Virtuelle Währung Bitcoin

  • "Peo­ple who know the most about bit­coin be­lieve its fu­ture suc­cess is near­ly in­evitable. Where­as
    the oth­er camp thinks that its fail­ure is equal­ly cer­tain. Sta­tus quo is not pos­si­ble."


    Wie er in dem Brief ausführt, wird Bitcoin (in ein paar Jahren) entweder wertlos sein, oder ein Viel-Vielfaches wert. Wenn das so zutrifft, und ich finde es selbst ziemlich plausibel, ist das doch auch unter Anlagegesichtspunkten spannend: Wenn man z.B. 5% seines Vermögens jetzt in BC investiert, ist ein Totalverlust zu verschmerzen. Im anderen Fall treibt das die eigene Vermögensbildung massiv. So soll ein Chance-Risiko-Verhältnis doch sein.


    Ansonsten kann ich auch seine Einschätzung, dass das Bankensystem vor einem drastischen Umbau steht, ähnlich der Ölindustrie, nachvollziehen. Bankaktien brauche ich auf absehbare Zeit nicht im Depot.

    Der Aker CEO ist ein interessanter Typ, U.a. war er auch schon mal einen Monat im Knast weil er sich eine Fischerei Lizenz "besorgt" hatte.


    https://en.wikipedia.org/wiki/Kjell_Inge_R%C3%B8kke


    Allerdings kann ich sein binäres Szenario nicht nachvoilziehen. Bitcoin hat m.E. einen ganz klaren Nutzwert über das Thema Spekulation hinaus:


    Es ist das beste Instrument um "dunkle" Geldströme (Cyber Crimes) durchzuführen bzw. um besonders in Ländern wie Venezuela oder CHina (geklauten) Strom in Geld zu verwandeln und das relativ unbehelligt in alle Welt zu verschicken. D.h. es wird immer einen Wert haben


    Von daher wird Bitcoin nicht wertlos werden solange die Liquidität so hoch ist wie sie ist. Warum Bitcoin in ein paar Jahren aber notwendigerweise 50 oder 100 mal soviel wert sein sollte erschliesst sich mir auch nicht. Vielleicht ist es so, vielleicht nicht.


    Mein Fazit: Gut geschrieben, aber nix Neues. Was mcih wundert ist das bei seinen Quellen Vitalik Buterin nirgends auftacuht. Das ist m.E. einer der "tiefsten" Denker im ganzen "DeFi" Bereich. Aber der macht halt in Ethereum und nicht BItcoin.


    Ausserdem hat Kjell Inge mit 500 mio NOK nur ungefähr knapp 1% seines geschätzten Nettovermögens in Bitcoin angelegt.


    Aber der Typ ist aber ein "echter Typ", das muss man ihm lassen.

  • Die Zahl der BTC ist vielleicht begrenzt, aber nicht die Zahl der Blockchains, oder? Auch die Zahl der schwarzen Tulpen war nicht begrenzt. Es hat nur etwas gedauert, bis die Leute es gemerkt haben.

    Der Wert des BTC liegt aktuell in der Liquidität. BTC kann relativ problemlos Milliarden von (spekulativen) Geldern aufnehmen und auch wieder in "Fiat" Money zurück zu tauschen.


    Das ist nicht so einfach zu kopieren. Es gab ja unzählige Bitcoin Spin-offs (Bitcoin Cash, Bitcoin Gold, Classic etc.) die alle keine Liquidität haben.


    mmi

  • BTC ist total illiquide. Es gibt Phasen, da wartest Du mehrere Stunden, bis eine Transaktion durchgeht.


    Was liquide ist, sind Sichteinlagen (oder andere Derivate) auf BTC. Da könnte man aber auch Bankguthaben in Teddybären beziffern und diese handeln (wenn das gerade in Mode ist).

  • Was liquide ist, sind Sichteinlagen (oder andere Derivate) auf BTC. Da könnte man aber auch Bankguthaben in Teddybären beziffern und diese handeln (wenn das gerade in Mode ist).

    Aber genau das ist relevant.


  • Tatsächlich schaue ich mir die NFTs gerade sehr genau an: Komme selbst aus der Nerd-Szene, und kann bestätigen dass PDFs, Print-On-Demand und 3D-Drucker den Sammlermarkt weitgehend zerstört haben. Man wird also Mittel und Wege finden, um das Gatekeeping wieder zu verstärken. Keine Gruppe ohne Hierarchie.

  • Damit Ihr mal ein Gefühl bekommt wer alles in den Kryptomarkt stürmt.


    Bei uns in der Region sind ehemalige Versicherungsverkäufer, die auch auch "Finanzberatung" machen, in den letzten Jahren auch den Immobilienmakler gemacht haben, jetzt Krypto-Experten.

    Sie empfehlen Ihren Kunden Geld in Krypto zu "investieren".

