Autoaktien

  • Uhhh...


    Bei ElringKlinger gibts aber auch mglw. Governance Themen. Die haben eine gewaltige Kapitalvernichtung betrieben...

    Es gibt eine Stiftung die das Aktionariat beherrscht. (Lechler Stiftung)... Die beherrscht im Zweifel die HV.

    Mein Verständnis ist, dass Herr Wolf, seineszeichen CEO bei Elring Klinger auch mit der Stiftung/Familie verbandelt ist.


    Habeda nicht nur gute Sachen über die Hintergründe gehört.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Ja, klar, nach 2008/2009 ist der track Record nicht mehr gut. Aber vorher war das schon beeindruckend und irgendwas hatten sie damals richtig gemacht.


    Wenn man sich z.B. den 2007er GB anschaut: Von 2004 auf 2007 Umsatz um fast 50% gesteigert, EBIT Marge von 15% auf 20%. Damals hätte n wir gesagt: Tolle familiengeführte Firma ;-)


    Aber lang ist es her.....

  • Bin weiterhin hin und her gerissen was Autoaktien angeht.

    Einerseits sehen die optisch echt günstig aus, andereseits kommen mir immer neue Bedenken in den Kopf.


    zB. nach Lektüre dieses Artikels in der NZZ heute bzgl. Autokrediten in den USA.


    https://www.nzz.ch/finanzen/us…aten-nehmen-zu-ld.1525688


    Zitat

    In den USA nehmen die Konsumenten höhere und höhere Kredite auf, um ein Auto zu kaufen. Immer mehr davon werden verbrieft und an Anleger weiterverkauft. Dabei nehmen die Ausfallraten zu.

    ...

    Allerdings werden in diesem Rahmen nicht mehr und mehr Fahrzeuge verkauft, sondern ihre Anzahl verharrt seit etwa vier Jahren auf dem damals erreichten Rekordplateau von gut 17 Mio. Einheiten. Das heisst, die Konsumenten kaufen nun schon seit Jahren immer teurere Wagen, nehmen dafür immer höhere Kredite und immer höhere Monatsbelastungen in Kauf.


    Das klingt alles so wie Subprime 2007 im Kleinen.

    Sollte es hier zu massiven Ausfällen kommen und der Kreditnachschub entsprechen stocken kann man sich ausmalen wie sich das auf die Nachfrage in den USA auswirken würde.

    Ich bin jetzt noch nicht tief genug drinnen um zu wissen wie das wiederum auf Hersteller wie VW oder BMW (meine Favoriten) durchschlagen würde. Aber ich gehe davon aus das wäre signifikant.


    Meinungen dazu?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Aus dem Leoni Q3 Bericht ist zu entnehmen dass die Autoproduktion in China 2019 um -11 Prozent zurückgegangen ist. Ich glaube das ist momentan der Puntk der die Kurse im Automobilbereich bewegt.


    Solange in USA die Arbeitslosigkeit nicht steigt sehe ich das nicht so kritisch.

  • Im Manager Magazin ist ein längerer Artikel zu E-Mobilität und Deutsche Hersteller.


    Aktuell scheint bei den E-Autos tatsächlich das Thema Batterie-Know How die größte Rolle zu spielen und hier hat anscheinend Tesla einen signifikanten Vorsprung. Anscheinend haben die Deutschen Hersteller das nötige Eigen-Know How völlig falsch eingeschätzt und dachten sie müssten die Batterien einfach nur bestellen und einbauen.


    Da scheint Tesla in der Tat einige Jahre Vorsprung zu haben und das aufzuholen ist schwierig, da man ungefähr mit 4 Jahren von der Konzeption bis zum Produktionsstart für eine Batteriefabrik rechnen muss.


    Nicht dass ich jetzt Tesla Fan bin, aber beim E-Auto scheinen sie aktuell uneinholbar zu sein.


    Ist Wasserstoff die Rettung ? Man wird sehen, aber ich denke auch da würde es SEHR lange dauern bis irgendwas tatsächlich in größeren Stückzahlen auf die Straße kommt.

  • Obwohl ich H2 langfristig für erfolgversprehender halte, glaube ich das auch.

    5 Jahre werden da kaum reichen, eher 10.


    Aber die obigen Infos könnten zumindest erklären warum die dt. Hersteller plötzlich so H2-Enthusiastisch sind.

    Und sie - die in guten Zeiten die Kräfte des Marktes beschworen - werden dabei natürlich kräftig nach Staatsgeldern rufen.


    So oder so wird der Weg schmerzhaft für die jahrzehntelang erfolgverwöhnten und politisch verhätschelten Autobauer.
    Ich glaube die Branche sitzt ganz schön in der Sch***ße...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • AFAIR hat Chanos mal in irgendeinem Inteerview gesagt, Tesla hätte das Batterie-Know-How gar nicht selber?!

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Hatte sich das technologische und intellektuelle Niveau der deutschen Autohersteller bislang nicht darauf beschränkt, jeweils drei unterschiedliche Basisgruppen herzustellen, um dann zu versuchen, den Kunden möglichst viele Sonderausstattungspakete zu verkaufen, nach dem Motto: das brauchst Du!?

  • Eines muss man Tesla lassen: Nur die schaffen es, dass bei der Ankündigung einer Kapitalerhöhung die Aktie steigt....


    https://www.handelsblatt.com/f…ch-kraeftig/25543100.html

    Ist im Fall von Tesla wegen der hohen Kurse eine KE nicht besonders attraktiv, da das Unternehmen so weniger Aktien ausstellen muss?

    For what each man wishes, that he also believes to be true

    Demosthenes


    First the innovator, then the imitator, then the idiot

    Warren Buffett

  • Wahrscheinlich geht es mit Tesla wie bei Apple oder Facebook etc.. Die Aktie ist immer sauteuer, ich kaufe sie nie, weil ich die Aktie sauteuer finde, den Besitzer oder das Produkt oder die Kunden nicht ausstehen kann, und die Aktie wird sich in den nächsten 10 Jahren Minimum verzehnfachen. Zeit für ETFs.

  • Ich verstehe genau was Du meinst, aber ich glaube es gibt leichte Unterschiede.


    Z.B. dass die genannten Apple und Facebook, aber z.B. auch Alphabet, nur meistens teuer sind, aber nicht immer. Vor etwa einem Jahr, finde ich, waren sie sogar eher im Angebot. Tesla dagegen, naja, ich weiß nicht, ich hab letztes Jahr als sie "billig" waren tatsächlich mal überlegt ein paar zu kaufen, vor allem weil ich eine Biographie über Elon Musk gelesen hab und das schon teilweise recht beeindruckend klang. Ich fand sie aber nach wie vor ziemlich teuer und mir gefällt's auch nicht dass sie nach wie vor kein Geld verdienen. Und da komm ich zum nächsten Punkt. Die sind nämlich für mich trotz Elektroantrieb eine Auto- und keine Softwarefirma. Schon klar, ich denke einige werden argumentieren dass sich das ähnlich wie bei Apple verhalten könnte, Software entwertet die Hardware, bzw. ein digitales Produkt macht ein analoges sozusagen überflüssig. Ich seh aber einige Unterschiede. Z.B. dass es in dem Bereich viele (Luxus-)Marken gibt, Ferrari, Porsche, aber auch Daimler, BMW, Audi, etc. Die Kokurrenz sehe ich da also als deutlich größer an. Auch bedingt durch politische Unterstützung, ich denke Deutschland würde im Fall der Fälle sehr viel machen um die Auto-Hersteller zu stützen.

    Jedenfalls, erstens, ich glaube das ist vor allem im höherpreisigen Bereich eher ein Marken-Wettbewerb, Status-Sache. Und die anderen genannten Firmen, egal, ob jetzt Facebook, Alphabet, Apple, Amazon haben m.M. nach gemein dass sie sozusagen ein Ökosystem aufgebaut haben dass sie wachsen lassen können. Ich sehe jetzt nicht wie das bei Tesla funktionieren sollte. Einer meiner größten Kritik-Punkte an Tesla sind ja z.B. immer die Solar-Aktivitäten, die ich als nicht wettbewerbsfähig sehe. Die SolarCity-Übernahme etc. damals.


    Keine Ahnung, ich glaube Tesla wird viel Wettbewerb haben, viel investieren müssen, etc. Ich glaube wo das eher zutreffen könnte ist z.B. Netflix. Da möchte ich schon lange mal rein, letztes Jahr im Oktober waren sie mal bei 230 € rum, war mir noch leicht zu teuer. Stehen jetzt bei über 350 €. Aber da kann ich es verstehen und da befürchte ich die bleiben richtig teuer. Die machen Eigenproduktionen ohne Ende, wirklich nicht alles schlecht. D.h. die investieren wirklich in nachhaltige Assets, was ich bei Tesla jetzt weniger sehe. Die Wettbewerbs-Intensität sehe ich da bei Autos als deutlich höher an. Auch wenn jetzt verstärkt Streaming-Anbieter kommen. Netflix ist massiv skalierbar, mit schätze ich mal geringen variablen Kosten pro zusätzlichem Nutzer. Tesla muss immer neue Fabriken bauen etc.


    Ja, Skalierbarkeit ein Thema. Aber auch die zyklische Natur des Automarktes vs. ich würde schätzen eine eher gleichmäßigere Entwicklung im Entertainment-Segment. Kann mich natürlich total täuschen, aber mir würde es so wirken als ob die obigen Punkte ein paar Unterschiede darstellen.


    Ansonsten, das ist ja der Auto-Faden. Ich hab schon seit einer Woche eine Kauforder für Daimler drin, mal schaun ob ich die bekomme. Und Goodyear hab ich zufällig gesehen, ist wieder fast so weit unten wie letztes Jahr, nachdem sie sich zwischendrin mal fast verdoppelt hatten. Find ich immer noch nicht uninteressant. Haben aber beide den Nachteil dass sie keine tollen Geschäftsmodelle sind. Ich bin in letzter Zeit wirklich gut damit gefahren und will auch weiterhin eigentlich lieber das "wunderbare Geschäft zum fairen Preis" als andersrum kaufen. Vielleicht sollte man sich auch generell grad eher zurückhalten. Ich finde es schon etwas komisch dass man quasi auf Allzeithoch ist, während die Situation mit dem Virus nicht geklärt ist, sondern nach wir vor in weiten Teilen nicht gearbeitet wird und das sicher teilweise massive Auswirkungen auf Lieferketten haben wird. Wenn es drastisch ist, aber ein Ende in Sicht ist, ok, kann ich verstehen. Aber das sehe ich noch nicht.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Japaner öffneten einen Tesla 3:

    Tesla teardown finds electronics 6 years ahead of Toyota and VW

    Self-driving AI sends shivers through traditional supply chains


    "Such systems will drastically cut the number of electronic control units, or ECUs, in cars. For suppliers that depend on these components, and their employees, this is a matter of life and death.

    So big automakers apparently feel obliged to continue using complicated webs of dozens of ECUs, while we only found a few in the Model 3."


    https://asia.nikkei.com/Busine…s-ahead-of-Toyota-and-VW2

  • Tesla sieht IT als Kernkompetenz und Wettbewerbsfaktor, in Deutschland ist außerhalb der Startups IT immer nur Servicecenter und Kostenfaktor.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Zitat Blog fefe von heute:


    Mit anderen Worten: Teslas Modell ist eine Disruption des Supply-Chain-Modells, und die traditionellen Autobauer werden den Weg auch gehen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

    Das sind schlechte Nachrichten für Deutschland, weil bei uns große Teile der Wirtschaft aus Zulieferern für Autobauer bestehen.“

  • Im Westen haben die Berater halt gerne die "Konzentration auf die Kernkompetenzen" beraten. Dann bastelt man halt sein Produkt aus Standardkomponenten zusammen. Samsung hat zum Beispiel immer den gegenteilgen Weg beschritten (hohe Integration) und ist so bei Consumerelektronik in manchen Bereichen zum Weltmarktführer geworden.


    Ich lasse aber mal dahingestellt, ob der Wettbewerbsvorteil so groß ist, oder die Supply Chain kurz vor dem Zusammenbruch steht. Am Ende besteht ein Auto aber doch aus Dingen wie Scheibenwischer, Felgen, Autoteppichen, Sitzen und Türscharnieren, die nicht alle auf einen Chip passen. Auch bei Tesla.


    Es sei denn, Tesla verkauft demnächst 3D-Brillen, mit denen man nur noch virtuell fährt. :)

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“