Ist diese Aktie aktuell interssant?

  • Du musst bissl genauer lesen:

    Ich schrieb dass ich staatliches Eingreifen beim Thema Mieten für gerechtfertigt halte.

    Ich schrieb NICHT, dass ich den 8 Eur cut für sinnvoll halte (tue ich nämlich nicht).


    Ansonsten:

    Letztlich wissen wir erst später wie es nun gelaufen sein wird mit der Ökonomie.

    Bereits als ich studierte (vor 23 Jahren) und anfing mich mit Börse, VWL und dem Geldsystem zu beschäftigen, war die vorherrschende Meinung das System sei am A***, werde nur von billigem ZB Geld gehalten und das könne nicht mehr lange gut gehen.

    Seit damals bin ich glücklicherweise trotz aller Unkenrufe fast durchgängig zu 100% in Aktien, die (wie immer halt) im Schnitt um 7% gestiegen sind p.a.


    Zwei Mal hab ich fast die Hälfte verloren, nur um danach deutlich mehr wieder zu gewinnen.


    Somit kann ich ganz gut damit leben immer wieder als naiver Optimist verrufen zu sein ^^


    Naja, warten wir es ab.


    Wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Du musst aber schon zugeben, dass wenn du dich von dem derzeitigen staatlichem Eingriff nicht distanzierst und in dem Bereich staatlichem Eingriff gutheißt, dass man dann schon normalerweise einen Zuspruch deinerseits zu dem aktuellen Eingriff vermuten darf.

    Ich würde es wohl eher staatliche Regulierung nennen, welches wir beide befürworten. Leider kommt da der Staat, der deutsche im Besonderem, seiner Aufgabe in keiner angemessenen Weise nach.


    Gegen deine Anlagestrategie habe ich doch nichts einzuwenden, es gibt eben quasi nur 2, All-In long bis zu einem gewissem Alter oder Market Timing. Unter 2. verbuche ich mal auch alles gemischte wie Branchenrotationen.


    Verrufen hört mich zu negativ an, ist doch nicht so, dass hier jemand dich diskreditieren möchte. Wenn wir nicht (alle) von unserem Meinungsaustausch profitieren würden, da er uns zwingt, unsere eigene Position und Ansichten zu hinterfragen, würden wir hier doch nicht miteinander diskutieren, und hoffentlich auch noch voneinander lernen.


    Nun, ich sehe das mit dem langfristig ständigem bergauf mit den in Geldmengeneinheiten notierten Aktiennotierungen genauso, nur sehe ich kurzfristig erst mal wieder eine große Wahrscheinlichkeit solch eines ca. -50%er voraus. Ganz extrem könnte das natürlich auch 2-3 Jahre wie 1929 anhalten, das kann niemand wissen. Meistens (Durchschnitt) dauern Baisses lediglich 18 Monate, und die sind in D quasi rum, aber in Amerika noch nicht richtig angefangen (31. Juli). Bau und Dienstleistung halten das BIP aber noch hoch/haben die Rezession um einiges verzögert. Also könnte der richtige Abschwung noch kommen.

  • Nun, ich sehe das mit dem langfristig ständigem bergauf mit den in Geldmengeneinheiten notierten Aktiennotierungen genauso, nur sehe ich kurzfristig erst mal wieder eine große Wahrscheinlichkeit solch eines ca. -50%er voraus. Ganz extrem könnte das natürlich auch 2-3 Jahre wie 1929 anhalten, das kann niemand wissen. Meistens (Durchschnitt) dauern Baisses lediglich 18 Monate, und die sind in D quasi rum, aber in Amerika noch nicht richtig angefangen (31. Juli). Bau und Dienstleistung halten das BIP aber noch hoch/haben die Rezession um einiges verzögert. Also könnte der richtige Abschwung noch kommen.

    Wir hatten hier ein angesehenen User, der hatte auch einen Crash kommen sehen und hatte sein Depot im März 2014 geleert.
    Im nachhinein ist man natürlich schlauer, aber damals hat er mich auch ein wenig verunsichert.


    Mindestens eine dieser Aktien ( hab ich seit 2000 im Depot) müsste um 80% einbrechen, wenn man die Dividenden seitdem mit einberechnet, damit er sie zum selben Wert wieder ins sein Depot legen könnte, diese hat aktuell ein KGV von ~12,5 und über 3% Dividendenrendite.


    Und wenn man den Aktienanteil stark reduziert, benötigt man eine Alternative, Anleihen sind aktuell schwierig, zinsloses Tagesgeld ( gar Negativzins)?


    Es mag zwar ärgerlich sein, wenn man -50% aussitzen darf, aber aktuell gibt es keine Alternative - oder in welcher Anlage sicherst du dein Kapital?

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Verrufen hört mich zu negativ an, ist doch nicht so, dass hier jemand dich diskreditieren möchte.

    Das war garnicht auf dich bezogen sondern eher spaßhaft gemein.


    Ist halt so dass die meisten Leute in DE immer die Sorgen und Probleme sehen. Wenn man ihnen dann die Chancen und positiven Seiten aufzeigt, kommt das nicht immer gut an hab ich den Eindruck weil es das Weltbild torpediert.

    Zu unbeschwert sein und fröhlich in die Zukunft schauen ist in DE nun mal gesellschaftlich eher nicht gut angesehen. Man muss immer jammern, klagen, gestresst wirken und die düsteren Wolken sehen. Das ist in den USA z.B. erfrischend anders.


    M.E. ist es wichtig sich von dieser tendentiell negativen Grundstimmung hier zu lösen, denn diese führt zu überzogener Risikoaversion und ist der Grund warum den Deutschen Jahr um Jahr enorme Vermögenszuwächse entgehen.


    dev hat ein Beispiel genannt, besagter user hat mich damals auch verunsichert, da er eines meiner großen Vorbilder war als ich hier im Forum anfing.

    Ein anderer Bekannter der 1998 gleichzeitig mit mir mit Börse anfing, hat schon damals den kompletten Zusammenbrucht des "maroden Systems" gepredigt, hat dann zunehmend mir Gold und Shorts rumgemacht...und wo das endete kannst du dir ja denken. (Hinweis: Reich ist er damit nicht geworden).


    Fazit: Ich habs ja auch oft versucht mit Market-timing (im Sinne von Cash-Quote variieren), wie man hier nachlesen kann. Es klappt nicht.

    Branchenrotation und Contrarian-Ansätze klappen dagegen schon. Also auch nicht immer, aber doch oft genug...


    wp

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  • Neben den ganzen Untergangszenarien, sollte man nicht vergessen.

    Die meisten Firmen haben eine Gewinnerzielungsabsicht und solange das betriebene Business sich nicht erledigt ( Pferd > Auto, Analogfotographie > Digitale ), wird diese Firma einen Weg finden nach allem Aufwand ein Gewinn zu erzielen.


    Somit ist es irrelevant, wenn ein Aktienkurs um xx% einbricht, wenn das Business weiterhin langfristig profitabel ist und sogar expandieren kann.


    Buffett ist eines der langfristig erfolgreichsten Investoren, er kauft gerne billig und verkauft ungerne und hält die guten Unternehmen sehr lange, egal wo sich der Markt gerade befindet.


    Edit:

    Wenn man ein interessierter Anleger ist, hat man meisten keine total überbewerteten Aktien im Depot und nur weil ein paar Anleger meinen, ihre Aktien für weniger auf den Markt zu werfen, soll ich das auch tun?

    Wenn man sich Lebensmittel kauft und an der nächsten Ecke ein Sonderangebot sieht, kann man sich ärgern, aber ans verkaufen denkt man nicht.


    Solange man keine Alternative findet, die mindestens die aktuelle Rendite ( Gewinn pro Aktie ) nach Steuern liefert, sollte man an sein Investment festhalten - es sei denn das Business lößt sich auf.

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    Buffett

    3 Mal editiert, zuletzt von dev ()

  • Am "deutschen Wesen" und der Grundstimmung ist schon was dran, muss man aber eben unterscheiden, ob das Personen immer so sehen oder partiell. Rezession ist auch nicht gleich Untergang, lediglich wirtschaftlicher Schmerz über einen meist relativ kurzen Zeitraum.


    In defensiven Bereichen long, großteils Cash (auf mehreren Depots verteilt bei einer Person wo ich etwas mehr betreue) und teilweise dann noch physisches Gold, gerade um Bares aufzubewahren. Man stelle sich mal vor, die Omas hätten vor Euroumstellung Gold zu Hause gehortet statt dann ihre DM in € auf den Banken umzutauschen.


    Für mich selbst komplett Cash und short zum richtigen Zeitpunkt, für meine Freundin z.B. einen 50/50 Ansatz, in unterbewertete Aktien long und zum richtigen Zeitpunkt short oder auch Straddles wenn sich dazu eine nahezu risikolose Möglichkeit mit gutem C/R bietet.


    Mindestens eine dieser Aktien ( hab ich seit 2000 im Depot) müsste um 80% einbrechen, wenn man die Dividenden seitdem mit einberechnet, damit er sie zum selben Wert wieder ins sein Depot legen könnte, diese hat aktuell ein KGV von ~12,5 und über 3% Dividendenrendite.


    Es mag zwar ärgerlich sein, wenn man -50% aussitzen darf, aber aktuell gibt es keine Alternative - oder in welcher Anlage sicherst du dein Kapital?

    Zu ersterem meinen Glückwunsch.


    Letzteres ist für mich ein ganz klares Blasenanzeichen. Alternativlos ist es nie. Genauso wie bei der Politik, mit diesem Argument kommt nur jmd an, der keine anderen hat. Und wenn es keine Argumente dafür gibt, bzw. andere gewichtige dagegen sprechen, sollte man genau abwägen.

    Es ist das gleiche wie mit den Immobilien.

    Ich kann für 250.000-280.000 plus Nebenkosten in Köln 60m2 kaufen und für 7500 kalt vermieten. 2,5% Rendite, Kredite für 10 oder 15 Jahre bei 60% Beleihung 0,4 und 0,8%.

    Klingt immer noch toll, da kommt man auf 4-5% Rendite beim EKanteil.

    Aber Instandhaltung außen vor, und Wertverlust vor allem. wie sieht das in 10-20 Jahren aus?

    Bei den Aktien genauso, klar ist da gerade die Dividendenrendite des SuP500 unter die Anleihenrendite der 10 jährigen US Staatsanleihen gefallen. Aber obs direkt hoch springt, da zweifel ich noch dran.

    Auch zu -0,4% für zwei Jahre liegen lassen ist besser als -30% im Aktienmarkt an Bewertung, aber 5% Dividende mitzunehmen. Und die Dividende wird in sehr vielen Branchen in der Krise mal eben von heute auf morgen reduziert/gestrichen.

    Die bisherigen Reduzierungen bei Daimler und Co. haben doch noch nicht wirklich weh getan.

  • Zu ersterem meinen Glückwunsch.

    Danke, aber meine Leistung bestand im Halten, mehr nicht - gut 14 Jahre vorher, in der Analyse und dem mehrmaligem Nachkaufen.


    Letzteres ist für mich ein ganz klares Blasenanzeichen.

    Auch das Gewinnwachstum kann das KGV verringern, es ist nicht immer ein Crash nötig.


    Bei den Aktien genauso, klar ist da gerade die Dividendenrendite des SuP500 unter die Anleihenrendite der 10 jährigen US Staatsanleihen gefallen. Aber obs direkt hoch springt, da zweifel ich noch dran.

    Auch zu -0,4% für zwei Jahre liegen lassen ist besser als -30% im Aktienmarkt an Bewertung, aber 5% Dividende mitzunehmen. Und die Dividende wird in sehr vielen Branchen in der Krise mal eben von heute auf morgen reduziert/gestrichen.

    Die bisherigen Reduzierungen bei Daimler und Co. haben doch noch nicht wirklich weh getan.

    Wie schon erwähnt, kann man aber auch daneben liegen und dann nicht nur zwei Jahre an der Seitenlinie stehen.


    Ich muß also nicht den Markt im Auge behalten, sondern meine Firmenbeteiligungen beobachten.

    Habe schon zwei mal bei BMW zugelangt ;-)

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    Buffett

  • Auch das Gewinnwachstum kann das KGV verringern, es ist nicht immer ein Crash nötig.

    Nein, letzteres war das Alternativlose der Aktien ;)


    Halten ist mMn, solange man die Strategie bewusst fährt, eine nicht zu unterschätzende Leistung. Viele schaffen es eben nicht. Diejenigen, die vergessen, dass sie ein Depot haben und nach 30 Jahren bemerken, dass sie Apple Aktien 1980/90 gekauft haben, zählen meiner Meinung nach nicht.


    Es juckt mir auch schon bei der Autobranche in den Fingern, aber ich warte noch ab.

    Gerade BMW ist so ein Fall, wo es sich mMn lohnt, die niedriger notierende Aktiengattung mit dementsprechend höherer Dividendenrendite zu kaufen, da langfristig sehr viel mehr Dividende und Übernahme wegen Quandt Family-Anteil >50% unwahrscheinlich ist

  • Nein, letzteres war das Alternativlose der Aktien ;)

    OK, da hatte ich dich falsch verstanden.

    Gerade BMW ist so ein Fall, wo es sich mMn lohnt, die niedriger notierende Aktiengattung mit dementsprechend höherer Dividendenrendite zu kaufen, da langfristig sehr viel mehr Dividende und Übernahme wegen Quandt Family-Anteil >50% unwahrscheinlich ist

    Die Vz haben ein 2018er KGV von 4,65 bei -30% Gewinn wäre das KGV bei 6,6 - ob der Kurs noch viel weiter fällt?

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
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    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Die Vz haben ein 2018er KGV von 4,65 bei -30% Gewinn wäre das KGV bei 6,6 - ob der Kurs noch viel weiter fällt?

    Da gilt leider sag niemals nie. Die Amis sind noch gar nicht richtig eingebrochen, in der Krise sind die KGVs der Autobranche doch meist negativ oder sehr hoch aufgrund geringer Gewinne. Darauf wollte ich eigl. warten. Allerdings hat Markus Koch die Tage eine interessante Grafik gezeigt, die Stimuli der Chinesen schlagen so langsam durch. Und man konnte sehen, wie sie 2015/16 auch um einige Monate EU und USA vorausgelaufen sind. Könnte also durchaus gerade auch ein günstiger Zeitpunkt sein einzusteigen.

  • Da gilt leider sag niemals nie. Die Amis sind noch gar nicht richtig eingebrochen, in der Krise sind die KGVs der Autobranche doch meist negativ oder sehr hoch aufgrund geringer Gewinne.

    Das ist korrekt, bisher brechen die Autoverkäufe aber nicht wirklich ein, deshalb sollte der Gewinn auch im Rahmen ausfallen.

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
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  • Ich liebäugel auch mit Autoaktien, speziell BMW. Zweifelsohne eine hervorragende Firma mit einer enorm starken Marke.


    Andererseits:

    Man kennt als Münchener ziemlich viele Leute die dort arbeiten. Da hat sich in den letzten 10 Jahren schon eine massive Hybris breitgemacht, ich kann noch nicht so richtig erkennen dass die einer nachhaltigen Demut gewichen wäre.

    Vll. haben andere Münchner auch Kontakte und Beobachtungen? memyselfandi007 ?!


    Zudem dämmert das nächste Ungemach mit Ansage bereits am Horizont:

    Die CO2-Flottengrenzwerte. Durch den Trend zu immer mehr SUV rennen hier viele Autohersteller sehende Auges in (a) die nächste finanzielle Belastung und (b) das nächste große Imageproblem. Ich bewzeifle dass sie das rauskommen, da werden die E-Autos nicht reichen, und eine Rückbesinnung auf kleiner Wägen ist nirgends zu sehen.
    Wenn die sich also weiter so dämlich anstellen und die Dynamik der aktuellen Umweltdebatten anhält kann es m.E. sein dass die Branche irgendwann den verbliebenen Rückhalt in der Politik verlieren - das wäre dann eine gänzlich ungewohnte Situation für die politisch extrem verwöhnten dt. Autobauer.


    Daher bin ich unentschlossen:

    Kennzahlen sprechen klar für Kauf.

    Aber ein Szenario analog zum langen quälenden Niedergang der Bankenbranche halte ich auch nicht für ausgeschlossen.


    Schwierig...

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  • Hm, bei den Auto-Herstellern kann ich mir wirklich schlecht vorstellen dass die in Deutschland politischen Rückhalt verlieren. Da hängt hier so viel dran.


    Und ja, BMW finde ich auch gerade sehr interessant. Ich hab jetzt leider grad keinen Link da, aber neulich waren Absatz-Zahlen für USA da und die waren fast schon sehr gut. So kam es mir vor. Eher schlechter Jahresstart aber gerade in letzter Zeit sehr, sehr gut und bei dem Momentum müsste es ziemlich gut weitergehen.

    Also es fiel mir auf, weil es völlig entgegen der aktuell vorherrschenden Stimmung (Auto-Branche mies) war.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • #WP,

    gleiche Beobachtung. Ich habe gerade beruflich des öfteren mit den Autoherstellern zu tun und habe selten eine so "arrogante Bande" gesehen wie die. Erinnert mich sehr an Deutsche Bank und Co vor einigen Jahren.


    Statt in die USA würde ich eher nach CHina schauen denn da haben die meisten Deutschen Hersteller die wirklich dicke Kohle verdient. m.E. läuft es in China aktuell katastrophal.


    MMI

  • Man kennt als Münchener ziemlich viele Leute die dort arbeiten.Da hat sich in den letzten 10 Jahren schon eine massive Hybris breitgemacht, ich kann noch nicht so richtig erkennen dass die einer nachhaltigen Demut gewichen wäre.

    Nach meinem Verständnis agierst du bei Auslandsaktien oft radikal mechanisch in dem Sinn, dass du die Firmen mit günstigen Kennzahlen suchst und dass du dann oft möglichst wenig Details zu den Firmen wissen willst.

    Ich habe aus früheren Diskussionen mitgenommen, dass du das bewusst machst, um dich nicht abschrecken zu lassen. Jede Firma mit sehr günstigen Kennzahlen hat notwendigerweise ausgiebige "Bäh-Bereiche", sonst wären sie nicht so günstig.

    Wenn man sich diese "Bäh-Bereiche" zu intensiv anschaue, gewichte man sie immer höher und die eigene Angst steigt über Gebühr und man verdrängt, dass die günstigen Kurse zeigen, wie viele schlechte Nachrichten bereits eingepreist sind. Und damit ließe man sich viele Value-Schnäppchen entgehen, bei schlechte Nachrichten wenig verändern, auch nur kleinere positive Nachrichten hingegen zu deutlichen athmosphärischen Veränderungen und Neubewertungen führen können.

    Mit dieser Herangehensweise hast du oftmals "Balls of Iron" bewiesen und grandiose Erfolge eingefahren.


    Ich habe den Eindruck, bei deutschen Automobilherstellern rennst du (aufgrund der unvermeidbaren Nähe) in genau diese psychologische Falle, die du bei Auslandswerten geschickt vermeidest. Und plötzlich bewertest du diese heimischen Firmen viel strenger als du es beispielsweise bei russischen Firmen mit krassen Korruptions- etc.-Problemen wie Gazprom & Co machen würdest.
    Gedankenspiel: Ist es dir möglich, deine "Nähekenntnisse" auszublenden und deutsche Firmen ähnlich distanziert mechanisch-kennzahlenfixiert wie ausländische Firmen zu analysieren?

  • Grade erst gemerkt dass heute Börse ist. In Japan ist Feiertag, da ist man noch in Wochenend-Stimmung :).


    Ich geb Dir völlig recht, bzgl. der Arroganz, aber ich möchte behaupten nicht alles was damals arrogant war (z.B. Deutsche Bank) ging dramatisch unter. D.h. es könnte ja auch sein dass es weiterhin Grund geben wird, arrogant zu bleiben.


    China kann ich bzgl. der aktuellen Lage nicht einschätzen, nur dass sie scheinbar massiv stimulieren. Das hat schon öfters kurzfristig funktioniert. Und eines kann ich allgemein denke ich schon beurteilen, ich hab ja 5 Jahre in Shanghai gearbeitet. "Erfolgreiche", reiche Chinesen wollen weder einen Great Wall noch einen Geely, sondern einen Porsche, Mercedes, BMW oder Audi, Volkswagen geht auch. Ich würde den Status-Einfluss bei der Kaufentscheidung da nicht unterschätzen und ich denke das wird auch noch länger so bleiben.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


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    B. G.

  • Nach meinem Verständnis agierst du bei Auslandsaktien oft radikal mechanisch in dem Sinn, dass du die Firmen mit günstigen Kennzahlen suchst und dass du dann oft möglichst wenig Details zu den Firmen wissen willst.

    Ich habe aus früheren Diskussionen mitgenommen, dass du das bewusst machst, um dich nicht abschrecken zu lassen. Jede Firma mit sehr günstigen Kennzahlen hat notwendigerweise ausgiebige "Bäh-Bereiche", sonst wären sie nicht so günstig.

    Das ist nur zu 70% korrekt.


    Denn es ist so dass ich mir überhaupt nur Aktien ansehe, wo ich zumindest auf der Marktseite überzeugt bin dass die Nachfrage hoch bleibt oder steigen wird.

    Da befindet sich der Automarkt in einer schwierigeren Lage als sagen wir Rohstoffe oder Agrar.

    Oder anders gesagt: Ich würde aktuell erst recht keinen russischen Autobauer kaufen, egal wie billig er ist.


    Zudem wende ich in meinem Modell zwei Filter an:


    (1) Es gibt (teils heftige) pauschale Abschläge für politische Risiken, Korruption etc.

    z.B. Gazprom messe ich nach allen Abschlägen nur ca. die Hälfte des Wertes bei als wenn es sagen wir ein US-Unternehmen wäre.

    Bei BMW habe ich bislang dagegen mit Zuschläge gearbeitet, da die Marke stark ist und die Firma allgemein sicher hervorragend. Aber hier muss ich nun konsequenterweise auch (leichtere) Abschläge ansetzten.

    Ich sag es mal als Segler: Hybris in einer Boom-(Schönwetter-) Phase ist eine Sache, da rennst du auf dem Boot auch mit Flipflops übers Deck und machst dir ein Bierchen auf. Fällst du im schlimmsten Fall besoffen über Bord, ist das Wasser warm, die See ruhig und die Kumpels holen dich wieder raus.

    Aber fortgesetzte Hybris in einer anhaltenden Sturm-Phase wo einem der Wind und die See von Minute zu Minute stärker ins Gesicht ballern - das ist wirklich gefährlich. Wenn du dich da immer noch überschätzt, kann es das schnell gewesen sein. Siehe Banken 2007 ff.


    (2) Neu eingeführt - ich kaufe nur noch bei RS6mon mindestens neutral, besser klar positiv. Somit versuche ich zu vermeiden zu früh schlauer als der Markt sein zu wollen - das war bislang mein größter Renditekiller. Somit hab ich eh noch etwas Zeit, ein Drehen der RS dürfte selbst im besten Fall noch einige Monate dauern bei BMW.


    Aber dennoch guter Hinweis deinerseits!

    Es ist natürlich schon möglich dass hier eine Art Negativ-Bias reinspielt, denn mir geht es wir MMI. Ich mag Arroganz nicht, und das strahlt einem hier in München im Fall BMW oft entgegen.


    Denke bei einigermaßen "fair" gewählten Zu/Abschlägen für weiche Faktoren bin ich bei:


    BMW Vz: 72 EUR, also ca. 35% Potential. Ganz ok, aber für Kauf reicht das momentan noch nicht.

    Würde die RS morgen drehen, dann schon. In diesem Fall würde ich ihnen ca 90 EUR beimessen.


    Von dem her bin ich aktuell neutral und fühle mich ganz wohl damit zu Warten wie sich die RS entwickelt.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Andererseits:

    Man kennt als Münchener ziemlich viele Leute die dort arbeiten. Da hat sich in den letzten 10 Jahren schon eine massive Hybris breitgemacht, ich kann noch nicht so richtig erkennen dass die einer nachhaltigen Demut gewichen wäre.

    Vll. haben andere Münchner auch Kontakte und Beobachtungen? memyselfandi007 ?!

    Bin zwar nicht bei BMW, aber arbeite gerade für andere Premium oems.

    Was möchtest du konkret wissen?

  • Osram:


    Die OSRAM Licht AG (OSRAM) hat heute ein indikatives Angebotsschreiben der

    Finanzinvestoren Advent und Bain Capital erhalten. Danach haben Advent und

    Bain Capital entschieden, sich als Konsortium mit dem Ziel

    zusammenzuschließen, ein verbindliches Angebot bezogen auf alle OSRAM-Aktien

    abzugeben, das gegenüber dem Übernahmeangebot der ams AG im Hinblick auf den

    Angebotspreis, die Strategie und die Wachstumsperspektive von OSRAM nach

    deren Auffassung überlegen sei. Das indikative Angebotsschreiben enthält

    keinen konkreten Angebotspreis.


    https://www.finanznachrichten.…ebernahme-deutsch-016.htm

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham