Hallo,
kann mir jemad den Unterschied zwischen einem Indexfons (z.B. auf Nemax 593397) und einem Index-Optionsschein (z.B. ABN AMRO BK NEMAX 00/UND 543742) erklären?
Mir ist zwar klar, dass Optionsscheine zeitlich begrenzt sind, aber bei dem obigen Beispiel ist bei Onvista/comdirect keine Laufzeitbegrenzung angegeben.
Mich interessiert bei den beiden von mir gegebenen Beispielen:
Wo ist das Risiko größer ?
Hat das Papier mit dem größeren Risiko auch mehr Gewinnchancen?
Wo gibt es mehr nebenkosten (inkl. Bankspesen)?
Danke im Voraus für eure Antwort
bäs
[hr]
ftd.de, Fr, 20.7.2001, 7:00
Geldanlage: Albtraum für Fondsmanager
Von Martin Diekmann
Indexfonds schlagen die meisten aktiv gemanagten Fonds, sind dazu billiger und an der Börse wie Aktien zu haben.
Fondsmanager sind eine überschätzte Spezies. Sie bekommen ihr Geld schließlich dafür, dass sie ihre Fonds mit Aktien bestücken, deren Kurs voraussichtlich am stärksten in die Höhe schießen wird. Doch eben dies misslingt den meisten.
90 Prozent der Fonds, das haben Untersuchungen ergeben, schneiden schlechter ab als die selbst gesetzten Benchmarks. Warum also, denken sich viele Anleger, soll ich Manager für derart miese Arbeit bezahlen? Sie setzen stattdessen auf Index-Fonds. Die bilden die Benchmark 1:1 ab. Wer beispielsweise auf deutsche Blue Chips setzen
möchte, greift zum Indexfonds des Dax 30, wer Europas Große bevorzugt, nimmt einen Fonds zum EuroStoxx 50, wer sich
für Mid-Caps interessiert, wird bei einem MDax-Indexfonds fündig. Nur von Indexfonds, die sich mit dem Neuen Markt
beschäftigen, sollten Anleger die Finger lassen: Dort ist derzeit so viel Schrott notiert, dass jeder Nemax-Fonds besser abschneidet als der Index.
Seit April 2000 werden die Exchange Traded Funds in Deutschland gehandelt. Die Wertentwicklung dieser Produkte richtet sich streng nach den Indizes, die sie widerspiegeln. Jede Kursbewegung nach oben oder unten macht der Indexfonds in
gleicher Intensität mit, er kann weder besser noch schlechter abschneiden als der Index.
Der Ausgabeaufschlag entfällt
Weil Manager bei Indexfonds kaum etwas zu tun haben, sind diese Fonds unvergleichlich billig: Die jährliche Managementgebühr liegt bei 0,5 Prozent, ein Ausgabeaufschlag fällt überhaupt nicht an. Anleger müssen nur den Spread,
also die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs zahlen. Dieser liegt bei unter einem Prozent. Die niedrigen
Gebühren sind möglich, weil die Manager nur dann das Portfolio umbauen, wenn eine Aktie neu in einen Index
aufgenommen wird. Ein weiterer Pluspunkt für Anleger besteht darin, dass der Kurs für die Papiere laufend ermittelt wird
und nicht wie bei den traditionellen Fonds nur einmal am Tag.
Der Handel der Anteile kann börsentäglich zu jeder Zeit zwischen 9 und 20 Uhr an der XTF-Plattform der Deutschen Börse
zu handelsüblichen Konditionen stattfinden. Zusätzlich zum Börsenhandel auf Xetra können die Fonds neuerdings auch über die Handelsplattform VWD Tradelink (https://www.antizyklisch-investieren.com/www.vwd-is.de) außerbörslich gehandelt werden.
Somit verlängern sich die Handelszeiten für die Produkte auf börsentäglich von 8 bis 23 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr
und sonntags von 17 bis 20 Uhr. Beim außerbörslichen Handel der Fondsanteile über VWD Tradelink fällt, wie auch beim
Börsenhandel über Xetra, kein Ausgabeaufgeld an.
Vorsicht ist allerdings beim außerbörslichen Geschäft über die Hausbank geboten: Kauft der Anleger die Papiere an einem normalen Handelsplatz zu Börsenzeiten, wird ein Ausgabeaufschlag in Höhe von fünf Prozent fällig. In der
Vergangenheit führte dies zu fehlerhaften Abrechnungen, so- dass man besser auf genaue Angaben achtet. Das Ordern
über die Börse sollte daher in jedem Fall im Xetra-Handel erfolgen.
16 Indexaktien gelistet
Indexfonds werden an der Börse wie Aktien (daher auch der Name "Indexaktien") gehandelt, eine Mindestanlagesumme gibt es nicht. Die Anteilwerte der Indexfonds entsprechen einem Hundertstel des jeweiligen Indexstandes. Notiert der Dax
bei 6000 Punkten, ist ein Anteil an diesem Indexfonds für 60 Euro zu haben.
Der Börsenhandel ermöglicht nicht nur flexibles Reagieren, sondern auch das Limitieren von Aufträgen, um erst zu einem bestimmten Kurs kaufen oder verkaufen zu können. Beim Erwerb sind wie bei jedem Aktiengeschäft Bank- und
Maklerprovision zu entrichten - im Schnitt ein Prozent der Ordersumme, bei Abwicklung über Direktbanken weniger.
Derzeit sind 16 Indexaktien gelistet, bislang ausnahmslos von Merrill Lynch und der HypoVereinsbank-Tochter
Indexchange. Und das Interesse ist ungebrochen. Bis zum Jahresende könnte es dreimal so viele Indexfonds geben. Das
gehandelte Volumen ist an einzelnen Tagen überraschend hoch: Mit einem Umsatz von bis zu 300 Mio. Euro gehört das
Dax-Papier zu den meistgehandelten Titeln am Markt und lässt den Großteil der Dax-Werte hinter sich.
Zunehmende Vielfalt Indexaktien in Deutschland (Auswahl)
Index WKN Kurs* (in Euro)
Dax 593 393 58,05
Stoxx 50 593 394 39,33
EuroStoxx 50 935 927 41,15
MDax 593 392 47,09
Nemax 593 397 11,93