Russische Aktien - die neuen Griechen?

  • Habe soeben erfahren generelle Fristverlängerung bis 18:30 (wie generös hüstel)...wem das noch hilft...


    Und man kann auch einfach an info@dkb.de senden.

    Mein Auftrag wurde eingebucht, bin gespannt wie es weiter geht.


    UND DANKE an Winter !!

    Ohne dich hätte ich es verpennt.

    Diese kurzfristigen Ansagen sind wirklich ein Unding.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Hier noch die Stellungnahme, die meine Bank heute zu dem Thema beisteuerte:


  • Ich habe den o.g. Freund in letzter Sekunde telefonisch noch erreicht, er war eigentlich schon außer Haus. Was für ein Drama. Eine E-Mail hätten sie natürlich nicht rechtzeitig empfangen, ohne die Fristverlängerung.

    Und dann das, was chfin schreibt. Klar, warum soll es auch nicht bis Monatsende reichen. Die Frist ist eigentlich 17.7., bis dahin sind es noch dreieinhalb Wochen. Was denken die sich eigentlich bei der dwpbank? Welchen Zweck hatte dann die kurze Frist?


    Ich bin auch auf eventuelle externe Gebühren gespannt. Der ausgehende Übertrag darf ja eigentlich nichts kosten. Da sie den regulären Übertrag offenbar nicht zulassen (wäre noch zu klären, ob das auch von Clearstream ausgeht - Tendenz eher nicht, weil es schon Berichte gibt, daß Leute ihre Aktien und auch ADRs zu FF24 übertragen konnten), bleibt einem in dem Fall ja nur die Ausstellung physischer Zertifikate für den Übertrag. Spannend wird auch, was mit denen passiert, die ihr Einverständnis nicht gegeben haben. Bei der Umstellung auf Namensaktien muß man doch auch kein Einverständnis geben, um ins Aktienregister eingetragen zu werden? Erhalten am Ende alle die Zertifikate und diente das womöglich nur dazu, daß man später Gebühren weiterleiten kann, weil ja vom Kunden selbst beauftragt?


    chfin, nur interessehalber, hattest Du die Aktien in London gekauft? Das ist nämlich eine unterschiedliche Verwahrart. Ich konnte meine in Deutschland gekauften nicht in London zum Verkauf stellen, dazu wäre vorher ein Wechsel der Lagerstelle nötig gewesen. Die dwpbank hat es nicht richtig eingestellt - es sollten wohl alle Polymetal-Originalaktien betroffen sein (ADRs weiß ich nicht).


    Bei der DKB ist der eine Mitarbeiter einigermaßen gut im Bild, wieder andere wissen eigentlich gar nichts, und können oder wollen auch nichts machen. Ja, ich sollte halt nochmals schreiben, daß ich den Übertrag storniere. Daß der jeweilige Mitarbeiter die gewünschte Aktion gleich live vornimmt, geht meistens nicht (sind da die einen nur menschliche Chatbots ("first level support") und die anderen das eigentliche Backend?). Immerhin haben sie mir mittlerweile die "Durchführung der Kapitalmaßnahme" bestätigt. (Nur der Auftrag an die dwpbank zur Vormerkung der Eintragung oder bereits die Eintragung selbst?)


    Wirklich lobenswert ist der persönliche(!) Mitarbeiter, den man bei FF24 bekommt. Der wußte bescheid und lag wohl auch damit richtig, daß es nicht an Clearstream liege, sondern an den Abwicklungsbanken, insbesondere der dwpbank.


    Die Aussagen von witchdreams lustiger Bank sind auch Müll, vermutlich die österreichische Raiffeisenbank? Es gibt keine Sanktionen gegen Polymetal, und die Aktie ist natürlich bis heute handelbar, es findet nachweislich laufender Handel in London statt, und auch an den deutschen Börsen war sie nie wegen Sanktionen gesperrt, nicht gesetzlich und nicht von der Börse selbst aus. Auch das beschriebene Vorgehen zweifle ich an. Die ganzen Aussagen von Banken konnte man bisher alle vergessen, vgl. auch oben die von mir zitierten früheren Aussagen von IB oder der DKB, oder die Angaben zu den unterschiedlichen Fristen (18:30 Uhr bis Monatsende). Diese Bank schreibt also, sie würden Kundendaten beim Registrar hinterlegen. Das geht m.W. nicht, es gibt keine Sammelverwahrung bei der AIX. Entweder sie tragen sich selbst als Halter ein und überweisen dann Dividenden, die sie auf ihren Namen erhalten, an ihre die Kunden, d.h. sie teilen das intern irgendwie auf, so wie es anscheinend AJ Bell prakizieren will. Oder sie tragen den Kunden ins Aktienregister ein. Der Kunde erhält dann die physischen Aktienzertifikate, die ihm aber so nichts nützen, da sie wertlos werden nach dem Umzug des Registers. Er muß sich nämlich einen Code bei Polymetal anfordern, mit dem er sich wiederum beim Zentralverwahrer der AIX registrieren kann mittels der Tabys-App, in der er seine Kreditkartendaten hinterlegt für die Dividenden. Die Bank hat dann nichts mehr damit zu tun. Mit einer Auslieferung von physischen Wertpapieren wie anno dazumal, die in einem Tresor für den Kunden verwahrt werden und elektronisch für den Kunden abgebildet werden, hat das nichts zu tun.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • email dkb von heute 23.06.23 morgen 08:00


    >>>>>

    vielen Dank für Ihre E-Mail.

    Gern teile ich Ihnen mit, dass wir Ihnen per 22.06.2023 ein Schreiben in Ihrem Postfach zur Verfügung gestellt haben, wo ein Formular zur Namensoffenlegung enthalten ist. Bitte füllen Sie dies aus und lassen es mir bis zum angegebenen Datum, 27.06.2023, 14:30 Uhr zukommen.

    Ich freue mich auf die Zusendung und wünsche Ihnen einen angenehmen Tag.

    <<<<<


    23.06.23 11:30 nachgesehen, immer noch nichts im Postfach, auch nichts unter Kapitalmaßnahmen.

    Beschwerde ans Beschwerdemanagement geschickt. Versucht anzurufen - nach ca. 5min mit der Ansage rausgeworfen, z.Z. sei so hohes Aufkommen, ich solle es später versuchen.


    Saftladen.



    chfin, nur interessehalber, hattest Du die Aktien in London gekauft?

    in London gekauft und von IB an DKB transferiert vor einem Jahr. ISIN JE00B6T5S470

    Winter Heisst das, ich könnte seitens DKB in London verkaufen? Oder zukaufen?


    Bis heute haben sie es trotz vielfacher Reklamationen nicht geschafft, die korrekten Kaufdaten von IB zu übernehmen, obwohl Lynx entsprechende Bestätigungen/Daten an DKB geliefert hat.

  • Bei mir war das Schreiben am Abend vorher auch noch nicht eingestellt. Das weiß ich, weil ich noch eine Order aufgegeben habe. Also kam es irgendwann spätabends, nach der üblichen Geschäftszeit, oder frühmorgens. Man stelle sich vor, ich hätte an diesem Tag einen Ausflug gemacht und hätte mal einen halben Tag lang kein Internet gehabt!


    Winter Heisst das, ich könnte seitens DKB in London verkaufen? Oder zukaufen?


    Nein, Du kannst dort definitiv nicht handeln. Kaufen konnte ich ja prüfen, ging nicht. Auch vorher wäre es nicht gegangen (und bei anderen Wertpapieren heute noch) ohne Lagerstellenwechsel.

    Mit den Kaufdaten ging es mir genauso. Ich warte auch seit drei Monaten. Bei Anruf sagten sie, es sei in Bearbeitung, er sehe das, und ich solle halt warten, es würde aber übernommen. Ist halt nicht dringend. Ich habe mir das dann auf Nachfrage auf Wiedervorlage gesetzt auf Anfang Juli. Bisher ist noch nichts eingepflegt, und ich vermute, es geschieht auch nicht mehr. Lynx hatte geliefert, postalisch. Was aber die letzten Male funktioniert hat, war selbst die entsprechende Bescheinigung von Lynx anzufordern als PDF-Dokument und dieses dann bei der DKB hochzuladen. Das war schonmal so, daß es erst dann funktioniert hatte, nachdem man bei der DKB das postalische Dokument nicht mehr finden konnte. Ein andermal hatte es auch geklappt. Bei FF24 heißt es, es würden keine Anschaffungsdaten übernommen, man solle seine Kaufbelege aufbewahren (die es ja bei IB eigentlich gar nicht gibt). Man könnte es trotzdem versuchen. Die führen natürlich auch keine deutschen Steuern ab.