    Auch welchem Niveau sich das bewegt, zeigt schon die Aussage "+50%" am Tag. Also nicht p.a. sonder p.d. ;-)


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  • Werbung oder Warnung, je nachdem. BUZZ Fonds:


    „Der BUZZ Prozess wendet proprietäre Natural-Language-Processing (NLP)-Modelle der Künstlichen Intelligenz an, um aus Beiträgen relevanter Online-Quellen, zu denen Social Media, Nachrichtenartikel, Blogbeiträge oder andere Online-Diskussionsforen gehören, die Investorenstimmung einzelner US-Aktien zu messen.“


    WKN A2JF68

  • Der BUZZ Prozess wendet proprietäre Natural-Language-Processing (NLP)-Modelle der Künstlichen Intelligenz an, um aus Beiträgen relevanter Online-Quellen, zu denen Social Media, Nachrichtenartikel, Blogbeiträge oder andere Online-Diskussionsforen gehören, die Investorenstimmung einzelner US-Aktien zu messen.“

    Das eröffnet Pusher ja ganz neue Perspektiven ;)

  • Ich würde das nicht als abwegig abtun. Schon Kostolanyi wusst, das die Börse 90% Psychologie ist. Wir haben aber weder Metriken noch technische Sensoren für Marktstimmungen. Das könnte sich aber mit moderneren Verfahren der Textanalyse ändern. Ich hatte selber mal vor Jahren einen recht halbherzigen Versuch gestartet, Transcriptions vom Earning Calls in zwei Klassen zu teilen. Zum lernen wurden ältere Transkriptionen klassifiziert, je nach dem ob der Kurs der Aktie 4 Wochen nach den Calls stark gefallen war. Ich dachte, man könnte eventuell die Betrüger über die verwendeten Wörter oder Redewendungen erkennen.


    Das hat alles aus verschiedenen Gründen nicht geklappt, der Versuch war auch eher amateurhaft (ein paar open source Standardtools aus dem Netz genommen und mal probiert, ob irgendetwas klappt). Aber in die Richtung wird es gehen.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Was definitiv gemacht wird, ist statstisches Text-Mining. D.h. von Statements und Protokollen der Fed bis hin zu Lageberichten des Managements wird alles durch den word count gejagt und gezählt, wie oft bestimmte Wörter oder bestimmte Phrasen vorkommen. Mit diesen Zählraten kannst Du dann machine learning mit Daten der Vergangenheit machen.


    Was auch gemacht wird, ist es, Google-Suchbegriffe statistisch auszuwerten. Google'n die Leute nach "401k", nach "bitcoin" oder nach "crash"?


    Ich will nicht ausschließen, dass so etwas profitabel gemacht werden kann. Ich hatte damit allerdings bisher keinen Erfolg - ich war sowieso nie schnell genug, aber auch im Nachhinein hätte es nicht geklappt. Was geblieben ist, ist die "Wiederentdeckung" eines längst dokumentierten Effektes: "post earnings announcement drift" - wenn am Tag einer Nachricht (z.B. Quartalsergebnisse) der Kurs der Aktie mehr als der Markt steigt, dann performt dieselbe Aktie soger 20-30 Tage überdurchschnittlich. D.h. nix mit word count oder Statistik, sondern einfach gucken, wohin die Meute rennt und dann mitlaufen. Nach Transaktionskosten und Spread wird es für den Kleinanleger allerdings dünne.


    Balkenchart

  • Fefe:


    http://blog.fefe.de/?ts=9eb272d4


    "Ich glaube ja, dass die meisten Leute da draußen gar keine Ahnung haben, unseriös dieser ganze Blockchain-Sumpf ist. Wir hatten neulich Iota, weil das in diesem Digitaler-Impfpass-Projekt benutzt werden soll (als eine von fünf Blockchains *schenkelklopf*), neben Ethereum. Heute gibt es Nachrichten zu Ethereum. "Vitalik escalates ETH 2.0 merge as miners plan a 51% attack"

    ...

    "Was man bei diesen ganzen Versionswechseln bei Cryptocurrencies im Auge behalten darf: Die haben euch die ganze Zeit ins Gesicht gelogen, dass ihre Infrastruktur sicher sei, dass ihre Kryptografie so sicher ist, dass es keine Fehler und Angriffe mehr gibt und man das jetzt für ewig fortschreiben kann. Deshalb ist es so sicher, dass ihr da bedenkenlos euer Geld reinpumpen könnt."

    ...

    "Wenn mir jemand was mit Iota oder Ethereum verkaufen will, lache ich demjenigen jedenfalls heiser ins Gesicht."


    PS: plötzlich reden wir soviel über Bitcoin. Was heißt das für den Markt? Gibt es schon ein neues Bitcoin Titelbild bei den einschlägigen Publikationen ;)?

  • Für mich sind und bleiben diese Blockchain-Digitalwährungen Schneeballsysteme.
    Das funktioniert nur so lange, wie sich genug neue Idioten finden, die das Zeug kaufen.
    Die ganzen angedachten semilegalen bis illegalen Anwendungen wie Schwarzhandel (Drogen, Waffen, sonstewas), Geldwäsche oder Geldschmuggel heraus aus stark überwachten Ländern basiert auf der Prämisse, dass am anderen Ende auch jemand bereit ist, sein sauberes, freies und "starkes" Geld (bzw. geldwerte Leistung) im Tausch gegen diesen Kram abzugeben.
    Ohne derartige naive, westliche Einzahler stockt der Schneenachschub und der Schneeball wächst nicht mehr.