Hugo Boss

  • Winter, nicht die 6 Monats RS --> die 4 Wochen RS. Die funktioniert auch.

    Es ist die 7 Monats RS die am besten funktioniert, aber ich wuerde jetzt nicht 7 Monate warten.

    Sondern eben Jahrelanger Kursverfall (das ist positiv) und starke 4-Wochen RS (die ist auch positive).

    Ich brauch keine 6 Monats-RS, wenn ich folgende Gemengelage habe:


    RS-4W top, Jahrelanger kursverfall, und starke fundamentale Zahlen. Also je nachdem welche RS du betrachtest, spricht gerade Hugo Boss dafuer noch schnell aufzuspringen.

    Das gilt auch fuer Renault, und habe ich heute gemacht.



    Eigentlich ganz aehnlich wie hugo boss, da habe ich auch zwischenzeitlich ziemlich guenstig verkauft gehabt, und danach hats mir leid getan. Aber Hugo war so gnaedig und hat mich exakt bei meinem alten Kurs wieder einsteigen lassen. Renault leider nicht.


    Tortoriello's RS auswertungen: keine Wochen dabei? Ich meine doch, ich dachte durch ihn kam ich auf die Idee, die vorderen 4 Wochen zu kappen bei der 200 Tageslinien Betrachtung (200x50 GLD, aber die ersten 4 Wochen nicht beruecksichtigen). Umgesetzt habe ich es dann glaube ich doch nicht, aber ich meine die Idee kam mir bei der Pflichtlekture, dem Tortoriello Buch.


    Bist Du sicher?


    Ich habe allerdings noch "Quantitative... irgendwas" gelesen (so aehnlich), Ein Buch das eigentlich nur von RS handelte. Vielleicht habe ich es auch daraus. Schluck, wie hiess nur das Buch? Es sieht Blau aus, Tortoriellos Buch eher Weiss/Rot.

    Ich schliesse nicht aus, dass ich es von wo anders her habe.


    Edit: Ich muss aufpassen 4 Wochen nicht mit 4 Monaten zu verwechseln. Naja, manchmal hat man aus lauter Dummheit Glueck, sonst haette ich ja 4 Monte warten muessen?

    Ich werde es bei Gelegenheit pruefen, das blaue Buch muesste sich finden lassen.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Zitat

    Ich habe allerdings noch "Quantitative... irgendwas" gelesen (so aehnlich), Ein Buch das eigentlich nur von RS handelte. Vielleicht habe ich es auch daraus. Schluck, wie hiess nur das Buch?

    Joe du meinst wohl quantitative momentum von Wesley Gray?

    For what each man wishes, that he also believes to be true

    Demosthenes


    First the innovator, then the imitator, then the idiot

    Warren Buffett

  • Danke! das ist es! (glaube ich, jedefalls: mir sagt der Name Wesley Gray etwas, ich hatte ihn per email Kontaktiert. Habe ich uebreigens bei O'S auch gemacht, aber O'S hat nicht geantwortet, vermutlich bekommt er viele emails.)


    "Quantitative Momentum" - Schwer zu verdauen, aber ich war fleissig und habe mich durch den Waelzer gearbeitet.

    Es ist das einzige Buch das ich kenne welches eigentlich Charttechnik auswertet (ohne charts). Charttechnik im Sinne von Momentum Strategie. Nicht nur relative Staerke, sondern auch RSI nach Wilder, etc.

    Gutes Buch.

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  • Nein, von 4-Wochen-RS weiß ich nichts. Tortoriello hat erst ab 2 Monaten getestet. Sein Buch heißt "Quantitative strategies for achieving alpha" und ist rot.

    Und ich habe auch in Erinnerung, daß auf kurze Sicht von Tagen oder wenigen Wochen negativ wieder gut ist (also kein Trend, sondern zufällige Kursschwankungen).


    Ich hatte mich ja schon gefragt, ob man die RS auf solche Crash-Szenarien überhaupt anwenden kann - und wenn, dann müßt ihr sie schon richtig anwenden. RS heißt relativ zum Markt, nicht die Entwicklung gegenüber dem Tiefpunkt. Letztlich macht ihr damit nichts anderes als darauf zu warten, daß der Gesamtmarkt steigt oder die Bodenbildung vollzogen ist (sozusagen die "absolute strenght"). Kann man machen, hat aber mit RS nichts zu tun.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Naja, "hat damit nichts zu tun" wuerde ich nicht so sagen.


    Ob Du nun relative guenstig suchst, oder absolut guenstig, da besteht dennoch ein Zusammenhang.


    Und ein Kurs, der gewinnt ist psychologisch bestimmt anders als ein Kurs der verliert.

    Absolute RS funktioniert bestimmt auch, Klar die Statistiken sind leicht anders, aber es wuerde doch verwundern wenn die Aussagen nicht aehnlich sind?


    Wenn ich von RS rede, meine ich normalerweise die relative, zum Gesamtmarkt. Das Prinzip ist: welche Aktien ziehen schon stark an, und welche sind noch relative liegengeblieben?

    Fuer eine Crashsituation sehr interessante Frage, im Wesley Buch wurde auch Wochenweise analysiert. Aus dem Buch muss ich es haben.


    Aus der Erinnerung heraus: bis zu einer Woche gehst Du antizyklisch vor. Also du kaufst nicht stark steigende RS_1_Week

    Aber RS_4_week ist dann ein statistisch nachzuweisender Effekt hin zum Prozyklischen. Die Vola ist extrem, die Sharp ration entsprechend schlecht, aber RS_4_week bringt schon was im sinne prozyklik. Das verbessert sich dann bis 28 Wochen. Bei Tortorielo bei 7 Monaten. Wobei, ich glaube die 7 Monate mus man mitteln zwischen 6 und 8 Monaten? Oder hatte Tortoriello 7 Monate auch ausgewertet? naja, egal. Passt schon.


    Mehr weiss ich nicht mehr. Oje, ein ganzes Buch gelesen, und das ist was ich daraus noch weiss. Und nicht einmal darueber bin ich mir sicher. Etwas zu wissen, oder vermeintlich zu wissen - so was waere mir nicht das erste mal passiert.


    Wochende ist. Prima. Ich habe zeit fuer Wesleys Buch. Muss auch mal die email von ihm rauskramen, was er mir damals geantwortet hatte? Und was ich ihn ueberhaupt gefragt hatte?

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  • Ich verwende und meine mit RS genau das, also relative Entwicklung zur Benchmark.

    Und zwar über einen 6 Monats Zeitraum und über 3 Monate.


    Die Idee ist doch dass eine tolle Aktien nichts bringt (oder man zu lange warten muss, was wieder Risiko mit sich bringt) wenn der Markt nicht zumindest angefangen hat zu merken dass diese Aktie interessant ist.


    In kombi mit kennzahlen bin ich damit bislang gut gefahren.

    Psychologisch kommt als Bonus noch hinzu dass man weniger wankelmütig ist wenn die Aktie möglichst schnell das Steigen anfängt und idealerweise zeitnah schneller steigt als die Konkurrenz.


    Im Crash bin ich auch etwas nachsichtiger.

    Aber da RS bei mir kein KO Kriterium ist, sondern nur Bonus/Malus im Tool verursacht, sind ultratief gefallene Schnäppchen nicht automatisch ausgeschlossen.


    Im Fall HB ist die RS aber auf 6mon schlecht, auf 3 auch und ab Tief auch.

    Nur die 10Tage RS die ist gut, das hätte ich als Hoffnungsschimmer gewertet.

    Aber nun sagt ihr dass auf ganz kurze Sicht das wiederum eher ein negatives Signal ist.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Zitat von woodpecker

    Im Fall HB ist die RS aber auf 6mon schlecht, auf 3 auch und ab Tief auch.

    In der jetzigen Situation wuerde ich die 6mon RS ausblenden.

    Du wuerdest damit ja genau solche Aktien filtern, die im Crash nicht so tief gefallen sind.

    In einem Crash fallen jedoch ALLE Aktien, die guten wie die schlechten. Fundamentales spielt keine Rolle.


    Du kennst ja den Vdax.

    Interessanterweise gibt es noch einen Korrelations-Index. Wenn die Korrelation der Aktien sehr hoch ist, bedeutet es, dass alle Aktien sich aehnlich verhalten. Das ist typischerweise in einem Crash der Fall. Manchmal ist es auch kurz vor dem Crash der Fall. Sollte also die Korrelation stark ansteigen, ist das ein Warnzeich fuer einen moeglichen Crash. Aber meist ist es ein Crash, und wenn ein Crash da ist, brauchst Du eigentlich keine Indikator der Dir sagt: "es handelt sich um einen Crash". Nein, so was braucht man nicht. Man weiss es einfach, wenn ein Crash da ist.


    Aber jedenfalls, es ist typisch (und war auch in unserem Maerz-Crash nicht anders) das alle Aktien fallen, egal ob fundamental guenstig oder teuer oder growth Aktie. Egal. Es wird alles auf den Markt geschmissen, es herrscht Panik.


    Und Du willst mit der 6mon RS herausfinden, welche Aktien der Markt im Crash gut fand, und diese Aktien deswegen weniger gefallen sind als andere?

    Ja, so etwas gibt es natuerlich, aber die Wahrheit ist: Dadurch dass 90% aller Aktien eben gefallen sind weil Aktien gefallen sind (und kein anderer Grund!) - dadurch ergeben sich eben wahnsinns-Schnaeppchen. Viele Aktien sind zu unrecht gefallen, es war nur der Crash, und die hohe Korrelation, und der Zufall.


    Stell Dir das mal vor: die Aktie faellt um 10%, und loest einen Stop-loss aus. dann nochmal runter auf 15%, naechste Stop-loss-Welle. Mit Sentiment hat das wenig zu tun.

    Und Du willst solche Aktien nicht haben? !


    Darum musst Du (meine Meinung), alles vergessen was bis 23.Maerz war. Da der erst 2.5 Monate her ist, gibt es keine 6 Monats relative staerke Aussage.

    Und erst ab dem Tiefpunkt kannst Du die relative Staerke messen.


    Und sogar die 3 Monats RS ist erst in 2 Wochen soweit. Ansonsten wird sie doch noch vom 5.-Maerz-Kurs beeinflusst, und das waere ein Bloedsinn, denn der Grund war Stop-loss ausloesende Vorgaenge, und gierige Shorties, die uebrigens immer erst dann short gehen wenn es crasht. Das kann man an Put/call ratios ablesen, bei jedem Crash das gleiche.


    Darum: Reset der RS zum Tiefpunkt. Da wir keine 3 Monate haben, empfehle ich von der Logik her, dann eben die 2.5 Monats-RS zu nehmen, die funktioniert bestimmt noch aehnlich gut. Sonst verschenkt man einfach nur billigen Kurs.


    Und da die kurzfristigen RS-Kennzahlen (mit Zeitspannen von vor dem Crash) nichts taugen, soll man sie auch nicht benutzen.

    Man kann aber immerhin die antizyklische 3-Jahres-RS hernehmen. Je laenger, desto besser.


    Und wo misst man diese 3-Jahres RS? Ich denke erst jetzt darueber nach waehrend ich dies hier schreibe.


    Folgerichtig waere: Vermutlich zaehlt man die antizyklische langefristige RS bis vor dem Crash. Also bis Mitte Februar.

    Denn der Crash selbst zaehlt nicht, da faellt alles, und der ist stark Zufallsbedingt, ohne "Marktwissen".

    Ich muss sagen, ich habe es so nicht gehandhabt, sondern die 5-Jahres-RS gemessen bis Zeitpunkt "Jetzt".

    Die stark fallende langfristige RS hingegen nur bis Mitte Februar zu messen waere vielleicht eine Optimierung? Denn nur bis dahin bekommt man eine Sentimentaussage. Der Crash hat nichts mehr mit der Sentimentbetrachtung zu tun.


    Idealerweise koennte das am besten sein: lang fallende Aktien, die aber kurzfristig im Jahr 2019 bis zum ATH 2020 (Februat) gut liefen.

    Also ein gute langjaehrige RS (lange fallend) UND eine gute kursfristige RS im Jahr 2019 bis zum ATH-2020.

    Und dann kam der Crash und alles fiel.


    Hugo Boss sieht da gar nicht so schlecht aus: Mitte 2019 bis zum ATH stieg die Aktie staerker als der Gesamt-Markt.

    Ich vergleiche Hugo Boss mal mit dem MDAX (blaue Linie), vom relativen Tief aus vor dem Crash. Das war am 18.Oktober 2019.

    HB ist der schwarze Graph.

    rot = S&P 500

    blau = Mdax

    gruen = Dax

    dunkelgruen = Eurostoxx 50.



    --> Man sieht: HB war vor dem Crash relativ stark: 4 Monate lang.

    Dann kam der Crash wo alles faellt und stark vom Zufall abhaengt. Sentiment ueberall das gleiche: Panik, und stop-loss wird ausgeloest.

    Korrelation unter den Aktien sehr hoch.


    Und wie hat es sich nach dem Crash entwickelt? Nach dem Reset?

    Das ist das Problem. Eine aussage ist solange schwer moeglich solange es zu hohe Korrelationen unter den Aktien gibt.


    Ich habe den Korrelationsindex jetzt nicht parat, ich habe vergessen wie er heisst, vielleicht finde ich ihn noch.

    Die Korrelation muss halt deutlich zurueck gegangen sein. Vielleicht muss man das mit dem V-irgendwas anpassen:

    Wann ist der Panik-Modus vorbei?

    Unterhalb von V-irgendwas von 40, bzw. man muss den Korrelations-index angucken, Wenn er deutlich zurueckgeht.

    Das war, aus der Erinnerung heraus Mitte Mai.


    Doch Mitte Mai ist noch nicht einmal 4 Wochen her.

    Ich wuerde also die kurzfristige RS ignorieren, und sie ab ca. Mitte Mai zaehlen, wenn wir dann in der Zukunft Aktien raussuchen wollen mit prozyklischer hoher relativer Staerke. D.h., die 3mon RS kannst hast Du erst ca. Mitte August.

    Die bessere 7 monats RS hast Du sogar erst mitte Dezember.

    Wer anderer Meinung ist, nun, der sollte wirklich dann erst am Crash-Tiefpunkt 18. Maerz anfangen zu zaehlen.

    Wirklich, das ist falsch, Du hast keine zuverlaessige Sentimentmessung so nah am Crash, wo der dead cat bounce noch hohe korrelationen hat.

    Man muss dem Markt auch zeit geben. Stellt euch das vor: die Aktionaere muessen doch erstmal nach guenstigen Aktien suchen.

    Und die Trendfolger muessen doch erstmal ein Ohr haben, und sich von der Panik beruhigen, und lesen wollen. Nur dann macht Trendfolge sinn. Wie kann ein Trend mitten im Crash bei Vola ueber 40 entstehen?

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  • Haben O'S et al. denn unterschieden zwischen Crash und Normalmarkt?

    Ich kann mich nicht erinnern.

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  • Nein, haben sie nicht.


    Was man aber nicht interpretieren sollte mit: "Steht nicht drinnen - dann stimmt es auch nicht."

    Sondern eher als: schade dass sie es nicht getan haben. Immerhin sind Crashs wichtige Gelegenheiten?

    Und Crashs kann man relative leicht erkennen: Kurse fallen stark, staerker als sonst.

    Abgesehen davon, man erkennt sie an eine Chart mit blossem Auge?


    Wenn ich Zugang zu entsprechenden Daten haette, ich haette einige interessant Theorien getestet.

    Zum V-irgendwas ist mir uebrigens auch keine Statistik bekannt, die bestaetigt hatte, dass ein hoher V-Indexstand eine gute Einstiegsgelegenheit ist.


    Da bin ich dann so frei und vermute, dass es immer gut ist bei hohem V-Irgendwas zu kaufen. Ich wuerde sogar beweisen koennen - je hoeher die Vola, desto besser die outperformance.

    Glaube ich. Denn beweisen kann ich es nicht.


    Ich wurde oft kritisiert dafuer mit der berechtigten Frage: "und ab wann ist ein V-irgendwas hoch genug?"

    Aber das ist als wenn man fragt: sind die Aktien guenstig genug? Fest steht jedenfalls: je guenstiger Du Aktien kaufst, desto besser wird Deine Performance sein.

    Immerhin habe ich eine Daumen mal Pi Regel fuer den V-irgendwas (VDAX, VStoxx, VIX): einsteigen ab 40. Man weiss leider nie wie hoch es geht, genausowenig wie man wissen wie guenstig es noch wird.

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  • Wie meinst Du das mit "nachziehen?". Tom Tailor wird uebernehmen oder Tom Tailor wird die naechste Firma sein, die Insolvenz anmelden wird? Sorry, man kann es so oder so verstehen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Tom Tailor meldet nach der Tochter Insolvenz an.

    Nachtrag: sie haben gerade Insolvenz angemeldet...wollen nun aber in Eigenverwaltung mit Staatsmitteln über die Runden kommen (schlappe 100 Mio). Ich drücke die Daumen. Wie wir jetzt wissen, ist Geld unbegrenzt verfügbar und muss nicht mehr von irgendjemandem (Steuerzahler) verdient werden.

  • Zitat von YPS

    Wie wir jetzt wissen, ist Geld unbegrenzt verfügbar und muss nicht mehr von irgendjemandem (Steuerzahler) verdient werden.

    Ja, das macht Sorgen. Das ist der Weg nach Zimbabwe.

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  • Ja, das macht Sorgen. Das ist der Weg nach Zimbabwe

    Das ist die Gretchenfrage.


    Es stimmt schon, die Bereitschaft zu "fluten" wird immer größer werden, die Bazookas immer riesiger.


    Andererseits ist der Deflationsdruck in einer alternden, nur noch gehemmt wachsenden und zunehmend gesättigten (meine zwei Arbeitshypothesen) Ökonomie auch gewaltig.

    Es wird zunehmend gespart, und immer weniger investiert und konsumiert.

    Die Umlaufgeschwindigkeit sinkt somit ständig.


    Da

    Inflation = Geldmenge x Umlaufgeschwindigkeit,

    ist die Auswirkung nicht zwangsläufig klar imho.


    Das ist in Simbabwe anders.


    wp

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  • Naja, die Bazookas der EZB macht mir nicht so grosse Sorgen. Sie waren bisher nicht inflationstreibend. Das geld landet in irgendwelchen Tresoren.

    Aber die EZB Aktionen machen, dass die Zinsen niedrig sind, und das erleichtert den Staaten die Schulden Aufnahme, und Maastrichtkriterium von 3,0% Neuverschuldung wurde aufgehoben, ohne ein Limit nach oben zu setzten. Das ist neu, das war noch nicht.

    Und ich kann die Bazookas der Staaten nicht einschaetzen? Dieses Geld vom Staat (nicht das der EZB), also dieses Geld findet den Weg in den Wirtschaftskreislauf, und das ist anders als bisher, denn man hatte sich bisher einigermassen an der 3.0% Maastrichtgrenze gehalten.

    Hier fuerchte ich "erfolgreiche" Inflation. Und die EZB kann der dann hinterher jagen und wird die Zinsen steil anziehen, und das fuerht natuerlich zu einem Mega-Crash. Oder die EZB macht nichts - dann willkommen in Simbabwe, das gibts dann nicht nur in Afrika, sondern Simbabwe ist dann ueberall. Ueberall wird dann in Restaurants zu lesen sein "Bitte keine Simbabwe Dollar Euro die Toilette runterspuelen, sie verstopfen das Klo."


    Geld zu bekommen wenn man nicht arbeitet - da waere mir lieber gewesen, die Orientierung waere gewesen: nieman muss hungern. Man bekommt ein Minimum Geld.

    Stattdessen ist der Eindruck, dass Du vollen Lohnausgleich bekommst, mehr als was Du sonst als Arbeitslosengeld bekommen wuerdest.

    Nichts genaues weiss ich aber nicht.

    It's just - I have a bad feeling about this.

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  • Das gibt keine Zimbabwe Inflation. Wie denn auch? Die Preise steigen nicht, wenn irgendwo mehr Geld da ist, sondern wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, oder die Kosten den Unternehmens den Verkaufspreis übersteigt. Und das mehr an Geld landet (wie immer) bei denen, deren marginale Konsumquote nahe 0 ist, weil sie ohnehin nicht wissen, wohin mit dem Geld.


    Durch die Art der Geldemission die wir haben, wird das allgemeine Preisniveau im Punkt 1 nicht beeinflusst. Im Gegenteil ist anzunehmen, das die Nachfrage wegen der zurückgehenden Einkommen zurückgehen wird. Da die Politik es aber nicht geschafft hat, in der Krise ihre rein angebotsseitige Denke zu verlassen, haben wir überhaupt keinen relevanten Nachfrageeffekt (Ausnahme siehe unten). Anders übrigens wie in den USA, wo es direkte Unterstützungen auf der Nachfrageseite gibt.


    In einigen Sektoren sind die Leistungserstellungskosten in der Tat gestiegen. Nimm das Restaurant, das bei gleichen Mieten und Personalkosten weniger Gäste bewirtschaften darf. Ähnlich im Handel. Mangels Nachfrage werden sich aber höhere Preise nicht durchsetzen lassen, da werden eher Gewinnmargen erodieren oder Teilnehmer ganz aus dem Markt ausscheiden.


    Es gibt aber einen Markt, auf das nicht zutrifft: Assets. Dort trifft wirklich mehr Nachfrage auf ein unverändertes Angebot. D.h Aktien, Anleihen, und Immobilien werden steigen.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Zitat von Nixda

    sondern wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt,

    Genau das ist der Fall.

    Wer nicht arbeitet sorgt nicht fuer Nachschub (angebot bricht ein, die Nachfrager erhalten Geld vom Staat und wollen damit einkaufen).

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  • Genau das ist der Fall.

    Wer nicht arbeitet sorgt nicht fuer Nachschub (angebot bricht ein, die Nachfrager erhalten Geld vom Staat und wollen damit einkaufen).

    Das Angebot an so ziemlich allen Dingen, die ich haben will oder auch nicht haben will, ist unverändert hoch: Toilettenpapier, Autos (sogar mit Batterie), Mehl, Hefe, Klamotten, Flugzeuge,...

    Nur das Angebot an Waren und Dienstleistungen, die nicht nachgefragt werden ist dünn: Flugreisen, Konzerte, Restaurants,....

  • bigA, das ist allerdings auch wahr. Stimmt.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Genau das ist der Fall.

    Wer nicht arbeitet sorgt nicht fuer Nachschub (angebot bricht ein, die Nachfrager erhalten Geld vom Staat und wollen damit einkaufen).


    Nein. Genauer formuliert gilt: Die Preise steigen nur dann, wenn die Nachfrage das Angebotpotenzial übersteigt, d.h, die Angebotsseite die Angebotsmenge nicht ohne weiteres erhöhen kann. Wenn aber eine Kapazitätsunterauslastung da ist, dann wird bei höherer Nachfrage einfach die Kapazitätsauslastung erhöht.


    Und das die Nachfrager Geld vom Staat erhalten halte ich für ein Gerücht. Bestenfalls bekommen sie einen Teil ihrer Einkommensausfälle als Transfers, ganz oft aber einfach gar nichts.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“