Börsengurus, Dummschwätzer oder Verbrecher ??

  • Eine Hitliste vergangener, aktueller und zukünftiger sog. Börsengurus, Beiträge jederzeit willkommen !!!



    Ein erster Anwärter (gesehen gestern in 3 SAT):


    1. Alfredo Cutti, Originalzitat von der Homepage:


    "ist der führende Experte in Europa für Börsenstrategien und Börsenseminare. Seit 1995 beschäftigt er sich äußerst intensiv mit der Börse und hat dabei Spezialstrategien und eine eigene Börsensoftware entwickelt, mit denen man hohe Gewinne erzielen kann, unabhängig davon, ob Aktien steigen oder fallen."


    Alles weitere unter http://www.aktienpower.com/



    Mahlzeit.


    MMI

    2 Mal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Nächster Kandidat:


    2. Christian Baha (Quadriga Superfund)


    von der Homepage:


    "Christian Baha begann 1991 seine Laufbahn in Österreich mit der Entwicklung einer Software zur technischen Analyse von Finanzdaten. Diese Software war 1994 die Basis für Österreichs ersten Discount Broker. 1995 gründete Christian Baha die Superfund Investmentgruppe, die auf Futures Fonds spezialisiert ist und mittlerweile über Niederlassungen und Vertriebsstellen in aller Welt verfügt.


    Christian Baha brachte 1996 sein erstes Alternative Investment Produkt für Privatanleger, die Superfund Q-AG (geschlossen seit 1. März 2004), auf den Markt. Mittlerweile verwaltet die Superfund Investmentgruppe mehr als 1,35 Milliarden EUR ."


    Weitere Infos z.B. unter:


    http://www.ftd.de/unternehmen/…eister/1090650099613.html
    http://www.ots.at/presseaussen…09_OTS0246&ex=1&aioe=true
    http://blog.handelsblatt.de/new-york-moerschen/


    und natürlich auf w:o.



    MMI

  • Einer der Klassiker, "leider" nicht mehr aktiv:


    3. Jürgen Harksen


    "Der Punkt ist das Großinvestment, dem Harksens Anleger so hoffnungsfroh beitraten. Das »Investment« war der von Harksen aufgestellte Honigtopf, in den die Fliegen plumpsten. Zur Entstehungsgeschichte dieses Investments, das Wohlhabende zu Millionären und Millionäre zu Multimillionären machen sollte, setzte Harksen mehrere Legenden in Umlauf. Zu Beginn seines Wirkens behauptete er, mit der Nordanalyse diverse Firmen zu »durchleuchten« und auf diese Weise phänomenale Aktiengewinne zu erzielen. Später erfand der damals 28-jährige Harksen das »Skandinavien Investment« mit dem er durch Transaktionen, Aktiengeschäfte und Firmenübernahmen in Schweden, Dänemark und Norwegen aus 5 Millionen Mark im Handumdrehen 19 Millionen gemacht haben wollte. Donnerwetter!


    Die Leute investierten, die Versprechungen wuchsen und wuchsen. Anfang der Neunziger harrten die Anleger bereits auf eine Milliardenausschüttung. Vergeblich was kam, war die neue Legende vom »Scan 1000« und dem sagenhaften Ölfund, den Harksen in einem norwegischen Fjord gemacht haben wollte. Harksen sei (so ging die Sage) auf eine Mole getreten und habe den Duft der sich dort im Winde wiegenden Fischernetze eingesogen. Ölgeruch sei ihm in die Nase gestiegen, habe ihn zum Erwerb der Schürfrechte im Fjord veranlasst, wo er mithilfe des Geldes seiner Investoren auf die größten norwegischen Ölvorkommen aller Zeiten gestoßen sei. Der Verkauf der Rechte an die norwegische Regierung habe fantastische Gewinne gebracht, die durch Transaktionen an der »skandinavischen Börse« am Fiskus vorbeibugsiert werden sollten."



    tja, da soll einer sagen, dass Geschichte sich nicht wiederholt.



    http://www.zeit.de/2003/17/Doppelseite_2fHarksen


    oder gleich das Buch bestellen:


    http://www.amazon.de/exec/obid…50117/303-1141127-7099400

  • Ein schöner Link zu dem Thema:


    http://www.manager-magazin.de/…nte/0,2828,190375,00.html



    und damit auch Nummer 5., einer der ganz großen "Altmeister" des Geschäfts:


    5. Bernie Cornfield (IOS)


    "Investors Overseas Services (IOS) war eine Gründung des früheren amerikanischen Sozialarbeiters Bernard Cornfeld. Dieser war ab Mitte der 1960er Jahre in Deutschland mit dem Konzept, Geld in Fonds anzulegen, die sich in Übersee (zumeist den USA) an Wirtschaftsunternehmen beteiligten, zunächst erfolgreich. Seine Firma wandte sich an betuchte Privatleute und verblüffte mit - nur dem Anschein nach - hohen Renditenachweisen. Die Banken hatten nichts zu bieten, was vergleichbar gewesen wäre, es lockten die in USA erzielbaren Renditen. Ein rasch wachsender Mitarbeiterstamm junger Leute, die in der Regel nicht aus dem Bankgeschäft kamen, aber agil Kunden gewannen, ließ die kurz IOS genannte Firma mit Sitz in Genf schnell bekannt werden. Immer mehr wuchs der Glaube, hier gebe es in kurzer Zeit das ganz große Geld, und sehr viel Erspartes wurde der IOS sorglos anvertraut.


    Ein geschickter Schachzug "Bernie" Cornfelds bei seiner Kampagne um Kunden war die Verpflichtung des Vizekanzlers der Bundesrepublik Deutschland, des Gesamtdeutschen Ministers Erich Mende (FDP). Mit diesem Vormann für Deutschland konnten noch leichter Gelder akquiriert werden. Erich Mende wurde schon 1968 von Walter Scheel als FDP-Vorsitzender abgelöst und verlor 1969 nach verlorenen Bundestagswahlen auch sein Amt als Minister. Seiner Ämter ledig, schied er dann bei IOS aus. Zu dieser Zeit befand sich die IOS finanziell schon im Trudeln. Mende hatte zu bemängeln, dass sich Vorstandsmitglieder aus Geldern der IOS Kredite verschafft hatten. Es blieb aber der Makel an dem erst hochgelobten, dann heftig kritisierten Politiker haften, allzu blauäugig eine Position "in der Wirtschaft" angenommen zu haben, ohne sachlich urteilsfähig gewesen zu sein, auf was er sich da eingelassen hatte. Die IOS brach mit ihren Fonds ein, die Zahl der Geschädigten war groß, als sie dem Finanzjongleur verkauft wurde, der meistens in Costa Rica lebte, wodurch er sich einem Haftbefehl der USA entzog. Verbliebene Gelder "versickerten". Geschädigte Aktionäre kämpften um Restgelder, es kam schließlich zu Restzahlungen, die eine Quote von weniger als 10% des investierten Geldes ausmachten.


    Der Skandal ist heute fast völlig vergessen, obwohl noch viele tausend Geschädigte leben, die sich über ihr auch der Gier geschuldetes Engagement aber ausschweigen. So wurde die Blase des Neuen Marktes in Deutschland möglich, denn Warner meldeten sich erkennbar nicht zu Wort mit diesem Lehrstück aus der Wirtschaftsgeschichte."

  • Ich frage mich immer, wie Anleger, die solcherlei "gurus" auf den Leim gingen bei derart getrübter Urteilskraft überhaupt ursprünglich zu ihren Vermögen kommen konnten, die sie dann verspielten ...

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • oft ist es eine Mischung aus "zu-kurz-gekommen-sein" und Neid die sog. "kleine" Leute in die Fänge der großen Schneeballsysteme treibt. So lief es bei Bernie Cornfeld und zumindest im Ansatz auch am Neuen Markt oder jetzt bei Quadriga.


    Bei reicheren "Opfern" (siehe Harksen) ist es oft die blose Gier auf mehr. Oft sind diese Leute auch auf anderem Weg zu Geld gekommen (Bauunternehmer) als über den Kapitalmarkt.


    MMI

  • Zitat

    Original von Lando
    Ich frage mich immer, wie Anleger, die solcherlei "gurus" auf den Leim gingen bei derart getrübter Urteilskraft überhaupt ursprünglich zu ihren Vermögen kommen konnten, die sie dann verspielten ...


    Weil Ärzte, Rechtsanwälte, Manager usw. beruflich so eingespannt sind, dass sie gar keine Zeit haben sich groß mit der Börse zu beschäftigen. Dafür haben sie ihre professionellen Berater, die manchmal dann doch nicht so professionell sind.

  • Mal wieder was "Neues": Das Kinderkonto.....


    aus 50 ¤ 139.264 ¤ "risikolos" in 12 Jahren.






    Anlegerschützer warnen vor «Kinderkonto»
    Freitag 21. April 2006, 07:01 Uhr




    Berlin (ddp.djn). Das Deutsche Institut für Anlegerschutz (DIAS) warnt vor einem «Kinderkonto». Aktuell gingen dubiose Anlagegesellschaften für ein gleichnamiges Produkt auf Kundenfang, teilte das Institut in Berlin mit. Die beworbene Anlageform sei hochriskant und unterliege nicht der deutschen Finanzmarktaufsicht.


    Das «Kinderkonto» verspricht laut DIAS, aus 50 Euro risikolos 139 264 Euro in zwölf Jahren zu machen. Ein Sicherungsfonds sichere zudem das eingesetzte Kapital vollständig ab, zitieren die Anlegerschützer aus dem Werbeprospekt.
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    Dieser wird laut DIAS gezielt über Post und Internet an Eltern versandt.


    Die Anbieter mit Sitz in Spanien und den USA arbeiteten mit so genannten Tradinggeschäften. Hierbei handelt es sich nach DIAS-Angaben um «hochrisikobehaftete Zockergeschäfte des grauen Kapitalmarktes», die das investierte Geld durch keinerlei Einlagensicherungssystem vor Totalverlust schützten. Sollten Anleger bereits unterschrieben haben, rät das DIAS, rechtliche Hilfe gegen die deutschen Vertriebsfirmen in Anspruch nehmen.


    ddp.djn/uba/hwa

  • Danke für den Tipp. Habe das letztes Jahr mal zufällig in USA im Fernsehen gesehen. Man weiss nie genau, ob der Typ nicht vielleicht wirklich irre ist.



    MMI

  • Klingt nach Altfreak mit Unterhaltungswert, ein Grund das wieder mal zu gucken. Damals 1999/2000 haette ich mich von Maria Bartoromo gerne in den Schlaf reden lassen.


    Sie hat die ganzen Jahre durchgeredet.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Börsengang Prior Capital: Zeichnungsfrist beginnt
    Leser des Artikels: 492


    Die Aktien der Prior Capital AG können vom 9. bis 16. Juni gezeichnet werden. Ausgabepreis 2 Euro. Die Erstnotiz ist für den 26. Juni im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen. Es sollen bis zu 2,6 Millionen Aktien ausgegeben werden, die ausschließlich aus einer Kapitalerhöhung stammen.


    Geplantes Emissionsvolumen: 5,2 Millionen Euro. Die Prior Capital AG ist eine neue Beteiligungsgesellschaft, die u.a. in deutsche und internationale Aktien oder vorbörsliche Beteiligungen investieren wird. Alleinvorstand ist Börsenjournalist Egbert Prior, der auch den Informationsdienst Prior Börse herausgibt. Konsortialführerin ist die VEM Aktienbank. Zeichnungswünsche nehmen die Direktbanken Comdirekt, DAB, Cortal Consors und andere Hausbanken entgegen. Das Angebot erfolgt ausschließlich aus Grundlage des Verkaufsprospekts, der auf der Internetseite priorcapital.de veröffentlicht ist.


    Quelle: Prior Capital AG

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

  • tja, wenn man kein Geld für einen Fonds bekommt, bleiben nur noch die Dummen Aktionäre bzw. Leserzeichner.


    MMI

  • Unter die Kategorie Dummschwätzer würde ich diesen Artikel aus der Zeit einordnen:




    http://www.zeit.de/online/2006/24/Querdax




    Selten so einen Schwachsinn gelesen. Dass ausser dem Dow Jones mittlerweile alle Indizes Performance Indizes sind, scheint dem Autor wohl nicht bekannt zu sein. Auch sonst ist der Artikel echt peinlich.



    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()