Deutsche Euroshop

  • Glaubst Du wirklich, ein künftiger Insolvenzverwalter von Ceconomy könnte sagen: ihr mußtet doch wissen, daß die insolvent sind!!1!

    Das funktioniert vielleicht bei einem kleinen Gastwirt, der das verschleppt, aber nicht bei großen Ketten. Da hätte es der Kapitalmarkt/die Öffentlichkeit doch auch wissen müssen.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Der Insolvenzverwalter kann es versuchen und hat möglicherweise damit Erfolg.

    Gerade öffentlich zugängliche Informationen wie kritische Zeitungsartikel könnten rechtlich dazu führen, dass Vertragspartners eines später insolventen Unternehmen vorgeworfen werden kann, dass sie über eine Krise informiert waren.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Huhuhu! Da sind ein paar Schwarzseher schon fast lustig.


    Das Sentiment ist echt schlecht. Naechstes Jahr wieder volle Einkaufszentren, wie frueher.

    Online-Einkauf spielt schon eine groessere Rolle, aber viele freuen sich auch darauf, wieder in ein Einkaufszentrum zu gehen in der Innenstadt.


    Keiner will mehr Autos, schon gar keine Zweitwaegen, wozu auch, wenn doch keiner Einkaufen geht?

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Die Einkaufszentren werden voll sein, aber die Mieten werden aktuell neu verhandelt und alle Großen fordern Mietminderung für kommende Jahre.

    Gewinner könnten dann H&M , Zara & Co werden und nicht Euroshop.

    Soweit ich mitbekommen haben gehen die großen Ankermieter weg von fixer Miete hin zur Umsatzmiete.

  • Soweit ich mitbekommen haben gehen die großen Ankermieter weg von fixer Miete hin zur Umsatzmiete.

    Das kann ich bestätigen.

    Bekannter von mir betreibt eine Apotheke in der lokalen Mall, da läuft das zunehmend auch so.

    Aber ist dass den schlecht für den Vermieter? Oder vielleicht sogar gut wenn später der Umsatz wieder ordentlich anzieht?!

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Spontan würde ich sagen, der Vermieter muss jetzt mehr tun als vorher.

    Im Sommer wird weniger Meine fließen und im Winter mehr .

    Daher wird der Vermieter sich verstärkt ins Zeug legen müssen, damit der Mieter mehr Umsatz macht.

    Der Vermieter wird sozusagen zum Laufburschen vom Mieter.

  • keine guten Nachrichten für Deutsche Euroshop & Co.

    Noch ein "Groß-Kunde" weniger


    "..dem kommenden Jahr bis zu 1.200 Geschäfte schließen. Angepeilt ist die Schließung von 1.000 bis 1.200 Geschäften bzw. 13 bis 16 Prozent, teilte die spanische Textilhandelskette mit Marken wie Zara, Pull&Bear, Massimo Dutti und Bershka im Rahmen ihrer Strategie 2020-2022 mit. "


    https://www.finanzen.net/nachr…laeden-schliessen-8957815


  • Die größten Mieter (nach Mieterträgen) sind H&M (3,5%), Ceconomy (2,7%), Deichmann (2,5%), New Yorker (2,4%) und Peek & Cloppenburg (2,3%). Eine ZARA Filiale gibt es glaube ich nur in 4 der 21 Center, und auch da ist nicht klar, ob die zu den 13 bis 16 Prozent von der Schließung betroffenen Geschäften betroffen sind.

    Also mitnichten 'Noch ein "Groß-Kunde" weniger'. Natürlich sind das alles keine guten Nachrichten, aber man sollte vielleicht trotzdem mal die Kirche im Dorf lassen und bei den Fakten bleiben.

  • ....Eine ZARA Filiale gibt es glaube ich nur in 4 der 21 Center, und auch da ist nicht klar, ob die zu den 13 bis ...

    bei den Fakten bleiben.

    Glaube und Fakten ;-)



    Du hast schon recht mit den Fakten.

    Aber ich denke die Ankündigung von Zara hat eine noch viel psychologischere Auswirkung als die aktuellen Fakten.

    Ich denke H&M & Co. wird sich ganz genau anschauen, wie Zara sich für die Zukunft positioniert.

    Und Ceconomy nutzt die Situation für sich aus , um die Mieten weiter runterzudrücken.

  • Passt hierzu:


    die Türken in der Türkei sind eigentlich ein konsum-freudiges Land, da alles auf Pump gekauft wird. dort haben alle mindestens 3-6 Kreditkarten.


    Seit dem 15.Mai sind die Malls wieder geöffnet und der Handel wundert sich, dass so wenige kommen.

    Laut BloombergHt liegt die Kundefrequenz nur bei 40%.

    Hmm, ich denke die Lock-Down Zeit hat bei etwas bei den Menschen ausgelöst.


    Hierzu ein sehr interessanter Beitrag auf 3 SAT (wurde vorgestern ausgestrahlt)


    https://www.3sat.de/gesellscha…und-zeitenwende--100.html

  • Ich denke, es ist grundsätzlich so, dass Menschen nur etwas unternehmen, wenn sie sich sicher fühlen (zumindest der denkende Teil der Bevölkerung).

    Ein schnelles Öffnen in vielen Bereichen oder die Ausweitung zuvor begrenzter Kapazitäten bedeutet nicht automatisch volle Malls, Restaurants, Hotels, Fitness Clubs, whatever.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Da passt es doch gut, auch den Konsumenten in die endgültige Verschuldungsspirale zu locken:


    "Zins-Attacke: DKB liebäugelt mit revolvierenden Kreditkarten"

    https://finanz-szene.de/paymen…olvierenden-kreditkarten/

    Ganz üble Nummer. Leute, die einmal in eine Schulden-/Schlechte-Gewissen-Spirale geraten, werden ausgenommen wie die Weihnachtsgans.
    Ein enger Verwandter war mal in den Fängen der Targobank und wurde von den ganzen miesen Psychotricks zerlegt: Einerseits häufige, unregelmäßige Druckanrufe zu den schlechtesten Zeitpunkten, andererseits immer wieder neue, kleine, extrem teure Kreditumplatzierungsangebote, denen er überfordert und unter Druck mehrfach nachkam, aber bei nachdrücklichen Bitten, einen Gesamtüberblick zwecks Ausweg aus der Verschuldungsspirale zu erstellen, waren die Ansprechpartner nicht verfügbar oder wechselten reihenweise...
    Letztlich war die Privatinsolvenz der einzig gangbare Ausweg.

    Auch mit dieser Erfahrung ist für mich klar: Große Vorsicht vor Krediten, lieber die Ausgaben brutal zurückschneiden.
    Und besondere Vorsicht vor Lockkrediten.

  • Ja, unibail ist mir auch aufgefallen.

    Der Kursabsturtz hat leider einen guten Grund: Kapitalerhoehung soll gemacht werden. Das ist uebel, wenn Unibail bei diesem Kursniveau (KBV = 0.25) neue Aktien ausgeben muss. Und dann gleich soviele!

    3.5 Mrd Euro will Unibail mit der KE einnehmen, und der aktuelle Boersenwert betraegt nur 4.5 mrd Euro (mit Kurs 32,xx Euro).

    Je niedriger der Kurs, desto mehr neue Aktien werden herausgegeben. Gut moeglich, dass der Kurs solange faellt bis die alte Mcap bei 3,5 mrd Euro steht, und das bedeutet wiederum bis zu doppelt soviele Aktien.

    Und damit sind alle fundamentalen KxV-Kennzahlen nur noch halb so gut (ausser beim Buchwert: die KE spuelt immerhin Geld in die Kasse).


    Dividende wird fuer die naechsten 2 Jahre gestrichen, und es wird versucht ein paar immobilien zu verkaufen (was zwar Geld bringt, aber entsprechend hat man weniger Umsatz, hat sich also "gesund geschrumpft").


    Ich haette nicht erwartet, das Unibail dringend Geld braucht. Mieten werden doch gezahlt? Der Verlust kommt vor allem durch immobilien-neubewertung zustande. Aber solange Mieteinnahmen sprudeln, solange benoetigt man doch nicht Geld?

    Allerdings, da gibt es Loan-to-value.

    Ich dachte, der LTV liegt bei Unibail so um 42%. Und bis zu 60% kann man gehen, das waere branchenueblich.


    So wie ich es verstehe: wenn der Immobilienwert faellt, dann ist der Kredit nicht mehr genuegend abgedeckt (Als Sicherheit hat man ja die Immobilien). Aber die Immobilienwerte muessten schon heftig fallen damit der LTV auf ueber 60% ansteigt.

    Und selbst dann, man kann ja die Mieteinnahme (free cashflow) nehmen und den Kredit langsam abbezahlen.

    Und dann ist da noch der Umstand, das die Kreditgebenden Banken natuerlich nicht begeistert sind, wenn die Sicherheit im Wert faellt, aber man wird die Kreditlinien auch nicht kuendigen wollen. Was haben die Banken davon wenn Unibail dann sofort pleite ist? Und die Mieteinnahmen sprudeln ja. Abzahlen des Kredites geht.


    Ich wundere mich, warum muss man bei diesem niedrigen Kurs eine so hohe KE machen?


    Besser als Unibail: alle anderen Shopping-Center sind in Sippenhaft genommen worden, auch deren Kurs ist eingebrochen, wenn natuerlich auch nicht so stark wie der von Unibail. Euroshop hat einen niedrigeren LTV-Value (32%? ich muesste nachgucken), und ausserdem sind die Shopping-Center von Euroshop in der Innenstadt (= die sterben tendenziell zuletzt, vorher sterben Shopping-Center ausserhalb der Staedte).

    Eurocommercial Properties ist (wie Euroshop) auch solider, aber auch in Sippenhaft.

