Ergibt absolut Sinn. Vorher war es nur eine Gefahr, daß Sberbank sanktioniert werden könnte, jetzt ist es Gewißheit. Ohne diese Ungewißheit schläft man doch gleich besser!
Man muß bei den relativen Kursveränderungen halt immer aufpassen, auf wann es sich bezieht. Das macht in solchen Zeiten einen großen Unterschied. Auf After-Hour-Trading wie bei Tradegate oder an der MOEX, oder auf den sehr viel früher endenden Handel wie auf Xetra. Der Rubel spielt auch noch eine Rolle bei Kursen in Euro.
Aktie +10% jetzt. Die gestern aufzustocken hat gelohnt 
Meine beiden anderen Aufstocker, Nornickel +12% und Gazprom +18% 
Yihaa.
Bislang kann man sagen: Kaufen bei extremem VIX funktioniert auch in Russland.
Aber schauen wir mal.
Meiner Meinung nach sind Sanktionen gegen die Sberbank ein ziemlich stumpfes Schwert, da sie sehr auf den Heimatmarkt fokussiert sind. Wenn Transaktionen mit dem Ausland aufgrund von Sanktionen erschwert werden , können sie die Mehrkosten bequem an ihre Kunden weiterbelasten. Diese können ja nicht ausweichen.
Seit meinem Post von heute vormittag haben sie den Tagesrückstand zu Gazprom - wie vermutet - aufgeholt. Ähnliches Bild bei Nornickel (ca. 20% Plus vom Tagestief).
Sberbank hat meiner Erachtens in den letzten Jahren einen recht aggressiven Kurs bei Konsumentenkrediten in Deutschland gefahren. Ich weiß aber nicht wie deren Marktstellung ist.
Hier wurde nie diskutiert, welche Aktien oder Wirtschaftszweige von Sanktionen direkt und indirekt betroffen sein können, und welche weniger. Die Sanktionen haben das Ziel, die russische Wirtschaft zu schwächen. Das wird z.B. Sberbank auch tangieren, die auch ausdrücklich als Ziel der nächsten Sanktionsrunde benannt wurden. Konsum leidet dann sicherlich auch, insofern war auch Fix Price ein Fehler, wenn auch vielleicht innerhalb der Branche noch am besten, steht auch niedriger als bei meinem Kauf. Dementsprechend haben sich die Kurse auch verhalten, Sberbank ja bereits halbiert, Konsumwerte schwach. Versorger haben sich dagegen relativ gut gehalten.
Wie trifft es die Rohstoffaktien? Bei Rohstoffen sollte ausschließlich der Weltmarkt eine Rolle spielen - sie könnten ggf. ihre Rohstoffe auch anderswohin verkaufen, abgesehen davon, daß der Westen sich vor allem selbst damit treffen würde. Gazprom dürfte kurzfristig gar nicht sanktioniert werden, langfristig ist die Frage, ob Europa nicht beschleunigt vom russischen Gas wegkommen will und wie gut Gazprom damit umgehen kann.
Wie sieht es bei anderen Rohstoffen aus?
"Überfall auf Sender Gleiwitz, ab jetzt wird zurücckgeschossen."
Der letzte Rest der Maske ist gefallen, der großflächige Überfall hat begonnen.
Bin neugierig, wie das von der Putin-Verharmlosern, Spieletheoretikern etc. hier noch beschönigt und gerechtfertigt wird. Diese Verrenkungen anzuschauen ist auch eine Art von Popcorn-Kino.
Krieg ist Krieg, da gibt es nichts schön zu reden, weder im Osten, noch im Westen!
So wird das Chickengame eben weiter gespielt, mit immer härterem Einsatz.
Chickengame inkl. Blitzkrieg?
"die Führer der Welt bauen ziemlichen Mist allerorten aktuell."
Immer schön die Äquidistanz wahren.
Der eine lockert bei Corona etwas zu langsam, der andere überfällt mal eben sein Nachbarland:
Ist alles eine Liga, Größenordnung "ziemlicher Mist". Aber auch nicht mehr als das.
Warum auch differenzieren?
Saubere Analyse, Respekt.
Chickengame inkl. Blitzkrieg?
Das Chickengame ist zwei Autos die aufeinander zufahren. Wer zuerst ausweicht verliert.
Im Extremfall weicht keiner aus, dann crashe die Autos und beide sind tot.
Insofern, ja, leider ist BIitzkrieg ein denkbarer Spielzug in dem Game.
ALLES ist ein denkbarer Spielzug, bis beide Kontrahenten tot sind.
Ich sag das nicht weil ich es toll oder erstrebenswert finde - im Gegenteil, ich bin überzeugter Pazifist, Kriegsdienstverweigerer und werden niemals einen Waffengang egal welcher Seite unterstützen.
Ich hoffe viele Menschen im Westen, und auch Russen, sehen das ebenso.
Mag naiv sein, weil zumindest die miserablen Führer der Welt eher auf Krawall aus sind als auf Interessensausgleich.
Aber das ist mein Standpunkt, man kann ja als Pazifist nicht viel machen als eben mental neutral zu bleiben, sonst wird man Teil der Kriegsmaschine.
Gleichzeitig ist es wichtig zu verstehen was die Natur des Chickengame ist und dass exakt das hier gespielt wird - das sollte jedem klar sein der nach Waffengewalt ruft.
Wenn man sich nicht einigt oder einer ausweicht, kann ALLES passieren.
So entstehen Weltkriege von denen später keiner mehr weiß warum sie anfingen.
Alles anzeigenPuh RTX -30%.
Das ist langsam ja echt nimmer lustig.
Der Spieltheoretiker sagt, wie die ganze Zeit schon:
Hätte man Putin die Neutralität der Ukraine zugesagt wäre es nicht so weit gekommen.
So wird das Chickengame eben weiter gespielt, mit immer härterem Einsatz.
Dass es so schnell so weit kommt hätte ich indess nicht gedacht.
Putin scheinen etwaige Sanktionen völlig egal.
Gut finde ich sein Agieren übrigens auch nicht, die Führer der Welt bauen ziemlichen Mist allerorten aktuell.
wp
Jetzt muss ich mal energisch widersprechen! Ich halte das für eine völlige Fehleinschätzung der (verbogenen) Psyche von Herrn Putin. Der ganze Spieltheorie-Quatsch geht davon aus, dass logisch kalkulierende Leute auf beiden Seiten des Spieltisches sitzen. Das ist hier offensichtlich nicht der Fall. Hätte man der Ukraine eine Neutralität aufgezwungen (die sie selbst ja gar nicht haben wollte!), hätte Putin trotzdem weitergemacht. Gegen jede Logik. Weil es um eine ganz andere Sorte von Motiven geht.
Ich fand die Analyse in der NZZ noch am sinnigsten. Putin hat einfach Angst vor seinem eigenen Land. Wie schnell man weg vom Fenster sein kann, hat ihm im letzten Jahr die Situation in Weißrussland gezeigt. Und vielleicht zuletzt auch Kasachstan. Wenn die Menschen aufbegehren und demokratische Rechte fordern, dann ist das für Putin halt blöd. Und ein prowestlicher erfolgreicher Staat Ukraine direkt vor seinen Landesgrenzen, mit gemeinsamer Historie, vielen persönlichen Verbindungen hätte für Russland eben genau die Gefahr einer Nachahmung ergeben.
Diesen Grund halte ich für den wahren Grund. Die Angst vor der Natoerweiterung und einem Angriff des Westens halte ich für reine Propaganda. Alles schon x-mal erlebt. Wenn ich im Innern nicht für Ruhe und Wohlstand sorgen kann, dann schaffe ich einen äußeren Feind als Ablenkung.
Ggf. kommt noch etwas Größenwahn hinzu - er ist ja nicht mehr der Jüngste.
Und wie es wohl Kohl gesagt hat. In Deutschland können wir uns sicher fühlen, weil selbst Luxemburg unser kleinster Nachbar sich sicher fühlen kann und in gutem Verhältnis zu uns steht. Das wäre auch für Russland eine mögliche Option gewesen - mit denen es Ihnen nicht schlecht ergangen wäre.
Auch den Kommentar vom kenianischen Botschafter sollte man sich anhören.
Leider muss man auch sagen, dass wir im Westen wohl zu naiv/dekadent/arrogant etc. geworden sind. Das Chicken Game Runde 1 ist vorbei und das haben wir verloren. Wie kann man Putin nur so völlig falsch einschätzen bzw. nicht für den Fall vorsorgen, dass man sich bei der Einschätzung irrt. Wir haben in Deutschland keine Wertschätzung für die Bundeswehr. Für moderne Kriege fehlt die Ausrüstung vom Hubschrauber bis zur Drohne und wohl vieles mehr. Eine militärische Abschreckung kann es so gar nicht geben. Und sich dann auch noch in die völlige Abhängigkeit bei Gas zu begeben.