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  • Gerade geschaut, bei mir ist das Schreiben, das chfin erwähnt, auch im Postfach, ganz ähnlich nochmals mit neuer Frist bis 27.6., 14:30 Uhr. Neu ist der folgende Text:


    Zitat

    Wie wir kurzfristig erfahren haben, werden Handelsaufträge für Aktien der POLYMETAL INTERNATIONAL bereits jetzt nicht

    mehr ausgeführt, da die Gesellschaft aufgrund der politischen Situation in Russland Sanktionen unterliegt.

    Bitte beachten Sie: Eine Verwahrung der Aktien ist nach Abschluss der Verlegung der Gesellschaft nach Kazakhstan über unsere ausländische Lagerstelle nicht mehr möglich. Sie haben die Möglichkeit, sich die Aktien physisch ausliefern zu lassen. Sofern Sie die physische Auslieferung Ihrer Aktien wünschen, können Sie uns einen Auftrag zur Offenlegung Ihres Namens sowie ihrer Adresse erteilen. Über die mit der Auslieferung verbundenen Kosten liegen uns zur Zeit leider noch keine Informationen vor.


    Sie merken erst "kurzfristig", also nach über einem Jahr, daß keine Handelsaufträge mehr ausgeführt werden. Und wie gesagt, es gibt keine Sanktionen gegen die Muttergesellschaft. Transfer also nicht mehr möglich, Gebühren unbekannt. Weiter nichts zu den Konsequenzen des Nichtstuns.


    Zugleich erhielt ich eine Auftragsbestätigung, mit folgendem Text. Die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut?


    Zitat

    Ihren Auftrag haben wir wie folgt vorgemerkt:

    Variante 1 - Sonstige Ausführung (Namensoffenlegung ) für Stück xxxx

    Es erfolgt die Einbuchung einer Verfügungssperre.

    Bei Ausführung des Auftrages erfolgt die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten gegenüber den

    Lagerstellen, Emittenten oder mit der Durchführung der Kapitalmaßnahme beauftragten Banken.

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  • 23.06.23 13:50

    Tadaah, DKB-Nachrichten zu Polymetal im DKB-Postfach.

    Einmal eine mit "Eingangsdatum" 21.06.23 Terminsache 22.06.23 14:30 - da benötigt der Kunde eine Zeitmaschine -

    und eine mit "Eingangsdatum" 22.06.23 Terminsache 27.06.23 14:30.

    Das sind die weiter oben bereits genannten.


    Interessant finde ich die definitv falschen Angaben zum "Eingangsdatum".

    Na so ein Zufall, dass ich den Posteingang heute Vormittag und soeben einem Bekannten gezeigt habe. Der hatte ganz runde Augen angesichts der von DKB gemachten Falschangaben. Vielleicht ganz gut, falls es mal Spitz auf Knopf kommt bezüglich Terminsachen. Das im Postfach der DKB Webseite angezeigt Datum hat somit keine Aussagekraft.

  • So etwas könnte evtl. sogar unter Urkundenfälschung fallen. Hinweis an die Bafin wäre angebracht, falls man das einigermaßen wasserdicht belegen kann. Wenn das eine Geschäftsbank macht, kann sie die Lizenz verlieren.


    Oder sich mal mit der Compliance Abteilung der DKB in Verbindung setzen. Die könnten sich mal ansehen wie es zu solchen Datumsverschiebungen kommt.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Das klingt so als würde es uns wenig helfen diese Hürde genommen zu haben. Man wird einfach eine neue errichten? Wie bei Gazprom&Co eben auch.


    Man muss sagen, die Broker enttäuschen auch alle auf ganzer Linie.

    Zumindest bei comdirect ist es ja keinen Deut besser.


    Allgemein ist die Erreichbarkeit auch enorm gesunken.

    Früher war es einfach jemanden an die Leitung zu bekommen und ich habe oft und gerne mit Comdirect und DKB telefoniert, meist waren die Schwierigkeiten dann schnell und befriedigend behoben.


