Private Altersvorsorge

  • Hallo!


    Da ab dem 1.1.05 das neue Alterseinkünftegesetz greift und damit private Renten-Versicherungsverträge deutlich schlechter gestellt sind, überlege ich, noch eine Versicherung abzuschließen. Ich nehme an, dass ich hier nicht der einzige bin, der sich um seine Absicherung im Alter Gedanken macht. Deshalb meine Fragen:


    Wer plant sich im Alter wie abzusichern - gesetzlich, betrieblich, privat, Riester?


    Welche Versicherungsunternehmen / Alternativen könnt ihr empfehlen bzw. nicht empfehlen?


    Da die Steuerfreiheit in weniger als 2 Monaten kippt und im Forum noch nichts hierzu zu finden ist, sollten wir doch lieber schnell anfangen, darüber zu diskutieren???


    Skinny


    Ein paar Infos gibts hier: http://www.ruv.de/index.htm?ur…vorsorge/0_dieuhrluft.htm

  • Warum soll ich anderen etwas bezahlen, wenn ich die Sache selbst besser hinbekomme?
    Mag sein, dass ich bei der Abschaffung von Spekulationsfristen in die Riesterröhre schaue, aber für den Moment sehe ich nicht ein, die Altersvorsorge schlecht gemanagt anderen für teuer Geld zu überlassen.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Für mich die Argumente:


    a) zukünftig verschärfte Besteuerungen sind ein bedrohlicher Risikofaktor wenn ich alles selbst manage
    b) vertraglich fixierte Versicherung schirmt mich selbt vor dem verfrühten Zugriff ab und gewährleistet einen monatlich festgelegten Ansparbeitrag, wodurch ich letztendlich auch wirklich eine Rente habe ;-)
    c) durch die flexible Auswahl von Fonds kann ich die Anlagepolitik selbst maßgeblich beeinflussen
    d) im Notfall kann ich über das Geld dennoch verfügen



    Hier noch ein paar weitere Quellen zum Thema:


    http://www.faz.net/s/Rub76BA63…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    http://www.merkur.de/aktuell/mp/mp_043704.html


    http://www.verbrauchernews.de/artikel/0000017508.html

  • Skinny,
    mit einem ganz normalen Fondssparplan kannst Du das gleiche Ergebnis erzielen.


    Benötigt nur etwas Selbstdisziplin.


    Kleiner Tipp: Lege Dir für das langfristige Vermögen ein eigenes Depot bei einer seperaten Bank an, überweise per Dauerauftrag von Deinem Konto einen festen Betrag und definiere den Notfall vorher !!!


    Im Zweifel dann lieber einen Lombardkredit aufnehmen, als das Depot auflösen. Zinsen kannst Du dann von den Erträgen absetzen.


    Dann fährst Du auf jeden Fall besser, schon alleine durch die wegfallenden Vertriebskosten bist Du da automatisch 10% vorne.


    MMI

  • Moin, moin,


    value : Volle Zustimmung


    Skinny : Indirekt hatten wir schon einige Diskussionen zum Thema. Willy Beobachter setzt auf einen Totalzusammenbruch (ganz fremd ist diese Ansicht anderen auch nicht) und kann deshalb keine Peseten irgendwo investieren, ein paar haben abgezahlte Häuschen oder Grundstücke mit Selbstversorgung, wieder andere horten Goldtaler. Oder halt Silber.


    Mach' selbst was; ist i.A. effektiver als Beraters zu bezahlen.


    Nic

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Hinzu kommt, daß das ersparte Vermögen auf jeden Fall in der Familie verbleibt, auch wenn ich selbst nicht mehr in der Lage sein sollte, es auszugeben (wg. Unfall, Krankheit o.ä.), was bei Riester & Co. ja nur eingeschränkt bis gar nicht der Fall ist. Hinzu kommt, daß Dir für die diversen staatlichen Geschichten zwar jetzt Steuerfreiheit versprochen worden ist; darauf würde ich mich aber nicht verlassen, wenn die Finanzlage des Staates noch kritischer wird.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Skinny, also das Prinzip: "schutz vor Dir selbst" --> das ist schon ein komischer Vorteil. Reiß Dich zusammen, machs
    wie memyselfandi007 falls Du gar nicht damit klar kommst.
    Im allgemeinen hast Du bei Rentenvorsorgesparformen
    2 schlimme Nachteile: Du kommst nicht ran (siehe oben), und Du bist der Willkür für spätere Besteuereungs-Gesetze ausgeliefert.
    Es ist auch nur logisch, dass die Manager dein Geld auch nur für Dich anlegen können. Obendrein mußt Du aber deren Aufwand bezahlen.
    Bei einem regelmäßigen Sparplan sind die Transaktionskosten auch nicht unerheblich. Besser wäre es da freilich, erst mal eine gewisse Summe anzusparen und dann mit EINER Transaktion eine Order aufzugeben.


    Im Prinzip ist das Geschäft der Verögensverwalter genau wie die Versicherer nur allzuoft ein Geschäft mit der Angst.
    Man verkauft Dir nicht eine gute Anlage, sondern nur ein gutes Gefühl. Motto: "Überlassen sie das den Professionellen".

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Ich kann mich auch den vorrednern nur anschließen.


    Vielleicht noch wichtig: auf den Mix achten. Also nicht alles in einen (Aktien)Fond bzw. eine einzige Anlageform stecken.


    Gruß Sam

  • Danke für eure zahlreichen Antworten. Wenn so große Einigkeit über Versicherungsverträge herrscht, dann werde ich ebenfalls keinen abschließen und weiterhin alles privat managen!

  • Hi @ all,


    auch ich überlege mir gerade, mir noch in 2004 eine steuerfreie Altersvorsorge zuzulegen.


    Von Kapitallebensversicherungen wurde mir schon von einigen Seiten abgeraten. Außerdem selbst nachvollziehbar: Zu teuer, zu wenig Rendite, intransparent, ...


    Dann gibt es da noch die fondsgebundene Lebensversicherung (FLV). Ich habe diese mal mit einem privaten Fondssparplan (FSP) verglichen.


    1) Besteuerung


    FLV: Garantiert steuerfrei nach 12 Jahren. ("Garantiert" ist so ein Wort... Bei staatlicher Begehrlichkeit ließe sich zumindest auf Bestandsschutz pochen.)


    FSP: z.Zt. sind Kurzgewinn nach 1 Jahr steuerfrei. Ob dies in 30 oder 35 Jahren noch der Fall sein wird, kann angezweifelt werden.


    1:0


    2) Flexibilität


    FLV: Wenig. Bei manchen Anbietern gibt es Beitragspausen und Eigendarlehen vom angesparten Vermögen. Bin mir nicht ganz sicher, ob man das Laufzeitende auch vorverlegen kann. Wenn, dann jedenfalls nur mit hohen Stornogebühren! Die FLV ist also nur sinnvoll, wenn die Beitragssumme von Anfang bis Ende durchgehalten werden kann.


    FSP: Es kann jederzeit eine Beitragspause eingelegt oder die gesparte Summe aufgelöst werden. (Was jedoch nicht Sinn und Zweck eine Altersvorsorge wäre...)


    1:1


    3) Gebühren


    FLV: Gute Anbieter verlangen auf 40 Jahre umgerechnet eine Gebühr von durchschnittlich ca. 5 % auf die laufenden Beiträge. (z.B. Skandia: 1. Jahr 70 %, 2. Jahr 30 %, 3. - Schlussjahr 2,5 %) Schmerzlich ist, dass gerade die Anfangsjahre stark belastet sind, die über die ganze Laufzeit einen hübschen Zinseszinseffekt gehabt hätten.
    Darin enthalten sind die Ausgabeaufschläge etc. Man kann beliebig oft "Shiften" und "Swichen", d.h. den Fonds wechseln, was v.a. wichtig ist, wenn man mit zunehmendem Alter "seine Schäfchen ins trockene" bringt.


    FSP: Weiß ich nicht genau. Ich denke mal, die üblichen Ausgabeaufschläge (außer der Fonds ist börsennotiert), Ordergebühren, Depotgebühren. Beim Umschichten jedes Mal der AA aufs neue, versteht sich.


    2:2


    4) Vererbbarkeit


    FLV:


    a) Vor Laufzeitende (Ende der Einzahlungsphase) bei frühzeitigem Tod des Versicherungsnehmers = VN)


    Mind. 60 % (mehr kostet auch mehr Gebühr) DER BEITRAGSSUMME (die über die gesamte Laufzeit eingezahlt worden wäre) bekommen die Angehörigen. Das kann bei sehr frühzeitigem Tod sogar ein "Gewinngeschaft" sein ;-)


    b) Nach Laufzeitende (in der Auszahlungsphase)


    Fondspolice voll vererbbar, angeblich sogar recht steuergünstig.


    FSP: Ganz normal vererbbar.


    2:3


    5) Fondsauswahl


    FLV: Begrenzt. Die Spitzenfonds sind meist vertreten, ausgefallenere Emerging Market Fonds sucht man vergeblich. Auch Indexfonds, die ich persönlich bevorzugen würde, habe ich nicht gefunden. (value btaucht sich darüber natürlich nicht den Kopf zu zerbrechen...)


    FSP: Unbegrenzt. (Was halt in D zugelassen ist.)


    2:3,5 Endergebnis.



    Ich persönlich werde mich wahrscheinlich trotzdem noch schnell eine FLV zulegen, als ein Baustein der Altersvorsorge.


    Empfohlen bekommen habe ich die Aspecta (schon ab 25 ¤ monatlich) und die Skandia (50 ¤). Hat jemand schon Erfahrung mit diesen Unternehmen gemacht bzw. was gehört?


    Schönen Gruß,


    Contra

  • Moin, moin Contra,


    Skandia ist sehr interessant; aber in meinen Augen nicht als Versicherungsgeber für mich, sondern als antizyklische Anlage. Wenn Du im Netz schnökerst, findest Du mehrererere Infos, warums momentan abwärts gegangen ist. Da ich den Versicherungsbestand aber für recht gesund halte, warte ich weiter auf einen Anstieg (bin zu früh rein).


    Das ist auch eine gzte Altersversorgung.


    Nic

  • Ich finde unter bestimmten Umständen eine Kapitallebensversicherung weiterhin interessant, nämlich dann
    - wenn man was festverzinsliches will (und zwar langfristig)
    - den Freibetrag bei den Einkünften aus Kapitalvermögen ausschöpft
    - (und verstärkend) wenn man an mittelfristig steigende Zinsen glaubt
    - und nicht an eine niedrigprozentige Abgeltungssteuer in naher Zukunft glaubt


    Unter diesen Bedingungen ist das Steuerersparnis meines Erachtens höher als die Kosten der Versicherung


    Grüsse
    skeptiker

  • Zitat

    - wenn man was festverzinsliches will (und zwar langfristig)
    - (und verstärkend) wenn man an mittelfristig steigende Zinsen glaubt


    Dann würde ich sagen du bist Masochist.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • skeptiker,


    bei diesem Szenario solltest Du besser Aktien von Lebensversicherern kaufen und nicht Lebensversicherungen.




    MMI