Ich war in dem ungebremsten Absturz noch etwas früh dran, bin gestern dem Kurs hinterhergelaufen. Im 10-Tages-Chart sieht man das immer sehr schön - gleich wie übrigens auch bei den großen Indizes.
Dennoch: Kurs 10,68 Euro ist weniger als ein Viertel des NAV über 40 Euro. Absturz seit Ende Februar von 25 Euro. Ungeachtet der langfristigen Aussichten (Onlinehandel?) - die Aktie war ja vorher schon nicht teuer - die Einkaufszentren werden doch nicht weniger als die Hälfte wert sein wegen Corona (wenn man die Verschuldung als Hebel mitberücksichtigt). Selbst wenn einige kleinere Geschäfte (Friseure, Cafes) pleitemachen, die wird man auch in absehbarer Zeit wieder vermietet bekommen. Die Ankermieter dürften bleiben, größere Ketten, Elektronikmärkte, Supermärkte, Bekleidungsketten oder was da so drin ist. Ein kleiner Abschlag dürfte deswegen gerechtfertigt sein.
Euroshop hat zwar Schulden, aber ein Nettobetriebsergebnis/EBIT von 200 MEUR, und Zinszahlungen von 50 MEUR. Börsenwert 656 MEUR. Selbst wenn sie einmal eine Zeitlang Verlust machen sollten: mit den Immobilien als Sicherheit sollte es keine Probleme geben, ggf. an einen Bankkredit zu kommen. Pleitewahrscheinlichkeit ist null.
Ansonsten interessieren die langfristigen Cashflows. Ein Ausfall von einem oder zwei Jahren mag meinetwegen weitere 10% oder 20% Abschlag rechtfertigen (NPV). Aber doch nicht 60%. Total übertrieben, 100% Aufwärtspotential.
Auf diesem Niveau ist das für mich langfristiges Buy and Hold. Dividendenrendite auf Basis der letzten Dividende: 14%! Sie ist laut Homepage "teilweise nicht steuerbar" (d.h. erst nachträglich bei Verkauf zu versteuern). Weiß jemand, zu welchem Anteil? Eigentlich ist das meine Lieblingsaktie.