Riskmanagement

  • Hallo Leute,


    ich würde gerne mit Euch über Riskmanagement und Moneymanagement diskuttieren. Fangen wir doch mal mit dem Management des Risikos an.


    Hier eine kurze Einführung auf 2 Seiten. Finde ich ganz gut gemacht.
    http://www.tradingexplorer.de/content/risk/index.php


    Welches Risiko sind wir bereit, pro Position in einem antizyklischen Portfolio zu tragen und welches Gesamtrisiko ?


    In dem Buch von Gallea wird ein Stop Loss von 25% pro Position empfohlen. Eine Position sollte dabei 3% des Depotvolumens nicht überschreiten.
    So weit so gut. Da in diesem Fall ein Depot mindestens 100.000 DM umfassen sollte, wenn eine Position 3.000 DM ausmacht, ist das noch nicht jedermanns Sache. Was machen wir also mit kleineren Depots ? Wer 20.000 DM anlegt, kann ja wohl schlecht für 600 DM eine Position ordern... vollkommen unwirtschaftlich.


    Also kommen wir bei kleineren Depots schon wieder zu einer ganz anderen Risikostruktur. Sind die 25% Stop Loss überhaupt sinnvoll ? Und wie reagieren wir, wenn das Depot im Ganzen 25% fällt ? Für Antizykliker undenkbar ?


    Bei manchen Tradern ist es z.B. üblich, nach drei Verlusten hintereinander eine Auszeit für 5 Handelstage zu nehmen. Überschreitet man sein maximales Monatsrisiko, dann ist mit dem Handel für den restlichen Monat Schluß. Das hilft weiter, um in der Auszeit in Ruhe über gemachte Fehler nachzudenken und vor allem das Arbeitskapital zu schützen (bös gesagt hilft es, den "Tod" herauszuzögern). Nur, ließe sich so etwas auch auf Positiontrading, also das Halten der Aktien über einen längeren Zeitraum übertragen?


    Dürfen wir getrost davon ausgehen, daß uns mit unserem antizyklischen Ansatz und der Risikostreuung (3%) nichts passieren kann ? Ist die Methode unfehlbar ?
    Profis berücksichtigen in ihrem Riskmanagement auch den Extremfall. So ein Einbruch wie 87 kann sich durchaus wiederholen. Und es ist nicht ausgeschlossen, daß sich maue Börsenzeiten über längere Zeiträume ebenfalls wiederholen. Wir hatten von 1965 bis 1985 einen Seitwärtsmarkt, für den die Anleger viel Geduld brauchten. Denken wir an Japan heute, ein 18 Jahrestief spricht für sich.


    Was machen wir mit unseren Depots, wenn also einige Positionen in Konkurs gingen, andere sich nicht wie erwartet entwickelten und unser Depot insgesamt 25% ins Minus läuft. Alles verkaufen und das Geld in festverzinsliche Papiere investieren ? Oder machen wir es uns einfach und begeben wir uns in eine der schlimmsten Anlegerfallen in die wir tappen können und zwar in die Hoffnung, das sture Festhalten an Verlustpositionen, weil wir uns in dem Fall nicht eingestehen wollen, daß wir Fehlentscheidungen trafen und Geld verwirtschaftet haben ?


    Ich bin gespannt auf Eure Ansichten dazu.


    Bis dann


    PapaDola

  • Guten Morgen PapaDola,
    ich finde das von Dir angeschnittene Thema sehr interessant und auch für unabdingbar wichtig für langfristigen Erfolg, egal mit welcher Strategie.


    Zu Deinen Ausführungen:


    1. Ein Depot mit TDM 20, verteilt auf über 30 Werte, ist nicht praktikabel. Entweder ausweichen auf Fonds oder mehr Risiko durch vielleicht 10 Aktien.


