• Das Hautproblem als Investor ist die Planbarkeit.


    Wie willst Du als Investor kalkulieren, wenn ständig an den Gesetzen geschraubt wird und wenn nun auch in Deutschland kein Bestandschutz mehr gilt.


    Die Leute die sich letztes Jahr eine Solaranlage aufs Dach geschraubt haben müssen nun nochmals nachrechnen, ob die Kalkulation noch aufgeht.


    Das dürfte einige vor einer Investition abschrecken. Dieser Hick-Hack ist das falsche Signal an die Bürger ...

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Unternehmen: Solarworld AG
    WKN: 510840, ISIN: DE0005108401


    Datum Name Insider Stellung Art Anzahl Kurs Volumen Erläuterung
    06.06.2012 Eifelstrom GmbH J K 45.000 1,00 64.350
    25.02.2011 Frank Asbeck V V SBE 55.000 0,00 0 Tausch von Solarparc Aktien in SolarWorld Aktien im Verhältnis 1:1 im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots
    25.02.2011 Eifelstrom GmbH J SBE 3.000.001 0,00 0 Tausch von Solarparc Aktien in SolarWorld Aktien im Verhältnis 1:1 im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots
    01.06.2010 SolarHolding Beteiligungsgesellschaft mbH J K 70.000 8,44 591.003
    21.05.2010 Claus Recktenwald AR V K 5.000 8,15 40.750
    13.03.2007 Eifelstrom GmbH J V 534.999 59,55 31.859.190
    14.12.2006 Eifelstrom GmbH J V 317.049 45,00 14.267.205
    14.12.2006 Frank Asbeck V K 317.049 45,00 14.267.205
    07.02.2006 Eifelstrom GmbH J K 125.000 205,00 25.625.000
    14.09.2005 SolarHolding Beteiligungsgesellschaft mbH J SBM 88.012 0,00 0 Tausch gegen 638.889 Aktien der Solarparc AG (ISIN DE000635253)
    14.09.2005 Eifelstrom GmbH J SBE 88.012 0,00 0 Tausch gegen 638.889 Aktien der Solarparc AG (ISIN DE000635253)
    20.06.2005 Philipp Koecke V F V 1.750 74,91 131.090
    04.05.2005 SolarHolding Beteiligungsgesellschaft mbH J V 249.500 105,00 26.197.500
    04.04.2005 SolarHolding Beteiligungsgesellschaft mbH J V 149.628 96,00 14.364.288
    23.12.2004 SolarHolding Beteiligungsgesellschaft mbH J V 135.000 62,15 8.390.250
    Stellung: 'V'=Vorstand, 'V V'=Vorstandsvorsitzender, 'V SV'=stellvertr. Vorstandsvorsitzender,
    'V F'=Finanzvorstand, 'AR'=Aufsichtsrat, 'AR V'=Aufsichtsratsvorsitzender,
    'AR SV'=stellvertr. Aufsichtsratsvorsitzender, 'U'=Unternehmen, 'S'=Sonstige,
    'S F'=Sonstige Führungskraft, 'J'=Juristische Person
    Art: 'K'=Kauf, 'V'=Verkauf, 'SBE'=sonst. bestandserhöhend, 'SBM'=sonst. bestandsmindernd
    Kurs, Volumen sind bei Geschäften vor dem 01.07.02 und bei Nichtangabe geschätzt


    eifelstrom gmbh gehört asbeck

  • Also, die energiemässige Rettung wird nicht durch hochsubventionierte private PV-Panels in Deutschland kommen. Insofern darf die Förderung dafür sofort auslaufen.


    Was dieser Strom gebracht hat, ist ein Preisverfall der mittäglichen Spitzenlast im Sommer. Mit dem Effekt, daß die von Oktober bis April und bei Bewölkung dafür trotzdem gebrauchten Kraftwerke und Speicher jetzt viel weniger einspielen übers Jahr und auch subventioniert werden müssen.


    Hier mal neueste Zahlen, wo man auch schön sieht, daß der schöne im Winter anfallende Windstrom ungefähr dem in diesem Zeitraum exportierten Überschuß entspricht - Preise stehen nicht dabei, damit keiner aufwacht ;-)


    http://www.ise.fraunhofer.de/d…-und-windenergie-2012.pdf


    In Grunde führt diese "Erneuerbaren"-Kiste bis jetzt nur dazu, daß die Kapazitäten doppelt hingestellt werden müssen und - sich beide nicht mehr rentieren. Konnte ja keiner voraussehen, daß Sonne und Wind nur Zufallsstrom liefern, während Grundlast gebraucht wird ...


    Hand aufs Herz, würdet ihr in eine Firma mit hohem Energiebedarf investieren, die sagt, wir stellen unsere Kraftwerke doppelt hin, einmal für Winter, einmal für Sommer?


    PV ab zehn Breitengrade weiter südlich ist was anderes, baut da aber komischerweise kaum einer. Die italienischen Hotels heizen ihr Duschwasser im Sommer schön mit französischem Atomstrom und blasen die Abwärme der Klimaanlagen nach draußen.


    Wichtig wäre, mal die Intelligenz zu "erneuern", auch im Bereich KWK könnten noch einige Schätze gehoben werden.


    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

    Einmal editiert, zuletzt von Lando ()


  • Das Problem sind generell Geschäftsmodelle die nur bei staatlichen Subventionen funktionieren.


    Hier hat man immer das Problem des "ordnungspolitischen" Eingriffs.


    Geschäftsmodelle die ohne Subventionen funktionieren sind langfristig meistens besser.


  • Naja... es geht mir nicht um ein Geschäftsmodell...


    Beim Bau einer PV-Anlage schliesst man ja indirekt einen Vertrag mit dem Staat ab. Und, dass dieser jetzt nachtäglich geändert wird, ist für mich unglaublich.


    Treffen tut es ja v.a. die, die relativ spät investiert haben. 1. war da die Rendite eh schon verhältnismässig klein und 2. haben die ja erst 1-2 Jahre von 25-30 Jahren ihre Rendite erhalten.


    Im Endeffekt zeigt das Verhalten das, was ich schon immer sagte: EE-Förderung ist 2. Soli Ost.

  • Ich störe mich auch - wie benny_m - an der faktisch rückwirkenden Änderung. Vertrauensbildend ist das nicht!


    Außerdem stört mich, dass ein Investor der gerade ein Vorhaben plant wiedermal nicht Bescheid weiß wie denn die neue Formel aussieht. Somit ist aktuell keine Investitionsrechnung möglich.


    P.S. Wenn es Herr Rösler und Co. um die kleinen Leute ginge könnte die Regierung einfach die Stromsteuer senken. Aber das wäre zu einfach.

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Zitat

    Original von Achtsamkeit
    Ich störe mich auch - wie benny_m - an der faktisch rückwirkenden Änderung. Vertrauensbildend ist das nicht!


    Außerdem stört mich, dass ein Investor der gerade ein Vorhaben plant wiedermal nicht Bescheid weiß wie denn die neue Formel aussieht. Somit ist aktuell keine Investitionsrechnung möglich.


    P.S. Wenn es Herr Rösler und Co. um die kleinen Leute ginge könnte die Regierung einfach die Stromsteuer senken. Aber das wäre zu einfach.


    Sie hätten einfach die Förderverträge in den Jahren begrenzen müssen. Warum hat man das nicht getan? Weil damals die EE-Branche der angebliche Zukunftsmotor von D. ;)


    Jetzt da quasi alle großen EE-Unternehmen in D pleite sind, da braucht man keine Rücksicht mehr nehmen.


    Dazu sind eben mal wieder Wahlen.


    Ich find es halt krass, dass manche Leute richtig Geld in die Hand genommen haben und eben auch mit dem Cashflow geplant haben. Was soll denn der Bauer tun, wenn er jetzt nur noch 20000 Euro pro Jahr Cash bekommt, anstatt 40000? Die Kohl fehlt im vllt für den neuen Traktor ;)


  • Ein Deckel wäre auch schlecht gewesen, das haben andere Länder versucht. Der Investor weiß bei einem Deckel nie, ob er noch dabei ist oder nicht.


    Ich denke das aktuelle EEG ist absolut ausreichend und auch für den Investor planbar, d.h. je höher die Zubauquote im vergangenen (Halb-)Jahr desto höher die Absenkung der Einspeisetarife für Neuanlagen. Mit anderen Worten man bräuchte nur diese Tabelle entsprechend justieren.


    Das Problem ist, dass die Politik hier zulange geschlafen und auf den starken Preisverfall bei PV zu spät reagiert hat. Dies hat die hohen Zubauraten in Deutschland geschaffen und auch die weltweiten Überkapazitäten. Die Hälfte des weltweiten Absatzes für PV war in den vergangenen Jahren Deutschland.

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  • Noch eine Randnotiz:


    Die Einspeisetarife für Offshore Wind sind 15-18 Cent pro kwh, dagegen bekommt Onshore Wind, z.B. in Bayern oder Baden-Württemberg nur ca. die Hälfte d.h. 9 Cent und das obwohl es dezentral ist und man sich die Leitungen von Nord nach Süd sparen kann.


    Würden die Einspeisevergütung für Binnenland Turbinen in Süddeutschland beispielsweise von 9 Cent auf 12 Cent erhöhen, wären auch viele dezentrale Standorte wirtschaftlich und man könnte sich die teuren Offshore Windanlagen und die Stromtrassen in den Süden sparen.


    Aber klar: Die dezentralen Anlagen werden von den Bürgern gebaut und die Offshore Anlagen von den Konzernen.

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  • warum soll deckelung ein problem sein?


    1. ich plane


    2. ich reiche antrag ein


    3. er wird genehmigt


    4. ich baue


    Und wenn ich halt nichts mehr bekommen, dann habe ich Pech gehabt oder kann einen fürs nächste Jahr stellen.


  • Für eine bereits gebaute Anlage kann im nächsten Jahr kein Antrag mehr gestellt werden. Falls der Deckel also zum Zeitpunkt der Genehmigung ausgeschöpft ist musst Du Deine Planung stoppen und bleibst auf den Vorleistungen sitzen. Bei Windkraftprojekten können die Vorleistungen 6-stellig sein.

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  • Die Einspeisevergütung für Strom aus Wasserkraft ist nochmals geringer als die für Strom aus Windkraft (angeblich in Hessen nur 0,07 EUR/kWh). Meiner Ansicht nach sollte sämtlicher eneuerbarer Strom gleich bezahlt werden.


    Mit der schlechten Planbarkeit von staatlicher Förderung gehe ich d'accord; das war auch der Grund, warum ich mir keine Solaranlage aufs Dach habe bauen lassen. (Spätestens wenn der Staat kein Geld mehr hat, gibt's auch keine Einspeisevergütung mehr.)

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Zitat

    Original von Achtsamkeit


    Für eine bereits gebaute Anlage kann im nächsten Jahr kein Antrag mehr gestellt werden. Falls der Deckel also zum Zeitpunkt der Genehmigung ausgeschöpft ist musst Du Deine Planung stoppen und bleibst auf den Vorleistungen sitzen. Bei Windkraftprojekten können die Vorleistungen 6-stellig sein.


    Ich habe nur gesagt wie man es machen könnte...


    Vorleistungen sind m.M. nach Geschäftsrisiko.


    Und ich sprach ja von PV-Anlagen ;)


    M.E. ist es halt mehr als krass Verträge zu brechen. Zumal man ja nicht mal die Eier hat, es dann auch direkt zu tun. Sondern eben mit ner Zusatzbelastung.


    Defacto haben sie keinen Plan mehr. KKW werden ohne Grund panisch abgeschaltet. Windenergie muss mangels Stromleitungen nach Polen verschenkt werden. Der kostenneutrale Atomaustieg ist sauteuer. Und die EE-Produkte made in germany sind auf dem Weltmarkt zu teuer. Es gibt nur Verlierer: Versorger am Arsch, EE-Pleite, PV-Anlagen-Besitzer erheblich geschädigt, Strom teurer geworden, usw. usf...

  • benny_m


    Ok, verstehe. Wie man es machen könnte.
    Meine Aussagen waren eher in Richtung wie Deckel bislang implementiert wurden (z.B. Spanien).
    Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Investitionsbereitschaft und somit der Zubau in Deckel-Ländern geringer als in EEG-Ländern ist.


    Insgesamt finde ich das EEG eines der besten Gesetze in Deutschland. Leider wurde es in den letzten Jahren nicht rechtzeitig angepasst bzw. weiterentwickelt.


    Auch wenn es für die Bürger in Deutschland teuer war und ist. Immerhin hat es dazu geführt, dass bedeutende Erneuerbare Energien den Durchbruch geschafft haben und nun bereits in vielen Ländern wettbewerbsfähig sind, insbesondere dann wenn man die Subventionen für Kohle und Atom streichen und die Versorger für Ihre Umweltschäden in Haftung nehmen würde.

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    Einmal editiert, zuletzt von Achtsamkeit ()

  • Die Förderdauer ist übrigens nur 20-21 Jahre. Ob man danach noch etwas privat mit den EVU heraushandeln kann, weiß man noch nicht und es dürfte so niedrig sein, daß es für die Investitionsrechnung keine Rolle spielt.
    Man schließt als PV-Betreiber keinen Vertrag mit dem Staat ab, und auch das Geld kommt nicht vom Staat, sondern von euch allen, via EEG-Umlage. Auch die Pleite des EVU wäre somit höchstens ein temporärer Ausfall, da wohl der Nachfolge-Netzbetreiber dann die Zahlung übernehmen würde. Das einzige echte Risiko ist das der Teuerung, wie bei jeder festverzinslichen Anlage.


    Es gab zwischenzeitlich m.E. eine deutliche Überförderung, deshalb habe ich selbst auch in eine PV-Anlage investiert. Vermutlich hätte man mit viel weniger PV-Anlagen die technologische Entwicklung (und das war ja das eigentliche Ziel) ebenso vorantreiben können.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat

    das Geld kommt nicht vom Staat, sondern von euch allen


    Achso, doch nicht von Papa Staat, LOL.


    Ich dachte, der Staat, das sind wir alle. ;)

    Gold functions like the sun, with all currencies as planets orbiting around it, with only the sun in fixed position (Zijstra)

  • Es ging hier darum, ob eine Staatspleite ein Risiko für PV-Anlagenbetreiber darstellt (wie cktest meinte). Ich meine nein, weil das keine Forderung gegenüber dem Fiskus ist.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat

    Original von provinzler
    wenn eins der größeren Euroländer (D,F,I) pleite geht, ist der Euro wohl am Ende...
    Beides, Staatsanleihen (also Forderungen gegen den Fiskus) und Währung sind letztlich nur gedeckt durch das Vertrauen in die Politiker...


    Angenommen, Frankreich ist in Schwierigkeiten, und sie muessen einen Schuldenschnitt verhandeln. Sagen wir 30% auf den Nennwert aller franzoesischen Staatsanleihen.


    Wieos waere dann Deiner Meinung nach der Euro am Ende?


    Balkenchart