    Mittlerweile findet man die Telefonnummer nur noch per Detektivarbeit. Und die EMailadressen ebenso.

    Alles geht über bekloppte Chatbots oder Formulare. Wie in Kafkas "Prozess".


    Und IMMER kommt die neue Vorabstandardausrede "wir haben aktuelle hohen Posteingang, es wird dauern".


    Habe ich hier schon mal drüber geranted dass DE immer bananiger wird?!?

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  • Mal getestet ob ein Verkauf von Polymetal Aktien in London funktioniert.

    Auftrag wurde angenommen aber sofort wieder gestrichen.

    Interessant angesichts des in London heute stattfindenden Handels der Aktie.

  • Hat jemand eine Idee welchen Broker man nehmen kann, wenn man residency in UK hat?

    FF24 geht nicht, die nehmen niemanden aus dem UK.


    AJ Bell nimmt keine Polymetal uebertragung mehr an. Wer schon in AJ Bell seine Polymetal aktien hat, der darf sie dort belassen, nur neuzugang gibt es nicht.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Kann sein, daß das so ist. Sie nehmen m.W. keine US-Bürger. Kein Wunder, da verstoßen sie leichter gegen irgendwelche Vorschriften. EU-Bürger gehen, aber UK ist ja nicht mehr EU. Es gibt zwei Alternativen für Transfers: Halyk Finance in Kasachstan. Dafür braucht man einen apostillierten und übersetzten Reisepass und Adressnachweis, der per Post (eine Woche?) nach Kasachstan geschickt werden muß, dort offline bearbeitet werden muß. Bis zur IB-Frist in einer Woche reicht das sicherlich nicht. Zweite Möglichkeit: Wood & Co in Tschechien. Die nehmen auch US-Bürger. Die benötigten aber schon mehrere Tage, um nur meine Anfrage zu beantworten. Du kannst es versuchen, aber ich wäre nicht sehr optimistisch.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • auch an den deutschen Börsen war sie nie wegen Sanktionen gesperrt, nicht gesetzlich und nicht von der Börse selbst aus.

    Doch, seit dem 01.06. sind die ADRs nicht mehr in Frankfurt handelbar gewesen. Ich (comdirect) konnte sie schon vorher nicht mehr verkaufen. Der letzte Handelstag für die Aktien an deutschen Börsen war der 28.02.23.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Ja, ok. Ich weiß jetzt nicht, woran das bei den ADR lag. Daß es keine Kurse mehr gibt, bedeutet nicht, daß sie vonseiten der Börse gesperrt wären, und schon gar nicht, daß das wegen einer gesetzlichen Notwendigkeit erfolgt. Ich hatte doch im Februar mit allen möglichen Stellen Kontakt. Ich glaube, das war bzgl. der Originalaktie, für die es schon lange keine Kurse mehr gab (seit 28.02.2022, nicht 2023). Da meinte die Börse Frankfurt, daß es nicht an ihnen liege, sondern am Sponsor/Makler. Könnte man weiter oben nachlesen, ich glaube es war die CCP (central counter party), die diese Wertpapiere nicht mehr zum Clearing akzeptierte, weil Risiko des Ausfalls, das war auch in London ein Problem geworden. Die Aussagen von den Bankmitarbeitern waren auch widersprüchlich. So genau weiß ich es bis heute nicht, wer oder was da alles das Problem war. Polymetal selbst betont, sie unterliegen keinen Sanktionen. Ich vermutete schon, daß es nicht an Clearstream liege, und das sah der Mitarbeiter von FF24 genauso. Es ist jedenfalls eher Übereifrigkeit oder Angst, selbst zum Ziel von US-Sanktionen zu werden.


    Ohne Gewähr: Wer Polymetal-Originalaktien bei Banken aus dem DACH-Raum hält, wird vermutlich mit den Aktienzertifikaten beglückt werden. Erstmal abwarten, bis wir die erhalten. Dann Registrierung beim CSD der AIX. Ich werde dazu beizeiten noch schreiben. Ob man später zu einem Broker übertragen kann zwecks Handel, und zu welchem, muß noch evaluiert werden. Schonmal vorab die Info: Ihr benötigt dafür zwingend einen Reisepass (hat aber Zeit). Personalausweis genügt nicht. Und eine Kreditkarte für die Dividenden. Ein Depot bei FF24 oder anderswo ist erstmal nicht notwendig.