    Oder aber: viele Aktien sind gestern gefallen, staerker als sonst (siehe Market-Timing Thread, hier: Donglengcha's und mein Beitrag).


    Unibail habe ich auf der Watchlist, aber wann kann ich die Kaufen? Eher nach der KE.

    Was wieder ein Teufelskreis ist. So wie ich denken viele, und entsprechend kann der Kurs billiger und billiger werden, und die Verwaesserung durch ausgabe neuer Aktien wird schlimmer und schlimmer. 3.5 mrd Euro ist einfach ein zu grosser Schluck. Entweder Unibail spinnt nicht schlecht, oder sie sind finanziell so sehr am Ende, dass sie soviel Geld benoetigen.

    Eine KE mit 0.8 mrd Euro haette der Markt vielleicht noch akzeptiert. Und ausserdem sollte Unibail klar sagen wieviele neue Aktien sie gedenken auszugeben. Dann kann man "bis zu 3.5 mrd Euro" einnehmen, je nach Kurs. Aber nicht sagen: wir brauchen 3.5 mrd, und passen die Aktienanzahl an bis 3.5 mrd eingenommen wurden.

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  • Ich haette nicht erwartet, das Unibail dringend Geld braucht. Mieten werden doch gezahlt? Der Verlust kommt vor allem durch immobilien-

    Ich hab keine Unibail. Den Quartalsbericht Q1/Q2 hatte ich überflogen damals. Die hatten schon auch zu kämpfen. 60% teilweise nicht bezahlt. Zahlungsstop. Aber so wie ich es in Erinnerung habe waren die anderen zu der Zeit noch schlechter dran. Das heisst da wurden noch weniger Mieten gezahlt. Die waren ja alle zu. Mediamarkt, Deichmann und Co. und die Ar*****gesichter haben fast alle Ihre Zahlungen eingestellt.


    Und am Ende muss es ja besser gewesen sein. Komisch. Die Mieter von Unibail sind doch wirklich AAA. Die zahlen halt ein bisschen später. tssss


    Das was Du jetzt schreibst überrascht mich. Hätte ich auch nicht erwartet, daß die so dringend Kohle benötigen .. tssss ich hab aber nix mehr davon verfolgt und aktuell keine Ahnung was da los ist. Ich hab gelesen was Du geschrieben hast und schüttel gerade auch nur den Kopf.


    Well.. Kapitalerhöhung halt mitmachen. Die haben schon sehr gute Immobilien. Der Kursrutsch ist ja schon da. Wenn vorher net verkauft hast. Wer die Aktie nicht hat wenn Sie fällt. Hat Sie auch nicht wenn Sie steigt. Um mal paar Phrasen zu dreschen :)

  • Ich habe Unibail nicht gekauft. Ist nur auf meiner Watchlist. Unibail ist erst ein Kauf, wenn ich weiss wieviel neue Aktien ausgegeben werden.

    Vorher ist es eine Wundertuete.


    Ich habe Euroshop.

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  • Zunächst: Ich hatte mich bei Euroshop und bei Bijou Brigitte wohl verschätzt. Das sind die beiden großen Verlierer in meinem Depot, welches sonst ganz gut lief (größter Gewinner ist überraschend der Autozulieferer Norma, der sich seit dem Tief zwischenzeitlich verdoppelte). Alleine die Kurse deuten das an, die unter dem Märztief stehen, daß dieses wohl kein übertriebenes Panikniveau war. Ich ging von einer baldigen Rückkehr zum normalen Leben aus, und es wurde mir erst später klar, daß der langfristige Trend zum Online-Shopping, den es vorher schon gab, durch die Pandemie verstärkt wird. Mir war beides bewußt, aber nicht die Kombination.

    Durch die Zinsaufwendungen schlagen rückläufige Mieteinnahmen durch Mietausfälle, Leerstände und künftig schwächere Neuvermietungen gehebelt auf den FCF durch. Aber die DES-Dividende war 1,65 Euro, da ist einige Luft für Kürzungen, sofern sie bloß keine Kapitalerhöhung benötigen, und ggf. sollte man lieber Dividenden aussetzen, um die Schulden zurückzuführen. DES berichtete ein "look-through" (?) LTV von 34,8%.


    Zu Unibail: Wer bewertet für die Kredit-Covenants die Immobilien - vermutlich ist der Gutachterwert vereinbart?

    3,5 Mrd. Euro sind viel verglichen mit dem Börsenwert, aber nicht mehr so viel verglichen mit der Bilanz: selbst danach werden sie noch Schulden haben und einen entsprechenden Hebel. Sie sind m.E. in schwierigeren Ländern unterwegs (USA, Frankreich) und haben auch schlechtere Lagen, z.B. an US-Flughäfen. Noch am 26. März haben sie eine Interims-Dividende gezahlt (745 MEUR) - Euroshop hatte bereits eine Woche vorher gemeldet, daß die Dividende ausgesetzt wird, trotz weniger Schulden!

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis