Chicago Rivet & Machine

  • Bin zufällig auf dieses Unternehmen gestoßen. Ich hab den kleinen Spleen dass mir so schöne Namen sehr gut gefallen und dann interessiert's mich besonders, hab's also ein bißchen angeschaut.


    http://www.chicagorivet.com/investor-relations.html
    http://www.chicagorivet.com/Financials/Form10Q-3q2017.pdf


    Ist eine sehr kleine Firma, 966.132 Aktien sind ausstehend. Marktkapitalisierung ist also ca. 24 Mio. €. Es werden Nieten und Schrauben sowie Maschinen zur Herstellung selbiger verkauft, hauptsächlich Spezialanfertigungen nehme ich an, sonst würden die ja sicher als Massenware aus Asien kommen. Hauptabnehmer ist die Autoindustrie.


    Was mir sehr gut gefällt, die EK-Quote von ca. 88 %. Der Jahresbericht für 2016 ist m.M. nach einfach ein Traum an Übersichtlichkeit und Klarheit:
    http://www.chicagorivet.com/Financials/form10-K-2016.pdf


    Aktie ist außerdem ziemlich zurückgekommen und notiert im Moment nur leicht über Buchwert.


    Für mich schaut's sehr interessant aus. Gibt's Meinungen?

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

    2 Mal editiert, zuletzt von buccaneer ()

  • @buccaneer,


    danke für die Vorstellung. Habe nur ein paar Minuten draufschauen können, werde mir das allerdings näher ansehen.
    Kleines, feines Unternehmen, sehr solide Bilanz. Kein genialer Investment-case aber könnte als solide Daueranlage dienen.
    Scheinen breite Kunden/Branchenbasis zu haben - das gefällt mir.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Moin,


    für mich kein Kauf. Grund ist auf Seite 4 des letzten 10K.
    Abhängigkeit von der Automobilindustrie (dort wird immer mehr geklebt und nicht geschraubt/genietet) und etwa ein Drittel des Umsatzes mit 2 Kunden.
    Das überzeugt mich nicht.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Wenn man sich den letzten Quartalsbericht anschaut ist klar dass es irgendein Problem geben muss:


    http://www.chicagorivet.com/Financials/Form10Q-3q2017.pdf


    Umsatz geht zurück, Kosten bleiben konstant. Das bedeutet ziemlich stark sinkende Margen (wobei Q3 nicht ganz so schlecht war wie Q2). Dafür wird die Divdende erhöht. Das dürfte nicht all zu lange funktionieren.


    Ohen das besser zu verstehen würde ich da nicht investieren, auch wenn die Firma (noch) billig aussieht.

  • Hm, also ich hab kein Problem wenn die Dividende erhöht wird, solange sie leistbar ist und sinnvolle bzw. notwendige Investitionen vorher getätigt wurden. Da seh ich also bei der Kapitalausstattung wirklich kein Problem. Die bekommen ja sogar Zinsen anstatt welche zu zahlen, d.h. das EBIT ist niedriger als das EBT. Da find ich's schon ok wenn sie was ausschütten.


    Dass das Geschäft eher margen-arm ist, davon geh ich sowieso aus. Das stelle ich gegen die Kapital-Ausstattung und die m.E. nach sehr bodenständige und konservative Unternehmenskultur (ist natürlich eine ganz subjektive Einschätzung).


    Die Abhängigkeit von Automotive nehme ich in Kauf. Ein Drittel des Umsatzes mit 2 Kunden finde ich nicht schlimm, das ist bei uns im eigenen Unternehmen gang und gäbe. Da denk ich mir eher, es muss ja einen Grund geben warum sie die Kunden bisher haben. Solange die das nicht kaputt machen, haben die ja kein Problem damit. Verhandlungsposition ist natürlich eher schlecht mit weniger großen Kunden, dafür ist der Vertriebsaufwand deutlich geringer als mit vielen kleinen.


    Also, ich will Eure Bedanken gar nicht vom Tisch wischen, aber für mich überwiegen eher die positiven Punkte. Ist halt ein ganz normales Unternehmen, ohne Burggraben, Monopol- oder Oligopol-Merkmale. Dafür find ich's aber günstig, solide und sympathisch. Hab mich mal beteiligt. Witzig finde ich, laut Geschäftsbericht 2015 oder 2016 gibt es nur etwa 160 Aktionäre. Das gefällt mir irgendwie ;).

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    W. B.


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  • Zitat

    Witzig finde ich, laut Geschäftsbericht 2015 oder 2016 gibt es nur etwa 160 Aktionäre. Das gefällt mir irgendwie ;).


    Das sind dann wohl "shareholders of record". Tatsächlich dürften es deutlich mehr sein (z.B. wirst du wahrscheinlich, obwohl du jetzt Aktien im Depot hast, bestimmt nicht shareholder of record sein).
    Das wird gerne von kleineren Unternehmen genutzt, um Publizitätspflichten zu umgehen.


    https://www.sec.gov/fast-answers/answersgoprivhtm.html

    Zitat

    A publicly held company may deregister its equity securities when they are held by less than 300 shareholders of record or less than 500 shareholders of record, where the company does not have significant assets. Depending on the facts and circumstances, the company may no longer be required to file periodic reports with the SEC once the number of shareholders of record drops below the above thresholds.


    Ich sehe, dass Chicago Rivet&Machine noch SEC-Filings macht, es könnte aber jederzeit passieren, dass man sich aus Kostengründen entscheidet darauf zu verzichten. Das kann, je nach Einstellung, auch ein Risiko sein.


    Ich bin selber an zwei solchen "dunklen" US-Unternehmen beteiligt (BWEL und PDER). Die Geschäftsberichte bekommt man nicht, oder nur auf Nachweis der Aktionärseigenschaft. PDER ist da ganz gut, die schicken mir regelmäßig News und sogar HV-Einladungen. BWEL ist komplett dunkel. Die Unternehmenszahlen bekommt man nur "unter der Hand", es gibt keine Webseite oder Kontaktadresse.

  • Was man Chicago Rivet&Machine lassen muss:
    Ziemlich geringe Marktkorrelation, sie haben fast nicht reagiert auf den Rutsch...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Eher bißl hoch sogar. Die müssten ja von steigenden Zinsen profitieren bei 88 % EK könnt ich mir vorstellen. Aber ich denke da tut sich generell nix :).. Bald is ex div, dann wird's ja wohl zumindest den Abschlag geben ;). Hatte kurz überlegt die gleich wieder zu verkaufen weil sie relativ zum Markt dann so stark waren, aber dann dacht ich mir, bei dem Handelsvolumen und Spread lass ich sie lieber 50 Jahre liegen und schau nicht mehr drauf. So mach ich's jetzt auch.


    Energiedienst hat auch nicht reagiert und war sogar als es die paar schlechteren Tage gab eher im Plus. Falls Du Dich nach solchen umschaust.


    Oder suchst Du was zum Geld parken? WIe wär's mit Paul Hartmann? Seit längerem mal wieder etwas günstiger nach Prognosekürzung im Herbst. Denk die sind ganz solide aufgestellt mit dem Stammgeschäft und Kneipp hat Potenzial. Die sind allerdings eher nicht Markt-immun, zumindest kürzlich nicht. Oder sie haben einfach grad ihren eigenen kleinen Abschwung.

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  • ...


    Oder suchst Du was zum Geld parken?
    ...


    Ja, genau das suche ich ;-)
    Low-Beta-Aktien, ggf mit Dividende...
    Vorschläge immer gerne!


    Edit: Am liebsten im Euro-Raum, ich rechne mit weiterem USD-Verfall...

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  • Ok, wp. Dann ein paar die mir einfallen. Also die oben genannten sowieso, Energiedienst (ist zwar Franken aber sollte ok sein, Dividendenrückforderung in der Schweiz funktioniert 1A). Paul Hartmann, schwankt aber evtl.


    Dann hab ich Fernheizwerk Neukölln, die mag ich gern. Ziemlich solide. 2G Energy, bewegt sich auch nicht wie der Markt. Das ist aber nicht so solide evtl. Südwestdeutsche Salzwerke, sehr stabil, war mir leider immer zu teuer.


    Oder was mit Garantiedividenden. Das ist doch auch ned so schlecht? Außer wenn die Zinsen deutlich steigen vielleicht. Gelsenwasser hatte ich mal, leider zu früh verkauft. Alba SE, die laufen ganz gut. EUWAX.


    Nur ein paar Ideen.


    Edit: Westag & Getalit fällt mir noch ein, auch sehr marktneutral.

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  • Ok, wp. Dann ein paar die mir einfallen. Also die oben genannten sowieso, Energiedienst (ist zwar Franken aber sollte ok sein, Dividendenrückforderung in der Schweiz funktioniert 1A). Paul Hartmann, schwankt aber evtl.


    Hab ich kurz nen Blick drauf geworfen, aber was mir nicht so gefällt ist der konstant fallende Gewinn die letzten 5 Jahre. Ob das nachhaltig ist? Oder gehst Du davon aus, dass diese Phase überwunden ist?


    Zitat


    Dann hab ich Fernheizwerk Neukölln, die mag ich gern. Ziemlich solide. 2G Energy, bewegt sich auch nicht wie der Markt. Das ist aber nicht so solide evtl. Südwestdeutsche Salzwerke, sehr stabil, war mir leider immer zu teuer.


    Oder was mit Garantiedividenden. Das ist doch auch ned so schlecht? Außer wenn die Zinsen deutlich steigen vielleicht. Gelsenwasser hatte ich mal, leider zu früh verkauft. Alba SE, die laufen ganz gut. EUWAX.


    Danke, schau ich mir mal an.


    Nur ein paar Ideen.


    Zitat


    Edit: Westag & Getalit fällt mir noch ein, auch sehr marktneutral.


    Hab ich schon ;-)


    wp

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  • Hm, oder wie wär's mit Kraft Heinz? Die sind ganz ordentlich runter, von 90 € auf 55 rum.


    Ist zwar kein Euro-Raum, aber naja.


    Nestle, Unilever, alles etwas runter seit Herbst rum, aber so nen Zacken wie Kraft Heinz, das ist schon ne andere Nummer. Weiß ned was da los is. Vielleicht ein akzeptabler Preis irgendwann? Das Geschäft sollte ja einigermaßen stabil sein, eher Anleihen-mäßig dürfte man meinen.

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    W. B.


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    B. G.

  • Hm, oder wie wär's mit Kraft Heinz? Die sind ganz ordentlich runter, von 90 € auf 55 rum.


    Ist zwar kein Euro-Raum, aber naja.


    Nestle, Unilever, alles etwas runter seit Herbst rum, aber so nen Zacken wie Kraft Heinz, das ist schon ne andere Nummer. Weiß ned was da los is. Vielleicht ein akzeptabler Preis irgendwann? Das Geschäft sollte ja einigermaßen stabil sein, eher Anleihen-mäßig dürfte man meinen.


    Bei steigenden Zinsen sind Anleihen und Anleihe-ähnlich Aktien nicht wirklich eine gute Idee.

  • Das ist klar, aber die Zinsen dürften nur deutlich steigen wenn die Inflation anzieht und grad solchen Marken sagt man doch eine gewisse Preissetzungmacht nach?


    Ich geh mal davon aus dass jeder selbst einschätzen muss wohin die Zinsen gehen. Zur Zeit wird ja so getan als seien stark steigende Zinsen ausgemachte Sache. Ich weiß nicht, schaut einerseits nicht unwahrscheinlich aus, andererseits, wer mit Sicherheit wüsste wohin die Zinsen gehen müsste sehr schnell ausgesorgt haben.


    Zumindest find ich Kraft Heinz da zur Zeit günstiger als z.B. Coca Cola oder Nestle, die ich vom Typ her ähnlich einstufen würde. Ich hab keine, waren mir immer zu teuer, hab nur neulich gesehen dass sie ordentlich runtergekommen sind.

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