Depotwert: Villeroy & Boch

  • Im Spiegel stand vor kurzem mal ein längerer Artikel über die Unzufriedenheit der Franchisenehmer.
    Soweit ich mich erinnern kann, beklagten sich diese über viel zu große (von V&B zugewiesene) und dementsprechend teure Läden in besten Lagen, deren zu angebotene Artikel für die Einrichtung (Nicht-Bad-Bereicht) offenbar schlecht ankam.

  • Zitat

    Original von Herakles
    Ich habe den Insidern mal einen Teil abgenommen, allerdings 10% günstiger. Kann allerdings auch noch bis 8 EUR weitertauchen, daher erst Teilkauf.


    Bis 8, schön wär's. 7,65 sind angesagt! Leider hockt die Familie drauf, sonst säße wohl schon die Heuschrecke im Vorgarten.


    Aktuell
    Price / Earnings Ratio 8.64 Dividend Yield 5.40%
    Price / Sales Ratio 0.27 Payout Ratio 46.67%
    Price / Book Ratio 0.66 % Held by Insiders 56.96%


    Nur 6% wertloses Zeugs in der Bilanz bei 42% Eigenkapital, Insolvenz sollte also nicht anstehen.

  • Nochmal eben halbiert, also 3,21 ¤ aktuell.


    0,37 ¤ Dividende soll es je Vorzugsaktie geben, also 11,53% Dividendenrendite aktuell.

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Tja, wann kauft man so eine Aktie? Dieses Jahr gibt es erstmal rote Zahlen und dann wohl auch eine deutlich gekürzte Dividende für 2009, wenn überhaupt. Für 2011 werden dann große Einsparungen aus den Sonderaufwendungen in 2009 versprochen. 85 Mio. Sonderaufwendungen und Investionen in 2009 sind 3,20 EUR pro Aktie, da wird der Buchwert angeknabbert, also statt 0,25 etwa 0,3 - 0,35.
    Bewertungstechnisch halb so teuer wie 2003.


    Der Chart hilft bei ATL auch nicht. Aber Bodenbildung sieht anders aus.



    http://www.handelsblatt.com/un…artet-rote-zahlen;2221128

  • Zitat

    Original von Herakles
    Tja, wann kauft man so eine Aktie?...


    Es kann jetzt kein schlechter Zeitpunkt sein.


    Allerdings frage ich mich ernsthaft, ob man an den Buchwert irgendwann mal dran kommt und ob er wirklich so hoch ist.


    Das andere ist eben die Dividende, die zukünftig ausgeschüttet werden kann. Für 2009 sieht es wohl düster aus, also kann man sich die Dividende, welche jetzt noch für 2008 gezahlt werden soll, schon mal gedanklich halbieren (verteilt auf 2 Jahre z.B.).
    Würde es V&B weiterhin schaffen so um die 0,40 ¤ je Aktie an Dividende zu zahlen, dann würde ich durchaus kaufen. Wachstum erhoffe ich mir allerdings nicht wirklich viel...

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
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  • Zitat

    Original von Zek


    Es kann jetzt kein schlechter Zeitpunkt sein.


    Von kurzfristigem Trading oder irgendwelchen Sondersituationen mal abgesehen, frage ich mich bei Aktien wie der von Villeroy & Boch, ob es sich überhaupt lohnt, sie zu kaufen. Egal wann.
    Mich erinnert V&B immer irgendwie an Leifheit oder die unzähligen Textilunternehmen aus dem mittleren und unteren Preissegment (von denen in den letzten Jahren viele verschwunden sind): hoher Buchwert, irgendwie ganz solide, aber mickerige Margen und schrumpfende Umsätze. Starker Druck durch billige Produkte aus Fernost oder woher auch immer bzw. sich einfach änderndes Konsumverhalten. Optisch billig bei jahrelangem Siechtum, meistens mit traurigem Ende.


    Den meisten ist es doch egal, welcher Name unterm Teller oder auf der Kloschüssel steht. Und in der Liga, wo es nicht egal ist, spielt V&B meiner Meinung nach nicht.

  • Von jahrelangem Siechtum kann man bei V+B nicht reden, die haben stabile Umsätze und stabile Gewinne, nur 2003 gab es mal Verlust, haben immer Dividende gezahlt (3-8%) und haben auch nie ihren Buchwert durch irgendwelche "Sonderdingens" zurückgeschnitten. Die Profitrate schwankte immer zwischen 3 und 7% (immer und nie heißt hier seit 1997).


    Die Marke ist sicher nichts zum Angeben, aber eine, die man wählt, wenn es verläßlich sein soll und nachdem man mal "was Günstigeres" ausgewählt hat.


    Von der Geschirrabteilung halte ich allerdings auch nichts.


    Leifheit spielt in einer anderen Liga (tiefer).

  • Villeroy macht eigentlich seit ca. 10 Jahren eine Art Dauerrestrukturierung durch. Immerhin haben Sie das Fliessengeschäft noch ganz gut weggebracht.


    Wie man an Rosenthal sieht, ist ein guter Markenname noch kein Garant für Erfolg.


