Neu im Depot: J.F.Behrens (519890)

  • Der ausgewiesene Gewinn ist übrigens durch 2,8 mio Aktien zu teilen. Das wäre dann pro Aktie ein Gewinn von 1,68 ¤. Das ergibt ein KGV von 3,5 (bei Kurs 5,80).


    Auf der homepage konnte ich allerdings weder die ad-hoc noch den GB für 2006 entdecken. Bei den IR muss Behrens noch'n büschen üben.

  • Halt: Aus dem Bilanzgewinn kann man nicht das Ergebnis berechnen, oder?

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Ich gehe schon davon aus, dass mit "Bilanzgewinn" das Ergebnis für 2006 gemeint ist. Der bisherige Buchwert liegt laut wisi jedenfalls bei 8,89 ¤ / Aktie.


    Ich vermute mal, dass hier stille Reserven gehoben wurden. Mich wundert nur, dass Behrens noch stille Reserven hat - ich dachte immer, der vorherige Hauptaktionär VDN hätte Behrens völlig ausbluten lassen.

  • Glückwunsch allen, die da ausgeharrt haben. Bei der Renaissance der Bauwerte hätte ich auch früher an JFB denken können.


    Mein Verusch vom BG auf das Ergebnis zu schließen:
    BG 05 2,667
    ./. Div 0,56
    Vortrag = 2,107


    -> BG 06 2,604
    -> EPS 93 Cent


    Es wird gekauft, als gäb's kein morgen.

  • Im Bilanzgewinn stecken immer auch die Gewinn- oder Verlustvorträge der Vorjahre.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Gerade kam die Korrektur von unicum:


    es ist einen Tick weniger. In 2006 wurde eine Dividende von 0,10 ¤ gezahlt. Demnach beträgt der Gewinnvortrag 2,386 Mio.¤, je Aktie 0,83 ¤. Behrens dürfte vom im Laufe des Jahres 2006 angestiegenen Stahlpreis profitiert haben.

  • Gute Arbeit, value - danke! *g*


    Ich hab mal eben gegoogelt und bei wikipedia findet sich folgende Erklärung im Detail:


    Als Bilanzgewinn bezeichnet man den von Kapitalgesellschaften in der Jahresabschlussbilanz ausgewiesenen Totalgewinn gemäß §268 dHGB bzw. §231 öHGB. Er berechnet sich wie folgt:


    Jahresüberschuss nach §275 dHGB bzw. §231 öHGB
    + Gewinn- oder Verlustvortrag aus dem Vorjahr
    + Entnahmen aus der Kapitalrücklage
    + Entnahmen aus Gewinnrücklagen
    - Einstellungen in die Gewinnrücklagen
    = Bilanzgewinn/Bilanzverlust


    Daraus ergibt sich, dass der Bilanzgewinn durch Veränderung der Rücklagen leicht beeinflusst werden kann und als Indikator für den Unternehmenserfolg ungeeignet ist. Allerdings ist diese Angabe in jedem veröffentlichten Jahresabschluss einer Kapitalgesellschaft enthalten, während der aussagekräftigere Jahresüberschuss entfallen kann.


    Der Bilanzgewinn ist die Basis für Gewinnverwendung und Gewinnausschüttungen (Dividenden bei Aktiengesellschaften).

  • Kurs steht grade knapp unter 7euro. Das sind 60% Gewinn an einem Tag. :) Das ganze bei 8000 gehandelten Stücken. Hatte die noch jemand im Depot? Joe?

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

    Einmal editiert, zuletzt von spud ()

  • Ich hab mir nach meinem Verkauf im April 2004 auch noch mal ne volle Portion zusammengekauft. Im August 2004 zu 4,03 und im Juni/August 2005 zu 5,70. Heute ist der erste Tag, an dem die Aktie richtig Spass bringt.

  • Ich habe auch ein paar Stücke (Anfang Februar gekauft) und habe vorhin die Hälfte wieder an die Börse zurück gegeben. ;)


    Die neuen Informationen lassen auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2006 schliessen aber trotzdem sieht mir der Kursanstieg zu steil aus, so das ich mich eben genötigt fühlte die Hälfte abzugeben...


    Von den Kennzahlen her wäre vielleicht "halten" eine bessere Möglichkeit gewesen - ich werde es sehen. So habe ich jetzt immerhin einen Kompromiss für mich gefunden... :)



    MfG
    Zek :)

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

    Einmal editiert, zuletzt von Zek ()

  • Ich habe sie auch noch, und geb sie so schnell auch nicht her. Der Buchwert liegt jetzt exakt bei 9,72 Euro, damit ergeben sich nach dem 17. Gewinnjahr in Folge mit dem Pro-forma-Gewinn folgende Zahlen:


    KBV 0,72
    KUV05 < 0,20
    KGV06e 8,2
    Div% 7,1%


    Kursanstieg hin oder her, der war ja auch mehr als berechtigt. Vielleicht werden sogar jetzt erst wieder verstärkt Leute auf Behrens aufmerksam. Mich wunderte es sowieso, wieso sich kaum mehr jemand für so eine Aktie interessierte. Gut, hier gibt es zugegebenermaßen weniger zu diskutieren, keine Bohrergebnisse oder Quartalsumsätze ;-). Aber der Schlaftablettenfaktor ist genau das, was ich in der jetzigen Marktphase positiv werte.
    Daß sowas kommt, überrascht mich nicht wirklich: auf diesem Niveau KONNTE es eigentlich fast nur positive Überraschungen geben, sei es Dividende, oder eine Übernahme oder was auch immer. Man muß halt nur geduldig sein. Der Buchwert wäre übrigens eine schöne (vorläufige) charttechnische Zielmarke.


    Das Risiko besteht aber momentan noch darin, daß der Gewinn nicht operativ zustande kam, sondern durch einen Sondereffekt. Die anderen möglichen Bilanzmanipulationen, die den Bilanzgewinn ebenfalls erhöhen, dürften eher unwahrscheinlich sein: warum sollte da etwas gedreht werden (blieb zuletzt auch konstant).

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Winter :
    Ergänzung: Deine Fundamentalzahlen beziehen sich auf einen Kurs von 7,00 Euro, oder?


    @all: Im Vorjahr war der Gewinn 0,40 Euro pro Aktie und 10 Cent Dividende. (Nicht mit dem Vor-vorjahr verwechseln.)
    Somit ist ein Gewinnvortrag vom Vorjahr deutlich niedriger (30 Cent pro Aktie), oder?
    Mindestens die letzten 17 Jahre sind immer Gewinne geflossen (weiter zurück kann ich nicht blicken), und somit können keine steuerlich wirksamen Verlustvorträge vorhanden sein.
    Sondereinflüsse sind mir nicht bekannt.
    Stille Reserven die man hätte heben können, woher sollen die kommen? Kann mich nicht erinnern derlei irgendwo im letzten GB gelesen zu haben.
    Somit würde ich darauf schließen, dass ein erheblicher Teil des Bilanzgewinns tatsächlich reiner Gewinn ist.


    Meine Meinung:
    Ich denke ich behalte mal die Nerven und hoffe auf Kurse von 15 Euro oder auch drüber in nächster Zeit.
    Sollte das nicht eintreten: wo bekomme ich schon relativ sicher eine dauerhafte Dividende von 0,50 Euro (=7,5% bei Kurs 6,65 Euro)? Die EK-quote müßte nun hübsch angestiegen sein, somit braucht man bei der Dividende nicht mehr zu sparen.
    Dank der "überraschenden" Nachricht (warum so überraschend? Lies sich das dank Bauboom nich schon vorher erahnen?!) ist das fundamentale Zahlenwerk kaum schlechter als vor dieser Nachricht - trotz des enormen Kursanstieges. Die Aktie erscheint mir immer noch schweinebillig und der fulminante Kursanstieg wundert mich kaum. War längst überfällig (selbst ohne die gute Nachricht).


    Gruß, Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • So, ich kann erst jetzt schreiben, nachdem ich heute nochmal nachgeschöpft habe:


    Joe :
    Ja, Kurs 7 Euro lag zugrunde. Für die Betrachtung der Ertragskennzahlen kann man eigentlich die 50 Cent Dividende gleich abziehen, denn die hat man ja schon sicher (abzüglich evtl. Steuer), folglich kostet die Aktie "eigentlich" nur aktuell 6,10 Euro (der Buchwert mindert sich ja entsprechend).


    Der Gewinnvortrag kann schon über mehrere Jahre thesauriert werden. Es heißt bei Wikipedia ja nicht "Jahresüberschuß aus dem Vorjahr", sondern eben "Gewinnvortrag aus dem Vorjahr". Verlustvorträge können ja ebenfalls über mehrere Jahre mitgeschleppt werden und beziehen sich nicht nur auf das Vorjahr (So ist es auch in der AG-Bilanz von Behrens; anhand 2005 erkennt man: Gewinnvortrag aus 2003 (2908 T¤) plus Jahresüberschuß 2004 (1267 T¤) ergibt den Bilanzgewinn 2004 (4175 T¤). Abzüglich der Dividendenzahlung für 2004 im Jahr 2005 (0,2*2,8M=0,56 T¤) ergibt sich der Gewinnvortrag für 2005 (3616 T¤).). Folglich muß vom Bilanzgewinn in der letzten Bilanz - Stichtag Ende 2005 - noch die Dividendensumme für 2005, die aber erst Mitte 2006 gezahlt wurde (erst dann wurden die 10 Cent beschlossen), abgezogen werden, um den Gewinnvortrag für 2006 zu erhalten. Genau das wurde oben berechnet.


    Allerdings bringst Du mich jetzt tatsächlich ins Grübeln. Mir fällt auf, daß wir vom Bilanzgewinn der AG reden, denn nur der ist im GB 2005 ausgewiesen und von dem ist in der Meldung die Rede ("Einzelabschluß"), nicht von jenem des Konzerns! Im letzten Jahr beispielsweise - bei Jahresüberschuß des Konzerns von 1,1 M¤ - verminderte sich der Bilanzgewinn in der AG von 4,2 auf 2,7 M¤, weil in der AG ein Verlust von 0,9 M¤ anfiel.
    Der JÜ des Konzers war 2004 und 2005 aber 1,2-2 M¤ höher als jener der AG. Folglich könnte der für uns Aktionäre relevante Konzernjahresüberschuß etwas optimistisch gerechnet sogar doppelt so hoch ausgefallen sein - warum sollten die anderen konsolidierten Gesellschaften nicht parallel auch von der guten Konjunktur profitiert haben? Nur mal probehalber mit der Differenz von 2004/05 gerechnet würde sich 1,25 bis 1,55 Euro pro Aktie ergeben. Das würde auch insofern hinkommen, als daß die deutsche AG etwa die Hälfte zum konsolidierten Konzernumsatz (und Eigenkapital) beiträgt. Folglich läßt sich ein KGV von 4 erwarten - jedenfalls bis das jemand widerlegt. Ja, is denn scho Weihnachten?!


    Bei den stillen Reserven ist eben der Witz, daß sie nicht in der Bilanz auftauchen, sonst wären sie ja nicht still. Oder? Ein Beteiligungsverkauf oder eine Steuergutschrift wären vielleicht auch denkbar (wobei, wie Du schon sagtest, wo sollte letztere auch herkommen), aber ein Einmaleffekt würde vermutlich auch nicht zu einer Dividendenzahlung führen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Hallo Winter,


    habe da mit den Stillen Reserven einiges durcheinander gebracht. Jedenfalls danke für Deine gut erklärte Antwort.


    Unter dem Stichwort "Stille Reserven" steht bei Wikipedia:

    Zitat


    Bedeutung
    Allgemein


    Die Bildung von Stillen Reserven ist eine schwer wiegende Abweichung von den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und verfälscht sowohl die Vermögens- als auch die Ertragslage. Durch die Bildung stiller Reserven kann die Entstehung von Gewinn nicht verhindert, sondern lediglich hinausgeschoben werden. Durch die Auflösung stiller Reserven fließen der Unternehmung keine Mittel zu. Somit ändern die Stillen Reserven nichts an der Realität der Unternehmenslage - sie verschleiern lediglich die tatsächliche Lage, indem ausgewiesene Gewinne willkürlich dann anfallen, wenn sie für die Unternehmensleitung Vorteile bringen, resp. dann tief ausfallen, wenn ansonsten hohe Gewinnsteuern drohen.


    [/quote]


    Ergänzung von mir: ...resp. dann tief ausfallen, wenn
    Herr Fischer-Zernin günstig an die Behrensaktien kommen möchte. Die Entstehung von Gewinn konnte nicht verhindert werden, aber es konnte ein immerhin ein Teil vom Gewinn aus dem Jahr 2005 ins Jahr 2006 verschoben werden.


    Möglicherweise wurde Behrens mit Absicht schlecht gerechnet um den Deal mit dem Insolvenzverwalter perfekt zu machen. Man erinnert sich: Herr Fischer-Zernin bekam das VDN-Paket, nämlich 2/3 aller Behrensaktien zum Superpreis von 2,80 Euro je Aktie (weit unter jeglichen realen Marktkursen).
    Mit Absicht also ein schlechtrechnen um sich als häßliches Entchen zu tarnen. Erinnert mich ein wenig an Max-Automation (bzw. Max-Holding).
    Ich frage mich nur, ob es im Gegensatz zu damals nun ab jetzt für die Unternehmensbewertung einen Unterschied macht?
    Denn:
    wäre a) der Bilanzgewinn zum erheblichen Teil aus real erwirtschaftetem Gewinn zwischen 01.01.2006 bis 31.12.2006 entstanden, so ist das gut.
    Oder b) nur die Schlechtrechnerei von 2005 rückgängig gemacht worden, so bedeutet das, dass der Gewinn 2005 eben real höher lag als bisher ausgewiesen. Das wäre dann auch gut. Die fundamental Bewertung würde sich diesbezüglich nur im KGV2006 bemerkbar machen (KGV06 würde schlechter, KGV05 besser werden). Bei der KGV10 Betrachtung spielt es keinen Unterschied. (der Hauptgrund warum ich gerne aufs KGV10 achte, und hier steht Behrens ja besonders gut da).


    Hin oder her - Nach dem Gewinn ist immer vor dem Gewinn: wie wird es wohl für 2007 aussehen? Das ist natürlich Glaskugel-lesen, aber immerhin weiss ich, dass durch das bisherige milde Wetter die Bauindustrie stark profitiert, und das dadurch vermutlich auch die Nachfrage nach Nägeln höher sein könnte.
    Und an einem "sich schlechtrechnen" kann auch Herr Fischer-Zernin nicht mehr interessiert sein, jetzt wo er das VDN-Aktienpaket inzwischen besitzt.


    Gruß, Joe

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  • Der Schuß ging nach hinten los. Der AG-Jahresüberschuß war zwar 2325 T¤, der des Konzern aber nur 1522 T¤, weil die anderen Konzerngesellschaften in der Summe auch aufgrund des Umsatzrückgangs außerhalb Deutschlands nicht wie in den Vorjahren Gewinn, sondern Verlust gemacht haben, allen voran die Spanier mit zusammen 1700 T¤, wo ein Standort dicht gemacht werden wird. Das wird aber zunächst auch erst einmal das Ergebnis belasten.


    Sicher alles legal, aber irgendwo schon auch eine Verarsche, nur die 50 Cent Dividende zu vermelden, wo man genau weiß, daß alle Welt davon ausgeht, daß der Gewinn dann deutlich höher liegen wird, obwohl er tatsächlich nur bei 54 Cent liegt. Und Dividenenausschüttung, obwohl man gleichzeitig über "eingeengte Finanzierungsspielräume" jammert, hat auch ein Gschmäckle.


    EBIT ist auch kaum höher als im Vorjahr, und der Cashflow sogar deutlich eingebrochen. Dann werden noch zahlreiche Risiken angeführt, Stahlpreise, Billigimporte aus Asien, Wettbewerb. Der Vorstand gibt sich aber zuversichtlich ("Rentabilität erhalten und Umsätze substanziell ausweiten"). Bleibt abzuwarten, ob Behrens sich behaupten kann. Qualitativ kann man sich in diesem Markt jedenfalls nicht abgrenzen von der Konkurrenz. Für mich überwiegen derzeit die Risiken die Chance, daß es noch weiter aufwärts geht.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin