555750 Deutsche Telekom stark unterbewertet ?

  • Ich sage ja auch nicht, daß ich Anteile der Kabelbetreiber kaufen würde, so diese öffentlich wären. Sind sie aber nicht: die Heuschreckenschwärme, die bei den diversen regionalen Kabelbetreibern eingestiegen sind (erst Callahan und Gary Klesch, dann Apax, Providence Equity und Goldman Sachs), haben sich wohl auch was dabei gedacht.
    Ich meine nur, daß der Wettbewerb sich verschärfen wird und die Margen drücken wird.


    Es gibt Alternativen zum Kabel, ja. Das überlege ich mir auch für den Anschluß von Verwandten. Möglicherweise werden die aber bald verschlüsselt und dann ebenso kostenpflichtig? Deswegen betonte ich ja auch die Einschränkungen: die 22 Millionen Haushalte, die eh schon Kabel haben oder bei denen kein DSL verfügbar ist (8 Millionen?). Abgesehen davon sind die Kabelbetreiber derzeit dennoch gesamt billiger als die DTE.


    Ich bin auch gar nicht ganz gegen die Telekom-Aktien, da es ja durchaus noch andere Aspekte gibt, siehe auch mein Musterdepot. Es ist mehr die Kundensicht.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Here we go: Gewinnwarnung der Telekom wenige Stunden vor fristgerechter Bekanntgabe der Quartalszahlen. Sehr kurzfristig, würde ich meinen. Dow schließt auf Tagestief, da werden wir wohl die Telekom auch auf einem neuen 3-Jahrestief begrüßen dürfen.


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    Dow Jones
    Deutsche Telekom senkt Umsatz- und Gewinnziele drastisch ab
    Mittwoch 9. August 2006, 23:48 Uhr


    DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG, Bonn, hat ihre Umsatz- und Gewinnziele für dieses und das kommende Jahr drastisch gesenkt. Als Grund nannte der Bonner Konzern am späten Mittwochabend den scharfen Wettbewerb auf dem Heimatmarkt. Insbesondere der Preisdruck sei stärker als zuletzt erwartet, erklärte die Telekom im Vorfeld der Bekanntgabe ihrer Halbjahreszahlen. Analysten hatten die Prognosen des Unternehmens bereits als nicht mehr haltbar angesehen, allerdings erst im Herbst mit einer Korrektur gerechnet.


    Der DAX-Konzern erwartet nun für 2006 einen geringeren Umsatz von 61,5 Mrd bis 62,1 Mrd EUR. Bislang hatte die Spanne 62,1 Mrd bis 62,7 Mrd EUR betragen. Für das kommende Jahr gibt die Telekom keine konkreten Ziele mehr vor. Der Umsatz solle weiter moderat steigen, hieß es in der Börsenpflichtmitteilung lediglich. Bisher hatte der größte europäische Telekommunikationsanbieter für 2007 einen Umsatzanstieg auf 65,2 Mrd bis 66,2 Mrd EUR vorgesehen.


    Wegen eines Rückgangs der hochmargigen Umsätze im Inland wurde die Erwartung für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in diesem Jahr auf 19,2 Mrd bis 19,7 Mrd EUR gesenkt. Die bisherige Prognose lag bei 20,2 Mrd bis 20,7 Mrd EUR. Für das nächste Jahr wird statt der ursprünglich vorgesehenen Steigerung auf bis zu 22,2 Mrd EUR jetzt nur noch ein bereinigtes EBITDA in der Größenordnung der laufenden Periode erwartet.


    Der Ergebnisrückgang solle durch "Anpassungen bei den Investitionen kompensiert" werden, führte die Telekom weiter aus. Für 2006 erwartet sie einen freien Cash-Flow vor Ausschüttung von mindestens 5 Mrd EUR. Im kommenden Jahr soll er auf wenigstens 6 Mrd EUR steigen. Für das Geschäftsjahr 2006 beabsichtige der Vorstand, dem Aufsichtsrat die Ausschüttung einer Dividende zumindest auf Vorjahreshöhe von 0,72 EUR je Aktie vorzuschlagen.


    DJG/stm/pes

  • jo, ich denke mal, dass die Telekomiker hier auch heimlich mitlesen. Von alleine sind die sicher nicht `draufgekommen, dass sie die Preise senken müssen ;)


    GEWINNWARNUNG


    Telekom will sparen und Preise senken


    Der Wettbewerb zeigt Folgen: Die Deutsche Telekom, Europas größter Telekommunikationskonzern, hat im zweiten Quartal in allen Geschäftsbereichen einen drastischen Gewinneinbruch erlitten. Jetzt will das Unternehmen sparen - und mit Preissenkungen den Kunden gefallen.


    Hamburg - Der Gewinneinbruch der Deutschen Telekom fiel deutlich stärker aus als erwartet. Zwar legte der Umsatz zu, doch blieb der heute Nacht veröffentlichte Wert unter den Schätzungen der Analysten. Die Telekom reagierte mit einer Senkung der Umsatz- und Gewinnziele für dieses und das kommende Jahre auf die Entwicklung.



    Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging im zweiten Quartal ohne Sondereffekte um sieben Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten dagegen nur mit einem Minus von rund zwei Prozent gerechnet. Unter dem Strich blieb ein um 14 Prozent niedrigerer Nettogewinn von gut einer Milliarden Euro. Der Umsatz legte dank des Auslandsgeschäfts um knapp drei Prozent auf 15,1 Milliarden Euro zu; im Inland waren die Erlöse um vier Prozent rückläufig.


    Besonders deutlich korrigierte die Deutsche Telekom die Gewinnschätzung für die Festnetzsparte, den traditionellen Zweig. Im Geschäft mit den Telefonanschlüssen steht dem Ex-Monopolisten vielerorts aggressive Konkurrenz gegenüber, die die Kunden mit Kampfpreisen umwerben. Den Preisdruck bekommen nach Angaben der Telekom aber alle drei Geschäftsfelder - Festnetz, Mobilfunk und Geschäftskunden - zu spüren.


    Der Dax-Konzern erwartet nun für 2006 einen geringeren Umsatz von 61,5 bis 62,1 Milliarden Euro. Bislang hatte die Spanne 62,1 bis 62,7 Milliarden Euro betragen. Für das kommende Jahr gibt die Telekom keine konkreten Ziele mehr vor. Der Umsatz solle weiter moderat steigen, hieß es bereits gestern Abend. Bisher hatte die Telekom für 2007 einen Umsatzanstieg auf 65,2 bis 66,2 Milliarden Euro vorgesehen.


    "Preisreduzierungen, Bündelprodukte, Innovationen"


    Wegen eines Rückgangs der Umsätze im Inland wurde die Erwartung für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in diesem Jahr auf 19,2 bis 19,7 Milliarden Euro gesenkt. Die bisherige Prognose lag bei 20,2 bis 20,7 Milliarden Euro. Für das nächste Jahr wird statt der ursprünglich vorgesehenen Steigerung auf bis zu 22,2 Milliarden Euro jetzt nur noch ein bereinigtes Ergebnis in der Größenordnung der laufenden Periode erwartet.


    Die Telekom will nun mit verstärkten Einsparungen und Preissenkungen auf den härteren Wettbewerbsdruck reagieren. Das Bonner Unternehmen kündigte Maßnahmen zur Kostensenkungen sowie Kürzungen bei Investitionen an. Sie sollen um eine Milliarde auf neun Milliarden Euro sinken. Darüber hinaus werde man in der zweiten Jahreshälfte wesentlich stärker mit "Preisreduzierungen, Bündelprodukten und Innovationen" in den Wettbewerb auf dem deutschen Markt einsteigen.


    So will die Mobilfunksparte T-Mobile im Herbst einfachere und niedrigere Tarife einführen. Geplant sind Bündelangebote, bei denen die Telefonminute weniger als 0,10 Euro kosten soll. T-Mobile erzielte im umkämpften deutschen Mobilfunkmarkt im zweiten Quartal das geringste Kundenwachstum der vier Netzbetreiber. T-Mobile behauptete zwar mit insgesamt gut 30 Millionen Nutzern die Marktführerschaft, meldete heute aber lediglich 170.000 Neuzugänge zwischen April und Juni. Die Konkurrenten hatten in diesem Zeitraum deutlich mehr Teilnehmer gewonnen: An der Spitze lag E-Plus mit 410.000 Neukunden, gefolgt von Vodafone mit 250.000 und O2 mit 236.000 zusätzlichen Mobilfunkteilnehmern.


