Welcher Online-Broker?

  • Ja, ich habe neben Comdirect auch ein Depot bei der DKB.


    Die Oberfläche ist erfreulich spartanisch und läuft z.B. auch auf dem Handy schön schnell.
    Die Kostenstruktur und Service (hatte zB mal Probleme mit einem Lagerstellenwechsel) dort sind auch gut, nur bei Auslandsbörsen langt DKB unverschämt zu und es ist komplizierter im Ausland zu handeln, daher brauch man ggf. ein zweites Depot.


    Was bei DKB nicht taugt, sind Charts, das kann die Comdirect (noch) besser.
    Diese brutalen neon-grünen Charts die sie mal für ne Woche hatten wurden ja zum Glück nach einem wahren Shitstorm wieder durch die alten grünen ersetzt.
    So oder so gehört der verantwortliche Webdesigner von Comdirect gefeuert.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh



  • Also gemäß Comdirect ist mein Anlageverhalten sehr aggressiv, bei der
    Einzelübersicht ist allerdings nur die Vola bei Dom Security angegeben.
    Das ist dann die Gesamtvola, sehr risikoreich, da die Aktie halt deutlich gestiegen ist. Ich bin begeistert :-(

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Comdirect: Den neuen Balken über der Tabelle finde ich gut - gibt einen visuellen Eindruck der Proportionen der größten Werte im Depot. Die rot/grün Farbgebung finde ich praktisch: Rot heißt "Kaufempfehlung". Grün heißt "Verkaufsempfehlung".


    DKB: Das Adjektiv "spartanisch" ist zutreffend.


    Sutje : Ich bin auch sehr aggressiv; alle Anleihen und Aktien sind in der Risikoanalyse mit k.A. gelistet - außer Marine Harvest, eher ein Langweiler im Depot.

    Einmal editiert, zuletzt von monopole ()

  • Hat hier jemand Erfahrungen mit Lynx und Degiro gesammelt? Welche Vor- und Nachteile haben zw. hatten diese Broker in der Praxis, worauf sollte man achtgeben?


    Ich bin auch auf der Suche nach einem neuen Depotkonto. Meine Prioritätenliste enthält:
    - Handel von Aktien (kaum Anleihen, Optionen, ETFs, Fonds, Zertifikate oder ähnliches)
    - Handel in ganz Europa, Interesse an zahlreichen europäischen Börsenplätzen zu attraktiven Preisen
    - Seltene Transaktionen, so dass die Massenrabatte für mich nicht interessant sind
    - Wenig Bedarf an Zusatzservices wie z.B. dem Besuch von Hauptversammlungen


    Die attraktivsten Konditionen fand ich dafür per Onlinesuche bei Lynx und bei Degiro:


    Lynx:
    Deutschland: Xetra: 5,80€ / 0,14%
    Frankfurt: 5,80€ / 0,14% + "Spezialistengebühren"(ich tippe auf 1€ pro Order)
    Stuttgart: 10,00€
    Restlicher Euroraum (Österreich, Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien, Spanien, Portugal): 5,80€/0,14%
    Schweiz: 15 CHF / 0,15%
    UK: ab 10 GBP / 0,10%
    Schweden: 89 SEK / 0,10%
    Norwegen: 89 NOK / 0,10%
    USA: 5 USD / 0,01 USD/Aktie
    Canada: 5 CAD / 0,02 CAD/Aktie
    - Grundgebühr und Dividendenauszahlung kostenlos.
    - Teilausführungen am gleichen Tag werden nicht mehrfach berechnet.

