Agraraktien - Kalorien fürs Depot?

  • [ ... ] kommt die Ukraine „Heim ins Reich“.

    Welches Reich ist gemeint? Anders gefragt: Heißt Львів dann wieder Львов, Lviv, Lwów oder Lemberg?

    Einmal editiert, zuletzt von monopole ()

  • Na ja welches wohl...Deutschland hat sich ja als Ergebnis des unglückseligsten aller Reiche (zur Erinnerung III.) nach 1945 glücklicherweise von irgendwelchen Großmannsuchtdenken verabschiedet (einige Spinner natürlich ausgenommen).

  • Ein Kollege ukrainischer Abstammung erzählte mir beim Горілка von Begebenheiten aus der Geschichte seiner Familie. Stolz war er insbesondere auf die vielen Partisanenkämpfer in seiner Ahnenreihe, welche zum Teil noch viele Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs aktiv waren, u.a. gegen die Wehrmacht und gegen die Rote Armee. Gegenüber Polen zeigte er sich reserviert, gegenüber Ungarn hatte er deutlich weniger Vorbehalte.

    Ich denke, es ist ein großer Fehler, die Ukraine auf eine Schachfigur in einem russisch-amerikanischen Konflikt reduzieren zu wollen.



    PS: Aus dem Zusammenhang wird wohl klar, dass der Kollege aus dem Westen der Ukraine stammte, das Anfang des 19. Jahrhunderts noch Teil von (Österreich-) Ungarn war, nach WW I Teil von Polen, und erst nach WW II von der Sowjetunion annektiert wurde.

  • Russland und Imperium...ich lach mich schlapp!


    Ob mit oder ohne Krim und Ukraine.

    Russland ist zu einer Regionalmacht abgestiegen, das weiß doch jeder.

    Außer die Russen selber, die halten wie alle nicht eindeutig besiegten Ex-Imperien an ihren Großmachtträumen fest.


    In Wahrheit können sie grade so ihre Truppen in der popelig kleinen und wohlgesinnten Krim und Syrien bezahlen. Was zur Hölle sollen die mit der ganzen Ukraine anfangen?

    Weißrussland ist daher schon auch spannend. Selbst ohne westliche Hilfe, wenn sich das Volk wirklich erheben würde, würde es schon wieder ganz schön teuer für Putin und seine gebeutelten Untertanen.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ein Kollege ukrainischer Abstammung erzählte mir beim Горілка von Begebenheiten aus der Geschichte seiner Familie. Stolz war er insbesondere auf die vielen Partisanenkämpfer in seiner Ahnenreihe, welche zum Teil noch viele Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs aktiv waren, u.a. gegen die Wehrmacht und gegen die Rote Armee. Gegenüber Polen zeigte er sich reserviert, gegenüber Ungarn hatte er deutlich weniger Vorbehalte.

    Ich denke, es ist ein großer Fehler, die Ukraine auf eine Schachfigur in einem russisch-amerikanischen Konflikt reduzieren zu wollen.



    PS: Aus dem Zusammenhang wird wohl klar, dass der Kollege aus dem Westen der Ukraine stammte, das Anfang des 19. Jahrhunderts noch Teil von (Österreich-) Ungarn war, nach WW I Teil von Polen, und erst nach WW II von der Sowjetunion annektiert wurde.

    Wie haben es die Partisanen denn bewerkstelligt, viele Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges gegen die Wehrmacht zu kämpfen? :/

  • Victoria "Fuck the EU" Nuland, die Europabeauftragte im State Department der zweiten Obama-Regierung brüstete sich ja damit, dass man mit nur $1.5 Mrd die Ukraine gekippt hätte.


    Dumm für die Ukrainer, dass sie damals nicht echte Demokratie, sondern nur so bräunliche Typen wie Yats und Poro kriegten. Gut, der Selenskyj ist schon normaler, der wird auch auf absehbare Zeit Frieden mit Russland schließen. "Dank" Nord Stream 2 sollten die USA ja das Interesse an der Ukraine verlieren, so dass die sich wieder auf ihre eigenen Dinge konzentrieren können. Von einem permanenten Konflikt mit Russland haben sie jedenfalls nichts.


    Balkenchart

  • Na ja welches wohl...Deutschland hat sich ja als Ergebnis des unglückseligsten aller Reiche (zur Erinnerung III.) nach 1945 glücklicherweise von irgendwelchen Großmannsuchtdenken verabschiedet (einige Spinner natürlich ausgenommen).

    Nö das Großmannsuchtdenken ist weiterhin vorhanden, wird halt nur anders "vermarktet"

  • Ist jemand noch in K+S (WKN KSAG88) investiert? Falls ja würde mich die Meinung zur Restrukturierung und Einschätzung interessieren. In 2011 war der Aktienkurs noch über 50 Euro und ist jetzt bei ca. 6 Euro. Danke.

    Kurz gesagt: Einige Diskussionen in diesem Forum haben mir die Aktie "ausgetrieben". Die rückblickende Lektüre lohnt sich, da wurden diverse Risiken in mich sehr überzeugender Weise dargelegt, auch wenn ich sie nicht mehr wiedergeben kann.

  • Ist jemand noch in K+S (WKN KSAG88) investiert? Falls ja würde mich die Meinung zur Restrukturierung und Einschätzung interessieren. In 2011 war der Aktienkurs noch über 50 Euro und ist jetzt bei ca. 6 Euro. Danke.

    ja, ich (leider)


    Das Problem sind die Überkapazitäten auf der Welt (S. 8 der Präsentation) und das das neue Werk noch hohe Kosten aufweist. Es gab mal eine Präsentation von K+S die ausführte, dass die Betriebskosten aut technischen Gründen bei einer Neueröffnung erhöht sind und nach einigen Jahren sinken. Der Ausblick auf S. 17 der Präsentation ist also nicht nur Prinzip Hoffnung. Ein Problem zeigt aber die Folie 18 - 6 Mitarbeiter für IR, die bisher ziemlich grottig war. In der Verwaltung soll gespart werden - ich hoffe auch bei denen.

    Das sie die Matrixorganisation aufgeben wollen finde ich positiv, eine solche funktioniert laut Vorlesung im Grundstudium nur in der Theorie, nicht aber in der Praxis.

  • Ich bin auch noch dabei. Das ist schon lange ein Trauerspiel.


    Angefangen mit dem unglaublichen Ablehnen der Übernahme-Offerte. Die würden es wohl heute noch verteidigen wenn man sie fragen würde. Wieder ein guter Grund für einen nennenswerte Aktien-Beteiligung des Managements, so dass deren Interesse mehr darauf liegt als z.B. auf der Wahrung des Gehaltes.


    Das Management war eine Katastrophe, schon ewig. Die Aussagen hab ich noch im Kopf, sie würden bis 2030 das und das erreichen wollen und wie toll das mit Bethune würde, etc. etc. Im Endeffekt, muss man ja deutlich sagen, sind sie in einem Commodity Business und taten aber so als ob sie die Preise kontrollieren könnten. Gleichzeitig haben sie wohl bei so ziemlich allem versagt bei dem sie Einfluss gehabt hätten, beim Anfahren von Bethune, beim Management der dt. Minen und dafür wichtigen Beziehungen zur deutschen Politik und ich kann nur schätzen, dass die Vertriebsabteilung dann ähnlich gut agiert.


    Nun, ein paar Sachen sind extern, das mag sein. Der Ölpreis ist schon lange niedrig, höhere Energiekosten würden, meine ich, auch zu höheren Potash-Preisen führen (Dünger-Alternativen sind z.B. stark Energie-Input-abhängig). Dann gab's in Deutschland ein paar Mal Niedrigwasser, das hat auch geschadet. Aber auch da wieder waren sie halt auch schlecht vorbereitet.


    Ja, also zurück zum Management, es wirkt alles total ineffizient da und als ob keiner Verantwortung übernehmen muss wenn er da die Sachen vom Himmel verspricht und nichts hält. Das Problem waren hier m.M. nach oft die übertrieben guten Annahmen.


    Ich denke die Firma könnte man weeeeesentlich besser managen.


    Das sie jetzt das Salz-Geschäft in Amerika verkaufen wollen ist für mich eine logische Fortsetzung der Fehlleistungen. Gerade das, mit Morton Salt, etc., war für mich einer der attraktiveren Teile. Hier könnte man übrigens bei extern noch anführen, dass ein paar mildere Winter dabei waren.


    Ich denke die Kommunikation ist katastrophal und insofern wundert es mich auch nicht, dass sie den gesuchten Anker-Aktionär seit Jahren nicht gefunden haben. Oder ordentliche Kreditlinien, evtl. auch staatliche wie jetzt. Sie konnten ja auch die letzten Jahre noch Dividenden zahlen, während sie jetzt einen Teil verkaufen wollen/müssen. Kompletter Wahnsinn finde ich. Geld zusammenhalten, Laden gut managen, bei den Sachen die man unter Kontrolle hat der Beste sein und auf bessere Kali-Preise warten, ganz einfach.


    Im Notfall würde ich sonst eher noch versuchen für Bethune einen JV-Partner zu finden.


    Ja, warum ich noch dabei bin, schon klar.. Ich verkaufe eigentlich nie, lass mir lieber nen Denkzettel im Depot. Und vor allem, es gab ja auch wirklich ein paar externe Faktoren (nicht so schlimm, während das Management so unglaublich ärgerlich ist). Und das Salzgeschäft fand ich ja immer sehr positiv.. Wovon sie jetzt einen Teil verkaufen wollen. Ohne Worte. Aber scheint nur logisch bei solchen Leuten.


    Und wenn ich mich täuschen sollte, bitte gerne. Ich bin der erste der ein Loblied auf's Management singt wenn sich später rausstellen sollte, dass sie richtig handeln.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.


  • Für mich ist der Laden ein Übernahmekandidat. Ordentliche Cash-Flows, wenig Investitionen in der Zukunft - jetzt mit den sicher erholenden Kapitalmärkten und den niedrigen Zinsen eigentlich ein ideales Ziel. Entweder als Levereraged-Buy-Out, oder aber zur Branchenkonsolidierung. Die Branche ist noch kein Oligopol, aber der Marktanteil der größten Herstelle ist schon bedeutend. Noch ein paar Zusammenschlüsse, und man könnte im gemeinsamen Interesse ein paar Mienen dicht machen. Die Bewertung ist niedrig z.B. im Vergleich zu Mosaic. Die haben sich vom Tief vervielfacht.

    Und gerade wenn man das Management für das größte Problem hält, spricht einiges für die Übernahme.


    Deshalb bin ich (leider) schon eine zeitlange investiert und bleibe dabei bwz. überlege aufzustocken. Aber der Würgfaktor ist schon enorm. Die im Depot ist bisher wie versalzenes Essen - der Kalauer musste sein.

  • Dann darf ich befürchten, dass man einer Übernahme um 10 € gerne zustimmen wird, während man bei 41 € dankend abgelehnt hat :)..


    Denn klar, sollten die Kali-Preise wirklich mal wieder ordentlich steigen, vielleicht auch wieder die alten Preis-Kartelle gebildet werden, dann könnte es schon sein dass es da abgeht. Will sagen, ich bräuchte da jetzt keine Übernahme, für mich wär da dann schon hopp oder top angesagt.


    Ordentlich verwaltet sehe ich den Laden schon eher bei 20 €/Aktie, man traut es sich ja kaum zu sagen. "Ordentliche CashFlows, wenig Investitionen in der Zukunft" -> hoffentlich, und dann würde ich mir wünschen, dass die Bethune endlich auf die Reihe bekommen und die CashFlows nutzen um Schulden abzubauen. Dann, denke ich, würde auch der Aktienkurs mal wieder nach oben gehen. Ich denke in der Hauptsache ist das hier ein Kostenproblem, nämlich dass sie die nicht im Griff haben, und ein Schuldenproblem. Wenn sie ersteres mal hinbekommen und auf die Art zweiteres angehen, wär ich wieder deutlich positiver eingestellt.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


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    B. G.

  • Ordentliche Cash-Flows, wenig Investitionen in der Zukunft

    Kann es sein, dass Du eine andere Company meinst?

    K+S hat seit Jahren keine ordentlichen Cash Flows abgeliefert und das wird sich auch wohl zukünftig nicht ändern. Das gilt erst recht, wenn der einzige cash-generierende Bereich, das intl. Salzgeschäft, verscherbelt ist.


    pasted-from-clipboard.png

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    Spannend wird auch wie die Sache in Thüringen ausgeht und ob sie auf den Kosten sitzenbleiben.

    Warum man einen Laden mit so vielen Verbindlichkeiten und dazu noch schlechter Kostenpositionierung übernehmen soll ist mir ein Rätsel. Aber vielleicht macht es ja trotzdem jemand.

  • Kann es sein, dass Du eine andere Company meinst?

    K+S hat seit Jahren keine ordentlichen Cash Flows abgeliefert und das wird sich auch wohl zukünftig nicht ändern. Das gilt erst recht, wenn der einzige cash-generierende Bereich, das intl. Salzgeschäft, verscherbelt ist.

    sie waren jahrelange Cash-Flow negativ. Das liegt aber primär an der Investition Bethume. (capital expenditures)

    Wenn du den operativen CF vom letzten jahr nimmst, dann ist dieser etwa 60% der Marktkapitalisierung des Eigenkapitals. Keine Investition, brutale Kostensenkung und die Übernahme ist schnell refinanziert.

    Leider habe ich nicht die 1 Mrd. das ich es demonstrieren kann. Und auch nicht genug, damit mir die Deutsche Bank oder eine bescheuerte Landesbank den Rest leiht.

  • sie waren jahrelange Cash-Flow negativ. Das liegt aber primär an der Investition Bethume. (capital expenditures)

    Wenn du den operativen CF vom letzten jahr nimmst, dann ist dieser etwa 60% der Marktkapitalisierung des Eigenkapitals. Keine Investition, brutale Kostensenkung und die Übernahme ist schnell refinanziert.

    Leider habe ich nicht die 1 Mrd. das ich es demonstrieren kann. Und auch nicht genug, damit mir die Deutsche Bank oder eine bescheuerte Landesbank den Rest leiht.

    Nun ja, zum Einen musst Du die bestehende Verschuldung von 3,0 Mrd + 1,5 Mrd Pensionen & Rückbauverpflichtungen übernehmen (evt. mit CoC Klauseln), zum anderen wird ohne Maintenance Capex der Cashflow recht schnell versiegen.


    Edit: Bzw. evtl. hat K&S die Anlagen schon so runtergerockt dass das ohnehin passiert.