    Auch im Festnetzbereich will die Telekom Kombitarife auflegen. Die Einstiegsangebote für Telefon und Breitbandinternet sollen dann bei unter 40 Euro im Monat liegen.


    kaz/Dow Jones/ddp


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,430977,00.html

  • Joe : welchen Bond meinst Du? Ich kann mit dem Anleihen-Selektor der comdirect keinen über 5% rentierenden Telekombond finden (was aber vermutlich am Selektor liegt: der spuckt z.B. auch nicht die TUI-Anleihe WKN A0A8CY aus, obwohl die derzeit wieder mal mit 6.15% rentiert).

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

    Einmal editiert, zuletzt von cktest ()

  • Zitat

    Original von cktest
    Was ist denn das Prior-Kursziel? Null? ;)


    Genau!


    Die Dividendenhöhe wurde übrigens in der Gewinnwarnung mit "mindestens 0,72 EUR" festgeklopft. Das macht bei aktuellem Kurs 6,5% Dividendenrendite.

  • Zitat

    Original von cktest
    Joe : welchen Bond meinst Du?


    Kann zwar nicht für Joe sprechen, aber 970232 rentiert über 5%. Ist allerdings ein USD Bond. Bei EURUSD von 1,29 und Laufzeit 7 Jahre nicht übel.

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Von Preise senken spricht hier niemand:
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    Die Deutsche Telekom muss nach den Worten von Vorstandschef Kai-Uwe Ricke in erster Linie ihre Hausaufgaben auf dem deutschen Markt machen. Es gehe um die Steigerung von Effizienz, der Innovationskraft und von Service, sagte der Konzernchef angesichts wachsender Umsatzverluste des Unternehmens in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2006 hatte der Bonner Konzern im Inland beim Umsatz einen Rückgang von 4 Prozent auf 17 Milliarden Euro verzeichnet. In diesem Zeitraum verlor die T-Com rund 1,5 Millionen Anschlüsse.


    Ausweichend antwortete Ricke auf Fragen nach einem möglichen Wechsel an der Unternehmensspitze: Die Transformation der Telekom sei ein Marathon. "Das gesamte Vorstandsteam ist gewillt, diese Herausforderungen anzunehmen", sagte er. In der Branche kursieren seit einigen Wochen Gerüchte, dass Ricke wegen der schwachen Kursentwicklung nach Ende seines Vorstandsvertrags, der noch bis Ende 2007 läuft, als Telekom-Chef abgelöst wird. (dpa) / (jk/c't)


    Telekom in allen Bereichen unter Druck
    unter:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/76634

  • Zitat

    Original von Spoilsport
    jo, aber ohne Eile. Die wird noch billiger.

    Wenigstens gibt es noch Leute, die in ihrem Musterdepot noch "konsequenter" sind als ich. :P Immerhin hatte ich vorgestern verkauft - Gerüchte gab es ja bereits seit Tagen. Deswegen wundert mich der heftige Abschlag auch etwas.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Ich kann mir das nur mit automatischen Verkäufen erklären. Große Geheimnisse sind da ja keine enthüllt worden, jedenfalls keine, die 10% wert sind. Siehe Kursentwicklung der letzten 2 Jahre. Hebelwirkung dann durch normale Gesamtmarktschwäche+Terror.

  • Zitat

    Original von Winter

    Wenigstens gibt es noch Leute, die in ihrem Musterdepot noch "konsequenter" sind als ich. :P Immerhin hatte ich vorgestern verkauft - Gerüchte gab es ja bereits seit Tagen. Deswegen wundert mich der heftige Abschlag auch etwas.


    Jo, habe am Anfang gesagt, dass ich das langfristig durchziehe und nicht verkaufe und daran halte ich mich auch (*heul*) ;)