    Nachteile / Störfaktoren:
    1. Finnland, Griechenland sowie Osteuropa fehlt
    2. Es gibt zwar keine Mindesteinlage, aber zur Depoteröffnung/Freischaltung muss man 4.000€ auf das Depot eingezahlt haben (kann dann wieder herunter)


    Degiro hat sogar noch einmal deutlich attraktivere Konditionen sowie mehr Börsenplätze:
    Deutschland: Xetra: 2,00 € / 0,008%
    Frankfurt: 7,50€ + 0,08%
    Restliches Europa (Österreich, Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien, Spanien,
    Portugal, Finnland, Schweiz, Norwegen, UK, Schweden): 4,00€/0,04%

    USA: 0,50 USD / 0,004 USD/Aktie
    Canada: 2 CAD / 0,01 CAD/Aktie

    Zusätzlich zu Lynx (neben Finnland):
    Polen: 5,00€ + 0,15%
    Griechenland, Tschechien, Ungarn: 10€ + 0,15%
    Türkei (!!!) ebenfalls 10€ + 0,15%
    Teilausführungen am gleichen Tag kosten laut diverser Test nicht extra, auf der Degiro-Homepage fand ich dazu nichts.

    Nachteile:
    - Degiro verleiht die Aktie auch Shortern -> Risiko, falls diese sich verzocken.
    - Zusätzliche Wünsche kosten teilweise ordentlich Geld, beispielsweise 100€+Aufwand für Anmeldung für Hauptversammlung.
    - Der erste Handel pro Jahr an einer ausländischen Börse kostet 2,50€ extra, Degiro nennt das "Einrichtung von Handelsmodalitäten"

  • Schau Dir mal Interactive Brokers an. Lynx ist meines Wissens ein Ableger davon, liefert offenbar weniger, dafür aber zu höheren Preisen.

  • Bei IB entfällt die monatliche Gebühr von 10 USD, wenn Du dort mehr als 100k liegen hast.
    "Konten mit einem Nettoliquidierungswert von ≥100,000USD (oder einem äquivalenten Betrag in einer anderen Währung)"

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Lynx ist ein Feeder/Introducing Broker für Interactive Brokers.


    IB ist der Goldstandard der Branche - das kann man getrost so sagen. Bei Lynx zahlst Du etwas mehr, bekommst aber eine deutsche Hotline dafür. Nachteil ist, dass man eine extra Steuererklärung machen muss...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Danke schon einmal für alle Antworten!


    100.000$ sind mir (leider) zu viel.
    IB scheint die sehr Wohlhabenden sowie die Trader anzupeilen - zu beiden Zielgruppen passe ich nicht.
    Zudem habe ich mittlerweile erfahren, dass Lynx (und damit auch IB) in Oslo keine Aktien handelt, sondern nur ETFs und CFDs. Bei meinem Interese für Firmen mit Hauptbörse Oslo (DNO, SalMar, TGS Nopec, Avance Gas und ehedem mehr als 5 weitere Firmen...) ist das ein starkes Manko. Mit Polen, Ungarn, Tschechei (und Türkei?) hat Degiro noch einige weitere europäische Börsenplätzen mehr als IB oder Lynx, so dass ich immer stärker zu Degiro neige.


    Gewisse Probleme mit der Steuererklärung erwarte ich eigentlich bei allen ausländischen Brokern, ob Degiro, IB oder Saxobank. Bei Nordnet lief das auch etwas anders, aber das hatte ich eigentlich gut in Erinnerung, so dass ich mich darauf wieder einlassen würde.



  • Nachteile:
    - Degiro verleiht die Aktie auch Shortern -> Risiko, falls diese sich verzocken.
    - Zusätzliche Wünsche kosten teilweise ordentlich Geld, beispielsweise 100€+Aufwand für Anmeldung für Hauptversammlung.
    - Der erste Handel pro Jahr an einer ausländischen Börse kostet 2,50€ extra, Degiro nennt das "Einrichtung von Handelsmodalitäten"


    Sind alles kein wirklichen Nachteile.
    1.) Kannst du dich so weit ich es verstanden habe, für ein geringfügig anderes Gebührenmodell entscheiden, bei denen es keine Wertpapierleihe gibt.
    2.)Ist eine Gebühr, die nur Vollidioten bezahlen, oder Leute denen 100€ egal sind.
    3.)2,5€ tsssssssss, dauert sehr sehr lange bis sich die 2,5€ zu einem nennenswerten Betrag (z.B. 100€) addiert haben


    Wirklich irritierend finde ich anderes bei DeGiro.
    -Sofortüberweisung. Soweit ich es Verstand bezahlt Degiro für jede Sofortübeweisung an Degiro 0,9% an die Sofort GmbH.
    Ich verstehe nicht wie Degiro die 0,9% je wieder zurückverdienen will????????????????
    -Konto/Depoteröffnung: Es wird rein gar nichts zur Adressbestätigung verlangt. Kein PostIdentverfahren, kein Scan von Ausweis, Dokumenten, oder sonstigen. Ich könnte ein Konto eröffnen und sagen ich wohne in der Bullerbüstrasse 9999999999 in ouagadougou, Burkina Faso, und Degiro akzeptiert das ganze, und ich kann dann sofort darauf loshandeln. Ich finde das ganze sehr irritierend.

  • Es gibt seit einigen Jahren eine EU-Richtlinie, die Kontoeröffnungen vereinfacht und damit Post-Ident-Verfahren überflüssig macht. Durch die Erstüberweisung von deinem Referenzkonto kann Degiro deine Adresse ermitteln.


    Bin seit zwei Jahren dort zufriedener Kunde und nutze das "Custody"-Profil, wo Lehrverkäufe und Verleihen von Aktien nicht möglich sein soll (getrennte Verwahrung zu dem "Active/Trader"-Profil).


    Zu beachten: Einlagen sind nur EUR 20.000-, über niederländische Einlagensicherung garantiert.
    Weitere Infos zu Degiro weiter hinten hier im Thread.

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)


  • 2.)Ist eine Gebühr, die nur Vollidioten bezahlen, oder Leute denen 100€ egal sind.


    Und wie soll man dann seine Interessen auf einer HV vertreten?
    Manchmal ist die Anmeldung auch absolute Pflicht, z.B. um eine Abfindung zu bekommen (Umwandlungsbeschluss) oder bei Nachzahlungen im Spruchverfahren berücksichtigt zu werden - hier ist oftmals ein Widerspruch zur notariellen Niederschrift erforderlich.
    100 EUR für eine HV-Anmeldung finde ich einfach nur dreist. Ähnlich wie die prohibitiven Gebühren für Depotbestätigungen zur Quellensteuer-Rückholung.

  • Keine Frage, kein Broker erfüllt alle Wünsche. Darum habe ich ja meine Prioritäten oben aufgeführt.
    - HV-Besuch: War ich eh noch nie, bin eher der "Armchair-Investor". Wäre zudem eh nur etwas für deutsche Aktien, während ich hier europäische Börsenplätze suche.
    - Spruchverfahren, Abfindungen...: Hatte ich noch nie, diese Nische versuche ich aktiv auch zu meiden. Wenn schon, dann via Beteiligung bei Sparta oder so, als Depotdiversifizierung.
    Aber klar, die 100 Euro sind dreist.

  • IB scheint die sehr Wohlhabenden sowie die Trader anzupeilen - zu beiden Zielgruppen passe ich nicht.
    Zudem habe ich mittlerweile erfahren, dass Lynx (und damit auch IB) in Oslo keine Aktien handelt, sondern nur ETFs und CFDs. Bei meinem Interese für Firmen mit Hauptbörse Oslo (DNO, SalMar, TGS Nopec, Avance Gas und ehedem mehr als 5 weitere Firmen...) ist das ein starkes Manko. Mit Polen, Ungarn, Tschechei (und Türkei?) hat Degiro noch einige weitere europäische Börsenplätzen mehr als IB oder Lynx, so dass ich immer stärker zu Degiro neige.

    In welchen Ländern der Welt zählt man mit 10.000 $ zu den Wohlhabenden?


    Tatsächlich sind die Gebühren bei IB, vor allem beim Handel mit amerikanischen Aktien, derart niedrig, dass man sich auch mit 10.000$ ein relativ diversifiziertes Portfolio zusammenstellen kann, ohne von den Gebühren aufgefressen zu werden. Und 120$ Gebühren pro Jahr auf 10.000$ macht 1,2%. Das sind Gebühren in einer Größenordnung, wie sie ein gewöhnlicher Aktienfonds auch verlangt.


    IB handelt nicht in Oslo, aber an der Nasdaq Nordic. Der Umsatz dort ist in den norwegischen Aktien zum Teil recht dünn. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass dort abgegebene Limitorders zu den jeweils in Oslo aktuellen Geld- und Briefkursen zeitnah und vollständig ausgeführt werden. Kein dreister Aufschlag auf den Spread, wie es ihn standardmäßig in Stuttgart oder in Frankfurt bei den dort gelisteten norwegischen Aktien gibt.

  • Und wie soll man dann seine Interessen auf einer HV vertreten?
    Manchmal ist die Anmeldung auch absolute Pflicht, z.B. um eine Abfindung zu bekommen (Umwandlungsbeschluss) oder bei Nachzahlungen im Spruchverfahren berücksichtigt zu werden - hier ist oftmals ein Widerspruch zur notariellen Niederschrift erforderlich.
    100 EUR für eine HV-Anmeldung finde ich einfach nur dreist.


    Ich war auch schon auf einigen HVs aber noch nie um "meine Interessen" zu vertreten, sondern immer nur um mein Informationsbedürfniss zu stillen. Und zum Info-Bedürfniss stillen reicht eine Aktie bei einer anderen Bank bei der die Bestellung kostenlos ist. Selbst wenn mal der für mich sehr seltene Fall, und für die meistenen anderen Aktionäre noch viel seltenere Fall eintreten sollte, und man auf eine HV sein Interessen vertreten sollte, dann kostet der Wertpapierübertragung weg von Degiro 10€.

  • Vielleicht auch ganz interessant:


    Bei Sbroker ist die Silver Chef Dividende schon am Do. eingegangen, bei Consors tut sich noch gar nichts.

  • Ich hatte gerade ein Telefonat mit der Comdirect-Bank. Es ging darum, warum ein Kaufauftrag and der London Stock Exchange nicht ausgeführt wurde, obwohl im Internet an der Börse niedrigere Kurse angezeigt wurden.
    Nachdem ich 8 min in der Warteschleife hing, man mir mittelte, dass keine entsprechenden Kurse gefunden wurden und man mich in die Fachabteilung durchstellen würde und ich wieder 10 min wartete, sagte mir die Dame am Telefon, dass es dort keine Kurse gab. Als ich Ihr von der LSE-Homepage Zeiten und Kurse nannte, fragte sie mich wie ich dahin gekommen sei, sie hätte ja auch die Internetadresse der LSE aufgerufen und dann die WERTPAPIERKENNNUMMER eingegeben (nein, nicht die ISIN - was denkt ihr denn....)
    :-(:-(

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • @Sutje
    Ich hatte an der LSE auch schon mal so einen Fall (AIM market). Broker war www.broker-port.de (biw bank). Dort werden die Orders via UBS an die LSE gerouted.
    Ein Problem war, dass die Order-Eingabe-Maske beim Limit 4 Stellen nach dem Komma vor sah die ich auch benutzte.


    Jetzt habe ich den Fall nochmals genau nachgelesen:
    Ich hatte ein Kauf-Auftrag für 10.000 Stück zu 0,5610 Pfund. Davon wurde nun 1.355 Stück für 0,5600 gekauft obwohl insgesamt 17.544 Stück für 0,5600 gehandelt wurden. Mein Frage war deshalb warum nicht meine komplette Kauforder bedient wurde, da ich doch 0,0010 mehr geboten hatte?
    Die Antwort war die Tick Size von 0,0025 Pfund, d.h. meine Order wurde auf 0,5600 abgerundet und dort lagen zeitlich schon andere Order vor mir.

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

    2 Mal editiert, zuletzt von Achtsamkeit ()

  • Naja die AIM ist aber auch die Ukraine der Corporate Governance.


    War mir vorher auch nicht klar - aber ein Makler muss Dich dort nicht bedienen.
    Sprich, dass jeman anderes zu einem besseren Preis ausgeführt wird obwohl es Limit-Orders gibt ist ziemlich normal.
    Ich persönlich rechne bei Unternehmen die dort gelistet sind immer mit +/- 10% Spread und Verarschung...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman