Antizyklischer Anlagenotstand

  • Haben wir lange genug zu laut geschrieben...
    Im "Lage" Thread hab ich dieses schöne Papierschnipselchen aus der Bild zum Thema DAX und Gold (!)eingestellt.
    Herzerwärmende neue Kandidaten gibt es kaum (obwohl ich gerade am Sammeln bin). Allerdings finde ich einige Stories immer noch spannend genug, um voll investiert zu bleiben (Frosta, MFC I, Roeder, MAX, Sana etc,pp.)
    Ich möchte allerdings nicht in der Situation stecken, jetzt größere Summen im Markt unterbringen zu müssen, wenn man seit 18 Monaten voll investiert ist, liegt man schon etwas gemütlicher.
    Ich könnte mir auch vorstellen (vor allem wenn es steuerrechtliche Veränderungen gibt), Ein wenig Geld vom Tisch zu nehmen und Sondertilgungen auf Immobilienkredite zu machen.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Die Situation jetzt ist aus meiner Sicht für Antizykliker noch schwieriger wie letztes Jahr.


    Von den Werten, die wir damals besprochen hatten, ist der Großteil sehr gut gelaufen. Die einzige Lusche war eigentlich Schumag, die anderen wie


    -Philips
    -Converium
    -Baumgartner
    -Frosta


    usw.


    haben 2005 ziemlich Freude gemacht.


    Hätte ich auf fallende Ölpreise gesetzt, wäre das wohl ein ziemliches Desaster gewesen.


    Merke: Short Selling ist was für Profis.



    Als Neuinvestments fallen mir derzeit fast nur noch prozyklische Werte mit Nachholbedarf ein.



    Echte Antizyklische Perlen sind aus meiner Sicht derzeit kaum mehr zu haben. Allerdings lohnt es sich wohl, die alten Werte noch weiter zu halten um die Welle voll "auszureiten".


    Bei den Werten, bei denen ich ausgestiegen bin (Hornbach, Beck) habe ich mich noch jedes Mal geärgert.


    MMI

    3 Mal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Tja da steckt man momentan in der Zwickmühle.
    Insbesondere die winzigen aktien korrelieren weniger stark zum Gesamtmarkt. Aber nimmt man den Nebewerte-Sektor im Durchschnitt, so ist dieser viel Überbewerteter als der Dax.
    Ob es diesmal auch so wenig zueinander koreliert wenn viele kleine firmen ihre Bewertungen nach unten korrigieren?


    Und wie value schon sagt, klar gibt es noch ein paar günstige Werte.


    Wenn nur nicht dieses Damokles-Schwert über einem hängen würde... (Seufzer)
    Ich neige dazu nur noch Werte behalten zu wollen, die auch aus anderen Gründen als den Fundamentalen Gründen kaufenswert sind. z.B. Übernahme oder Abfindungsphantasie.
    Da fiele mir jetzt Moebel Walther ein, oder natürlich meine geliebte Behrens.


    Und sich u trennen von wirklich sehr günstigen aktien wie Nordwest Handel, dass bring ich nicht übers Herz.


    Also wider besseren Wissens, ich bin noch im Markt und habe sogar noch neue Aktien dazugekauft. Ich kann das, weil ich von mir weiß, dass ich auch wirklich verkaufe wenn es ins Minus läuft. Und da warte ich nicht lange sondern das mache ich schon bei wenigen Cents im Minus. Der Trick nicht gleich ausgestoppt zu werden ist möglichst günstig zu kaufen, so wie ich das in meiner Joe-ecke beschrieben habe und man mich für Pennywise hält. Aber lieber werde ich zu 50%aus meinen Versuchen ausgestoppt, als im jetzigen Marktumfeld zuviele Miese im Fall der Fälle schlucken zu müssen. "hin und her macht Taschen leer" ist so ein Vorurteil, dass heutzutage bei günstigen brokern nun wirklich nicht mehr bestand hat. (man nehme z.B. Nordnet-online oder die Flatrate-Angebote von Citibank oder wo-trading oder DKB). Die Einbuße bei häufigen Versuchen einzusteigen schätze ich auf unter 1% an Performance-Verlust.



    Gruß, Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Einen hätte ich auch noch:


    TUI


    KUV 0,19
    KBV 1,2
    KGV 05/06: 8,1 / 9,2
    Div. Rend. 4,4%


    Vorgemerkt für die nächste Vogelgrippen-Panik.


    MMI

    3 Mal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Tja, leider bin ich genau in diesem Anlagenotstand, jetzt zu investieren (oder nicht). Was die antizyklischen Aktien betrifft, so habe ich selbst alles wieder verkauft, was allzu indexabhängig sein könnte (Drägerwerk & Villeroy&Boch); aber es gibt doch noch Aktien in spezieller Situation mit Turn-around-Phantasie und/oder extrem niedriger Bewertung, die sich (langfristig) abgekoppelt vom Markt entwickeln könnten - es sei denn, es gibt eine derartige Baisse wie bis 2003, die in jedem, aber auch wirklich (fast) jedem Chart ihre Spuren hinterlassen hat:
    Greiffenberger, Saltus, Turbon (da lauere ich schon länger, noch ein bißchen runter), erst recht Zapf oder Thiel (da ist es beidesmal noch eine Frage des Einstiegszeitpunktes), oder KSB und Sixt. TUI halte ich auch, lief aber bislang unterdurchschnittlich.


    Mit weiteren Engagements werde ich mich aber zurückhalten und ggf. auch die bestehenden Positionen absichern. Mal schauen, ob die Lage in einem halben Jahr wirklich so viel besser (d.h. schlechter) ist als heute.


    value : Gibt es bei Sanacorp eine spezielle Story, außer der im branchenvergleich niedrigen KUV-Bewertung? Ich habe die vor ein paar Wochen verkauft - auch schon gefühlsmäßig zu gut gelaufen. Ich frage mich da auch wie bei BayWa, ob bei Großhändlern überhaupt ein (viel) höheres KUV angemessen ist.
    Muß gestehen, die Roeder-Spekulation verstehe ich auch nicht - nach einer Verfünfzigfachung und KUV knapp 1?


    Mausebiber : wärst Du vielleicht so nett, und würdest nächstesmal noch die Namen mitdazuschreiben? Ich habe leider nicht alle WKN im Kopf...

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Also den ersten Chart habe ich erkannt, ist in Real- und Spieldepot: Rohwedder. Bißchen schräges Konglomerat, das zuletzt abwechselnd kleine Gewinne und Verluste schrieb. Derzeit mal wieder kleinen Gewinn, das brachte als Tunraround(-Hoffnung) RS und zusammen mit niedrigem KUV+KBV vordere Listenplätze.


    Positiv auch: nur ein gerade auf Seite 2 angekommener aktueller Thread auf WO.


    Positiv oder negativ (?): Die wollen ihre Solartochter dieses Frühjahr an die Börse bringen.

  • Roeder scheint die Qualität einer Bijou Brigitte zu haben.


    Zitat Syrtakihans


    Die spannende Frage für mich ist dabei aber, ob Roeder überhaupt noch ein Zykliker ist. Aus dem konjunkturabhängigen und margenschwachen Messegeschäft zog man sich zurück. Sicherlich werden Aufträge - beispielsweise wenn ein neuer Geländewagen auf Island präsentiert wird und die VIPs vor Ort betreut werden wollen - mit dem Konjunkturzyklus schwanken. Einen übergeordneten Trend zu neudeutsch Events, die geradezu nach mobilen Infrastrukturleistungen lechzen, kann ich mir aber sehr gut vorstellen.
    Es würde mich daher zumindest nicht überraschen, wenn Roeder irgendwann als Wachstumstitel gilt.
    Geht man also von 4,50 für 2005 aus und erwartet, dass dank der WM das Ergebnis in 2006 - diesmal ohne Einmalerträge - wieder so hoch liegt, kann man sich fragen, was diese neuerdings grundsolide Firma wert ist. Minimum KGV 10, damit ist sie immer noch eine der billigsten Aktien. Außerdem verbucht Roeder den Verkauf gebrauchter Zelte als Einmalertrag, also wird von dieser Seite auch immer ein kleiner Ergebnisbeitrag kommen. Wenn Roeder aber beweisen sollte, dass sie ein kontinuierliches konjunkturunabhängiges Wachstum hinbekommen, könnte 2007 vielleicht bei 10% Gewinnwachstum (dann 4,95) auch an KGV 13 bis 15 gedacht werden - Kurse deutlich über 60 Euro als Folge.



    Sanacorp: Entweder sie dürfen AnZag übernehmen und voll konsolidieren oder sie verkaufen ihren AnZag Anteil - beides dürfte den Kurs antreiben. Natürlich hat man aber als Kennzahlenfetischist einen Bias auf den Großhandel, weswegen ich möglichst nie mehr als 2 davon im Depot halte, im Moment VBH und Sanacorp - Sixt zähle ich nicht zum Großhandel.

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  • Mmh, ich möchte meine weiter oben geäußerte Überlegung insofern präzisieren, als daß die genannten ja an sich beileibe nicht die einzigen günstigen und interessanten Aktien sind. Aber einem Rückschlag würden sie sich vermutlich trotzdem nicht gänzlich entziehen können.


    Um so mehr werden (eigentliche) antizyklische Einzelstories interessant, wie value ja auch schon mal geschrieben hat. Aber welche sind das? Reicht Kursverlust plus günstige Bewertung wie bei Brüder Mannesmann und Konsorten, oder sollte es eine Turnaround-Situation sein wie bei Jenoptik oder Zapf Creation?
    Hier ein paar Ideen:
    Zapf
    Thiel/D.Logistics
    Telekom-Aktien
    Medion/Gericom
    BBS
    Jenoptik
    Eifelhöhen-Klinik


    Was mir heute ebenfalls aufgefallen ist:
    Schaut euch mal die Umsätze im SDAX an. Wenn die Daten der comdirect stimmen, gab es seit dem Tiefpunkt 2003 einen extremen Anstieg der Umsätze. Beim MDAX scheint es auch noch mindestens eine Verdreifachung zu sein, aber dort und in den anderen Indizes ist es nicht mehr so deutlich zu sehen, was vermutlich auch an der Größe der Indizes liegt (Volumen).

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Hallo,


    anlaesslich der momentanen Korrektur frage ich mich, wie ich entscheiden soll, ob und wann ich kaufe bzw nachkaufe.


    Als Versuch, das auf rationaler Ebene zu entscheiden, folgende Frage: Die billigsten 10-20 Aktien bzgl der Kennzahlen und Kurse von heute, wo haetten die in der Rangliste vom Januar 2004 gestanden?


    Ich selbst muss ziemlich basteln, bevor ich derartige Zahlen vorliegen habe, werde es aber versuchen. Wie steht es mit den Statistikern hier, witchdream oder Maliese? Habt Ihr Zahlen zu der Frage?


    Viele Gruesse,


    Balkenchart

  • Interessant... Ich habe noch nie ein Foto von ihm gesehen, geschweige denn ihn sprechen gehört.


    Schon jemand dabei vietnamesische Aktien zu scannen?

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()

  • 5 oder 6 in Berlin...



    PXP Vietnam Fund Ltd. A0B69G
    KYG7301W1033 Fondsgesellschaft
    Vietnam www.pxpam.com

    Vietnam Enterpriese Investment Ltd. 757618
    KYG9361H1092 Fondsgesellschaft
    Vietnam www.dragoncapital.com

    Vietnam Growth Fund Ltd. A0DKMA
    KYG9361F1037 Fondsgesellschaft
    Vietnam www.dragoncoapital.com

    Vietnam Holding Ltd. A0J2ZW
    KYG9361X1043 Investment
    Vietnam www.vietnamholding.com

    Vietnam Opportunity Fund 710528
    KYG9361G1010 Investment
    Vietnam

    Vinaland Ltd. A0JJ1X
    KYG936361016 Immobilien
    Vietnam

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • 31.10.2006 - 09:01 Uhr
    Startschuss für Vietnam-Investoren


    Es ist soweit. Nach Abschluss der langen Platzierungsphase soll heute der Börsenhandel für das Vietnam- Opportunity-Zertifikat der Landesbank Berlin aufgenommen werden. Damit beginnen also die Wochen der Wahrheit, in denen sich zeigen muss, ob Zertifikat und Markt das Halten, was sich offenbar viele von dem Engagement in dem bislang weitgehend unentdeckten Land in Südostasien versprechen (siehe hierzu Investmentecken vom 31.8. und 29.9.).


    Über mangelnden Zuspruch konnte sich die Berliner Emissionsabteilung jedenfalls nicht beklagen, wenn man die mediale Begleitung als Indikator für das Interesse nimmt. Die an dieser Stelle einmal geäußerte Befürchtung, dass ein zu großer Platzierungserfolg in dem engen Markt zu Schwierigkeiten führen könnte, hat sich aber trotzdem nicht erfüllt. Grund ist eine vorab ausgehandelte bevorzugte Zugriffsmöglichkeit auf die Anteile aus einer Kapitalerhöhung des zugrunde liegenden Fonds, was dazuführt, dass die variable Cash-Quote des Vietnam-Opportunity-Zertifikats zu Beginn bei moderaten 2,5 Prozent liegt. Problematisch könnte in den kommenden Wochen der zwangsläufig erhöhte Bargeld-Bestand des Fonds selbst werden. Denn auch wenn die Fondsmanager im fernen Vietnam bereits interessante Zielobjekte ausgemacht haben, kann es ein paar Tage oder Wochen dauern, bis das frische Kapital sinnvoll investiert ist (WKN: LBB1XG).


    Am Reiz eines Investments in Vietnam ändert das natürlich nichts. Das haben sich wohl auch die Produktentwickler bei der Deutschen Bank gedacht, die noch vor Ende der Berliner Platzierung, ebenfalls ein Vietnam-Zertifikat aufgelegt haben, das zumindest von Kunden der DAB Bank bereits jetzt gekauft werden kann. Das eigentliche Börsenlisting wird dann Ende November nachgeholt (WKN: DB6GSC).


    Der Investmentansatz beider Zertifikate ist aber sehr unterschiedlich. Denn während das Berliner Zertifikat einen steueroptimierten Zugriff auf einen sehr flexiblen Vietnam-Fonds ermöglicht, beschränkt sich die Deutsche Bank auf die börsennotierten Aktien in Ho-Chi-Minh-Stadt. Zehn davon gehen zu Beginn in den Top-Select-Basket ein, wobei diese Auswahl im Laufe der Zeit verändert oder angepasst werden kann, sofern neue Werte den offiziellen vietnamesischen Börsenhandel aufnehmen. Einige der Kandidaten für einen späteren Börsenhandel dürften in dem Berliner Vietnam-Portfolio bereits heute enthalten sein. Denn im Gegensatz zum Deutsche-Bank-Basket investiert der Opportunity-Fonds ganz gezielt auch in vorbörsliche Beteiligungen und in Werte ohne offizielles Listing.


    Anders ausgedrückt, könnte es in dem bislang noch winzig kleinen vietnamesischen Aktienmarkt also dazu kommen, dass die Börsen-Anleger des Top-Select-Baskets indirekt für einen erfolgreichen Exit der vorbörslich engagierten Opportunity-Anleger sorgen. Dafür haben diese aber den unzweifelhaften Vorzug eines deutlich transparenteren Investments, dessen Bestandteile sie von vornherein kennen und dessen Bewertung jederzeit über die entsprechenden Börsenkurse nachgeprüft werden kann. In Berlin müssen sie hingegen zu einem gewissen Teil darauf vertrauen, dass bei der Bewertung der Private-Equity- und Immobilienbestände alles mit rechten Dingen zugeht.


    Kurz um: Das Opportunity-Zertifikat hat vermutlich höhere Chancen (aber auch Risiken), für ausreichend Spannung dürfte aber bei beiden gesorgt sein.
    Ralf Andreß


    Quelle : finanztreff.de




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    Kommentar:
    Die Landesbank Berlin hatte ja in den letzten Jahren kaum eine Moeglichkeit ausgelassen Geld zu verlieren. Die waren meines Wissen auch eine der wenigen Banken die ein Bearzertifikat auf den Neuen Markt ausgegeben haben.