mit Optionsscheinen: Irgendwann wird man als Kleinanleger rasiert.

    - Ich hab mich jetzt zum wiederholten Mal über Consors geärgert. Ich hab zum Glück auch noch andere Depots, die zum einen billiger und (gelegentlich) auch kulanter sind. Pech für Consors, von nix kommt nix.


    Hat jemand so einen Fall schon mal mit dem Finanzamt "geregelt"? Ich lese den §20 EStG so, dass so ein Spin-Off Geschäft als zusammenhängende Transaktion zu verstehen ist. Die Regel, dass negative Verkaufserlöse nicht berücksichtigt werden, hat die Finanzverwaltung einfach aufgestellt und den Banken aufgedrückt.

    Ich habe ein aktuelles Urteil des BFH gefunden (https://juris.bundesfinanzhof.…richt=bfh&Art=pm&nr=37726), nach dem das Finanzamt meinen Verlust auch ohne Steuererklärung meiner Bank anerkennen müsste. War das bei jemandem schon mal der Fall?

  • Ich würde das bei der Steuererklärung einfach so darstellen und einfordern, dann müssen die erklären warum nicht, und so ein Bescheid ist dann rechtsmittelfähig.


    Hatte gerade in 2018 das Erlebnis, dass ein 15 (fünfzehn) Jahre anhängiger Streit ohne Gerichtsverfahren mit einem ganzen Bündel korrigierter Steuererklärungen zu meinen Gunsten zuende ging.


    Es gibt nicht nur schlechte Friseure, sondern auch eine Menge schlecht gemachter Rechtsvorschriften, gerade bei der Steuer.


    Es ist nicht aussichtslos, auf sein Recht zu pochen.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • In der Steuererklärung angeben, Anschaffungskosten (Kaufbeleg) und Verkaufs-"Erlös" (Verkaufsbeleg) beilegen, Verlust vorrechnen. Sollte problemlos akzeptiert werden, aber der zusätzliche Aufwand (und die Verrechnung erst im nächsten Jahr) ist natürlich ärgerlich.