Salzgitter AG

  • Also Salzgitter ist echt krass:
    Kurs 47¤ (Q3 Gewinn: 12.30)



    KBV: ~0,50 praktisch kein Goodwill
    KGV: 2.7
    KGV3: 2.3


    Liquide Mittel: 13¤ pro Aktie
    (starker Rückgang, da Norddeutsche Affinerie gekauft wurde (25% Beteiligung))


    KUV: 0.21
    EV/Ebit: 21,2% (sic!)
    Mittel EKR: 19.5%
    Wachstum 10 Jahre: ~30% p.a.


    Finanzaufwendungen = Finanzeinnahmen;


    Damit ist Salzgitter eine der "günstigsten" Aktien die ich in der Watchlist habe;

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Momentan ist das Problem (nicht nur bei Salzgitter), dass die veröffentlichten Zahlen noch die gute Auftrags- und Ertragslage der Vergangenheit widerspiegeln, die Kurse aber schon den zu erwartenden Einbruch vorweggenommen haben.


    Ich gehe davon aus, dass sich die (optisch) sehr günstigen Kennzahlen relativieren, auch ohne Kursanstieg.



    Stahlhändler Klöckner meldet heute, dass das prognistizierte Ergebnis nur zu halten sei, wenn die Stahlpreise nicht weiter fallen würden, andererseits seien weitere Abschreibungen auf den Langebestand nötig.
    Wichtiger sind meiner Meinung nach eh die Auftragseingänge und die Ausblicke, bei Klöckner liest sich das so: "Anfang November 2008 ist jedoch eine deutliche Abkühlung der Konjunktur in allen für Klöckner & Co wichtigen Regionen wahrscheinlich geworden. Die Länge und Intensität dieser Abkühlung ist zurzeit nicht einschätzbar. Klöckner & Co erwartet jedoch einen deutlichen Ergebnisrückgang in den nächsten Monaten und zu Beginn des Jahres 2009."


    Beim Schiffbau sind die Bestellungen im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 90% zurückgegangen...

  • Ja damit hast Du natürlich Recht;


    Aber: Salzgitter hat sich in den letzten Jahren erheblich verbreitert und ist nicht mehr so dolle von einem Produkt abhängig.


    Mir ist schon klar, dass 2009 ein schwieriges Jahr wird; Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Salzgitter anfängt operativ Geld zu verlieren. (Was die Beteiligung an der NA und die eigenen Aktien ausmachen weiß ich nicht). Und damit ist Salzgitter mit einem KBV von 0.5 und einer EK-Quote von 50% sehr günstig;


    Bei Klöckner stört mich z.T. die hohe Verschuldung (ja ich weiß ist abgebaut - aber immer noch hoch)

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  • Hier mal etwas allgemeines, damit das Bild genauer wird.


    "Die deutsche Rohstahlproduktion werde 2009 voraussichtlich nicht unter 35 Mio Tonnen liegen, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung, am Mittwoch auf der Handelsblatt Jahrestagung "Stahlmarkt 2009" in Düsseldorf. Zuvor hatte er erklärt, die Produktion werde im laufenden Jahr erstmals seit 1993 - voraussichtlich unter 40 Mio Tonnen liegen.


    Auf Nachfrage sagte Kerkhoff vor Journalisten, erwartet werde für 2009 ein Produktionsniveau um das des Jahres 1993, das damals bei 37 Mio Tonnen gelegen hatte. Der Verband rechne also mit einer Produktion in der Größenordnung von 36 Mio bis 38 Mio Tonnen, sagte Kerkhoff weiter. Voll ausgelastet sei die deutsche Stahlindustrie bei 49 Mio Tonnen; die theoretische Kapazität liegt bei 53 Mio Tonnen".


    http://nachrichten.finanztreff…0,sektion,wirtschaft.html

  • Damit tritt bei Umsatz- und Ergebnisentwicklung jetzt anscheinend das ein, was der Aktienkurs schon seit ein paar Monaten vorweggenommen hat...



    05.03.2009 07:48
    Salzgitter erwartet 2009 "spürbare Umsatzminderung"


    DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Salzgitter AG gibt noch keine detaillierte Ergebnisprognose für das laufende Jahr, rechnet aber mit einem spürbaren Umsatzrückgang. 2009 konfrontiere den Konzern mit bis dato noch nicht erlebten Unwägbarkeiten, teilte Salzgitter am Donnerstag bei der Veröffentlichung von Eckdaten für das vergangene Jahr mit. Vor diesem Hintergrund wäre es gegenwärtig nicht seriös, eine quantifizierte Prognose für das Konzernergebnis 2009 abzugeben.


    Das erste Halbjahr werde voraussichtlich nicht mit einem ausgeglichenen Konzernergebnis abgeschlossen, da die krisenhafte Walzstahl-Marktentwicklung nicht von anderen Aktivitäten aufgefangen werden könne. Im Falle einer spürbaren Belebung insbesondere der Walzstahlmärkte sowie der Nachfrage aus der Automobilindustrie erscheine es noch möglich, 2009 ein in etwa ausgeglichenes Vorsteuerergebnisses zu erreichen.


    Nach der extremen Geschäftseintrübung des ersten Quartals 2009 geht Salzgitter von einer daran anschließenden Stagnation über das zweite Berichtsquartal aus, der ab dem zweiten Halbjahr 2009 ein zögerlicher Aufwärtstrend auf niedrigem Niveau folgen könnte. Der Konzern schätzt die Absatzmengen- und Erlösentwicklung "deutlich pessimistischer" ein als im Vorjahr und erwartet "eine spürbare Umsatzminderung", heißt es weiter.


    DJG/rib/brb


    (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
    http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=99069935

  • Zitat

    Original von Matze
    Was ist eigentlich mit den Klöckner Werken los?!?
    Kann sich Salzgitter keine Stützungskäufe mehr leisten ;D


    Rein fundamental war und sind die Klöckner-Werke mMn ambtioniert bewertet (Marktkap. über 700 Mio.). Insofern ein längst überfälliger Kursrücksetzer.


    Vielleicht will Salzgitter für einen späteren Squeeze-Out nur ein paar zittrige Anleger rausschütteln. Oder es konzentriert sich auf seinen Kernbereich Stahl.
    Ich finde diese Beteiligung von Salzgitter jedefalls nicht so toll.

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • Anscheinend gibt es erste Lichtblicke im Stahl-Sektor:
    - Preise für Stahlerzeugnisse steigen drittes Quartal in Folge
    - Rückgang der Einkaufspreise für Eisenerz und Kokskohle um 10% erwartet
    - Risiko: neue Tarifrunde



    ROUNDUP: Stahlpreise steigen weiter - Deutliches Lohnplus gefordert


    LUXEMBURG/ESSEN/GELSENKIRCHEN (dpa-AFX) - Die Konjunktur zieht an, die Stahlpreise steigen weiter. Und auch die Beschäftigten wollen von dem Boom profitieren.


    Zum Start der diesjährigen Stahl-Tarifrunde hat die IG Metall für die rund 85.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen ein deutliches Einkommensplus von sechs Prozent gefordert. Bei der ersten Verhandlungsrunde am Montag in Gelsenkirchen wurden jedoch lediglich die unterschiedlichen Positionen ausgetauscht. Ein Angebot legten die Arbeitgeber nicht vor. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 17. September geplant.


    IG-Metall-Verhandlungsführer Oliver Burkhard warf den Arbeitgebern vor, den Aufschwung kleinreden zu wollen. 'Unsere Leute kennen die vollen Auftragsbücher, die hohe Auslastung, den Umfang der Mehrarbeit genau. Sie wissen, dass alle Hochöfen wieder voll in Betrieb sind', sagte er. Nach dem erfolgreichen Krisenpaket gelte es, ein starkes Aufschwungpaket zu schnüren. Die Gewerkschaft fordert auch eine Besserstellung für Leiharbeiter.


    Nach Einschätzung des Arbeitgeberverbandes Stahl beurteilt die IG Metall die Lage der Branche jedoch zu optimistisch. Dies sei beim Austausch der Positionen deutlich geworden, sagte Hauptgeschäftsführer Bernhard Strippelmann. Derzeit sei noch nicht klar, ob bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeber vorgelegt werden könne.


    Unterdessen wird in der Stahlbranche eine neue Preisrunde zum 1. Oktober vorbereitet. Branchenprimus ArcelorMittal und der führende deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp werden die Preise um 30 Euro pro Tonne Flachstahl erhöhen. Das bestätigten Sprecher beider Unternehmen nach einem Bericht des 'Handelsblatts'. Nach Angaben von ArcelorMittal soll der Preis für warmgewalzten Flachstahl auf 630 Euro pro Tonne steigen.


    Grund für die Preisanhebung zum vierten Quartal seien vor allem die gestiegenen Rohstoffpreise für Eisenerz und Kokskohle. 'Diese Kosten müssen wir an die Kunden weitergeben', sagte Konzernsprecher Arne Langner.


    Mit der Anhebung der Stahlpreise gebe man den Preisanstieg für bereits eingekaufte Rohstoffe aus der Vergangenheit weiter, sagte ein ThyssenKrupp-Sprecher. Vom 1. Oktober an rechne das Unternehmen dagegen mit Preissenkungen für Eisenerz und Kokskohle von rund zehn Prozent. Zuvor waren die Rohstoffpreise in diesem Jahr zum 1. April und 1. Juli um 90 Prozent beziehungsweise 30 Prozent drastisch angestiegen.


    Das 'Handelsblatt' hatte berichtet, auch Salzgitter werde dem Beispiel folgen. Das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern, ob es im vierten Quartal Preiserhöhungen geben wird. Im zweiten und dritten Quartal waren die Preise jeweils angehoben worden.


    In den ersten neun Monaten des Jahres haben sich die Stahlpreise bei ArcelorMittal annähernd verdoppelt. Zum Ende des Krisenjahres 2009 waren die Preise aufgrund der weggebrochenen Nachfrage auf 300 bis 350 Euro pro Tonne gefallen. 'Vor der Krise waren die Preise dagegen noch deutlich höher als heute', sagte der Sprecher.


    Im April haben die marktmächtigen Bergbaukonzerne BHP Billiton , Vale und Rio Tinto ihr Preissystem umgestellt. Legten sie früher einmal pro Jahr Preise fest, tun sie dies nun vierteljährlich. 'Wir setzen auch weiterhin auf Jahresverträge mit unseren Kunden, die wir aber auf halbjährlicher Basis überprüfen', sagte der ArcelorMittal- Sprecher./rtt/uta/DP/jsl


    Quelle: http://www.is-asp.pbc.maxblue.…dpaafx_lite_de:1283793788



    Mit den steigenden Preisen und sinkenden Einkaufspreise sollte die anvisierte schwarze Null beim Jahresendergebnis deutlich positiv ausfallen.
    (Zitat Salzgitter: "Unter Abwägung aller zurzeit erkennbaren Risiken und Potenziale halten wir im laufenden Geschäftsjahr ein Vorsteuerergebnis oberhalb von Breakeven für erreichbar. ")
    Damit sollten aus fundamentaler Sicht kurz- bis mittelfrstig Kurse in Höhe des Buchwertes gerechtfertigt sein.
    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, liegt der Kurswert je Aktie bei ca 63,00¤.
    Heutiger Xetra-Schlusskurs: 50,86¤

  • irgendwie scheint der Aufschwung noch nicht bei Salzgitter angekommen zu sein.


    Die Autohersteller jagen von einem Hoch zum anderen...




    Fundamental ist der Wert jetzt eigentlich günstig und ausserdem in meinem Screener der einzige Daxwert der hlabwegs vernünftig bewertet ist.


    MMI

  • Salzgitter wurde im aktuellen Crash wieder ordentlich verprügelt und sieht nun wieder schön antizyklisch günstig aus:


    Kurs aktuell 36,50. Stand auf Höhe von 2005 und deutlich unter dem Tief 2009.


    MKap (der ausstehenden Aktien) 1957m EUR
    KUV 0,24
    KBV 0,52 (kein Goodwill)
    Cash pro Aktie 29 EUR
    KGVe(2011) 13
    geringe Verschuldung.
    EK Quote 44%.


    Dazu haben sie eine 25% Beteiligung an Aurubis, aktueller Wert 440mio EUR.


    Eure Meinungen?


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Salzgitter beobachte ich auch. Ich würde noch abwarten. Hier fehlt noch mindestens ein fetter Milliardenverlust. Danach würde auch die EK-Quote absinken, was den Hebel erhöht.

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • Abwarten mag sein.
    Auf Milliardenverlust würde ich aber nicht warten, der wird ggf. auch erst lange nach dem Kurstief gemeldet.


    In 2009 war das Tief im März, man hätte auf selben Niveau aber auch schon Herbst 2008 kaufen können.
    Für 2008 wurde dann Anfang 2009 auch erst mal ein Milliardengewinn gemeldet, erst in 2009 ging es in die Miesen, begleitet allerdings von dann schon wieder steigenden Kursen.


    wp

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  • Wen man sich bei Salzgitter mal längerfristig die GEwinne und P/Es anschaut ist es recht fraglich was hier der langjährig erzielbare Durchschnitt ist


    Datum PE_RATIO TRAIL_12M_EPS
    31.12.1998 7.26 1.205
    31.12.1999 22.57 0.41
    29.12.2000 6.44 1.35
    31.12.2001 4.11 2.28
    31.12.2002 2.79 2.10
    31.12.2003 16.35 0.52
    31.12.2004 3.49 3.99
    30.12.2005 1.58 28.18
    29.12.2006 2.72 36.13
    31.12.2007 3.17 31.60
    31.12.2008 4.54 12.11
    31.12.2009 5.71 -7.10
    31.12.2010 105.04 0.55
    30.12.2011 8.96 4.31
    31.12.2012 9.15 -1.89


    Free Cashflow über die letzten 15 Jahre ist ca. +/-0.


    mmi

  • bis 98 war man doch noch bei der preusag...


    um 2000 hat man das mannesmann-röhrengeschäft von deinem liebling vodafone geschenkt bekommen ;)


    dann irgendwann 2006 die klöckner-übernahme


    dazu die aurubis-beteiligung...


    man kann salzgitter von heute m.E. nicht mit salzgitter 98 vergleichen...


  • Das Unternehmen mag sich verändert haben, doch was ist mit Management und Managementstrukturen? Die irrsinnigen Ausschläge lassen mich daran zweifeln, dass hier fähige Leute am Werk sind oder fähige Leute mal ans Ruder kommen könnten.

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • M.E. wurde zu spät reagiert.


    V.a. der 25%-Niedersachsen-Anteil ist halt ein Hindernis. Bei VW habe ich auch immer das Gefühl, dass im Ausland die Kohle eingefahren wird und in (West-)Deutschland schmiert man den überbezahlten Arbeitern den Arsch damit. Maximaler Gewinn ist weder bei Salzgitter noch bei VW das Ziel. Bei Salzgitter könnte es nur irgendwann gefährlich werden.


    Gestern kam man sogar unter 26 euro dran. NA-Anteil ist derzeit 8,50 Euro/Aktie.


    Wer an NA interessiert ist, kann sich ja mal die Wandelanleihe ansehen. Der Wandelkurs entspricht derzeit in etwa dem Börsenkurs. Allerdings 50000 Euro Mindestanlage ...