    2. Ich habe maximal 20 Aktien im Depot, weil der Diversifikationseffekt bei über 15 Werten nicht mehr grösser wird.


    3. Der Branchenaspekt muss unbedingt beachtet werden. G&P verlangen mindestens 12 Branchen.


    4. Bei Stops bin ich mir nicht sicher. Wenn man erst dann investiert, wenn eine Bodenbildung eingesetzt hat, sind Stops praktikabel. Wenn in fallende Werte investiert wird (die die AZ-Bedingungen erfüllen), kann man böse Überraschungen erleben.


    5. Tradingregeln auf AZ-Depots zu übertragen halte ich grundsätzlich für verkehrt, weil es den (gedanklichen) Zeithorizont verkürzt.


    Gruss Shorty

  • Zum Risikomanagement habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber ich möchte mal an der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf der von Dir genannten Seite herummäkeln ;D
    Wahrscheinlichkeiten werden nicht in DM angegeben. Man kann Wahrscheinlichkeiten miteinander kombinieren, indem man sie multipliziert, nicht, indem man die DM-Beträge addiert.
    Ergo:

    Ereignis Wahrscheinlichkeit
    A (6000 DM bar) 100%
    B (8000 DM in vier von fünf Fällen) 80%
    C (8000 DM zahlen in vier von fünf Fällen) 80%
    D (6000 DM zahlen) 100%


    Kombinationen:

    Ereignis Mögliches Ergebnis Wahrscheinlichkeit
    A+C -2000 DM 80%
    +6000 DM 20%
    A+D 0 DM 100%
    B+C +8000 DM 16%
    0 DM 68%
    -8000 DM 16%
    B+D +2000 DM 80%
    -6000 DM 20%


    (Die Tabellenfunktion hier ist nicht übermäßig komfortabel :-()


    Der dazugehörige Kommentar impliziert, daß die meisten Leute zu doof sind, den "sicheren" Gewinn von 2000 DM bei der Variante B+D mitzunehmen. Mich persönlich schreckt aber eher der mögliche Verlust von 6000 DM ab. [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 28.08.01 um 09:29 von cktest geändert.)[/size]

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Moin, moin,
    interessantes Thema, wird auch viel gelesen, aber keine richtig konkreten Beiträge dazu. Es sieht so aus, als ob hier bei vielen von uns ein wunder Punkt liegt.
    Ich hab' nicht soviel Zeit, um mich ständig um mein "Depot" (besteht auch max. aus einem Dutzend Werten) zu kümmern, deshalb versuche ich, das Risiko-Management im Vorfeld zu betreiben. Wichtigster Punkt: jedes Investment ist gleich groß - sagen wir mal 2T€. Wenn ich mehr Geld zum Spielen habe, zwingt das zur Streuung. Über Branchendiversifizierung (mann, watt'n jebildet Wort) brauchte ich mir dabei noch keine Plautze machen, hat immer von allein funktioniert.
    Dann gibt's 2 Gruppen von Aktien, welche mit SL und welche ohne. Zur 2. Gruppe gehören etablierte Firmen, deren Lage in den Medien beachtet wird, so dass man Infos von überallher bekommt, wenn was am Anbrennen ist (Dresdner Bank, Lufthansa wären solche Fäll). Stopp-Loss betreibe ich, nicht der Computer. Der gibt mir nur den Wink; und zwar immer bei -20%, unabhängig von Branche oder sonstwelchen Kriterien. Erinnert also bißchen an mechanische Vorgehensweise. Das Schwierige ist, nach dem Wink die richtige Entscheidung zu treffen. Man könnte auch würfeln, so erfolgreich bin ich in diesem Punkt. Bei -33% fliegen die, die ich noch zweifelnd drin gelassen habe, aber raus. Dies eine Lehre aus dem letzten Börsengeschehen - bis ich die 33% eingeführt habe, habe ich schon paar Leichen gesammelt :-(
    Die Sache funktioniert nur (also nur dann wird Gewinn gemacht), wenn man Aktien in der Nähe einer "Bodenwelle" oder kurz vor einem Sprung kauft; also Auswahlzeitpunkt ist entscheidend (Krones ist ein jährlich verläßliches, schönes Investment :-). Und dann ist Antizyklik auch auf den Gesamtmarkt anwendbar. Ich kaufe im Moment gar nix (ausser Goldsektor), weil die Stimmung noch nicht nach Erholung ist. Erfahrungsgemäß gibt's vor Weihnachten noch Schnäppchen; und im nächsten Jahr zieht der Markt leicht an, ich glaube sogar der Neue zieht mit.
    Bezieht jemand Währungsrisiko in die Aktienauswahl expl. mit ein? Ich glaube, witchdream hat mal sowas wegen usa geschrieben. Unter diesem Gesichtspunkt sollte man sich dann vielleicht mit Argentinien und Griechenland (Mutige mit Indonesien) beschäftigen. Macht das jemand hier im Board?
    Ansonsten Gut Spekulatius
    Nic


    ps. Also ehrlich, ich habe die albernen bleuen Fratzen als alphanumerische Zeichen eingegeben (kann ja sein, jemand benutzt vi zum Editieren...). Jetzt ahne ich, warum der Knopp "no smilies" beim Verfassen eines Beitrages da ist. [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 28.08.01 um 17:50 von qwert geändert.)[/size]

  • Moin, moin,


    in Ergänzung zum vorigen Artikel. Es scheinen noch mehr Leute der Meinung zu sein, dass sich in diesem Jahr nix mehr tut (copy&paste aus dem comdirect-newsticker).
    "... Auf Grund der derzeitigen Kapitalmarktverfassung geht die DEWB auf kurzfristige Sicht davon aus, dass im zweiten Halbjahr 2001 keine wesentlichen Transaktionen mehr getätigt werden können, die einen positiven Beitrag zum Jahresergebnis 2001 leisten werden. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der DEWB, das bisher erreichte Ergebnis abzusichern. Dies setzt jedoch voraus, dass sich der Kapitalmarkt nicht noch weiter verschlechtert. Darüber hinaus bereitet die DEWB auch während der Kapitalmarktschwäche Qualitätsunternehmen aus dem Portfolio auf den Gang an die Börse vor, um im Jahr 2002 weitere Beteiligungen an den Markt bringen zu können. ..."
    Na dann, volle Energie ins off topic. :-)
    Nic

  • Hallo Agent Provocateur (Looser),


    wenn man ein Buch gelesen hat, ist man immer noch schlauer als jemand, der gar keins gelesen hat (Welche hast Du gelesen???).
    Übertragen heist das: Man muss das Rad nicht neu erfinden, wenn man auf Erfahrungswerte anderer zurückgreifen kann. Meine Erfahrung ist, dass die meisten keine 100%ige Strategie haben; und wenn, dann halten sie sich nicht immer dran.
    Wie auch immer Deine Strategie aussieht: Sie gibt es schon!!!
    Provokative Frage: Wie stellst Du sicher, dass Deine Strategie von Dir auch umgesetzt wird???


    Zum Thema Fonds: Hier halte ich eine Mindesgröße für unnötig.


    Gruss Shorty

  • looser ,
    hhmmm, nachdem Du eine zart aufkeimende Diskussion hier etwas dozentenhaft abgewürgt hast, zeugt die Idee, im selben thread zur Wiederaufhane der Diskusssion aufzufordern, doch von einem wunderbaren Mass an Einfühlungsvermögen und Feingefühl....


    Man findet sehr gute Anregungen zum Thema in dem fantastischen thread über ineffiziente Märkte ....
    Nic

  • Hallo.


    denkbar wäre doch folgende Vorgehensweise:


    Nehmen wir mal ein Depot mit 60.000,-- DM
    Eine Position darf max. 8,3% ausmachen, also 5.000,-- DM
    Somit könnte man sein Depot auf 12 Werte/ Branchen verteilen.


    Der Einstieg in einen Wert erfolgt ja dann, wenn das antizyklische Investment einen Ausbruch nach oben zeigt. Insofern ist es nicht die Absicht der Antizykliker zu versuchen, den Tiefpunkt zu erwischen. Ergo brauchen wir ein angemessenes Stop Loss.


    Schauen wir uns mal das Beispiel Sixt an:


    Wer z.B: einen Einstieg im Mai nach Ausbruch über die 200er Linie bei ca. 15 probierte und einen Stop Loss von 25% ansetzt, müßte 11,25 rausgehen.
    Dies würde im Fall Sixt wenig Sinn machen. Ich glaube, daß in jedem Fall eine Kombination mit Charttechnischen Gesichtspunkten erfolgen sollte. Hier wäre das sehr schön zu sehen bei 13. Nun ist es ja leider so, daß Stop Loss Marken von der Mehrzahl der Marktteilnehmer an optisch deutlich erkennbaren Marken gesetzt werden. Und da das Andere auch wissen, werden solche Marken halt regelmäßig abgefischt. Insofern wäre hier ein (mentales) Stop Loss von 12,5 wohl besser gewesen.


    Es ist wohl eher die Frage, ob sich einer die Mühe machen möchte, Charts zu analysieren und dann die Stops individueller setzt oder ob er nicht soviel Zeit aufwendet und dann nach einer Faustregel wie 20% oder 25% vorgeht.


    Eine weitere Beobachtung die ich machte ist, daß eine Alarmierung per SMS oder E-Mail mit anschließender Glattstellung der Position intraday nicht unbedingt von Vorteil ist. Oft kommt es bei den Werten im MDAX oder SDAX intraday zu einem Einbruch, der sich dann bis Börsenschluß wieder etwas erholt. Deshalb, so meine Erfahrung, ist es besser abzuwarten und nicht übereilt zu reagieren.


    Noch ein paar Worte zum Depotrisiko. Es ist bestimmt sinnvoll sich eine Depoterfolgskurve anzulegen. Über Excel ganz einfach. An dem Diagram kann man dann leicht erkennen, wie weit man im Plus oder Minus ist. Dabei sind folgende Möglichkeiten denkbar.


    a) Es ist am Anfang noch kaum Gewinn da. Geht diese "Equity Curve" dann auf 25% Minus, könnte man die Reißleine ziehen, alle Positionen verkaufen und für den Rest eines Jahres oder mindestens 1 Jahr in Festverzinsliche gehen. Erst danach darf man dann wieder ein Depot aufbauen.


    b) Man ist mit seinem Depot 25% im Plus gewesen, aufgrund aktueller Weltwirtschaftslage geht allerdings das Depot gefärhlich gegen 0 zurück. Ein Verkauf aller Positionen bei 0 wäre denkbar. Wiederum alternative Anlage.
    (Ich habe es mir zu eigen gemacht, beim Arbeiten (Traden) keine Position die schon 50% meines Profitzieles erreicht hatte, wieder in den Verlst laufen zu lassen. Es ist dann zwar ärgerlich, wenn man bei 0 wieder aussteigt, schlimmer ist es aber, eine Position zu haben, die mal 20% im Plus war und jetzt 20% im Minus ist.


    c) Das Depot ist 50% im Plus und man reagiert wiederum, wenn der Depotprofit sich auf 25% senkt.


    Ich habe bewußt jetzt erstmal andere Absicherungsmöglichkeiten außen vorgelassen. Wer sich über Steuerfristen retten will/muß kann natürlich solche Absicherungsstrategien mit entsprechenden Terminprodukten vornehmen.
    Ende letzten Jahres hatte ich es mir allerdings auch einfach gemacht und Dollaranlagen einfach verkauft anstatt zu hedgen. Naja, jedem wie es gefällt.


    Die Betrachtung des Depot als Ganzes ist m.E. genauso wichtig, wie eine Einzelbetrachtung der Depotwerte.


    Gruß


    PapaDola

  • Hallo PapaDola,


    was machen die Kiddies?


    Vielen Dank für die Links, werde ich mal genau anschauen.
    WHS ist Wittmer (Witwer) Handelssysteme. Kenne ich aus einigen Artikeln des Terminmarkt-Magazins.
    Ist reiner Option- und Futurestrader.


    Das scheint mir auch die Schwierigkeit in der Diskussion über Risikomanagement zu sein: kurz- und langfristige Strategien verlangen jeweils andere Vorgehensweisen.


    Gruss Shorty

  • Hier noch ein paar Links zum Thema:


    10 Punkte


    Wie lange hat man mit einem Handelssystem Erfolg ?


    Ein Buch, das mir sehr gut gefällt:
    van Tharp, Trade your way to financial freedom,
    http://images-eu.amazon.com/im…070647623.01.LZZZZZZZ.gif


    Ich weiß nicht, ob das hier die genaue Deutsche Übersetzung ist ? Clever traden mit System. Erfolgreich an der Börse mit Money Management und Risikokontrolle. (Finanzbuchverlag) http://images-eu.amazon.com/im…932114434.03.LZZZZZZZ.jpg


    Also, auf jeden Fall handelt das englischsprachige Buch ausführlich von der Bedeutung des Risk- und Moneymanagements und zwar nicht nur für Trader, sondern auch für langfristig orientierte Anleger. Van Tharp betrachtet das alles mehr von der psychologischen Seite her. Auf seiner Wegseite kann man sich für einen Testzeitraum ein interessantes Program laden und damit die Auswirkungen verschiedener Risikobereitschaft an einem Musterdepot ausprobieren. http://www.iitm.com/


    Hier noch ein Link zu einer kleinen Übersicht (die Firma kenne ich nicht)
    http://www.whs-gmbh.de/Ueberblick/Ueberblick.htm


    Und hier etwas für die, die tiefer in die Materie einsteigen wollen.
    http://www.rinasystems.com/
    unter Articles/Reviews gibt es sehr interessante Artikel zum Thema.


    Gruß


    PapaDola [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 31.08.01 um 13:36 von PapaDola geändert.)[/size]

  • Hallo Leute,


    ich hab hier einen Werbetext über das Buch von van Tharp gefunden.
    Wenn ich es nicht so gut fände, würde ich das Euch sonst ersparen.
    Das w.o.g. Buch scheint die deutsche Übersetzung zu sein.



    Van Tharp bringt auf den Punkt, was
    erfolgreiche Trader von heute wissen müssen.
    Der sachliche Stil und die fundierten Inhalte,
    machen es zu einem der besten Bücher zum
    Thema Trading, das es gibt."
    Tom Basso, Präsident von Trendstat Capital
    Management, Inc.
         "In diesem Buch erwarten Sie umsetzbare
         Ratschläge und interessante Ideen, wie Sie Ihr
         eigenes Trading System entwickeln können.
         Anregend und lesenswert!"
         Jack Schwager, Autor von Schwager on Futures


    "Das Buch zählt mit Sicherheit zu den besten
    Trading Büchern. Es ist flüssig geschrieben und
    ersetzt überzogene Wunschvorstellungen durch
    eine gezielte Erwartungshaltung und ein
    überzeugendes Money Management. Außerdem
    bringt der Autor nachvollziehbare Methoden mit
    klaren Einstiegstechniken zur Sprache. Ein
    großartiges Werk!"
    Rolf Sigrist, Präsident der Sigrist AG
         "Van Tharps neues Buch sprudelt förmlich über
         vor neuen Ideen und Ansätzen, wie man ein
         persönliches Trading-System entwickeln kann;
         es vermittelt Ihnen alle Prinzipien, die ein
         erfolgreicher Trader unbedingt kennen muss. Die
         Trading-Gemeinde ist Van Tharp für sein
         erhellendes Werk zu Dank verpflichtet."
         Edward Dobson, Präsident von Traders Press,
         Inc.


    Buchbeschreibung



       Der Inhalt


    Weltweit mühen sich Millionen Investoren täglich ab, den
    "Stein der Weisen" beim Anlegen zu finden. Die Liste
    möglicher Strategien und Ansätze ist endlos -
    Einstiegssignale mit hoher Wahrscheinlichkeit,
    Volatilitäts-Breakouts, komplexe Handelssysteme... und
    vieles mehr.
    Dr. Van Tharp räumt mit der Vorstellung einer einzigen
    narrensicheren Tradingmethode, die ohne jegliches
    Risiko riesige Profite beschert, gründlich auf.
    Es gibt keine universelle Tradingstrategie, die für alle
    Trader gleichermaßen funktioniert.
    Stattdessen zeigen die Recherchen von Dr. Van Tharp,
    dass es für jeden Trader ein individuelles Erfolgssystem
    gibt. Sobald Sie es erkannt haben, lässt es sich ganz
    leicht in den täglichen Handelsablauf integrieren!
    In seinem aktuellen Bestseller verdeutlicht Ihnen der
    weltbekannte Autor und Seminarleiter, wie das
    Wechselspiel zwischen dem Anlagestil eines Investors,
    seinen Zielen und seiner Persönlichkeit in Kombination
    mit einem sorgfältig abgestimmten Trading-System
    funktioniert. Somit ist der Weg frei, dauerhafte Gewinne
    beim Traden zu verbuchen!
       Vorwort
       I. Der wichtigste Faktor für Ihren Erfolg: Sie selbst!
       1. Die Legende vom Heiligen Gral
       2. Voreingenommenheit bei der Bewertung: Warum es fü die
       meisten so schwer ist, an der Börse Erfolg zu haben
       3. Die Zielsetzung
       II. Die Konzeptualisierung Ihres Systems
       4. Schritte zur Systementwicklung
       5. Die Auswahl eines funktionierenden Konzepts
       6. Die Gewinnerwartung und andere entscheidende Faktoren
       für den Tradingerfolg
       III. Verstehen Sie die wesentlichen Teile Ihres Systems
       7. Die Anwendung von Set-ups
       8. Der richtige Zeitpunkt (Market Timing)
       9. Wissen, wann man austeigen muss: Wie man sein Kapital
       schützt
      &nbsp

  • Hallo zusammen,


    sehr schöne Diskussion hier - endlich mal wieder ...


    kurz @ looser: nein, ich bin dir gar nicht böse, dass du den Kögel-Kauf als Beispiel für (unterlassenes aktives) Risk-Management nimmst. Die Kursentwicklung seit dem Kauf war lausig - keine Frage. Ich sitze incl. Spesen auf 12% Verlust. Auslöser für den Kursrutsch war vermutlich die Entscheidung / Vermutung, dass die Rendite gekürzt wird (von 0,38 € auf 0,25 €). Dein Tip: die Aktie bei Beginn des Kursrutsches verkaufen und tiefer wieder nachkaufen. Meine Frage dazu: was kostet es, sämtliche Depotwerte (mein Ziel: 50 Positionen) monatlich per SL abzusichern? (Das wären zusätzliche Gebühren von 12 x 50 = 600 SL´s.)
    Weiterer Punkt: Celanese ist am Freitag abgestürzt und unter meine mentale SL-Grenze gefallen. Müsste ich also eigentlich verkaufen. Gleichzeitig ist Celanese zum aktuellen Kurs nach meinen mechanischen Regeln (immer noch) ein Kaufkandidat. Also verkaufen und sofort wieder kaufen? Ist sich nicht einfach!
    Zurück zu Kögel: verkaufen und billiger kaufen tönt im Nachhinein gut, wenn man den Chartverlauf kennt. Was machst du, wenn du justament auf dem Tiefstpunkt verkaufst? (Ist mir kürlich bei meiner Staraktie Friedman (FRDM) so gegangen: schwache Quartalsergebnisse -> Kurseinbruch -> Verlust der Hälfte meines 100% Buch-Gewinnes -> SL und Verkauf mit 50% Gewinn -> Kurserholung fast auf das alte Niveau...).


    Ihr seht, ich stehe nach wie vor auf Kriegsfuss mit SL. Um mal eine etwas differenziertere Meinung zu SL abzugeben: ich denke, ob ein SL insgesamt sinnvoll ist, hängt letztlich von der Strategie ab. Wer mit hochriskanten Aktien operiert, die permanent absturzgefährdet sind, wird SL benötigen. Wer als Antizykliker Panik-Käufe tätigt (und damit in fallende Messer greift), wird auch SL benötigen. Wer (wie ich) seine Antizyklik eher mit vernachlässigten
    (DAQel würde sagen: "langweiligen") Aktien betreibt, kann vermutlich auf SL verzichten.


    Warum?? Ich beziehe meine "Weisheit" aus dem Buch von David Dreman (DD), das shorty (danke!) empfohlen hat (Contrarian Investment Strategies - The Next Generation, 1998). DD bringt hochinteressante Untersuchungen zum Thema Überraschung (earnings surprise usw.), die ich kurz zusammenfassen will, weil sie für das Thema Riskmanagement wichtig sind:
    1. Vorhersagen im Aktienbereich (Kurse, Gewinne, Branchenaussichten etc) sind extrem schwierig.
    2. Die Vorhersagen von Experten (Analysten) sind deshalb extrem unzuverlässig (DD bringt völlig desillusionierende Daten aus langfristigen Untersuchungen: wenn man eine 10%ige Abweichung bei der Gewinnprognose noch als OK akzeptiert, dann besteht nur eine Chance von 1:21, dass die nächsten 4 Quartalsergebnisse richtig prognostiziert sind. Bei einer Prognose-Anforderung von +/-5% liegt die Chance nur noch bei 1:130 !!! Mit anderen Worten: Überraschungen (nach oben oder unten) sind bei Gewinnprognosen eher die Regel als die Ausnahme.
    3. (...und jetzt kommt der springende Punkt): hoch bzw. niedrig bewertete Aktien reagieren diametral unterschiedlich auf Gewinnüberraschungen. Als hoch bewertet gelten bei DD Aktien mit hohem KGV, KBV oder KCV (= nach Analystenansicht Aktien mit "guten Aussichten", deshalb hoch bewertet), niedrig bewertet sind solche mit tiefem KGV, KBV oder KCV (nach Analystenansicht: Aktien mit "schlechten Aussichten", deshalb tief bewertet). Jetzt kommts: teuere Aktien reagieren kaum positiv auf positive Gewinnüberraschungen, aber mit drastischen Kurseinbrüchen auf negative Gewinnüberraschungen. Bei billigen Aktien ist es genau umgekehrt: kaum Reaktion auf (weitere) schlechte Meldungen, aber Kurssprünge im Fall von positiven Überraschungen.


    Alles schon mal gehört? Macht nichts - offenbar zieht kein Schwein daraus Konsequenzen, vor allem die Profis nicht.


    Um auf das Thema zurückzukommen: Der Kauf von niedrig bewerteten Aktien, die "aus der M

  • looser


    Hallo,


    nach allem was ich gelesen habe, ict es wohl eher schädlich, viele verschiedene Strategien gleichzeitig zu arbeiten. Der Erfolg stellt wich wohl am ehesten dann ein, wenn man eine Strategie konsequent umsetzt und die Antizyklische ist ja m.E. eine interessante und wirklich gut durchdachte Strategie mit guten Erfolgsaussichten. Wenn man allerdings neben einer antizyklischen Strategie zur Risikoglättung noch einen Großteil Anleihen hält, so kann man das als zwei Strategien mit zwei eigenen Erfolgskurven betrachten. Beide addiert ergeben dann eine geglättete Gesamtdepotkurve. (im Fall von Norbert wären das dann die beiden Strategien AZ und Fonds).


    Hinsichtlich entnommener Gewinne würde ich sagen, daß man in dem Fall nur die Zuwächse/Verluste betrachtet und das zugrundeliegende Kapital in der Kurve unberücksichtigt läßt. Allerdings muß ich zugeben, daß ich mir über diesen interessanten Aspekt auch noch keine tiefergehenden Gedanken gemacht habe.


    Gruß


    PapaDola