    Bzgl. ADRs kann ich nichts sagen. Vermutlich werden die auch nicht übertragen, da (bei den DACH-Banken) bei Clearstream lagernd, und aufgelöst werden sie vermutlich auch nicht? Dann bleibt nur noch deren Zwangsauflösung. Vielleicht kann ja mal jemand schreiben, wie das ausgeht. Ich würde aber unbedingt Druck machen auf die Banken, kurzes Ultimatum mit Androhung von rechtlichen Schritten, Schadensersatz und Meldung an die Bafin. Es liegt wohl nicht am ADR-Sponsor, an der Bank of New York Mellon. Zumal die mit dem reinen Übertrag der ADRs gar nichts zu tun haben. Irgendeine zwischengeschaltete private Organisation blockiert auch hier ohne Not.

    Wer hingegen bei IB ist, für den ist jetzt nur noch Freedom Finance eine Option (mit EU-Wohnsitz). Eine Woche ist noch Zeit genug, um ein Depot zu eröffnen, aber länger würde ich nicht mehr warten. Ich kann wie gesagt einen Werbelink zur Verfügung stellen. :saint:

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Die ersten Kasper mit ihrem Offenbarungseid.


    "Um euch zu schützen, haben wir euch verboten unsere DR gegen Originalaktien zu tauschen....oh, uh, und nun sind sie weg. Sowas aber auch".


    Mit bissl Glück lässt man erstmal nur die Deutsche über die Klinge springen, und es läuft bei den US Verwahrern etwas besser / die machen nen Hinterzimmerdeal mit Russland um ihr ADR Business nicht total zu zerstören...und zumindest ein paar Euronen finden den Weg zurück zum Investor...

    Mal schauen.


    https://www.reuters.com/busine…s-are-missing-2023-06-26/

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  • Mal getestet ob ein Verkauf von Polymetal Aktien in London funktioniert.

    Auftrag wurde angenommen aber sofort wieder gestrichen.

    Interessant angesichts des in London heute stattfindenden Handels der Aktie.

    Habe mal eine Reklamation dazu an die DKB geschickt.


    Antwort:

    Meine Recherche hat ergeben, dass Ihre Order zur Gattung A1JLWT mit folgender Begründung gestrichen wurde:

    Die Order wurde seitens des Auslandsbrokers nicht akzeptiert. Das Wertpapier ist dort zum Handel gesperrt (geblockt).


    Fragt sich, wo "dort" ist. Die Börse ist es nicht, siehe webseite der Londoner Börse.


    poly.png

  • Neuester Stand bei mir zum Thema Polymetal ist die folgende Mail - mit der Lösung kann ich bis auf weiteres gut leben und für mich ist das Thema erst mal vom Tisch. Wobei mir natürlich klar ist, dass diese "Zwischenlösung" ggfs. jahrelang andauern kann - aber dafür kann die Bank nix:

  • für mich ist das Thema erst mal vom Tisch.


    Klingt nach der Lösung von AJ Bell. Auch andere Banken scheinen derartiges angekündigt zu haben - als Alternative zur Ausstellung der physischen Zertifikate bzw. für diejenigen Anleger, die nichts unternehmen. Das ist wohl gezwungenermaßen und liegt daran, daß Clearstream offenbar keine andere Alternative anbietet. Jemand schrieb, Anleger müßten für einen Übertrag ein mehrseitiges Formular der US-amerikanischen Sanktionsbehörde OFAC ausfüllen, und selbst dann meinte die Bank, daß es nicht klappen würde. Der Witz ist ja, daß Clearstream direkt gar nichts mit den USA zu tun hat, jedenfalls nicht mehr als das britische Pendant Euroclear, und die Positionen dort konnten schließlich übertragen werden, wie ich selbst bestätigen kann, und das sogar von US-Banken ausgehend. Das ist ein Witz, so oder so. Jedenfalls wird es gemäß anderen Banken bei Clearstream "im Tresor" verwahrt, genau diesen Ausdruck las man. Also nicht bei der einzelnen Bank.

    Ich würde mich aber mit dieser Auskunft nicht zufriedengeben. Denn was heißt das? Ohne Gewähr, nur als Überlegung meinerseits: Die Frage ist erstens, auf wen werden die physischen Zertifikate ausgestellt? Das geht mit der Eintragung ins Aktienregister einher, es sind also keine Inhaberpapiere. Wenn die Zertifikate auf den Namen Deiner Bank ausgestellt werden, dann "gehören" sie dieser und Du hast nur noch einen (schuldrechtlichen) Anspruch gegen die Bank. Da ist zweifelhaft, ob der noch dem Sondervermögen zuzurechnen wäre; aber das dürfte derzeit wohl noch die geringste Sorge sein. Zweitens, wenn die physischen Zertifikate tatsächlich nur in den Tresor gelegt werden, von wem auch immer, ohne anschließende Registrierung beim Zentralverwahrer der AIX, dann ist zwar die Eigentumsposition grundsätzlich gewahrt, aber dann wird der Empfang von Dividenden wohl nicht möglich sein, wenn die Bank auch sonst nicht an der AIX angeschlossen ist, was ja bei allen das Problem ist. Der AIX-CSD kennt somit keine Bankverbindung, auf die er künftige Dividenden überweisen könnte, egal ob jene der Bank oder des Kunden. Die Frage ist auch, wie künftige Kapitalmaßnahmen verarbeitet werden, z.B. der geplante Split (wie ursprünglich angedacht, falls die russische Tochter nicht doch verkauft wird), von Kapitalerhöhungen ganz zu schweigen. In jedem Fall wird kein Handel möglich sein, und auch ob künftig ein Übertrag möglich sein wird, müßte man klären. Ansonsten ist die Position gefangen, bis irgendwann Polymetal selbst oder eine Abspaltung davon wieder an die Börse London zurückkehrt. Ferner bleibt man dem Risiko von weiteren Gängelungen ausgesetzt, insbesondere was den möglichen künftigen "russischen" Teil angeht nach dem Split.

    Da es mir unwahrscheinlich scheint, daß eine Bank darauf heute kompetente Antworten geben kann, angesichts der bisherigen Erfahrungen (eine Bank schrieb, sie könne nur die Umstellung auf Namensaktien anbieten, lol), würde ich auf die Aushändigung der physischen Zertifikate bestehen (es sind keine Wertpapiere im eigentlichen Sinn), abhängig von den dafür anfallenden Gebühren und deren Verhältnis zur Größe der eigenen Position (vielleicht fallen auch für die "Tresorverwahrung" Gebühren an?). Das weitere Vorgehen ist dann wie folgt -


    ... und das betrifft auch alle anderen, die das beantragt haben: Wie gesagt wird man mit der Ausstellung der Zertifikate zugleich ins Aktienregister eingetragen. Dieses kann Polymetal einsehen, und von denen fordert man per E-Mail an redom@polymetalinternational.com mit dem Betreff: "Tabys access code request” und folgenden Informationen den Zugangscode für die Tabys-App an: Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Handynummer mit Ländervorwahl und eigener E-Mail-Adresse. Mit diesem Zugangscode sollte man sich anschließend in der App des Zentralverwahrers AIX-CDS registrieren können. Dazu braucht man noch einen Reisepass und eine Kreditkarte, die man fotografieren soll. Bei meiner VISA-Debitkarte steht der dreistellige Sicherheitscode auf der ersten Seite, das will ich bestimmt nicht fotografieren. Mal schauen, vielleicht kann man den abkleben. Das alles kann auch nach der Redomizilierung noch stattfinden, die nicht vor 31. Juli stattfinden wird. Die IR bestätigte mir, daß es dafür keine Frist gibt. Die Alternative zu Tabys wäre die direkte Registrierung beim AIX-CSD, dann werden die Dividenden direkt von der Gesellschaft überwiesen. Das muß ich mir noch anschauen. Es sollte in beiden Fällen möglich sein, die Position zu einem Broker zu übertragen, der an der AIX angeschlossen ist. FF24 prüft das, aber ich sehe nicht, was dagegen sprechen sollte.

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  • Ich würde mich aber mit dieser Auskunft nicht zufriedengeben.

    Ich sehe das ein bisschen auch von der menschlichen Seite. Mein Bankberater hat mich gerade noch in das Umtauschprogramm für die russischen Aktien gehievt - mittlerweile bieten die das für Neukunden gar nicht mehr an. D.h., der ist erst mal in Vorleistung getreten. Dazu kommt, dass die ganzen Russland-Probleme auch für die Banken Neuland sind, d.h. die stecken da überproportional Arbeit rein. Drittens wüsste ich nicht, was ich denen alternativ als Verbesserung vorschlagen sollte. Viertens hat bis jetzt bei der Bank alles (im Rahmen des Möglichen) gut geklappt, bis hin zu den russischen Dividenden.


    Vor dem Hintergrund jetzt bei denen herum zu nerven - damit zerschlage ich womöglich Porzellan und goodwill, auf den ich später vielleicht mal angewiesen bin. Wie gesagt: Die Leute bei der Bank sind auch nur Menschen...

  • witchdream : Ich verstehe das. Mir geht es mit der möglichen Klage gegen IB genauso (siehe der Thread Online-Broker), vor allem wegen den russischen Aktien, wobei die zu FF24 übertragbar sein sollten (MOEX und Fix Price GDR in London auch, so daß sie bei Euroclear verbleiben und nicht wie bei den deutschen Banken ins Clearstream-Gefängnis kommen). Wenn IB mein Depot deswegen kündigen sollte: tausende von Euro an Gebühren muß ich erstmal anderswo verbraten, das wäre es wert. Lynx ist eh nicht günstig, nur IB selbst wäre das.


    Du mußt das natürlich selbst wissen, ob Du die Bank nerven willst. Aber den von Dir zitierten Schreiben entnehme ich, daß die Aushändigung der physischen Zertifikate möglich wäre. Die nützen Dir natürlich überhaupt nichts, wenn sie auf den Namen der Bank ausgestellt wären. Ich vermute, daß das einfach eine unpräzise Formulierung war und Deine Bank das nicht anders handhabt als die anderen aus dem deutschsprachigen Raum. Es könnte sich lohnen, nachzufragen, ob es nicht die Möglichkeit gibt, die auf Deinen Namen ausgestellten Zertifikate ausliefern zu lassen. Dann wärst Du schonmal aus dem Clearstream-Käfig draußen und kannst sie selbst wie oben beschrieben selbst an der AIX registrieren und sowohl Dividenden empfangen als auch ggf. die neuen Aktien der Holding mit den russischen Minen (POLY-R) erhalten. Die Sache ist wie beschrieben zeitkritisch und ich würde mich nicht darauf verlassen, daß die Auslieferung "jederzeit" möglich ist, weil eben nicht klar ist, auf welchen Namen die Zertifikate registriert werden.


    Zitat: "Wir werden im Vorfeld zwecks Registrierung beim Registrar die einzelnen Bestände der Kunden samt Kundendaten melden"

    -> Wenn sie Kundendaten aushändigen, deutet das darauf hin, daß die auch auf Deinen Namen ausgestellt werden. Wenn es sich um ein Gemeinschaftsdepot handelt, ist das nebenbei ungünstig, das schafft nur Ärger, weil es das international nicht überall gibt (bei FF24 gibt es keine).


    ---


    Bei der DKB scheint die Auflösung der Polymetal-ADRs zu klappen. Nicht der Übertrag zu anderen Brokern wohlgemerkt, sondern nur der Tausch in Originalaktien. Ich weiß nicht, ob es dafür nicht bereits zu spät ist, um noch die Auslieferung der Aktien zu beantragen, da die aktuelle Fristverlängerung zur Zertifikatsausstellung abgelaufen ist? Aber besser die Originalaktien zu bekommen als der Zwangsverkauf der ADR. (Was ja auch ein Witz ist, wenn der Sponsor die Aktien verkaufen darf, und man selbst nicht einmal die Aktien auch nur auf den eigenen Namen transferieren darf)


    Die anderen russischen ADRs sollen auch aufgelöst werden, war zu lesen? Damit wird es dann zu einem Beinahe-Totalverlust werden?


    Ich bin auch mal gespannt, ob wir zeitnah die Polymetal-Zertifikate bekommen, nachdem sie solche Eile damit hatten.

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    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()