Spekulation auf Volatilität

  • Kann mir jemand sagen, wie ich auf sinkende Volatilität spekulieren könnte?
    Da ich nicht an der Eurex agieren kann (Verkauf von Put und Call auf Dax), bräuchte ich ein Zertifikat oder einen Put auf den VDAX als Optionsschein. Gibts sowas?


    Oder weiß jemand, wie man Zugang zur Eurex bekommt?


    Guntfred

  • Die einfachste Methode auf sinkende Volatilität zu spekulieren sind Discountzertifikate. Der Kauf eines DZ. entspricht dem Stillhalten (Kauf der Aktie und Verkauf einer Option die bei hoher Vola natürlich mehr bringt). Der Zugang zur Eurex ist nur eine Frage des Geldes.


    Mit freundlichem Gruß,

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Also erstmal danke, an Discountzertifikate hatte ich gar nicht gedacht. Leider ist das aber nicht das Wahre.
    1. Ich verkaufe so nur einen Call , keinen Put
    2. Ich kaufe damit auch den Basiswert, so dass ich viel mehr Geld investieren muss.
    3. Die Banken zocken mich ab, Ich habe gerade nachgerechnet, mit einen Discountzertifikat, Dax, Cap 3500, 12/03 bekomme ich 231 € für den Call. Einen solchen Call als Optionsschein zu kaufen kostet aber 305 €. Nette Spanne, aber leider nicht für mich.


    Hat keiner eine bessere Idee?


    Guntfred

  • Wir hatten im Thread über Joes Depot ja über den VDAX und eine Spekulation darauf geredet.
    Ich verlege mich mal in diesen uralt-Thread mit passenderem Titel.


    Der VDAX hat jetzt sogar die 16 unterschritten und ich überlege mir langsam wirklich, einen Put zu kaufen.


    Hat denn in der letzten Zeit jemand was gemacht (Zertifikat, Kombination aus Optionen..) oder hat jemand ein anderes geeignetes Spekulationsinstrument gefunden?


    Guntfred

  • Hier schreibt einer was über VDax-Zertifikate:


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    22.10.2004
    V-DAX Zertifikate unter der Lupe
    Wertpapier


    Laut den Experten von "Wertpapier" liefert der V-DAX (ISIN DE0008467408/ WKN 846740), der die Schwankungen deutscher Standardaktien misst, die Basis für neuartige Zertifikate.


    Derzeit notiere das Börsenbarometer bei ungefähr 16 Prozent. Das sei der tiefste Wert seit 1996. In den letzten Jahren habe sich das Nervositätsbarometer gewöhnlich bei 25 bis 30 Prozent bewegt. In Krisenzeiten oder bei externen Schocks sei der V-DAX sogar auf über 50 Prozent gestiegen. Laut Alexander Klatt, Derivatespezialist bei der Citigroup, befinde sich die Volatilität derzeit tendenziell auf niedrigem Niveau.


    Anleger könnten hiervon profitieren. Seit kurzem würden die Citibanker ein Zertifikat mit dem Namen DAX-Vola-Protect (ISIN DE000CG0A1H0/ WKN CG0A1H) anbieten. Das Anlagepapier biete hundertprozentigen Kapitalschutz zum Ende der Laufzeit. "Darüber hinaus erhält der Investor einen Zins, der an die jährliche, realisierte DAX-Volatilität gekoppelt ist", so Klatt. Je höher dieser Wert sei, umso mehr Rendite erhalte der Investor. Das Vola-Protect-Zertifikat diene zur Spekulation auf höhere Kursschwankungen und sei in erster Linie ein Stabilisator für das Depot. Sollten die Aktienkurse nämlich fallen, steige gewöhnlich die Volatilität. Der Kupon würde somit zulegen und das Minus der Aktienposition dämpfen.


    Auch das V-DAX-Rotator-Zertifikat (ISIN NL0000405868/ WKN ABN1T6) achtet auf die Volatilität der Aktien. Das Anlagepapier bilde ein Portfolio aus Aktien und Anleihen ab. Der Volatilitäts-DAX diene hier als Indikator. Die Strategie gestalte sich folgendermaßen: Notiere das Börsen-Barometer unter 20 Prozent, werde das zugrundeliegende Depot zu drei Vierteln aus Anleihen und zu einem Viertel aus Aktien bestückt. Steige der V-DAX über 40 Punkte, bestehe der Basiswert je zur Hälfte aus Anleihen und Aktien. Bei einer sehr starken Schwankungsbreite von über 55 Prozent setze das Zertifikat komplett auf die Aktienkarte.


    Laut den Wertpapierexperten habe sich die Strategie, welche von den Privatbankiers Delbrück, Bethmann, Maffei entwickelt worden sei, in der Vergangenheit bestens bewährt. Von Januar 1995 bis Mai 2004 habe das Rotator-Zertifikat einen Zuwachs von 200 Prozent erzielt. Beim DAX habe das Plus in diesem Zeitraum nur bei 92 Prozent gelegen.


    Nach Ansicht der Wertpapierspezialisten seien beide Papiere interessante Depotergänzungen. Allerdings seien sie steuerlich schlechter gestellt als Aktien oder Indexzertifikate. Da beide Produkte wahrscheinlich als Finanzinnovationen eingestuft würden, lange der Staat bei allen Erträgen zu.
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    Herakles

  • So, heute hab ich mir einen Put auf den Dax gekauft.


    VDAX etwa bei 14,5%, Dax bei 4140. Eine bessere Möglichkeit auf den steigenden VDAX zu setzen als einen Put habe ich immer noch nicht gefunden. Mal sehen. Eigentlich bin ich gar nicht so pessimistisch für den DAX.


    Guntfred

  • Äh: einen Straddle? (= gleichzeitiger Kauf von Put und Call zum selben Basispreis.)


    Disclaimer: ich habe sowas noch nie gemacht.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Stimmt, eigentlich wäre ein Straddle richtiger.
    Noch eigentlicher würde ich aber gerne was ganz anderes machen. Bei einem Straddle hast du nämlich auch einen Zeitwertverlust. Am liebsten hätte ich den VDAX als Indexzertifikat und zwar jederzeit rückzahlbar. Aber sowas gibt es nicht. Nur in der Version, dass es an einem bestimmten Stichtag rückzahlbar ist. Das will ich aber nicht, weil so ein Papier auf kurzfristige Änderungen praktisch nicht reagiert.


    Guntfred

  • Wie man sich denken kann ist mein Versuch mit einem Put auf ein Steigen der Vola zu spekulieren kann, nach hinten losgegangen. Hat seit Kauf so etwa 0,5% des Depots gekostet.


    Aktuell Dax 4288 und VDAX 11,97%.
    Das ist schon extrem niedrig. Wahrscheinlich mach ich mir in den nächsten Tagen die Mühe und suche erneut nach Instrumenten um auf ein Steigen der Volatilität zu wetten.



    Guntfred

  • Bei www.chartline.net gibt es (unter Indices Deutschland) einen VDAX-Chart, der bis 1995 zurückreicht. 1996 sackte der VDAX sogar unter den Wert von 10,5.


    Was mir am VDAX-Chart auffällt: Extreme Spitzen werden nur bei mehr oder weniger heftigen Crashs ausgelöst, so etwa Ende 1997, Ende 1998, natürlich nach 09/11 und Mitte 2002 bis Marz 2003. Extreme Hausse-Situationen wie März 2000 sind zwar auch sichtbar, aber die Erholung seit März 2003 bewirkte nur einen permanenten Rückgang des VDAX. Seitwärtsbewegungen dürften per definitionem erst recht zu einem niedrigen VDAX führen.


    Soll heissen: Eine Wette auf einen steigenden VDAX scheint mir letztlich eine Wette auf eine Crash-Situation zu sein.


    Ich vermute, daß der VDAX ausschliesslich aus der DAX-Vola berechnet wird (richtig?), d.h. es müßten auch noch die Dickschiffe im DAX crashen.


    Sorry, aber so ein Szenario sehe ich momentan echt nicht am Horizont. Ich denke eher, daß der DAX langsam Nachholbedarf gegenüber den MidCaps aufbaut, aber für Kurssprünge fehlt da momentan wohl die nötige Liquidität. Am wahrscheinlichsten erscheint mir langweilige Tristesse im DAX, eventuell noch ein paar Jahre. Wenn das eintrifft, dann sieht man mit VDAX-Derivaten alt aus, und die Emittenten reiben sich die Hände.


    Meine vielen Konjunktive zeigen aber schon, daß ich mich mit Derivaten nicht besonders auskenne. Falls ihr das anders seht, sacht bescheid...


    Gruß, witchdream

  • witchdream


    Erstmal, der VDAX wird errechnet aus den Preisen von Optionen auf den DAX. Eine tatsächliche Bewegung des DAX oder seiner Bestandteile ist (theoretisch) gar nicht nötig, die Erwartung derselben reicht ja um die Optionspreise zu beeinflussen.


    Zweitens, ja, wie bereits angemerkt steigt der VDAX vor allem wenn der DAX fällt (mit einer sehr hohen Korrelation wenigstens). Der Chart des VDAX sieht immer so aus das auf steile Anstiege längere Phasen des Abbröckelns folgen.


    Ich seh auch nicht, dass sich irgendwas bedrohliches am Horizont zusammenbraut, ich seh nur das der VDAX historisch sehr niedrig ist und mir eine Spekulation (und ich meine Spekulation) diezbeüglich nicht abwegig erscheint.


    Guntfred

  • In der Börse-Online von dieser Woche ist auch ein kleiner Beitrag zur Volatilität. Aufhänger das Näherrücken der 10%-Stufe beim Vdax, so niedrig wie zuletzt Mitte der 90er. Allerdings schreiben die Burschen, dieser Wert sei bis Mitte der 90er Jahre eben der Normalfall gewesen, erst seit dem Börsengang der Telekom, folgendem Börsenrausch, Internethype und Neuem Markt inklusive folgendem Platzen der Blase sei der Vdax in so schwindelnde Höhen gestiegen.