Sicher anlegen?

  • M.E. ist das ein trivialer Einwand, der für jegliche Altersvorsorge gilt.

    Hatten wir oben schon: Langlebigkeitsrisiko.

    Gibt es nicht Produkte die genau das gezielt absichern?

    Also in etwa so:

    Wird man älter als (hohes Alter einsetzen) bekommt an xy, sonst nichts.

    Dann könnte man die dieses Risiko quasi hedgen und die restliche Strategie unabhängig gestalten...


    Wobei meine Beobachtung ist:

    Am Ende haben die meisten Menschen die finanziell clever sind eher viel zu viel Geld und Vermögen übrig.

    Ist natürlich schön für die Erben, aber meist wäre noch mehr als genug Puffer da gewesen in Form der selbst bewohnten Immobilie zum Beispiel.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Am Ende haben die meisten Menschen die finanziell clever sind eher viel zu viel Geld und Vermögen übrig.

    Sehe ich auch so. Aber auch das ist trivial.

    Denn gerade mit dem perfekten Entnahmeplan stirbt man per Definition früher als das Geld alle ist. Schließlich ist genau dies das gewünschte Feature eines Entnahmeplans. Einzige Alternative: alles in eine Rentenversicherung mit Laufzeit bis zum Tod.


    Sofern Kinder da sind, ist das allerdings oft auch ein gerne akzeptierter Nebeneffekt.

    Man möchte schließlich, dass es die lieben Kleinen mal besser haben. :-)

  • Gibt es nicht Produkte die genau das gezielt absichern?

    Ich habe stets einen großen Bogen um Kapitallebensversicherungen gemacht. Aber das müsste genau das Produkt sein, das Du suchst. Nur halt nicht mit Auszahlung ab z.B. 67 sondern mit z.B. 85. Sollte entsprechend günstiger sein. Allerdings habe ich keine Ahnung, ob es das gibt.


    Versicherungsvertreter/makler an die Front.

  • Ich glaube schnueffelnase sucht das nicht ich.


    Ist bei mit altersmäßig noch etwas hin, aber ich würde so planen:


    Entnahmeplan auf ein vernünftiges Sterbealter hin optimieren (zB 85 oder 90 Jahre) und zwar ohne die selbstbewohnte Immo (falls vorhanden) angreifen zu müssen.

    Diese dient als Sicherheitspuffer.

    Wird noch Geld benötigt, muss die eben beliehen werden und das Erbe sinkt etwas.

    Dafür geniessen (oder auch nicht geniessen ;-) ) die kids die eigene Anwesenheit etwas länger :-)

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  • Ich glaube schnueffelnase sucht das nicht ich.


    ...

    Stimmt, ich suche noch, weil ich mich erst vor ein paar Monaten selbstständig gemacht habe ;-).


    Was ich bisher an Rentenbeiträgen einbezahlt habe, dürfte laut Bescheiden aber reichen, um künftig im Alter gerade so über die Runden zu kommen. Schwieriger ist es bei meiner Frau - da reicht es nach derzeitigem Stand gewiss nicht. Ob eine Kapitallebensversicherung oder eine freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung interessanter ist, müssen wir noch klären. Beim derzeitigen Zinsniveau muss privat nicht besser sein - von den Garantiezinsen bleibt im Moment ja nur noch die Garantie übrig...

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • oder eine freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung ..

    Je nachdem, was du selbständig machst, falls Du im freiberuflichen Umfeld (Architekten/Anwälte/Ingenieure..) unterwegs bist, könnte ergänzend ein Blick auf die Versorgungswerke spannend sein.

  • Die Rürup-Rente ist für Selbständige interessant. Da kann man bis zu €40.000 Im Jahr absetzen, muss allerdings die Rentenzahlungen versteuern. Die After-Tax Rendite sollte aber in Ordnung sein.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Ergänzend zu Versorgungswerk und gleichermaßen Rurüp und freiwillige Rentenversicherungsbeiträge: Es sind nicht nur die 'Renditen', sondern auch die sofortigen Steuervorteile, sprich, keine Einkommensteuer auf 92% des eigezahlten Betrags. 20.000 Einzahlen oder 12.200 behalten und den Rest sofort ans Finanzamt zu zahlen, ist ein Unterschied (wobei ich vermute, ihr liegt als Ehepaar bei Start der Selbständigkeit noch unter dem Bereich der 42% Einkommensteuer)

  • Beim derzeitigen Zinsniveau muss privat nicht besser sein - von den Garantiezinsen bleibt im Moment ja nur noch die Garantie übrig...

    Je nachdem wie alt ihr seit / ob Ihr an eine Währungsreform zu Lebzeiten glaubt.....


    Je nachdem, was du selbständig machst, falls Du im freiberuflichen Umfeld (Architekten/Anwälte/Ingenieure..) unterwegs bist, könnte ergänzend ein Blick auf die Versorgungswerke spannend sein.

    Kenne jemanden, der in so einem Versorgungswerk im Vorstand ist.

    Ich komme jetzt nicht auf das "Zauberwort", es lief aber darauf hinaus, dass sie maximal 10% oder so in Aktien dürfen, ~2/3 in Staatsanleihen und Festgeld investieren müssen, maximal so und soviel Geld bei einer Banken haben dürfen (also gezwungener Maßen auf alle Institute streuen müssen),.... Nominal ist das Geld sicher, aber nicht die Kaufkraft.

    So ein Gesetz das für Versicherungen gilt, damit diese das Geld (nominal!) sicher anlegen.

    Es kann kein Euro verloren gehen, aber ich glaube die kommen nicht besonders gut weg, wenns mal knallt und "das Brötchen 100€ kostet".


    --> Ich bin jetzt auch Freiberufler und zahle keinen Cent in die freiwillige Versicherung oder Rürup oder sonst was.

    --> Was über ist kommt wir in mich / die Firma investiert. Und der Rest geht auf Depot.


    PS: Habe noch aus der BAV (ohne Eigenzahlung, also alles nur AG-Anteil) einen kleinen 4-stelligen Betrag im Vorsorgekonzept IndexSelect | Allianz auf den Euro Stoxx mit maximalem Cap. Das Geld habe ich komplett abgeschrieben. Denn was passiert mit dem "Wert / Kaufkraft", wenn es durch Inflation mal ein paar bounces nach oben macht? :cursing: Und ich habe noch über 30Jahre bis zur Auszahlung. Ich gehe davon aus, dass ich mit meinen Enkeln davon eine Kugel Eis essen gehen werde. Immerhin gratis Eis :thumbsup:

  • Ich komme jetzt nicht auf das "Zauberwort",

    Hab gerade mal ein paar Minuten gesucht. Das hier war der Einstieg:

    § 215 VAG - Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)

    Ich finde leider die Prozentsätze nicht. Das scheint wohl auch von Versorgungswerk und Bundesland abhängig zu sein. Die Zahlen die mir mündlich genannt wurden, gingen aber in die Richtung ~2/3 Bundesschatzbriefe / Festgeld. Egal, was ich da jetzt an Steuern "spare", wenn es einen Währungsschnitt gibt, guck ich in die Röhre.... Außerdem kann ich das eingezahlte Kapital weder liquidieren, noch beleihen. Und wer garantiert mir, dass sich in den nächsten 30 Jahren steuerlich nichts zu meinem Nachteil ändert bzw. das das Geld (sofern es nennenswert Kaufkraft hat) nicht auf meine gesetzliche Rente angerechnet wird. Also wie ich das drehe und wende, ich kann mir dieses "Steuersparmodell" nicht schön reden.


    Weiß hier jemand mehr und kann auf konkrete Zahlen verlinken?

    Oder kann mir jemand Mut machen, dass ich von meinem Allianz-Vertrag in 30 Jahren mehr als ein Eis kaufen kann?

  • Das Zauberwort heisst "Solvency II". Es gibt keine Quotenvorgaben oder ähnliches. Die Vorgabe ist aber, dass sich das "Risiko" der Anlagen in einem gesunden Verhältnis zur Eigenkapitalausstattung bewegen muss. D.h. eine Versicherung/Versorgungswerk mit viel Kapital kann theoretisch auch sehr hohe Aktienquoten fahren.


    Das amcht aber keiner weil das Chance/Risikoverhältnis in der klassischen Lebensversicherung ungünstig verteilt ist und die meisten Adressen nur wenig EK übrig haben.

  • Wir stehen tatsächlich konkret vor der Frage, wie man am besten für das Alter vorsorgt. Und einen Punkt habt ihr in der Diskussion vergessen: Um auszurechnen, welche Vorsorge rentabler ist, muss ich den exakten Tag meines Ablebens kennen. Mit anderen Worten: Es ist eh Kaffeesatzleserei.

    Eigentlich benötigt man nur eine Inflationssichere Kapitalanlage, welche regelmäßig und inflationssteigend, so viel ausschüttet, das man nach Steuer davon leben kann.

    Dafür eignen sich z.B. langweilige Aktien ganz gut.


    Sie haben nur den Nachteil, der Preis schwankt ständig und man könnte sich davon nervös machen lassen und leider ist somit die Kapitalanlage nicht sicher, was sehr viele davon abhält, die beste Wertanlage zu nutzen.


    Und ob es Sinn macht, das Geld Dritten zu geben, damit sie einem Vorgaukeln, das die Kapitalanlage nicht schwankt, kann man streiten.

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Der Vorteil eines Dritten ist, das man es nicht selbt verzocken kann, weil man gerade meint eine glänzende Idee zu haben.

    Stimmt, das Spielergen hatte ich vergessen, ja, das ist ein Problem.

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Eigentlich benötigt man nur eine Inflationssichere Kapitalanlage, welche regelmäßig und inflationssteigend, so viel ausschüttet, das man nach Steuer davon leben kann.

    Also ein Umlagesystem, bei der die Rentenhöhe z.B. mit den Nettolöhnen steigt??

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Also ein Umlagesystem, bei der die Rentenhöhe z.B. mit den Nettolöhnen steigt??

    Ich dachte mehr an Aktien, bei denen die Dividende mit dem Gewinn steigt, welcher stärker steigt als die Inflation.


    Wenn man dann eine "Sichtblende" gegen Kurseinsicht und eine feste Ausschüttung von 4% p.a. mit Inflationsausgleich einbauen würde, wärs nach außen "Sicher" :D

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • D.h. eine Versicherung/Versorgungswerk mit viel Kapital kann theoretisch auch sehr hohe Aktienquoten fahren.


    Das amcht aber keiner weil das Chance/Risikoverhältnis in der klassischen Lebensversicherung ungünstig verteilt ist und die meisten Adressen nur wenig EK übrig haben.

    Danke für das Zauberwort ;)

    Wir haben jetzt über hätte wäre könnte philosophiert, aber mal Butter bei die Fische: ist das Quatsch, was ich rede zwecks meiner Angst um Kaufkraftverlust? Ich lerne gerne dazu und lasse mich eines besseren belehren :thumbsup:

    Aber dann bitte mit konkreten Produktbeispielen die steuerlich absetzbar sind bzw einem Versorgungswerk oder ähnlichem das "ein sicheres Investment" ist. 8)

  • Danke für das Zauberwort ;)

    Wir haben jetzt über hätte wäre könnte philosophiert, aber mal Butter bei die Fische: ist das Quatsch, was ich rede zwecks meiner Angst um Kaufkraftverlust? Ich lerne gerne dazu und lasse mich eines besseren belehren :thumbsup:

    Aber dann bitte mit konkreten Produktbeispielen die steuerlich absetzbar sind bzw einem Versorgungswerk oder ähnlichem das "ein sicheres Investment" ist. 8)

    Eine meiner Grundregeln lautet: "Angst ist ein sehr schlechter Anlageberater". Du kannst davon ausgehen, dass jede Anlage die Du kaufst weil Du Angst vor etwas hat am Ende des Tages nicht besonders ertragreich sein wird. "Angst" ist ein sehr gutes Verkaufstool um irgendeinen Blödsinn loszuwerden.


    Im jetzigen Umfeld wirst Du mit "Sicherheit" maximal eine nominal Nullrendite bekommen. Alles andere ist unrealistisch.