Denke es braucht wieder mehr Realitätssinn und klare Sprache. Jetzt merkt man halt, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann. Amazon liefert leider keine Panzer, Gasvorräte und Sicherheit in 24 Stunden. Und Putin ist Geld sowieso egal.
Al, kaum zurück und direkt wieder persönlich werden?
Ich nehme eine Veränderung vom ehedem differentiert denkenden und ausgewogen argumentierenden, hochgeschätzten in einen auffallend unterkomplex vereinfachenden Woodpecker. Die vielleicht unangemessene Schärfe meiner Formulierung resultiert aus dem Grad der Veränderung, der mich wegen der früheren Wertschätzung schmerzt.
Der Kommentar war ein Fehler, sorry. Ich passe wahrscheinlich auch auf Dauer nicht mehr in das Forum.
Ich wäre mit den ganzen emotionalen Argumenten vorsichtig. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Russen genau wissen, was sie tun und wie weit sie gehen können. Dass sie am Ende ihre Ziele erreichen und der Westen dann zetert, jammert und moralisch verurteilt, sich aber doch mit den geschaffenen Tatsachen arrangieren wird.
Der Westen selbst hat solch ein Vorgehen x-mal erfolgreich durchgezogen, Irak 1990/91, Irak 2003, Serbien 1997-99, Libyen 2013 (?), Syrien seit 2014, Afghanistan seit 2001, uvam. Bis auf 1990/91, wo es ein klares Mandat der UN gab, war das auch alles völkerrechtswidrig, aber erfolgreich. Der Irak hat 1990-2017 weit weniger Öl exportieren können als wirtschaftlich und geologisch möglich; Slowenien, Kroatien, Montenegro, Kosovo sind heute westliches Einflussgebiet - wie war das noch mit der Berlin-Baghdad-Bahn?; Libyen liefert kaum noch Öl nach Italien und ist als Machtfaktor in Nordafrike nicht mehr existent; die Handelsrouten vom persischen Golf nach Europa, die durch Syrien führen könnten, gibt es nicht, usw. usw. Alles unmenschlich und unanständig, aber machtpolitisch erfolgreich und nicht durchgesetzt, weil man sozusagen einen Gerichtsbeschluss hatte (UN-Sicherheitsrat), sondern weil man der Stärkere war. (Gut, bei Syrien kann man argumentieren, dass die Ziele nicht wirklich erreicht wurden).
Was wir noch nicht wissen, ist, welches Ziel Russland bei der Aktion genau hat, d.h. wie weit sie gehen.
Da wir nicht die Bundeswehr nach Kiev schicken (weder wollen noch können), werden die Russen das selbst entscheiden und wir dabei zugucken. Auch der Biden hat schon am Wochenende 12./13.2. gesagt, dass es nicht einmal Rettungsaktionen für US-Bürger geben werde (was bedeutet, dass sich die USA komplett raushalten werden). D.h. Russland entscheidet, wie weit sie gehen, und die anderen gucken zu. Dann sehen wir, welchen Status Quo wir dann haben.
Ich passe wahrscheinlich auch auf Dauer nicht mehr in das Forum.
Das würde ich nicht sagen. Auch wenn es abgedroschen klingt, am wertvollsten sind eigentlich die Gegenmeinungen.
Leider muss man auch sagen, dass wir im Westen wohl zu naiv/dekadent/arrogant etc. geworden sind. Das Chicken Game Runde 1 ist vorbei und das haben wir verloren. Wie kann man Putin nur so völlig falsch einschätzen bzw. nicht für den Fall vorsorgen, dass man sich bei der Einschätzung irrt. Wir haben in Deutschland keine Wertschätzung für die Bundeswehr. Für moderne Kriege fehlt die Ausrüstung vom Hubschrauber bis zur Drohne und wohl vieles mehr. Eine militärische Abschreckung kann es so gar nicht geben. Und sich dann auch noch in die völlige Abhängigkeit bei Gas zu begeben.
Das kann man auch positiv sehen. Im anderen Fall hätten unsere Söhne vielleicht schon die Einberufung in der Post ... im zweiten Weltkrieg hatte Frankreich, das nicht gekämpft hat, die geringsten Schäden.
