Russische Aktien - die neuen Griechen?

  • Der RVI erreichte im Coronacrash in der Spitze den Intraday-Wert 129, und zwar am 19. März 2020, also Tage vor dem Markttief. Am 16.12.2014, als die russische Zentralbank während einer Finanzkrise den Leitzins von 10,5 auf 17% erhöhte, wurde ein Wert von 121 erreicht. An dem Tag erreichte der in USD notierte RTX das Tagestief von 810 - vier Tage später wurde wieder ein Zwischenhoch von über 1200 erreicht, wobei ein Indexstand von 1000 die Untergrenze in den folgenden Monaten war.

    Also beidesmal doppelt so hoch wie der aktuelle Wert von knapp 60. Die Daten gehen leider nicht bis 2008/2009 zurück. Beim Chart von Investing.com sollte man auf Candlestick-Chart umstellen, um die Höhe der Spitze zu sehen.

    Danke für die Info.

    Ist interessant, ich hatte nicht gedacht dass Werte von 129 überhaupt denkbar sind.


    Insofern: Ja, kann noch billiger werden, sicher. Aber Sberbank zu aktuellen Kursen 12% Divi, Lukoil 13%. KGV 4,5 und 6.

    Beide (von dem Kriegsgetöse abgesehen) in einem tollen Umfeld: Im einen Fall auskömmliche Zinsen, im anderen Fall Ölpreis auf Rekord.

    Kann man schon machen.


    Man muss auch bedenken wie schnell sowas wieder drehen kann, siehe neulich Türkei.

    Wenn morgen ne Meldung kommt NATO akzeptiert Neutralität Ukraine, zack so schnell kannst du nicht kaufen wie es dann hoch rennt.

    (aber jeder auf eigene Rechnung, eh klar, ne, liebe Mitleser)


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Gazprom habe ich auch im Visier, aber mir gefällt der hohe Gaspreis nicht (für die Aktie lohnt sicherlich mal ein eigener Thread)

    gugscht du hier.

    Was haben wir uns fein gebattled hier - vor ziemlich genau einem Jahr als ziemlich genau das selbe Ukraine-Spielchen gespielt wurde und absehbar wurde dass die Gasspeicher sehr leer werden werden in diesem Winter.

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  • Frage in die Runde: Offizieller Auslöser dieser Krise ist ja der offizielle Befund, dass Russland 100.000 Soldaten "an der Grenze zu" / "in der Nähe von" der Ukraine aufmarschieren lasse. Mein letzter Kenntnisstand ist, dass russische Truppen-Konzentrationen im Bereich von Jelnji beobachtet wurden: https://www.google.de/maps/pla…772791!4d33.1846309?hl=de


    Diese Position würde ich jetzt nicht so interpretieren, dass die mit laufendem Panzermotor am Schlagbaum zur Ukraine stehen.


    Hat jemand verlässliche Quellen, wo die russischen Truppen tatsächlich geortet wurden?

    Anders gefragt: Sind die Einmarsch-Gerüchte realistisch oder eher übertrieben?

  • Die Dividenden sind nicht garantiert, wie Du weißt...

    Aber Du hast recht, vielleicht wurde das die letzten Monate alles schon eingepreist. Wobei erst seit genau einer Woche der steile Fall in den Indizes begann. Apropos, es gibt folgende Indizes:


    RTX. Wird von der comdirect als in USD notierend angegeben (WKN 965707), berechnet von der Wiener Börse und gibt es mittlerweile auch in Euro.

    RDX als Russian Depositary Index in Euro, WKN 966490, ebenfalls von der Wiener Börse. Enthalten sind nur 14 bzw. 15 Aktien.

    Der MOEX scheint unter russischen Investoren beliebter, notiert aber in RUB. Der RTS benannt nach dem alten Börsensystem der Moskauer Börse notiert in USD und ist nicht mit dem RTX zu verwechseln.


    Man bekommt meistens schon anhand des Index ein Gefühl, wo die Börse steht. RTX in USD:



    RDX in EUR:


    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • witchdream

    Um das zu beantworten ist es notwendig sich mal kräftig zu schütteln, allen Bias, alle "moralischen Bewertungen", alle westliche Prägung & Propaganda, auch alle östliche Propaganda und alle Vorurteile abzuwerfen, und sich ganz tief in PUTINS SCHUHE zu stellen.


    DU bist Vladimir Putin.


    Diese Bilder da, die sind unwichtig, da geht es nur darum die jeweilige Bevölkerung aufzupushen.

    Aber dass du in die Ukraine einmarschieren kannst wenn DU möchtest, das steht außer Frage.
    Ob deine Truppen nun bereits an der Grenze stehen oder 100km weiter weg, das ist dafür egal, das würde halt dann 2-3 Tage länger dauern, aber das ist nicht der Punkt.

    Der Punkt ist: Was bringt es DIR.

    Und war kostet es dich.

    Und was sind die darauf folgenden Schritte deines Gegners (Biden) und seiner Anhängsel (Europa) und deiner Halb-Freunde/Halb-Konkurrenten (China, Türkei, naher Osten) und deiner internen Unterstützer und Gegner (Oligarchen, Volk, Opposition, Vasallenstaaten usw). Dafür musst du Reihum dich schütteln und dich jeweils kurz auch in DEREN Schuhe stellen.


    Spieltheorie + "war gaming", das sind die Tools die du brauchst plus die Fähigkeit mental PUTIN (und seine Counterparts) ZU SEIN, zumindest für einen kurzen Moment.

    Tolle Übung und intellektuel sehr spannend wie ich finde.


    Wir haben vor einem Jahr im Gazpromfaden beim damaligen Konflikt diese Übung durchgezogen und eine korrekte Vorhersage gemacht.

    Aber ich will nicht biasen, schaue dort erstmal nicht nach, und schreib für uns hier auf wie DU als Putin es machen würdest.

    Bin gespannt!

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  • Bei den ganzen Rohstoffwerten sollte man sich m.E. keine Gedanken um die Währung machen. Bei denen, die von der Inlandsnachfrage abhängen, wie Einzelhandel (Magnit oder X5 Retail Group) oder Versorger, wäre das aber schon interessant, selbst wenn man davon ausgeht, daß Umsatz und Gewinn die Inflation ausgleichen wird. Die Frage wäre vor allem, wie der Rubel mittlerweile bewertet ist. Hier RUB pro EUR:


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  • woodpecker :


    Ich hab deine übergeordneten Überlegungen (chicken game, Spieltheorie usw.) schon mitbekommen und bin da ganz auf deiner Seite. An Putins Stelle fände ich es auch nicht lustig, wenn eine befreundete Regierung von EU & USA aus dem Sattel geworfen wird und die Nachfolger ein Assoziierungs-Abkommen mit der EU abschließen. Was nicht heißt, dass ich deshalb die Annexion der Krim gut fand.


    Nein, mir geht es wirklich nur um die Frage, wo denn nun die russ. Truppen stehen. In der Tagesschau klingt es immer so, als stünden die am Grenzzaun, aber ich finde keine Details.

  • Nein, mir geht es wirklich nur um die Frage, wo denn nun die russ. Truppen stehen. In der Tagesschau klingt es immer so, als stünden die am Grenzzaun, aber ich finde keine Details.

    Ach so.

    Danach zu suchen würde ich tatsächlich keine Zeit verschwenden.

    Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit. Das gilt (leider) auch für die westliche Berichterstattung.

    In den paar Fällen wo ich es beurteilen kann, zB Türkei (die ich gut kenne) und zB Spaziergänge (die ich mir quasi als Geschichtsforscher jetzt paar Mal live angesehen habe), muss ich sagen, was die Tagesschau liefert ist nicht so viel besser als offensichtliche Propagandasender wie RT etc.

    Man will halt die Zuseher in eine Richtung framen, und das geling meist auch gut.


    Würde mich wundern wenn du handfeste Beweise findest.

    Guck halt mal was andere Weltregionen dazu sagen (zB Al Jazeera, Türkische Sender, Israelische News, Südamerika, Schweden, Schweiz), wenn da nix zu finden ist ist es Propaganda. (Was aber nicht heißt dass Putin nicht doch einmarschieren könnte, siehe oben)


    just my two cents.

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    Einmal editiert, zuletzt von woodpecker ()

  • LOL: während ich meine Frage hier formuliert habe, erschien folgender Beitrag auf tagesschau.de:


    https://www.tagesschau.de/ausl…ussland-manoever-101.html


    Russische Manöver an der Südseite von Weißrussland (= Grenze zur Ukraine) erhöhen natürlich die Eskalation - sei es an der Propaganda-Schraube, sei es an der militärischen Schraube.

  • Hat jemand verlässliche Quellen, wo die russischen Truppen tatsächlich geortet wurden?

    Anders gefragt: Sind die Einmarsch-Gerüchte realistisch oder eher übertrieben?

    Ich sag mal, da machen sich einige noch Hoffnung, dass sie Nord Stream 2 noch verhindern können.


    Wenn der Scholz jetzt sagt, wir wollen Nord Stream 2 unabhängig von allen anderen Erwägungen und werden das durchziehen, und wenn Brüssel Theater macht, dann widerrufen wir unser Commitment, den EFSF zu garantieren, dann wäre sofort Ruhe in Sachen Ukraine.


    Oder wenn er sagt, Leute, wollt Ihr wegen der Ukraine einen Krieg gegen Russland führen? Nein? Dann schenkt den Ukrainern gleich reinen Wein ein und sagt denen, dass sie sich irgendwie mit dem Putin arrangieren müssen.

  • Oder wenn er sagt, Leute, wollt Ihr wegen der Ukraine einen Krieg gegen Russland führen? Nein? Dann schenkt den Ukrainern gleich reinen Wein ein und sagt denen, dass sie sich irgendwie mit dem Putin arrangieren müssen.

    Dieses unehrliche ewige Hoffnungmachen ist was ich an der EU Außenpolitik so kritisiere.

    Hat man bei der Türkei auch 20 Jahre gemacht - ich glaube die sind immer noch offizieller Beitrittskandidat?!

    In Wahrheit gabs nie eine Chance.


    Da ist man dann schon selber zumindest mit Schuld wenn die andere Seite irgendwann sauer ist und sich abwendet.

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  • Streß heute. Ich hatte gestern abend noch überlegt, ob ich mich mit russischen Aktien (Gazprom) beschäftigen will oder lieber mit anderen. Natürlich hab ich mich an die falsche Schlange gestellt, weil ich dachte, hat ja noch Zeit, andere laufen eher weg. (Hab dafür heute Polymetal aufgestockt)


    Meint ihr, es bringt einen Vorteil, russische Aktien direkt in Moskau zu kaufen, statt den ADRs? Gegen die Börse Moskau selbst kann es keine Sanktionen geben, allenfalls vielleicht für den Rücktausch von Rubel in Euro, was ein Thema werden könnte, falls Rußland aus dem SWIFT-System ausgeschlossen würde? Dieses Risiko hat man dafür möglicherweise bei den ADRs nicht (die Dividende muß aber auch irgendwie fließen können). Wenn Aktien an den internationalen Börsen vom Handel ausgesetzt werden - schadet das den Kursen? Doch eher nicht, es geht ja weder Kauf noch Verkauf, es wäre wahrscheinlich noch am ärgerlichsten, daß man dann keine nachkaufen kann.

    Ansonsten, was kann passieren, welche Sanktionen könnten welche Aktie betreffen? Auf Gaslieferungen wird man angewiesen sein. Versorger wären am wenigsten betroffen, weil weder export- noch importabhängig, falls es ganz dicke kommt? Dafür aber von einer Währungsabwertung. Aber, naja, alles ziemliche Schwarzseherei.

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  • Also ich denke du musst schon eine eigene Meinung haben wie der Konflikt sich entwickeln wird bevor du kaufst.


    Mal ehrlich, im Szenario wo es ernsthaft kracht bekommen deine Aktien so oder so richtig auf die Mütze, da gibts dann keinen doppelten Boden, da ist egal was und wie du kauftst eine Variante denkbar wo du blutest, zählst du ja selber auf.


    So, und wenn es nicht komplett eskaliert, mei, dann gibts ne Einigung und alle Aktien gehen richtig schön, und ggf unkorreliert zum Westen hoch, die Divis fliessen weiter etc.

    Weil, ich mach jetzt seit 12+ Jahren in Russen, die Divis waren immer zuverlässig.


    Also kommst glaub ich nicht drum rum die beiden Szenarien zu gewichten.

    Wie Türkei neulich auch. Wer da der Ansicht ist die legen nen Staatsbankrott hin sollte da nicht drin sein.


    Ich seh da aber auch einen Vorteil.


    Als Privatinvestor kann man sich unabhängig ne Meinung bilden und muss die nicht gegen Kunden, den Chef, den Mainstream etc verteidigen im Ernstfall. Somit haben wir einen Edge. Und somit sollte wegen des hohen Risikos auch der Erwartungswert der Rendite höher sein. Der drawdown natürlich auch...


    Viel Erfolg :-)

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  • Ich seh da aber auch einen Vorteil.


    Als Privatinvestor kann man sich unabhängig ne Meinung bilden und muss die nicht gegen Kunden, den Chef, den Mainstream etc verteidigen im Ernstfall. Somit haben wir einen Edge.

    Hehe, kann sein, dass im Fall Russland gerade der "ESG-Discount" durchschlägt, von dem ich kürzlich erstmals gelesen habe.


    ESG = Environment, Social & Government, also Umwelt, Soziales und Verantwortungsvolle Unternehmensführung. Man kann es auch "politisch korrektes Anlageverhalten" nennen.


    Demnach ist es unfein, in Tabak, Alkohol, Waffen, Atomkraft, Kohle, Glücksspiel, Öl & Gas zu investieren. Das lässt sich beliebig erweitern, z.B. auf Aktien von autokratischen Staaten wie Russland.


    Wenn eine Regierung z.B. einen Erlass erlässt, wonach Aktien-Fonds nicht mehr in russische Aktien investieren dürfen, dann hättest du eine veritable Flucht aus russischen Aktien durch Fonds und offene Türen für Privatanleger. Es könnte sogar schon genügen, dass Fonds ein amtliches Investitionsverbot befürchten, um solche Investitions-Chancen für Privatanleger zu eröffnen. Das wäre dann vorauseilender Gehorsam im Sinne von ESG zu Gunsten der Privatinvestoren.


    In diesem Sinne: Ich liebe politische Korrektheit...

  • Witchdream, das funktioniert doch längst ohne den Staat. Es ist zwar glaube ich gesetzliche Vorschrift, daß Banken einen fragen müssen, ob man ESG-konform investieren will, oder daß Fonds ausweisen müssen, wie sehr sie ESG-Kriterien gerecht werden. Aber es ist noch niemandem gesetzlich verboten, in solche Firmen zu investieren, es ist nur Nudging. Das machen die Leute freiwillig. Es soll sogar welche geben, die nichts mehr mit Gazprom-Aktionären zu tun haben wollen. ;)

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  • In den letzten Tagen gab es einige Berichte über russische Truppen, ich mach hier nur einen Auszug, 14.01. ist vollständig, am 13.01. sind noch weitere Einträge vorhanden - und natürlich davor, zurück bis zum 01. Dezember 2021.


    Quelle: ISW Ukraine Indicators Update


    • 14.01. Übung von ~100 Panzern in Rostov ~150 km von der ukrainisch-russischen Grenze
    • 14.01. ukrainischer Inlandsgeheimdienst meldet Übungen und Kampfbereitschaftsüberprüfungen pro-russischer Milizen in Donetsk und Lukansk
    • 13.01. Übung kombinierter Waffen ~1000 beteiligte Soldaten ~500 km von der Grenze
    • 14.01. Mobilmachung mindestens 1 Infanterie Brigade im zentralen Russland
    • 14.01. Überprüfung der Kampfbereitschaft nach Langstreckenverlegung im Osten Russlands stationierter Truppen
    • 14.01.Panzertruppen in Bataillonstärke üben im "Bundesland" Moskau ~ 1000 km

    Aus militärischer Sicht sehe ich eine reale Bedrohungslage für die Ukraine, Truppen die schon in Bereitschaft sind bzw. auf Verlegungen vorbereitet sind, sind auch relativ schnell - wenige Tage - weit entfernt verfügbar.

  • Also wie gesagt, ja natürlich ist die militärische Bedrohung absolut real. Muss sie ja. Daher irrelevant irgendwelche Satellitenbilder zu suchen.


    Wir erinnern uns:

    Spieltheoretisch wird hier Chickengame gespielt, dabei ist es ganz essentiell dass Drohungen glaubwürdig sind.

    Ob man die dann umsetzt ist ne andere Sache, im Idealfall weicht der Gegner zu erst aus dann ist das nicht nötig.


    Unter dem Aspekt stehen auch alle Drohungen des Westens, NS2, Swift, etc.

    Man sieht förmlich wie man auch auf dieser Seite sich bemüht diese Drohungen glaubhaft zu machen. Mit mäßigem Erfolg m.E. aber das kann jeder hier für sich selber beurteilen.


    Am Ende zählt nur wer zuckt zuerst.

    Nichts sonst.


    wp

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  • Es soll sogar welche geben, die nichts mehr mit Gazprom-Aktionären zu tun haben wollen.

    Sowas nennt man Selbstradikalisierung.

    Kannte ich vorher nur von Islamisten.

    Traurig.

  • woodpecker "Weil, ich mach jetzt seit 12+ Jahren in Russen, die Divis waren immer zuverlässig."

    Das kann ich toppen! Ich mache seit 98 in Russen!

    Und konnte schon Einiges an Erfahrungen sammeln. Manches war wirklich krass.

    Ein paar Highlights:

    Am Tiefpunkt der Russslandkrise (Ende der Neunziger) betrug der Tagesumsatz an der Börse Moskau 20.000 € (insgesamt sage und schreibe 2 Transaktionen!)-

    Ich hatte mehrfach Tatneft im Depot und damit auch ein paar Euro verdient. Hätte ich meinen Erstkauf allerdings einfach über mehrere Jahre behalten, wär eine Versiebzigfachung möglich gewesen. Dumm gelaufen.

    Ich hatte auch den Nachzügler Sibneft im Depot (Abramowitschs Laden). Innerhalb von rund einem Jahr floss der gesamte Kaufpreis in Form von Dividnenden zurück. Das hat mich derart verwirrt, dass ich die Position - leider zu früh - verkauft habe.

    Bei einer Aktie fand eine regelrecht kriminelle Kapitalerhöhung statt, die zu einer Verwässerung der (westlichen) Anteilseigner von 99 % (=quasi Totalverlust) geführt hat. Mit etwas Geschick und Glück kam ich aus dieser Geschichte sogar mit Gewinn heraus.

    Mit Surgutneftegaz hatte ich wenigstens einen Tenbagger, aber ebenfalls zu früh verkauft.