Falls jemand nichts davon gehört hatte:
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Ekuador-Pleite: Am 30. September 1999 wurde zum erstenmal in der Nachkriegsgeschichte ein staatlicher Schuldner zahlungsunfähig auf internationale Anleihen. Nachdem Ekuador bereits im August seine Zinszahlungen auf sog. "Brady-Bonds" (bei einer Umschuldungsaktion in Anleihen verwandelte Bankkredite, benannt nach dem ehemaligen US-Finanzminister Brady) im Einverständnis mit den ausländischen Gläubigern um einen Monat hinausgeschoben hatte, erklärte der Präsident Ekuadors Jamil Mahuad am 26. September öffentlich: "Ekuador kann und will die Zinsen auf garantierte Anleihen nicht bezahlen."
Angesichts eines Anteils der Schuldendienste am Staatshaushalt Ekuadors von 42% in diesem Jahr kann die Zahlungsunfähigkeit nicht überraschen. Auch wenn es bei den am 30. September fällig gewordenen Zinsen zunächst nur um einen ziemlich geringen Betrag von 50 Mio. Dollar ging, löste Ekuadors Entscheidung Entsetzen an den internationalen Finanzmärkten aus. Denn im Gegensatz zu Krediten, hinter denen stets eine überschaubare Gruppe privater oder staatlicher Geber steht, galten bislang internationale Anleihen, die in der Regel an Tausende von Investoren in aller Welt verstreut werden, als unantastbar. Der IWF und die G-7-Staaten wollen dieses Prinzip brechen, um einen Teil der Kosten für die zahlreichen anstehenden "Rettungspakete" in Lateinamerika, Asien und Osteuropa auf diese Investoren abzuwälzen. Ekuador hat den Anfang gemacht und verlangt jetzt die Umschuldung bzw. teilweise Abschreibung seiner ausstehenden Brady-Bonds in Höhe von insgesamt 6 Mrd. Dollar. Andere Länder wie die Ukraine, Rumänien oder Pakistan werden vermutlich schon bald folgen.
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Was ich sehr interessant finde ist der "Anteil der Schuldendienste am Staatshaushalt".
Man sollte sich mal ansehen, wie hoch diese Anteile bei den Lateinamerikanischen Ländern liegen.
Zum Vergleich Deutschland:
Im Jahr 2000 war der Bund mit 730,4 Milliarden verschuldet. Wenn man Länder,Gemeinden, den Fonds "Deutsche Einheit" usw dazuzählt, kommt man auf 1221,7 Milliarden. (Zahlen aus der roten Bibel)
Der Anteil des Schuldendienstes am Staatshaushalt in D liegt laut dem Haushaltsentwurf für 2002 bei 16,2%, die Zinssteuerquote liegt bei 20%, der Bund ist jetzt mit 750 Milliarden verschuldet.
(http://www.bundesfinanzministerium.de)
MfG Schwarzgeld