Danke für die ausführliche Darstellung Caute, allerdings sehe ich das nicht ganz so dramatisch wie Du.
Gegen die abnehmende Zahl von Briefen ist nichts zu sagen, das ist natürlich richtig. Ich glaube der Trend ist Österreich ist über die letzten Jahre ziemlich genau 5 % Abnahme pro Jahr. Allerdings, so wie sie bei Briefen wie von Dir aufgezeigt noch im oberen Bereich sind, sind sie bei den Porto-Kosten ziemlich weit unten, haben auch weiterhin also viel Spielraum für weitere Erhöhungen.
Und warum sollen die Kosten nicht zurückgehen können wenn die Anzahl an Briefen zurückgeht? Dann bekommt ein Austräger eben ein größeres Gebiet, der muss doch nicht bei seinem Dorf bleiben wenn es da nur noch einen Brief zuzustellen gibt.
Zudem, soweit ich das im Kopf habe ist etwa die Hälfte der Post-Angestellten noch verbeamtet btw. haben eher teure Altverträge. Tendenz stark abnehmend, wodurch da noch einige Jahre Rückenwind auf der Kostenseite sein dürfte.
Aber klar, das ändert nichts daran das Brief nicht grad das tollste Segment ist. Aber ich bin wie gesagt recht positiv für's Paket-Segment eingestellt. Hat sich glaub ich innerhalb der letzten 10 Jahr deutlich mehr als verdoppelt, wenn ich das nochmal so weiter spanne, wäre ich in weniger als 10 Jahren bei deutlich über der Hälfte des Firmenumsatzes (von Paket).
Die haben da auch im letzten Jahr und ich glaube auch dieses wieder in Sortier-Anlagen etc. investiert und vor allem seit letztem Jahr den Partnervertrag mit der DHL, also dass sie deren Pakete in Österreich abliefern. Ich glaube an lokale Dominanz anstatt Weltherrschaft, insofern finde ich das positiv. Und gerade bei B2C, wo das strukturelle Wachstum durch Online-Shopping etc. anhalten dürfte, hat die Öst. Post einen Marktanteil von etwas über der Hälfte des Marktes.
Ich sehe aber auch negative Punkte, z.B. die Türkei-Geschichte oder irgendwelchen Firmen in Deutschland (z.B. einen Pharma-Großhändler).
Und die Bank-Geschichte wird sehr spannend anzusehen. Ich glaube Paket wird Brief in etwa ausgleichen können und bei Bank muss man sehen ob das toll wird oder ein Riesen-Reinfall. Und Corona tut natürlich grad dem Brief-Segment jetzt erst mal richtig weh, das ist klar.
Zu guter Letzt, bei den Österreichern glaube ich wie bei den Franzosen daran dass sie sich im Fall der Fälle auch für ihre Firmen einsetzen. Ob jetzt in diesem Fall über Porto-Erhöhungen, freundliche Regulierung oder auf politischer Ebene.
Zugegeben, ich würde jetzt nicht mein ganzes Geld auf die Austrian Post setzen.. Trotzdem, wie geschrieben, sehe ich es etwas differenzierter.