    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • In der heutigen Zeit wird 'Wegwerfgeschirr' verwendet. Von Augarten bis Wedgewood - alle haben es verabsäumt billige Ware über Aldi und Co anzubieten. Wenn der Goldrand im Geschirrspüler verschwindet ist das auch nicht so toll ;)

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Laut B:0 zahlt V&B für 2008 (sichere) 37 Cent Dividende, das sind >10% Divi-Rendite.


    Wenn sich das im Lauf der Jahre ein paar mal wiederholt, hat man seine V&B schneller amortisiert als eine vermietete Eigentumswohnung. Und zwar ohne Ärger mit den Mietern...


    Wie Herakles schon sagte: Der Laden ist für einen deutschen Geschirrhersteller pumperlgesund, übrigens ebenso BHS Tabletop. Die, die überlebt haben, können's halt. Wenn die Meißener Porzellanmanufaktur börsennotiert und günstig bewertet wäre, würde ich auch die kaufen.

  • Von den aktuell hohen Dividendenrenditen für das abgelaufene GJ sollte man sich meiner Meinung nach nicht täuschen lassen.


    Angesichts der schlechten Zahlen (Einbruch des Nachsteuerergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen in 2008 um über 50%, Umsatzeinbruch in Januar/Februar um knapp 20%, anstehenden 60 Mio. Euro Restrukturierungskosten, geplanter Abbau von fast 10% der Belegschaft) fragt man sich eh, warum soviel ausgeschüttet wird. "Pumperlgesund" sieht für mich irgendwie anders aus.


    Wie weiter oben schon geschrieben: Die EBIT-Marge von V&B müßte sich verdoppeln, um einen Wert wie bei A.S. Creation zu erreichen. Und dabei war man bei Villeroy schon auf die Marge von 4,6% in 2007 stolz ("der beste Wert seit langem")."
    Angesichts der Tatsache, dass A.S. Creation (im Prinzip) namenslose Massenware herstellt und V&B sich als ein Markenanbieter im oberen Preissegment sieht, ist das ein ziemliches Armutszeugnis. Daher würde ich auch eher meine Position A.S. Creation verdoppeln, als Aktien von V&B zu kaufen...

  • Der extrem hohe Würg-Faktor kommt ganz klar vom Null-Wachstum bei V&B!


    AS Creation hat 7,5% Umsatzwachstum p.a. in den letzten 10 Jahren geschafft.

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  • Im Sektor Industrials/Building Products kommt man als Mechaniker an V&B nicht vorbei. Besser schneidet bei mir nur WESTAG & GETALIT ab. Als SmallCap Value-Wert solten alle beide in Frage kommen - das Geschirr muß man ja nicht mögen ;)


    Schon wieder ein Fehler - Bemerkung zu Creaton gelöscht. ;)


    A.S. CREATION ( nicht Creaton ! ) ist bei mir an Stelle 2 bei Consumer Discretionary/Household Durables - SmallCap/Value im richtigen Sektor für dieses Jahr :-)


    p.p.s. Der Würgfaktor bei A.S.C. sind die stark gestiegenen Verbindlichkeiten.

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    2 Mal editiert, zuletzt von looser ()

  • Was mir bei V&B aufgefallen ist, ist die Bilanzierung der Pensionsrückstellungen. Vielleicht sollten wir einen eigenen Treat deswegen aufmachen.


    Insgesamt gibt es ja die Möglichkeit, dass Pensionsrückstellungen zu hoch oder zu niedrig bewertet werden. Bei den meisten Unternehmen - insbesondere in den USA - würde ich behaupten, dass die Pensionsrückstellungen deutlich zu niedrig bewertet werden. Und das ist ein superduper Riesending was da kommt... (Die rechnen teilweise mit 12-13% p.a. Rendite auf den Aktienteil --> Siehe Buffett Shareholder Letters)


    Auf der anderen Seite haben wir Villeroy&Boch, die in Ihrem Finanzergebnis 8,7 Mio¤ (40% des Ebits) in die Pensionsverpflichtungen einleiten. Die "erwartete" Rendite des Portfolios aus "erstrangigen Industrieanleihen", Aktien und Cash (75/20/5) liegt laut V&B bei 2,1%.


    Jetzt kann man viel erwarten - aber das die Rendite zukünftig so niedrig bleibt - wage ich zu bezweifeln...
    Das sollte man insbesondere bei der Schuldendeckung und den zukünftigen Erträgen berücksichtigen.


    Außerdem glaube ich auch, dass die Pleite der anderen (etwa Rosental) nicht unbedingt schlecht für V&B ist.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Winter und Joe erwähnten V&B im Beathe Use Threat.


    Das NebenwerteJournal hat einen Artikel in der Mai Ausgabe:



    Da Nebenwerte Journal nicht so richtig zu erreichen Kein Link.
    (kommt später)

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Siehe "Link-Bibliothek". Inzwischen haben sie die Kontrolle zurück. Unten rechts auf den weißen Balken klicken im Firefox.


    Das war klar. 11% Plus bei sonst schwachem Markt. So ist es immer. So wie es immer an der Kasse am längsten dauert, an der ich anstehe. :evil: Aber vielleicht ganz gut, denn ich finde noch was Besseres.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat

    Original von Herakles
    V+B will im Falle der kommunistischen Machtübernahme im Saarland auswandern...



    So schnell schiessen die Preussen, äh ;) Saarländer nicht... ;D

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst