Hallo Leute,
ich würde gerne mit Euch über Riskmanagement und Moneymanagement diskuttieren. Fangen wir doch mal mit dem Management des Risikos an.
Hier eine kurze Einführung auf 2 Seiten. Finde ich ganz gut gemacht.
http://www.tradingexplorer.de/content/risk/index.php
Welches Risiko sind wir bereit, pro Position in einem antizyklischen Portfolio zu tragen und welches Gesamtrisiko ?
In dem Buch von Gallea wird ein Stop Loss von 25% pro Position empfohlen. Eine Position sollte dabei 3% des Depotvolumens nicht überschreiten.
So weit so gut. Da in diesem Fall ein Depot mindestens 100.000 DM umfassen sollte, wenn eine Position 3.000 DM ausmacht, ist das noch nicht jedermanns Sache. Was machen wir also mit kleineren Depots ? Wer 20.000 DM anlegt, kann ja wohl schlecht für 600 DM eine Position ordern... vollkommen unwirtschaftlich.
Also kommen wir bei kleineren Depots schon wieder zu einer ganz anderen Risikostruktur. Sind die 25% Stop Loss überhaupt sinnvoll ? Und wie reagieren wir, wenn das Depot im Ganzen 25% fällt ? Für Antizykliker undenkbar ?
Bei manchen Tradern ist es z.B. üblich, nach drei Verlusten hintereinander eine Auszeit für 5 Handelstage zu nehmen. Überschreitet man sein maximales Monatsrisiko, dann ist mit dem Handel für den restlichen Monat Schluß. Das hilft weiter, um in der Auszeit in Ruhe über gemachte Fehler nachzudenken und vor allem das Arbeitskapital zu schützen (bös gesagt hilft es, den "Tod" herauszuzögern). Nur, ließe sich so etwas auch auf Positiontrading, also das Halten der Aktien über einen längeren Zeitraum übertragen?
Dürfen wir getrost davon ausgehen, daß uns mit unserem antizyklischen Ansatz und der Risikostreuung (3%) nichts passieren kann ? Ist die Methode unfehlbar ?
Profis berücksichtigen in ihrem Riskmanagement auch den Extremfall. So ein Einbruch wie 87 kann sich durchaus wiederholen. Und es ist nicht ausgeschlossen, daß sich maue Börsenzeiten über längere Zeiträume ebenfalls wiederholen. Wir hatten von 1965 bis 1985 einen Seitwärtsmarkt, für den die Anleger viel Geduld brauchten. Denken wir an Japan heute, ein 18 Jahrestief spricht für sich.
Was machen wir mit unseren Depots, wenn also einige Positionen in Konkurs gingen, andere sich nicht wie erwartet entwickelten und unser Depot insgesamt 25% ins Minus läuft. Alles verkaufen und das Geld in festverzinsliche Papiere investieren ? Oder machen wir es uns einfach und begeben wir uns in eine der schlimmsten Anlegerfallen in die wir tappen können und zwar in die Hoffnung, das sture Festhalten an Verlustpositionen, weil wir uns in dem Fall nicht eingestehen wollen, daß wir Fehlentscheidungen trafen und Geld verwirtschaftet haben ?
Ich bin gespannt auf Eure Ansichten dazu.
Bis dann
PapaDola