Investmentstil und Persönlichkeitstyp

  • Neulich habe ich einen hochinteressanten Vortrag über Risikoeinschätzung und Persönlichkeitstypen gehört.


    Ich nehme das mal als Anlass, hier den "Investmentstil und Persönlichkeitstyp"-Thread aufzumachen, der mir schon länger vorschwebt.


    Zu eingem späteren Zeitpunkt werde ich hier auch das ein oder andere Persönlichkeitsmodell (z.B. MBTI) vorstellen mit denen ich mich mal beschäftigt habe.


    Das ist übrigens keineswegs esoterischer Firlefanz wie man anfangs meinen könnte, sondern wird u.a. von Beratungsunternehmen verwendet um Kunden "optimal" anzupacken.


    Ziel des Ganzen soll sein zu erörtern, wie eine Investmentstrategie optimal auszusehen hat um zur eigenen Persönlichkeit zu passen, bzw. ob es Strategien gibt die nur mit bestimmten Persönlichkeitsstrukturen kompatibel / erfolgversprechend sind.


    Freue mich über euren Input!


    Woodpecker

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • In besagtem Vortrag war das Hauptergebnis folgendes:


    Denkart:


    - Es gibt zwei unterschiedliche Denkarten: Abstrakt und Konkret.
    - Die abstrakte Denkart bleibt eher im Vagen, arbeitet eher intuitiv und allgemein und in groben, eher weit ausschweifenden Zügen.
    - Die konkrete Denkart bezieht sich auf Einzelfälle, arbeitet fokussierter und konzentrierter, dafür mit engerem Blickwinkel.
    - Persönlichkeiten haben einen typischen und präferierten Denkstil, können aber trainieren auch den jeweils anderen Denkstil zu verwenden.


    Risikoeinschätzung:


    - Generell überschätzen Versuchspersonen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen mit objektiv niedriger Eintritts-W'keit (z.B. Sterben an Grippe, Stromschlag, Haiangriff, Nanopartikeln)
    - Und generell unterschätzen sie die Wkeit von Ereignissen mit objektiv hoher Eintritts-Wkeit (Sterben an Krebs, Herzinfarkt usw.)


    - Die abstrakte Denkart ist (empirisch überprüft) besser bei Risikoeinschätzungen von Ereignissen mit geringer Eintritts-Wkeit. D.h. hier fällt die Überschätzung dieser Events signifikant geringer aus.


    - Die konkrete Denkart ist besser bei Einschätzung von Ereignissen mit hoher Eintritts-Wkeit. Dort fällt die Unterschätzung dieser Events entsprechend geringer aus.


    Risikoneigung
    - Der abstrakte Denkstil hat eine höhere Risikoneigung.
    - Der konkrete Denktstil hat eine geringere Risikoneigung.


    Implikation bzgl Aktien: (eigene Gedanken)


    - In Investmentsituationen mit niedrigen Eintritts-Wkeiten (Extremsituation) empfielt sich ein abstrakter Denkstil.


    - In Investmentsituationen mit hoher Eintritts-Wkeit (Standardsituation) empfielt sich ein konkreter Denktstil.


    Beispiel:
    (völlig wertfreie Einschätzung meinerseits! Wem ich zu nahe trete bitte melden!)


    - Ich selber würde mich eher der abstrakten Denkart zuordnen. Ebenso würde ich z.B. al sting eher dort verorten.
    Grund: Vorliebe für eher grob skizzierte (weitschweifige) Zusammenhänge, intuitiveres Argumentieren, Bereitschaft zu (relativ) schnellen Schlußfolgerungen, höhere Risikoneigung.


    - Witchdream oder MMI würde ich eher der konkreten Denkart zuordnen.
    Grund: Detaillierte Recherchen, fundierteres und mit Daten belegtes Argumentieren, weniger schnelle Entscheidung, weniger Neigung zu extremen Risiken.


    (bitte korrigieren falls falsch beobachtet)


    Das würde den Schluß nahelegen, das z.B. al sting und ich eine Extremsituation realistischer einschätzen (Ukraine? Griechenland?), während z.B. MMI und witchdream in Standardsituationen besser wären (mechanisches Modell? allgemeine Trüffel in "normalen" Märkten?)


    Meinungen? :)


    wp

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    Einmal editiert, zuletzt von woodpecker ()

  • Das Thema ist definitiv interessant; hin & wieder kann man lesen, dass der eigene Anlagestil zur eigenen Persönlichkeit passen sollte.


    Persönlichkeitsraster gibt es ja einige. Was ich immer ganz hilfreich fand, ist das Vierfeld-Raster mit den Dimensionen introvertiert/extrovertiert und analytisch/emotional.


    Bei einem Contrarian würde ich erwarten, dass er sozial unabhängig agiert (introvertiert) und ein starker Analytiker ist.


    Für emotionale Extrovertierte würde ich generell schlechte Anlageergebnisse prognostizieren... ;D

  • Interessantes Thema, in der Tat !!


    Mir gefällt persönlich das Kahnemann Modell ganz gut (fast & slow), dürfte in die gleiche Richtung gehen.


    Beim "schnellen Denken" versucht man mit automatisierten Heuristiken zu arbeiten um eine ungefähre dafür aber schnelle Einschätzung zu bekommen ("Bauchgefühl").


    Das war in der Urzeit wichtig, wenn im Gebüsch was raschelt war es oft vernünftiger einfach los zu rennen.


    Der "langsame" Teil ist das bewusste Analysieren.



    Das Problem ist, dass der schnelle Teil sozusagen "always on" ist und man ihn nicht abschalten kann. Es kostet einige Anstrengung, den langsamen Teil aktiv miteinzubeziehen.


    Beim Investieren führen Entscheidungen im Rahmen des "schnellen" Denkens zu den bekannten "Behavioural Finance" Biases.


    Ich versuche in der Tat bewusst, Investmententscheidungen nur nach Einschalten des langsamen Teiles zu treffen. Dabei hilft mir das Bloggen ungemein.


    Meine Empfehlung geht eher dahin, dss jmd. mit einem auf schnellen Denken basierenden Investmentstil eher stärker diversifizieren sollte. Ich denke mal "Bauchentscheidungen" und ein konzentrierte Portfolio dürften z.B. Uli Hoeness das Genick gebrochen haben.


    Ob das mit der Risikoneigung insgesamt so stimmt bezweifle ich etwas. Ich kenne doch einige sehr analystische Investoren, die ein konzentriertes und eigentlich hochriskantes Portfolio fahren.


    Zuletzt noch zu dem Puntk der Eintrittswahrscheinlichkeit: Ich glaube die schnelle oder abstrakte Art zu Denken hat dann einen Vorteil, wenn man die Eintrittswahrscheinlichkeiten erstmal gar nicht bestimmen kann. Es ist korrekt, dass ich relativ selten in Geschichten mit niedriger Wahrscheinlichkeit und potential hohen Auszahlungen investiere, weil die in der Regel systematisch falsch gepreist sind (Lotterielose).


    So ist es z.B. ja kein Geheimnis, dass der langfristige Rendite Erwartungswert hochvolatiler Aktien insgesamt deutlich niedriger ist als der von Aktien mit niedriger Volatilität.


    Ich lasse aber immer dann die Finger davon, wenn ich die Wahrscheinlichkeiten gar nicht einschätzen kann. Damit bin ich bislang eigentlich über gut 25 Jahre gut gefahren. Bzw. immer dann wenn ich "gegambelt" habe, hat es mir auf Dauer nix gebracht.


    Zuguter letzt behaupte ich mal, dass zumindest einige erfolgreiche Investoren auch ziemlich autistische Züge aufweisen. V.a. als Contrarian oder Valueinvestor hilft das schon ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Der Vortrag beschäftigt sich mit statistischen Risiko-Eintrittswahrscheinlichkeiten und der resultierenden Prognosegenauigkeit der zwei Denkart-Gruppen.


    Deine Interpretation basiert jedoch nicht auf der Eintrittswahrscheinlichkeit sondern auf der Bedeutung eines Risikoeintritts nämlich "Extremsituationen" oder auf der seltenen absoluten Häufigkeit solch einer situation, was aber ebenfalls nicht gleich der 'Eintrittswahrscheinlichkeit' ist.


    Um zunächst bei der Eintrittswahrscheinlichkeit zu bleiben: Ich würde die tatsächliche Eintrittswahrscheinlichkeit eines Desasters in der Ukraine höher bewerten als einen Herzinfarkt 1zu erleiden und diesem Risiko damit eine objektiv hohe Eintrittswahrscheinlichkeit zuordnen ("Eine von sechs ähnlichen situationen endet desaströs")


    Insofern müssten angesichts sehr hoher objektiver Eintrittswahrscheinlichkeit gemäß der Ableitung des Vortrags hier doch die konkreten Denker näher am tatsächlichen Ergebnis liegen und die abstrakten Denker die Lage völlig unterschätzen?



    Deine These könnte jedoch aussagen:
    1: Abstrakte Denker können seltene Ereignisse besser Beurteilen (1 Staatskrise pro Jahr vs. 10000 Herzinfarkte pro Jahr)
    2: Abstrakte Denker können bedeutende Ereignisse besser Beurteilen (1 Staatskrise pro Jahr vs. hmm, was ist jetzt bedeutender..)


    Keiner der Thesen würde ich ohne Analyse Zustimmen. Die Zusammenfassung des Vortrags lässt hierzu auch keine Rückschlüsse zu.

  • Zitat

    Original von Donglengcha
    ...
    Deine These könnte jedoch aussagen:
    1: Abstrakte Denker können seltene Ereignisse besser Beurteilen (1 Staatskrise pro Jahr vs. 10000 Herzinfarkte pro Jahr)
    2: Abstrakte Denker können bedeutende Ereignisse besser Beurteilen (1 Staatskrise pro Jahr vs. hmm, was ist jetzt bedeutender..)


    Keiner der Thesen würde ich ohne Analyse Zustimmen. Die Zusammenfassung des Vortrags lässt hierzu auch keine Rückschlüsse zu.


    Hallo Donglengcha,


    sehr guter Punkt, ich habe exakt an dieser Stelle auch kurz gezögert beim Schreiben.


    Der Schluss ist i.d.T. nicht so eindeutig, sondern entsprang eher meiner Überlegung:


    abstaktes Denken = besseres Erfassen von Fällen ohne Präzedenz (aufgrund des weiteren Blickwinkels und der eher intuitiven Infomationsverarbeitung)


    konkretes Denken = besseres Erfassen von Fällen mit viel Präzendenz (aufgrund der datengestützten Informationsverarbeitung und höherer Detailfreude)


    Gibt es andere Vorschläge deinerseits sich dem Thema zu nähern?


    Gruß,
    Woodpecker


    witchdream ,


    das ist eine weitere gute Frage, ob es Typen gibt, die von vorneherein zu Misserfolg verdammt sind (wie du dem emotionalen Extrovertierten zuschreibst).


    Ich glaube das kann man eben nicht so pauschal sagen, da z.B. in deinem Beispiel mit der Emotionalität vermutlich auch schnelle Entscheidungsfindung einhergehen könnte(?), und mit der Extroversion gute Vernetzung (im Markt), das könnte bei passendem Anlagestil ebenfalls von Vorteil sein.
    z.B. als Insidertrader oder so. ;D


    M.E. ist es daher wichtig, dass man eben den zur eigenen Persönlichkeit passenden Stil findet, wohingegen das schlichte Kopieren fremder und unpassender Stile gefährlich sein könnte.


    Aber noch ist das alles nicht mehr als eine recht schwammige Idee, das gebe ich gerne zu...


    @mmi:
    Auch ein interessanter Ansatz.


    Der Unterschied "schnelles" vs. "langsames" Denken würde dann auch unterschieliche Stärken und Schwächen haben, oder?


    m.E. könnte auch hier gelten:


    schnelles Denken: Vorteil in Distress Situationen mit wenig Informationssicherheit (Ukraine), da schnelle Info.verarbeitung hier von Vorteil


    langsamles Denken: Vorteil in Situationen ohne Zeitdruck und mit hoher Informationssicherheit, da "saubere" Info.verarbeitung hier von Vorteil


    (?)


    wp

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    Einmal editiert, zuletzt von woodpecker ()


  • Ich will ja nichts sagen, aber m.E. gehören ALLE Schreiber dieses Forums in die Ecken:
    - langsam statt schnell
    - logisch-analytisch statt intuitiv getrieben.
    Wobei es hier natürlich auch Unterschiede gibt, ich bin nicht das extrem geduldige, ewig abwartende Krokodil...


    Meine Einsortierung wäre:
    Gut bei schnellem, intuitiven Reagieren --> Eignung für Trader
    Gut bei langsamem, logisch analytischem Denken --> Eignung für fundamentale Anleger, ob Growth oder Value. (Auch unsere hiesigen Mechaniker zähle ich definitiv dazu, da ihre halbmechanisierten Strategien extrem langsam arbeiten.


    Extrovertiert bzw. gut dabei, Stimmungen von Gruppen aufzunehmen und sich darauf einzustellen --> Eignung als Trandfolger
    Introvertiert bzw. gut in der Lage, sein Urteil weitgehend frei von Gruppenstimmungen zu entwickeln und durchzuhalten (eine leichte "autistische Taubheit" für solche Stimmungen hilft dabei sicherlich) --> Eignung für Contrarian bzw. Antizykliker.


    Mir ist beispielsweise aufgefallen, dass ich mit schnellen, intuitiv gesetzten Ordern bislang wenig Erfolg hatte. Ich weiß, dass das bei anderen besser funktioniert.
    Ich zwinge mich deshalb dazu, vor einem Kauf oder Verkauf mindestens eine Nacht zu schlafen. Das hat mich vor manchen Fehlern bewahrt, manche Logiklücken aufgezeigt.
    Ebenfalls passt dazu, dass ich mich vergleichsweise wenig an Gruppenstimmungen orientiere, ja sie auch schlechter wahrnehme als andere. Und dass ich mich bei einer Mehrheitsstimmung seit jeher intuitiv frage "Warum kann diese falsch sein?". Ich analysiere besser als ich intuitiv einschätze.
    Und ja, das ist mir schon öfter auf die Füße gefallen. Es ist oft genug eher ein Fluch als ein Segen. ;-)


    Gleichzeitig SCHÄTZE ich den Austausch, die Diskussion ungemeine. Diskussionen, mündlich wie auch schriftlich in Foren, aber auch schon die Zusammenfassung für mich (ähnlich dem Verfassen von Blogbeiträgen) helfen mir dabei, die Punkte zu durchdenken.
    Ich denke in der Diskussion, ich FREUE mich über Widerspruch. Ich bin der Ansicht, dass man in der gemeinsamen, offenen Diskussion manchmal am besten vorwärts kommt. Und ich weiß, dass das NICHT allgemeiner Konsens ist. Viele Leute äußern sich erst, wenn sie sich fest ein Urteil gebildet haben - und interpretieren Rückfragen oder Widersprüche dazu als persönliche Angriffe.


    Für die Börse übersetzt heißt das für meinen Charaktertyp:
    1. Kontra Trading, pro langfristiger orientierte Strategien.
    2. Kontra Trendfolge-Strategien, pro contrarian Strategien.
    3. Börsenforen sind sinnvoll zum gemeinsamen Meinungsaustausch, allerdings gilt "Klasse vor Masse". Ein "Meinungsrauschen" wie in manchen Foren bei W:O oder Ariva bringt mich keinen Schritt weiter, während andere davon profitieren, eine Stimmung für Aktientrades entwickeln.


    Tja, jetzt ratet mal, in welche Richtung ich mich entwickelt habe. ;-)


    Nur zum Shorten habe ich mich noch nicht aufraffen können, dem Extrem des contrarian. Aber vielleicht gehe ich da auch noch hin, der Ansatz des "Fraud-shorting" a la Bronte Capital spricht mich ausgesprochen an. Wobei dort das Risikomanagement extrem anspruchvoll ist und gerade bei einem kleinen Depot die noch viiiel kleineren Shorts in Orderkosten ertrinken könnten.

  • Hm, also ich hab schon mehrfach solche Tests gemacht, einer davon war auch nach MBTI(link) professionell durchgeführt.


    Ergebnis des MBTI Test (ich stelle das Modell bei Gelegenheit noch vor, und sehe keinen Grund ein Geheimnis aus meinem "Typ" zu machen, denn eine fruchtbare Diskussion über Typen macht nur Sinn wenn man sich von jeglichem Gedanke ala Ausprägung "A" ist "besser" oder "wertvoller" als "B" 100% verabschiedet und alles als gleichwertig anerkennt.):


    Ich bin extrovertiert (trifft meine Selbsteinschätzung) und (allerdings sehr nah an der Mitte) eher intuitiv handelnd (trifft ebenfalls meine Selbsteinschätzung).


    Genau genommen MBTI Typ ENFJ.


    Auch würde ich mich auf jeden Fall in die Kategorie schnelles Denken stecken, mit allen Vor- und Nachteilen.


    Al Sting :
    Also das glatte Gegenteil von dem was du schätzt. ;D


    Allerdings sehe ich die Implikationen anders als du:


    Das mit der Stimmungswahrnehmung wird Extovertierten tatsächlich zugeschrieben. Kann nicht beurteilen ob es stimmt, aber meine Selbsteinschätzung wäre, ja, es gibt andere Dinge wo ich schlechter bin.


    Allerdings kann man das "Stimmungslage schätzen" auch als Contrarian mit etwas Übung gradezu hervorragend brauchen:


    Indem man die Stimmungslage am Markt schätzt und dann das Gegenteil tut. Was glaubst du warum mir der "Kantinenindikator" so wichtig ist ;).


    Was Intuition / schnelles Denken anbelangt, die ist durchaus an dem ein oder anderen vorschnelle Investment bei mir Schuld gewesen, daher versuche ich sie durch mein Datenmodell im Zaum zu halten und mich mit möglichst genauen Regeln zu disziplinieren.
    Ich muss mich aber dazu zwingen, mein eigentliches Naturell ist weniger scharf auf langwierige Datenanalyse.


    Daher bin ich extrem dankbar für dieses Forum, wo lauter so hervorragende Vollblut-Analytiker unterwegs sind.


    Ich arbeite übrigens aktuell dran, die Vorteile der Intuition bzgl. Investments besser kennen zu lernen und zu nutzen. Ich bin sicher, die gibt es auch.


    wp

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    2 Mal editiert, zuletzt von woodpecker ()

  • Zitat

    Original von woodpecker
    Ich bin [...] Genau genommen MBTI Typ ENFJ.


    HIER wird als typischer ENFJler Barack Obama vorgestellt. Ich hab da mal den Schnelltest gemacht und muss feststellen: Ich bin Vladimir Putin, aka INTJ. Da sind diplomatische Krisen hier im Forum wohl vorprogrammiert... :P


    Davon abgesehen: Mit der INTJ-Schublade kann ich gut leben - die Beschreibung passt gut zu meinem Faible für mechanisches Investieren. Aber wahrscheinlich sind solche Modelle so ähnlich wie ein Horoskop: Irgendwie erkennt man sich in jedem Sternzeichen...

  • Ich bin angeblich INFP, aka Johnny Depp ;D finde mich aber in der Beschreibung nicht richtig wieder...
    Edith: So sinnlos, hier INTJ. Naja, zumindest das IN ist gleich... (Die Auswertung sagt aber, dass zumindest das T über F nicht sehr ausgeprägt ist. Das J soll aber ziemlich stark ausgeprägt sein.) Immerhin bin ich Wissenschaftler.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

    3 Mal editiert, zuletzt von cktest ()

  • Hm, könnte passen.
    Auch wenn es gar nicht zu dem Bild passt, das ich oben zeichnete. :-)
    Also wer weiß, vielleicht hätte ich andere Ergebnisse genauso bereitwillig akzeptiert. ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von Al Sting ()

  • Zitat

    Original von witchdream


    HIER wird als typischer ENFJler Barack Obama vorgestellt. Ich hab da mal den Schnelltest gemacht und muss feststellen: Ich bin Vladimir Putin, aka INTJ. Da sind diplomatische Krisen hier im Forum wohl vorprogrammiert... :P


    Haha! :P

    Zitat


    Davon abgesehen: Mit der INTJ-Schublade kann ich gut leben - die Beschreibung passt gut zu meinem Faible für mechanisches Investieren. Aber wahrscheinlich sind solche Modelle so ähnlich wie ein Horoskop: Irgendwie erkennt man sich in jedem Sternzeichen...


    Klar, überbewerten muss man das nicht gleich.


    Dennoch find ich das immer ganz interessant um ein Instrument zu haben eigene bzw. fremde Verhaltensmuster besser einordnen zu können.


    Besser als Horoskop allemal, auch wenn Lando hier wohl anderer Meinung sein dürfte. ;)


    wp

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  • Bin wohl ein ETHS oder ENTPler (zwei Tests zwei Meinungen) wobei ich nicht so 100% übereinstimme, mir fehlt einfach das nötige Feingefühl (der Elefant im Porzellanladen)

    "Three rules for a career: 1) Don't sell anything you wouldn't buy yourself; 2) Don't work for anyone you don't respect and admire; and 3) Work only with people you enjoy." Charlie Munger

    Einmal editiert, zuletzt von OptiVlue ()

  • Würde gerne mal die echten Statistiken des Testw wissen. Ich bin auch ENJF.
    Allerdings liest sich das wie ein Horoskop - so dass man genau das liest was man gerne lesen möchte..


    2% aller Leute haben wir im Forum ja schon mal locker geknackt (bis jetzt) :-)


    Representing approximately 2 percent of all people, people with the ENFJ personality type tend to be very influential, often without making any conscious efforts to increase their influence.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • ETKG - Lehrer


    O Gott, klingt ja richtig besserwisserisch :-)


    Ihr könnt mich ab jetzt Yoda (Star Wars - Fitkives Beispiel aus der ETKG Kategorie) nennen. :-)


    "ETKG können zwar manchmal risikobereit sein - denn sie probieren gerne Neues aus und lassen sich auch auf Ungewisses ein. Meist handeln sie jedoch vernünftig, und entscheiden danach, was sinnvoll ist und einen langfristigen Erfolg verspricht. Aufgrund ihrer positiven Einstellung, Redegewandtheit, Offenheit und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen, entsprechen sie in vielerlei Hinsicht dem Bild eines engagierten Lehrers oder Mentors."


    Das trifft zu !

  • Zitat

    Original von mobilpage
    ETKG - Lehrer


    O Gott, klingt ja richtig besserwisserisch :-)


    Ihr könnt mich ab jetzt Yoda (Star Wars - Fitkives Beispiel aus der ETKG Kategorie) nennen. :-)


    Möge der Saft mit dir sein!


    ETKG ist übrigens das selbe wie ENFJ, nur deutsch.
    Sind wir also schon 3 Obamas, falls du damit besser leben kannst als mit Lehrer ;)


    wp


    ps. In der Liste stand als fiktives Beispiel für ENFJ auch Flanders aus den Simpsons. Schluck. Vielleicht muss ich echt mal mit dem Moralisieren kürzer treten...
    ...
    obwohl, was solls...;D

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    Einmal editiert, zuletzt von woodpecker ()

  • Zitat

    Original von woodpecker
    abstraktes Denken = besseres Erfassen von Fällen ohne Präzedenz (..)
    konkretes Denken = besseres Erfassen von Fällen mit viel Präzedenz (..)


    Gibt es andere Vorschläge deinerseits sich dem Thema zu nähern?
    wp


    Beim konkreten Denken hat das Ergebnis vielleicht gar nicht so viel mit den Inhalten und Art des Denkens zu tun, sondern ist rein "wissenschaftlich" erklärbar aus der der Anzahl der vorhandenen Daten:


    Statistik: geringere Datenmenge -> größere Verschiebung zur 'sicheren' Seite


    In der Statistik ist der Vertrauensbereich, also die Wahrscheinlichkeit, dass eine empirisch ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit richtig ist, deutlich abhängig von der Anzahl der zugrunde gelegten historischen Beispiele (Stichprobenumfang).


    Je geringer der vorhandene Stichprobenumfang ist, desto weiter wird der rechnerisch ermittelte Mittelwert 'wahrscheinlich' von der Wirklichkeit abweichen, desto weiter muss ich ihn also bei der Risikoanalyse auf die 'sichere' Seite verschieben.


    Daher wird in der statistischen Risikoanalyse bei kleinen Stichprobenumfängen in der Regel mit einer höheren Ausfallswahrscheinlichkeit gerechnet, als der errechnete Mittelwert vorgibt.


    Durch Erhöhung des Stichprobenumfangs kann die Breite des Vertrauensbereiches (Konfidenzintervall) verringert werden, so dass sich die Vorhersagekraft der berechneten Auswallwahrscheinlichkeit immer weiter verbessert.


    Was hier unter 'Konkretem Denken' verkauft wird, deckt sich also mit den Ergebnissen statistischer Methoden.



    Gar keine oder unzureichende Daten -> Abstraktion kann helfen


    Ganz ohne Präzedenzfälle kommt die Statistik nicht aus. Andernfalls kalkuliert sie ein 100%-Gies Ausfallrisiko ein. Hier koppeln sich abstrakte Denker ab, und beziehen nicht nur die vorliegenden Stickproben, sondern auch das zusätzliche Wissen über das Marktumfeld mit ein.


    wann abstrahiert man, wann konkretisiert man


    Die Kunst ist es sicherlich zu entscheiden, ab welcher Stichprobengröße die Statistik keine vernünftigen Ergebnisse mehr liefert und ab hier das abstrakte Denken mit einzubeziehen.



    Die Aussage des Eingangspostings bestätigt sich also doch noch: Wenig historische Erfahrung erfordert eine höhere Abstraktion.


    Es wäre jedoch vermessen, die hier versammelten Schreiber auf eine von zwei Denkarten festzulegen. Ich bin sicher, jeder hier beherrscht beide Denkarten. Allein schon die Frage, genügt mir ein KGV1 oder benötige ich ein Mehr an Daten mit einem KGV10, ist eine deutliche Abstraktion. Von der Fokussierung auf einzelne Kennzahlen ganz zu schweigen.



    Dieses Vorgehen: Erfassen und kategorisieren von konkreten Kennzahlen, einbeziehen abstrakter Merkmale und das Bewerten der Ergebnisse ist das Vorgehen jeder systematischen Risikoanalyse, sei es im Finanzbereich, sei es in der Industrie.


    Dilettantisch wäre es, sich alleine auf das abstrakte Denken zu verlassen, selbst wenn eine große Anzahl an Daten vorliegt.


    Ebenso dilettantisch wäre es, sich an konkreten Daten festzuklammern, wenn die notwendige Datenqualität und -Menge nicht vorliegt.



    Die Diskussion in diesem Board unterstützt die Identifizierung des passenden Mittelweges enorm :-)


    -
    Bei mir steht da irgendwas von ENFP -Personality. Mit den zugehörigen Celebrities habe ich mich bisher nicht näher beschäftigt. Vielleicht sollte ich den Fernseher häufiger anschalten, um meine diesbezügliche Allgemeinbildung zu erhöhen.


    edit: bei so vielen der seltenen ENFJs hier ist die Wahrscheinlichkeit ja recht groß, dass Obama himself hier mitdiskutiert.. :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Donglengcha ()

  • Hab auch mal so einen Online Test gemacht. Bin angblich "INTJ".




    Ah,ja, da habe ich wohl den Beruf verfehlt .....

  • Zitat

    Original von memyselfandi007
    Hab auch mal so einen Online Test gemacht. Bin angblich "INTJ".




    Ah,ja, da habe ich wohl den Beruf verfehlt .....


    INTJ ist der "Wissenschaftler", das kann man ja auch im Finanzbereich/Börse ausleben können, daher würde ich sagen Beruf nicht allzuweit verfehlt!


    INTJ ist ja auch witchdream oder (angeblich) Putin.


    Also:


    Obama 3 : Putin 2. ;)


    Was ist eigentlich die Merkel?


    wp

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  • Abgesehen davon dass ich mich mit Putin nicht ganz so verbunden fühle, ist es schon interessant, dass ich demnach doch weit mehr ein "abstrakter" Typ bin.


    Insgesamt fand ich die Beschreibung in Wikipedia doch sehr interessant:


    http://en.wikipedia.org/wiki/INTJ


    Aber es könnte in der Tat natürlich auch der "Horoskop" Effekt sein.


    mmi

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()