• Guter Punkt.

    Allerdings ist es doch so:

    Der Versorger / Kunde mag jetzt nicht unmittelbar profitieren.

    Aber dafür kann er jetzt super deals für die Lieferung in einem Jahr abschließen.

    Denn ist ja schon so dass die ganze Kurve deutlich runter kommt, wenn auch natürlich nicht so extrem wie der spotpreis.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Wie siehts denn mit Versorgern aus?

    Gibts irgendwelche Schmuddelkinder die noch im großen Stil Öl verfeuern?!


    Edit: Ist das nicht zB bei Electrica der Fall?

    Öh, nö. DIe verfeuern gar nix. Die leiten nur durch.

  • Interactive Brokers Issues Statement on Crude Oil Contracts and Margin Loss

    https://www.businesswire.com/news/home/20200421005853/en/

    Zitat

    As a result, the Company has recognized an aggregate provisionary loss of approximately $88 million.

    Mit anderen Worten: Ein Viertel des Quartalsgewinn wurde mal eben verbrannt, weil IB Kosten abpuffern müsste, die die Kundenkonten selber nicht mehr decken könnten?

    Holla! Das dürfte IB nicht mehrfach machen wollen, da dürften die Reserveanforderungen steigen bzw. eine zusätzliche (kostentreibende) Ausfallversicherung einfordern.

    Und andere Broker sollte das auch gut treffen.

  • Ich bin gespannt wie es bei anderen Brokern aussieht. Da werden noch Nachrichten kommen.


    Rein technisch ist es so dass die Margin ja anhand des Kontraktwerts bestimmt wird. Wenn der Kontrakt auf 0 geht, dann mglw. auch die Margin. Sprich ich kann nahe bei 0 weit mehr Kontrakte aufmachen als ich es sollte. Bei unter 0 vielleicht auch - weil das bei der Erstellung der Programme niemand eingerechnet hat.


    Ich kann mir vorstellen dass einige Broker das nicht im Griff hatten... Finde das IB da noch glimpflich davon gekommen ist. Du brauchst ja nur 1-2 Grosskunden um so ein Ergebnis schnell zu erzielen.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Guter Punkt.

    Allerdings ist es doch so:

    Der Versorger / Kunde mag jetzt nicht unmittelbar profitieren.

    Aber dafür kann er jetzt super deals für die Lieferung in einem Jahr abschließen.

    Denn ist ja schon so dass die ganze Kurve deutlich runter kommt, wenn auch natürlich nicht so extrem wie der spotpreis.

    Der Kunde profitiert leider überhaupt nicht von den niedrigen Öl-Preisen. (Heizöl)

    Siehe heizoel24.de

    Die Händler geben die Preise im Süden nicht weiter, im Norden etwas. Im Süden wird immer das Argument mit den hohen Transportkosten als Joker gezogen. und aktuell ist ja Dürre und Rhein und so. d

    Habe mit mehreren Heizöl Händlern telefoniert. Die versuchen mit den aktuellen Preisen Ihre Jahresgewinne für 2021 zu sichern. Die haben aktuell Traum-Margen um die 60-70% !!

    Ausserdem haben Sie das Problem , wenn sie die Preisen senken würden, dann würden wegen dem Widerrufsrecht alle stornieren wollen und die Händler hätten das Risiko der Insolvenz. Die haben aktuell die Bücher die nächsten 3 Monate voll mit Aufträgen. erst wenn die abgearbeitet sind und die Anträge nicht mehr storniert werden können , werden Sie die Preise anpassen, aber dann ist bald wieder Herbst und dann kommt wieder eine Bestell-Lawine wegen der Heizperiode.


    D.h. der Kunde ist immer der Depp.

    Der private Haushalt wird Leier mit Optionsscheinen oder Futures zocken müssen.

    Da ich keine Ahnung davon habe, wäre ich froh , wenn einer hier mir eine Tip geben könnte wie ich mir den Öl-Preis irgendwie sichern kann.

  • Naja, jetzt gehen alle Juni short und Juli long, hab schon so ne Ahnung, wie das enden könnte ...


    Physisch lagern.


    Die Heizöl Händler kaufen ja nicht per Future, also ein paar Wochen musst du denen schon Zeit geben. Außerdem kommt unser Öl aus Russland und nicht aus Oklahoma.


    Ich bin mal gespannt, ob es am Gold-Papiermarkt auch mal solche Tänzchen geben wird.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Naja, Gold zu lagern ist dann doch weniger aufwändig.

    Von dem her...auf negative Goldpreise würde ich auf absehbare Zeit nicht hoffen :) (Spaß)

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    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich bin mal gespannt, ob es am Gold-Papiermarkt auch mal solche Tänzchen geben wird.

    Bei Gold für -x$ settle ich den Future physisch und lagere das Zeug in meinem Keller. Bei Öl mache ich das lieber nicht.

    Das schränkt die Tänzchen schonmal etwas ein. Die Lagerung und starre Produktionsrate ist bei Öl ja gerade das Problem.

  • Da bin ich dabei.


    aber vermutlich meint Lando das Gegenteil:

    Das Gold eben NICHT geliefert werden kann und dann der Preis durch die Decke geht.


    Nicht liefern können ist m.E. ja jetzt bei Xetra Gold und ProAurum schon ein Thema...

    Preis durch die Decke aber erst wenn alle auf Lieferung bestehen.

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  • Mit anderen Worten: Ein Viertel des Quartalsgewinn wurde mal eben verbrannt, weil IB Kosten abpuffern müsste, die die Kundenkonten selber nicht mehr decken könnten?

    Holla! Das dürfte IB nicht mehrfach machen wollen, da dürften die Reserveanforderungen steigen bzw. eine zusätzliche (kostentreibende) Ausfallversicherung einfordern.

    Und andere Broker sollte das auch gut treffen.

    Was ich überhaupt nicht verstehe, ist welche Kunden bei IB einen Futurekontrakt zu dem Zeitpunkt noch halten durften.

    Laut angehängtem Screenshot von der IB-Seite hätten alle Kontrakte spätestens am Montagmorgen liquidiert werden müssen. Der Crash war aber erst deutlich später.

  • Laut Conference Call waren die wesentlichen Verluste in einem Cash-Settled WTI contract der an der ICE Europe gelistet war (nicht wie Du anmerkst der CL Contract).


    Der Rest war in einem "minimum crude oil contract" an der CME.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Derivate sind schon aalig. Ein cash-settled contract mit negativem Kurs ist doch eigentlich Unsinn, oder? Denn dann hätte man ja eigentlich verlustfrei zu Kursen unter Null kaufen können (Kaufen mit negativem Preis und cash-settlement heisst ja dass man das Geld bekommt). Wer war denn da genötigt zu Kursen <0 zu verkaufen?

  • Nein, "cash settled" heißt im Normalfall dass der Wert (egal welches Vorzeichen) am Ende in Cash bezahlt werden muss und dass ist nicht gekappt bei 0. Es sind ja immer zwei Seiten in einem Deal.

  • Nein, "cash settled" heißt im Normalfall dass der Wert (egal welches Vorzeichen) am Ende in Cash bezahlt werden muss und dass ist nicht gekappt bei 0. Es sind ja immer zwei Seiten in einem Deal.

    Klar- das Underlying ist wohl der CL-Kontrakt. Sprich am Ende wird nicht Öl, sondern Geld geliefert im "Wert" des Öls.

    Beim CL zahle ich den Betrag X und bekomme ein Barrel Öl. Beim Cash-Settled? Da müsste ich den "Wert" des Kontrakts ausbezahlt bekommen. Im "Normalfall": Öl steht bei $30, ich bekomme $30 am Ende (Ausbezahlt von der Gegenseite). Jetzt steht der Future aber bei -37 Dollar. Ich muss also als Halter noch draufzahlen ($37 an die Gegenseite) . Irgendwo steckt da aber doch ein Denkfehler drin, denn wenn ich den CL-Kontrakt halte kriege ich ja Öl und zusätzlich noch $37 (weil der Preis negativ ist). Cash-Settlement ist hier also ein deutlicher Nachteil (wenn man von der Lagerproblematik absieht). Bei physical bekomme ich bei negativem Preis das Underlying (mit negativem "Wert") und Cash, beim cash-settlement verliere ich cash. Negative Preise sind schon was abstruses =O.

  • Nach peak oil haben wir jetzt peak storage

    https://www.bloomberg.com/news…isn-t-a-crazy-bet-anymore


    Zitat

    The world of negative prices doesn’t have a floor, and after this week, anything is possible. One certainty is that the latest satellite data shows a massive glut. There are 50 million barrels of crude are going into storage every week, enough to fuel Germany, France, Italy, Spain, and the U.K. combined.

    In India, refiners have filled 95% of fuel storage capacity, according to officials at three state-owned processors. Nigeria will cut production because it has no place to keep crude, Mele Kyari, the chief of state oil company NNPC told a local newspaper.

    Oil refiners aren’t buying crude because there’s no demand for gasoline. Some producers are cutting output, but others have kept on pumping. Even a few dollars is better than none for indebted companies. The oil has nowhere to go but into storage.

    The satellite data might even be underestimating how much room is actually available. A lot of empty space has already been rented out by traders.


    There will be blood.

  • Klar- das Underlying ist wohl der CL-Kontrakt. Sprich am Ende wird nicht Öl, sondern Geld geliefert im "Wert" des Öls.

    Beim CL zahle ich den Betrag X und bekomme ein Barrel Öl. Beim Cash-Settled? Da müsste ich den "Wert" des Kontrakts ausbezahlt bekommen. Im "Normalfall": Öl steht bei $30, ich bekomme $30 am Ende (Ausbezahlt von der Gegenseite). Jetzt steht der Future aber bei -37 Dollar. Ich muss also als Halter noch draufzahlen ($37 an die Gegenseite) . Irgendwo steckt da aber doch ein Denkfehler drin, denn wenn ich den CL-Kontrakt halte kriege ich ja Öl und zusätzlich noch $37 (weil der Preis negativ ist). Cash-Settlement ist hier also ein deutlicher Nachteil (wenn man von der Lagerproblematik absieht). Bei physical bekomme ich bei negativem Preis das Underlying (mit negativem "Wert") und Cash, beim cash-settlement verliere ich cash. Negative Preise sind schon was abstruses =O.

    Ja, klar ist das was abstruses. Aber beim physischen Kontrakt musst Du das gelieferte Öl ja noch irgendwo unterbringen und das frisst Deinen "Free Lunch" aktuell gleich auf. Du kannst es ja nicht in der Pipeline "stehen lassen".

  • ...dazu fällt mir der Film "There will be blood" ein.

    Schaut den mal an! Der ist geil. Und man lernt echt was darüber wo die Amis und die Ölindustrie dort herkommen .


    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

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